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Steht Israel vor einem Abgrund? "JaHuWaH und Moshe redeten miteinander von Angesicht zu Angesicht, wie einer mit seinem Freund spricht (2Mo 33,11). Teil 7

Glaubensimpuls 628 von Gregor Dalliard

Es muss uns bewusst bleiben, dass die Verfasser der Bibel weitgehend Priester waren. Zur Zeit der persischen Herrschaft über die Juden ist Esra wohl der einflussreichste der Priester. Er ordnete die verschiedenen Bibeltexte neu, später arbeiteten noch etliche Redaktoren am Zustandekommen des TaNaCHs (des “ATs”) in der heutigen Abfassung.
Esra war ein persischer Beamter, Priester und Nachkomme des ersten Hohepriesters Aaron (vgl. Esra 7,1-5). Die babylonische Katastrophe war für ihn eine schreckliche Strafe JaHuWaHs, eine psychische Erschütterung (ein Trauma). Die Angst vor einem erneuten Gericht JaHuWaHs und dessen Folgen trieb den Hohepriester Esra zu rigorosen Massnahmen. Damit glaubte er in Zukunft eine erneute Strafe vermeiden zu können. Bei allen seinen gut gemeinten Absichten entglitt dem Priester Esra das Shma Jisrael (Höre Israel), das die Liebe zu JaHuWaH und den Umgang mit dem Nächsten auf eine Stufe stellt. Das war das eine.
Das andere waren die geopolitischen Zusammenhänge. Sie wurden von den Priestern kontinuierlich ausgeklammert. Wir haben darüber im Gim 608 eingehend geschrieben. Wer die geopolitischen Zusammenhänge nicht berücksichtigt, macht JaHuWaH zu einem Gott/Götzen, zu einem Deppen. Die geopolitischen Zusammenhänge gehören zum Leben. Der Umgang mit ihnen erklärt manche Katastrophe. Sie werden von JaHuWaH und den Propheten nicht ausgeklammert.

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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums. Den Namen JHWH nicht mehr nennen. Teil 6

Glaubensimpuls 627 von Gregor Dalliard

Schockierend bleibt für uns folgende Tatsache: Seit der ersten Belagerung Jerushalajims 597 v. u. Z. bis zur Zerstörung des Tempels 587 v. u. Z. brachten die Babylonier ein unermessliches Leid über die Juden. In der Folge verboten die jüdischen Priester, den wunderbaren und einzigartigen Namen JHWH (JaHuWaH) auszusprechen, und ersetzten ihn durch Bezeichnungen wie Adonai (mein HERR), der Ewige oder HaShem. Damit sollte jedem Missbrauch des Namens JaHuWaH = JHWH vorgebeugt werden. Gleichzeitig aber sollte auf diese Weise der Name JaHuWaH (JHWH) geheiligt werden. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Die Angst vor JaHuWaH trat mehr und mehr in den Mittelpunkt des Lebens. (Vergleichbar mit der heidnischen Angst vor ihren Götzen).
Die Namensänderung ist bereits Ausdruck einer zunehmenden Beziehungslosigkeit der Priester zu JaHuWaH. Sie zeigt uns, dass die israelitisch-jüdischen Priester, im Unterschied zu den Propheten die Beziehung zu JaHuWaH nie so ganz gefunden oder weitgehend wieder verloren hatten. (vgl. das goldene Kalb und die Opfer-Zeremonie des Priesters Aaron am Sinai 2Mo 32,1-29). Damit machten sie JaHuWaH zu einem Gott und schrieben ihm Wesenszüge der Götter zu wie Zorn, Wut, Rache, Strafe, Vertreibung, Erniedrigung.

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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums. "Lasst uns Menschen machen...." (1Mo 1,26). Teil 5

