Wir sind mitten in der Freude von Sukkot. Mit Recht fragen wir uns, warum gebietet JaHuWaH seinem berufenen Volk, sich sieben Tage vor IHM zu freuen? "….und sollt euch vor JaHuWaH, eurem Elohim, sieben Tage freuen" (3Mo 33,40). Darüber habe ich im Gim 55, vom 5. Oktober 2012, geschrieben. Ich möchte daraus zitieren und damit nochmals auf den ergreifenden Kern dieses Festes hinweisen:
“Es ist das Fest desErnteabschlusses.Spätfrüchte, wie Oliven, Datteln, Obst und Wein,die letzten Gaben der Ernte,wurden damals zum Tempel gebracht - als Zeichen des Ernteabschlusses! Mit den letzten eingesammelten Erntegaben, die zu JaHuWaH in den Tempel gebracht werden mussten, stellt dieses Fest heilsgeschichtlich die Wiederherstellung und Zurückführung, auch der letzten Menschen, d. h. aller Menschen, zu JaHuWaH dar. Darauf weist der Prophet Sacharjahu hin: “Und es wird geschehen: Alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerushalajim gekommen sind, die werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König JaHuWaH, den El Eljon (HERRN der Heerscharen), anzubeten und Sukkot (das Laubhüttenfest) zu feiern” (Sach 14,16).
Etwas, das die meisten von uns bereits wissen, sei zur Erinnerung wieder einmal erwähnt: Während der zehnjährigen Herrschaft des Pilatus, Statthalter des römischen Kaisers Tiberius in Judäa, erlitten rund 6000 Juden den grausamen Foltertod am römischen Kreuz. Jahushua von Nazareth war einer von diesen Tausenden. Sie waren nicht bereit die Beziehung mit JaHuWaH und die in IHM geoffenbarte Lebensfülle aufzugeben. Ihnen war klar: so wie ein Mensch aus verschiedenen Organen besteht und nur durch sie am Leben bleiben kann, so gehört JaHuWaH zum Menschen und der Mensch zu JaHuWaH und zu seinen Weisungen des Lebens. Will ein Mensch in allem gesegnet leben und gesegnet aus allem “Übel” heraus finden, dann muss er sich dieser Tatsache bewusst sein. Kein Leid der Welt hätte sie von diesem Bewusstsein, und damit von ihrem Auftrag und ihrer Sendung je abbringen können.
“Und auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen” (Ps 9,11). Von absoluter Wichtigkeit ist es den Namen des El Eljon, des Höchsten, zu kennen: JaHuWaH, der ist und allezeit da ist. In meinem ersten Gim 1 habe ich über den Namen JaHuWaH geschrieben. Der Name JaHuWaH ist einfach einzig und wunderbar, unantastbar. Nichts und niemand kann sich JaHuWaH, dem ICH BIN DA, dem El Eljon, dem Höchsten, gleichsetzten. Diese Tatsache hat sich durch Jahrtausende hindurch bestätigt. Sie wird u. a. durch die Existenz der Juden bestätigt, durch die Existenz des gleichsam neu erstandenen Volkes in seiner alten Heimat. Das ist das unangefochtene Zeugnis über tausende von Jahren und wird es auch immer bleiben.
Bevor wir uns weiter mit dem Bestehenden oder dem Beständigen im TaNaCH beschäftigen, möchte ich folgenden wichtigen Gedanken weitergeben: Wie wäre das, wenn jeder von uns sich ganz spontan die Mühe nähme und alles das aufschreiben würde, was er persönlich im TaNaCH (“AT” = Bibel) als das unantastbar Beständige und Bleibende versteht und glaubt? Ich möchte jeden einzelnen bitten, das zu tun, sich dafür die Zeit zu nehmen. Wir könnten alle diese “Punkte” im Laufe der Zeit zur Sprache bringen und uns über jeden einzelnen “Punkt” austauschen. Was würde geschehen? Unser Glaube würde an Tiefe gewinnen. Wir würden innerlich eine enorme Stärkung erfahren. Wir würden Zweitrangiges, das auch wichtig sein kann, aber nicht den Stellenwert des Beständigen und des immer Bleibenden einnimmt, oder Unwesentliches oder Zeitbedingtes vom Wesentlichen in der Bibel (TaNaCH, “AT”) unterscheiden lernen. Liegt es etwa nicht in der Natur des Menschen, Unwesentliches zum Wesentlichen zu machen und dabei das Wesentliche aus dem Auge zu verlieren. Der Grund dazu liegt in der Unkenntnis von Zusammenhängen. Im letzten Gim 520 habe ich darauf hingewiesen.
In was für einer Gefahr lebt ein gläubiger Mensch, der aus Unkenntnis gewisse Glaubensdinge im TaNaCH (“AT”) für absolut hält, obwohl sie es in Wirklichkeit nicht sind oder nicht mehr sind? Er fühlt sich von anderen gläubigen Menschen, die gelernt haben, dies zu unterscheiden, gleich verunsichert. Das Hineinwachsen in die tieferen biblischen Zusammenhänge ist einerseits ein äusserst erbauliches und befreiendes Geschehen, anderseits kann dieser notwendige Glaubensprozess bei manchen “Verdauungsbeschwerden” im Glaubensleben auslösen, die zu irreparablen Schäden führen können. Merken wir uns Folgendes:Wer bei JaHuWaH angekommen ist, der ist bei JaHuWaH angekommen. Das ist dasERSTE BESTÄNDIGE,das der TaNaCH (“AT”= Bibel) durchgehend lehrt. Nichts und niemand wird uns diese Beziehung nehmen können. Warum? Diese Beziehung ist nicht von uns ausgegangen, sondern von JaHuWaH (dem immer Seienden), dem El Eljon (dem Höchsten), dem El Shaddai (dem Allmächtigen). Wer will dich oder mich hier in seinem Glauben noch verunsichern können? Das ist schlicht unmöglich. Das ist das ERSTE BESTÄNDIGE. Worin wir verunsichert werden könnten, wenn es denn sein könnte, ist Zweitrangiges, das in seinem Zusammenhang auch wichtig sein mag, aber niemals das ERSTE BESTÄNDIGE in unserem Glaubensleben verdrängen, antasten oder irgendwie ersetzen könnte. Das sollten wir uns ein für alle Mal merken.
Wie gesagt: Heute, im digitalen Zeitalter, stehen den Menschen die Zugänge zu den Hintergründen aller christlichen Glaubensrichtungen und Religionen offen wie nie zuvor. Stillschweigend distanzieren sich jedes Jahr viele Menschen von ihren Kirchen und christlichen Gemeinschaften. Sehr viele kehren dem Christentum endgültig den Rücken zu. Die Gründe sind unterschiedlicher Art. Viele wollen aber gläubig bleiben. Sie wollen nicht ohne Glauben leben. Die Zahl unter diesen Christen nimmt stetig zu, denen schrittweise bewusst wird, dass das Glaubensfundament der Kirchen und christlichen Gemeinschaften nicht das Fundament des TaNaCHs (“AT” = Bibel) ist, auf dem der Glaube des Jahushua von Nazareth gegründet und aufgebaut war. Anfänglich wissen sie meistens nicht, wie sie damit umgehen sollen. In ihren Verunsicherungen und Zweifeln suchen manche Christen Unterschlupf in eine andere christliche Gemeinschaft, in der Hoffnung dort Beständiges und Bleibendes zu finden.
Viele von uns sind in früheren Jahren diesen Weg gegangen, wandten sich aber später von diesen Gemeinschaften wieder ab (nicht von den Menschen!). Worin der Grund liegt ist uns inzwischen bekannt. Wer nach der Wahrheit JaHuWaHs sucht, wer sich dazu aufgemacht hat, erliegt gerne der Versuchung auf halbem Wege stehen zu bleiben. Was heisst das? Eine solche Person schliesst sich mitunter einer anderen Kirche oder christlichen Gemeinschaft an, deren Gründer ebenso auf halbem Weg stehen geblieben sind. Irgendwann haben Gründer von Kirchen und christlichen Gemeinschaften aufgehört, weiterhin auf die Aufforderung JaHuWaHs zu hören und weiter nach IHM zu suchen. Sie haben sich auf halbem Weg eingerichtet und eine Kirche oder christliche Gemeinschaft gebaut. Sie haben dem Ganzen eine religiöse Struktur aus heidnischen und biblischen Überlieferungen gegeben. Immer dann, wenn biblische und heidnische Quellen vermischt werden, wird das Ganze zu einem unrühmlichen und folgenschweren Gebräu. Logisch: Wer nicht bei JaHuWaH ankommt, wer nicht bei JaHuWaH schöpft, schöpft nicht aus der Quelle des Lebens. Mag es noch so gut gemeint sein.