Glaubensimpuls 626 von Gregor Dalliard

JaHuWaH fordert von Anfang an die Menschenwürde: “Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4; 1,17.27; 42,1; 61,8). “So spricht JaHuWaH: Übt Recht und Gerechtigkeit” (Jer 22,3). Genau darin liegt der Sinn der Erwählung, Berufung und der Sendung des auserwählten Volkes. Das war immer die zentrale Botschaft der grossen israelitisch-jüdischen Propheten. Könige und Priester haben immer wieder dagegen verstossen. Die Propheten protestierten und riskierten ihr Leben. Das ist unter Menschen kein leichtes Unterfangen, und es wird nie ein leichtes Unterfangen sein, selbst dann, wenn wir mit JaHuWaH in bester Beziehung leben. Im Leben Davids wird uns diese Tatsache in besonderer Weise eindrücklich vorgeführt.
Die Propheten erkannten diese Forderung JaHuWaHs von Anfang an. Sie ist ihnen über Abraham, der mit Melchisedek in Verbindung stand, vermittelt worden. Sie waren die ersten Menschen dieser Erde, die die Menschenwürde erkannten und formulierten: “Und Elohim sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich!” (1Mo 1,26). Die Neue Genfer Übersetzung (NGÜ) übersetzt: “Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei”. Was uns hier überliefert wird, das ist und bleibt umwerfend. Damit verbunden ist eine immerwährende Herausforderung, der wir uns allezeit stellen wollen.
Sind wir uns bewusst, was uns in 1Mo 1,26 wirklich gesagt ist? Wir legten früher 1Mo 1,26 völlig widersinnig aus und hielten uns an die eingefleischte Deutung der Kirchenväter, die besagt: Hier spricht Gott-Vater zu einem anderen Gott, zu seinem Sohn, den er in Zukunft als Gott-Sohn zeugen wird, der einmal von einer Frau geboren werden wird (vgl. Gal 4,4; Lk 1,35) und sein Blut als Sühnung für die Sünden der ganzen Welt vergiessen wird (vgl. 1Jo 2,2; Kol 1,20). In den meisten christlichen Kreisen wird hier leider die Trinitätslehre (die Irrlehre von drei Gott-Personen) abgeleitet.
Wenn JaHuWaH hier sagt: “Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich”, dann spricht er hier SEIN auserwähltes Volk an, allen voran die Propheten. Er fordert sie auf, die Menschen zur Erkenntnis der Würde des Menschen zu führen, in die Menschenwürde, d. h.: sie sollen verstehen und erkennen lernen, dass sie im Bilde JaHuWaHs gemacht sind. In der Beachtung der Menschenwürde wird 1Mo 1,26 Wirklichkeit. Die Erkenntnis und die Umsetzung der Menschenwürde ist der höchste Sinn und Zweck der Erwählung, Berufung und Sendung des auserwählten Volkes und aller, die JaHuWaH begegnen. Darin bestätigt ein Mensch, dass er geistig aus JaHuWaH gezeugt und geboren ist (vgl. 5Mo 32,18).
Jahushua von Nazareth beruft sich im Gespräch mit Nikodemus auf 1Mo 1,26: “Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem [geistlich gezeugt und] geboren werden” (Joh 3,6-7; 5Mo 32,18). (Ein Gott der Fleisch zeugt, der einen Gottes-Sohn aus Fleisch zeugt, kann nichts mit JaHuWaH zu tun haben). Wer von JaHuWaH gezeugt und geboren ist (5Mo 32,18), der ist SEIN und tut SEINE Werke.
Die Schreiber des “Neuen Testamentes” haben diese zentrale Botschaft der Propheten verunstaltet, indem sie den Kontext für ihre Zwecke missbrauchten. Darum legen sie im “NT” Nikodemus folgende demütigenden Worte in den Mund: “Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?” (Joh 3,4). Jahushua legen sie die entsprechende Antwort in den Mund, die auf die Taufe und die dritte Gott-Person, den Heiligen Geist hinweisen soll: “Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen” (Joh 3,5). Das ist natürlich ein grosser Unsinn.
Ist die Quelle der Erkenntnis von 1Mo 1,26 erschlossen, weil sich der Mensch dieser Aussage bewusst geworden ist, dann ist der Umgang der Menschen untereinander ein völlig anderer. Es kann gar nicht anders sein, weil JaHuWaH als Fels bezeichnet wird aus dem jemand geistig gezeugt und geboren wird (5Mo 32,18). Natürlich wissen wir alle, dass der Umgang der Menschen untereinander alles andere als ein Spaziergang ist und manchmal müssen unangenehme Konsequenzen gezogen werden. Das sollte uns aber nicht in all unserer Begrenztheit oder unserem Versagen zurückhalten, den Weg mit JaHuWaH zu gehen.
In 1Mo 1,26 werden die Menschen von JaHuWaH aufgefordert, zusammen mit IHM, die Menschen in SEIN Wesen (Bild) zu führen, IHM immer ähnlicher zu werden, SEINEN Willen zu erkennen und umzusetzen. Das heisst: raus aus dem Götzendienst, raus aus dem Kult der Menschenopfer und schliesslich raus aus aller Unmenschlichkeit, aus allem Unrecht hin zu einem Leben des Segens untereinander und miteinander. “Lasst uns solche Menschen machen” (1Mo 1,26).
Nochmal: Die Erkenntnis und die Umsetzung dieser Tatsache ist der höchste Sinn und Zweck der Erwählung, Berufung und der Sendung des auserwählten Volkes und aller, die JaHuWaH begegnen und mit JaHuWaH leben. D. h.: “Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort JaHuWaHs von Jerushalajim” (Jes 2,2). Das ist ein langer Prozess, den die Menschen zusammen mit JaHuWaH gehen sollen.
Bildlich drückt das der Prophet Jeshajahu so aus: “Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses JaHuWaHs fest stehen als Haupt der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg JaHuWaHs, zum Haus des Elohims Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehrt und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort JaHuWaHs von Jerushalajim. Und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen für viele Völker. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen” (Jes 2,2-3).

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Missbrauch: Zölibat und Kindesmissbrauch. Wir sind erschüttert! Ist die katholische Kirche eine kriminelle Organisation?

Antwort von Gregor Dalliard auf Leserfrage 17

Herr Dalliard, interessanterweise bin ich eher zufällig auf ihren Artikel gestossen: Mann und Frau. Unser Kopf, der Verstand, das wunderbare Geschenk unseres Schöpfers JaHuWaH" vom 7. Juli 2023. Gim 616. Die Veröffentlichung der Pilotstudie zu den Missbrauchsfällen und ihrer Vertuschung durch die Bischöfe hat in der Schweiz einen Schock ausgelöst.
Sie, Herr Dalliard, wurden aus der katholischen Kirche rausgeschmissen, weil Sie als Pfarrer in Grächen (VS, CH) gegen das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens predigten. Sie klärten ihre Pfarrkinder über den schrecklichen Unsinn dieser irreführenden Lehre auf. Eine Klosterfrau, die Schwester Oberin… hat uns nicht nur den Widersinn dieser Lehre aufgezeigt, vielmehr hat sie auf die schrecklichen Leiden hingewiesen, die aus dieser Lehre im Laufe der Geschichte für unzählige Menschen entstanden sind. Das ist eine typische Lehre, die Paulus entspricht und von verwirrten Männern auf die Spitze des religiösen Irrsinns getrieben worden ist. Daraus entwickelte sich der systembedingte Missbrauch von Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Frauen, vor allem von Nonnen - durchs Band seit dem 4./5. Jahrhundert.
Bezogen auf die uralten Kirchlichen Dogmen und Texte, die nach wie vor für Katholiken verbindlich sind, erklärte die Schwester… Als die Eltern Mariens (nach katholischer Lehre Joachim und Anna) im Begriffe waren Maria zu zeugen, hat Gott den Samen Joachims in der Scheide Annas rechtzeitig aufgefangen (preservare), so dass er nicht in seinem Zustand in den Schoss Annas eindringen konnte. Der Same des Mannes ist von der Sünde durchwirkt (etwas Schlechtes), daher der/das Zölibat. Damit wurde der Schoss Annas nicht besudelt. Durch dieses Einwirken Gottes blieb der Schoss von Anna bei der Zeugung ihrer Tochter durch Joachim unbefleckt. Erst in diesem Zustand, ohne Besudelung durch den männlichen Samen, konnte der Schoss von Anna Maria aufnehmen. Damit wurde Maria Mutter von Gott, bekannter als Gottesmutter.
Nach dem traditionellen Verständnis der katholischen Theologie und Lehre gilt der Same des Mannes als sündhaftes oder von der Sünde durchwirktes Exkrement. Wie Sie korrekt aufgezeigt haben, kennt der TaNaCH keinen Sündenfall. Die Texte über Paradies, Adam und Eva und den Rausschmiss aud dem Paradies sind Bildreden. Paulus und seine griechischen Schreiber aber nahmen diese Texte wörtlich, weil sie der reichen jüdischen Bildsprache nicht zu folgen vermochten. Sie dachten in den mythologischen Traditionen der Götter und Gottheiten. Daraus entwickelten sie die Lehre von dem Sündenfall. Dieser Lehre entsprechend wird über den Samen des Mannes die Erbsünde von Mensch zu Mensch weiter vermittelt, vererbt (Erbsünde).
Paulus forderte alle Menschen auf, die Sexualität aus ihrem Leben zu verbannen, so wie er selbst das mache, da ja Jesus sowieso gleich wiederkommen würde (1Kor 7,8), und da, mit seiner Wiederkunft, das Ende der Welt ja gleich bevorstünde.
Der Gott der Christen hatte also mit seinem direkten Eingreifen den Weg der Befreiung aus der Erbsünde erschlossen. Nichts mehr stand diesem Gott im Wege, in der Tochter von Anna, in Maria seinen Sohn zu Zeugen - ohne männlichen Samen. Darauf beruft sich das Dogma von 1854. Was da genau geschehen ist, wissen nur die Heiligen und der Vatikan, denen es von Jesus geoffenbart worden ist. Alle diese Lehren sind der Kirche heute peinlich. Darum geben sich heute die Priester alle Mühe, alles passend zu machen.