(Vorbemerkung: Wenn ich Worte benutze wie biblisch; bibelfundiert; Bibel, dann meine ich den TaNaCH (“AT”), und dessen Glaubensgrundlagen, die uns von den JaHuWaH-gläubigen, den Propheten, den Schriftgelehrten und Gerechten im TaNaCH vermittelt sind.) Aus dem Munde vieler Menschen, vor allem älterer Menschen, hören wir immer öfters: “Was soll ich noch glauben? Was wir früher geglaubt haben, ist heute alles in Frage gestellt. Immer mehr stellt sich dabei heraus, dass wir den grössten Unsinn geglaubt haben. Wir sind schlicht belogen und betrogen worden. Ich glaube nur noch, was ich sehe, basta”. Menschen, die sich so oder ähnlich äussern sind immerhin Menschen, denen das, was sie glauben, eben doch noch wichtig ist, selbst wenn sie nur noch das glauben wollen, was sie sehen. Seit Generationen haben ihre Väter und Mütter ihr Vertrauen auf diesen Glauben und deren spirituelle Führer gesetzt. Von ihrer religiösen Erziehung her sind sie dieser Glaubenstradition pflichtbewusst treu geblieben - und nun das. Frustriert müssen viele erst in unseren Tagen, und das noch über die modernen Medien erfahren und feststellen, dass gerade ihr christlicher Glaube aus nicht wenigen unhaltbaren Widersprüchen konstruiert worden ist. Das sind Tatsachen, die nicht mehr von der Hand zu weisen sind. Andere Christen erfahren über die digitalen Medien, dass ihr Glaube überhaupt nicht von dem Juden Jahushua von Nazareth gegründet worden ist.
Handfeste Forschungen zeigen ihnen auf, dass ihr Glaube vielmehr ein Produkt von Griechen und Römern ist, das aus einem geschickten verführerischen theologischen Konzept konstruiert worden ist. Der Inhalt ihres Glaubens besteht aus lauter Umdeutungen des TaNaCHs, des “ATs”, der Bibel der Juden. Das ist der Grund, warum er so leicht vor aller Welt zerlegt werden kann. Darum sei jeder Widerstand in den Medien zwecklos. Jeder Widerstand würde die Vertreter dieses Glaubens nur noch mehr der Lächerlichkeit preisgeben. Das sei in Anbetracht des Wissens über seine Entstehung und Deutung gar nicht mehr verwunderlich, denn dieser Glaube sei damit auf einem wackeligen und brüchigen Fundament aufgebaut, das irgendwann ja zum Einsturz vorprogrammiert ist. Das hätte man ja kommen sehen müssen. Das Auseinanderbrechen der christlichen Kirchen und Gemeinschaften sei bloss die konsequente Folge davon. Diese Argumente sind tatsächlich nicht vom Tisch zu wischen. Ihnen widersprechen zu wollen ist tatsächlich zweck- und sinnlos. Ein Glaube, der sich als biblisch ausgibt, aber sich neben dem Bekenntnis und Zeugnis des TaNaCHs, d. h. neben dem von JaHuWaH gesetzten und gesicherten Fundament aufbaut, ein solcher Glaube baut nicht auf Fels. Früher oder später wird sein Konstrukt dem versanden ausgesetzt sein und zur gegebenen Zeit weggeschwemmt werden, mag das religiöse Konstrukt noch so eindrucksvoll vor aller Welt dastehen. Wie alle JaHuWaH-treuen Propheten und Schriftgelehrten, so hatte auch Jahushua von Nazareth davor gewarnt (vgl. Mt 4,4; 5,18-19; 7,21.24-27). Wer so glaubt, baut auf Sand. Wer in solchen Glaubensgebäuden lebt und sich so ahnungslos und selbstbewusst sicher wähnt, wird früher oder später seine “Wunder” erleben. “Denn wer ist Erlöser ausser JaHuWaH? Und wer ist ein Fels als nur unser Elohim JaHuWaH?” (Ps 18,32). “JaHuWaH, mein Fels und mein Erlöser!” (Ps 19,15). Immer mehr Christen stellen schmerzhaft fest, dass es den Gründern des christlichen Glaubens gar nicht um den Glauben ging, sondern um “Rache” an den Juden. Das auserwählte Volk war immer schon Zielscheibe mächtiger Völker, ihrer Religionen und Philosophien (Ägypter, Babylonier, Perser, Griechen, Römer, Christen). Die allgegenwärtigen Götzenkulte und ihre ausbeuterischen Priesterschaften haben die Lehre des EINZIG EINEN und dessen Zielsetzungen für und mit den Menschen noch nie ertragen können.
Es war mir klar, dass sie die Konsequenzen, die ich in meinen früheren Gims aufgezeigt hatte, wohl verstanden hat, aber sie war und ist innerhalb ihres religiösen Umfeldes gefangen. Die Konsequenzen sind für sie nicht umsetzbar. Dafür habe ich absolutes Verständnis.
Wir sprachen über das Shma Israel (Höre Israel), den Glaubenskern des Jahushua von Nazareth. Das Bekenntnis Jahushuas ist das Bekenntnis aller gläubigen Juden: “Höre, Israel: JaHuWaH ist unser ELOHIM (der Höchste, der Erlöser), JaHuWaH allein! Und du sollst JaHuWaH, deinen ELOHIM, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein….” Ihr war schon längst klar geworden, dass sie als Katholikin JaHuWaH zwar aus ganzem Herzen und mit ihrer ganzen Seele und mit ihrer ganzen Kraft lieben will, wie das auch Jahushua von Nazareth tat. Ihr ist aber gleichzeitig auch völlig klar geworden, dass diese Liebe praktische Auswirkungen mit einschliesst.
Wie wohltuend ist ein solches Zeugnis. Wie beruhigend ist diese Aussage. Wer inmitten der Herausforderungen des Lebens einem solchen Zeugnis Raum in seinem Herzen gibt, erfährt Annahme und Geborgenheit. Als solche Zeugnisse verfasst worden waren, lebten die Menschen in den Wüstenregionen noch direkt von den Quellwassern. Labsal ohne gleichen bringt eine Quelle inmitten der Hitze. Was aus der Quelle sprudelt, schafft Leben, erweckt den Ermüdeten und Todmüden zu neuem Leben, zu neuer Lebenskraft.
Wir haben den Bezug zur Quelle möglicherweise verloren. Anders als in den Tagen der Psalmschreiber drehen wir den Wasserhahn auf. Wir trinken Wasser, duschen, ohne uns um das erquickende und lebenspendende Nass weiter Gedanken zu machen. Das Wasser ist einfach da. Mit anderen Worten: Es geht uns in unseren Breitengraden sehr gut. Wir brauchen weder zu hungern noch mangelt es uns an Brot, am Nötigsten. Wir haben mehr als dass wir für die Stillung unserer täglichen Bedürfnisse brauchen. Der “Wasserhahn” ist offen, aufgedreht, tagaus tagein. Was brauche ich da noch nach Quellen des Lebens zu suchen? Ist es nicht so, solange es uns materiell und gesundheitlich gut geht brauchen wir JaHuWaH eigentlich nicht. Geht es uns aber schlecht, klagen wir JaHuWaH an.
Zum Gespräch mit der Frau aus Zermatt im letzten Gim 516 habe ich geschrieben: “So lange diese Wurzeln nicht samt und sonders ausgerottet werden, so lange wir unseren Beitrag dazu nicht leisten und alles fromm übertünchen, kann uns jederzeit wieder ein solches unberechenbares und grenzenloses Leid überrumpeln”. Das hört sich etwas radikal an. In Anbetracht dessen aber, was die Juden in den letztem 2000 Jahren diesbezüglich an Leid und Elend von Seiten der Christen erleiden und ertragen mussten und was sich gegenwärtig wieder anbahnt, ist es das aber keineswegs.
Jedenfalls hat meine Gesprächspartnerin im Zug im Laufe der letzten Jahre begriffen, wo die Wurzeln des Holocausts zu suchen und zu finden sind, wer sie weiterkolportiert und wie sie weiterkolportiert werden. Was ihr aber echt zu schaffen macht ist die Frage, wie sie ihre Verantwortung wahrnehmen und wie sie persönlich mit diesen Wurzeln fertig werden kann. Ich habe in vergangenen Gims immer wieder auf die Möglichkeit hingewiesen, wie die eigene Verantwortung in diesem Zusammenhang wahrgenommen werden kann. Das ist gar nicht so einfach.
Am vorletzten Montag fuhr ich mit dem Zug von Teisendorf über München Zürich zurück nach Brig. In Zürich musste ich umsteigen. Kaum hatte ich mich im Zug von Zürich nach Brig eingerichtet, viel mein Blick auf eine Frau im Abteil vorne rechts. Ich bückte mich leicht nach vorne um sicherzugehen. In demselben Augenblick schaute sie zu mir herüber und fragte: “Bist du der Gregor?” Unser Gesprächsaustausch dauerte von Zürich bis Brig. Das sind rund 2 Stunden. Zuerst erinnerten wir uns an die interessanten und schönen Begebenheiten in Zermatt. Die weniger schönen Begebenheiten waren weitgehend vergessen. Sie war damals im Jugendverein aktiv, ich war Präses. Regelmässige Ausflüge und leichtere Bergbesteigungen gehörten zum Programm, ebenso Skitouren im Winter.