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Die „biblischen“ Opfer – eine Spurensuche von Shomer

Antwort von Shomer auf Leserfrage 16

In Kersey Graves Buch „The World’s Sixteen Crucified Saviors, Christianity before Christ“ (Die 16 gekreuzigten Retter der Welt, Christentum vor Christus) Link finden wir eine Fülle von Informationen über diese und andere Opfer. Begonnen haben sie im Altertum in der Gegend des fruchtbaren Halbmondes, in Chaldäa/Babylon. Sie verbreiteten sich im Laufe der folgenden vielleicht 2000 oder 3000 Jahre bis zu dem Punkt, an dem ein griechischer Theos im „NT“ angeblich seinen Halbgott Jesus Christus für die Sünden der Welt opferte. Dies konnte er jedoch nur, weil der Glaube an ihn mit der Schärfe des Schwertes zu einer Weltreligion durchgesetzt wurde, während ältere Religionen nur regional verbreitet waren. So finden wir heute regional in Indien eine Religion, den Hinduismus, der grundsätzlich dieselben Lehren vertritt wie das Christentum, allerdings unter anderen Namen und in anderen, in indischen Örtlichkeiten spielend, und das nur, weil der Missionsbefehl mit der Schärfe des Schwertes dort wohl nicht so geklappt hat. Für dieselben Lehren im Hinduismus unter anderen Namen nenne ich hier einmal zwei Beispiele:
1. Im Hinduismus gibt es bekanntlich so etwas wie eine Dreieinigkeit aus Brahma, Vishnu und Shiva. Diese bilden die Spitze einer Pyramide aus geschätzten 300 Mio. Gottheiten, bei denen vermutlich jede einzelne heilige Kuh mitgezählt wurde, Tendenz steigend. Im Christentum tragen diese drei Typen die Namen: Vater, Sohn und Heiliger Geist, obwohl das gar keine Namen sind, und die stehen an der Spitze von weltweit zigtausenden Untergottheiten, den sogenannten Heiligen, deren Tendenz ebenso steigt, was durch Heiligsprechungen erfolgt. Wer, wie Luther, katholische Irrlehren reformiert, der bekommt aber nicht die Wahrheit sondern der bekommt reformierte katholische Irrlehren. Dass die katholischen Lehren über Jesus in Freikirchen oder bei messianischen Juden z. B. unreformiert durchgewinkt wurden, können wir im Buchauszug unten nachlesen.
Der US-Amerikaner Kersey Graves (*1813-t1883) schreibt in Kapitel 16:
2. 1. Kreuzigung Chrishnas von Indien, 1200 v. d. Z. – Unter den Sünden sühnenden Göttern, die sich in alten Zeiten herabließen, den Thron des Himmels zu verlassen und durch menschliche Geburt in die Ebenen Indiens herabstiegen, um für die Sünden und Übertretungen der menschlichen Rasse zu leiden und für die Sünden und Übertretungen der Menschheit zu sterben, kann der achte Avatar oder Retter, als der wichtigste und erhabenste Charakter angesehen werden, da er das auffallendste Leben führte und die frommste universelle Huldigung befahl. Und während einige der anderen inkarnierten Halbgötter nur mit einem begrenzten Maß der unendlichen Gottheit ausgestattet waren, umfasste Chrishna gemäß den Lehren ihres Neuen Testaments (dem Ramazand) in sich „ein volles Maß der Gottheit leibhaftig“. Der Beweis dafür, dass er gekreuzigt wurde, ist so schlüssig wie bei jedem anderen sich opfernden oder Sünden sühnenden Gott, dessen Name in die Geschichte eingegangen ist oder als heiliger Götze in die Erinnerungen seiner frommen Anbeter einbalsamiert wurde.
In seinem Buch führt Graves aus, in wie weit verschiedene Lehren über heidnische Gottessöhne überein stimmen und wie frappant auch Jesus Christus damit überein stimmt. „Jesus Christus“ in „Jeshua HaMashiach“ umzutaufen, wie im messianischen Judentum üblich, ist die denkbar heidnischste aller möglichen Ideen, die JHWH in der Torah verbot. Eigentlich stünde ja im 2. Gebot: „Bete Jesus u. a. nicht an und diene ihnen nicht!“ Opfer bei Kain und Abel: ohne „Gottes“ Gebot.
Während es im Judentum eine Fülle von Opfern gab, hat sie das Christentum auf gerade einmal zwei reduziert: 1. das Sühnopfer Christi auf Golgatha und 2. finanzielle Opfergaben (Spenden) für ihre Kirchen.
Betrachte ich das Sühnopfer bei Kain und Abel, könnte mir schlecht werden. Beide haben geopfert und dies nahm die Priesterschaft, die von den Opfern lebte zum Anlass, Abel literarisch für sein Blutopfer zu loben und Kain für sein Pflanzenopfer zu tadeln. Bei dieser Begebenheit ist die Reaktion der Priester, die sie später aufschrieben und „Gott“ ein „gnädiges Ansehen des Opfers“ in die Schuhe schoben die, dass das Opfer zu Neid und zum Brudermord führte. Das Opfer ist hier die Basis für den Brudermord und nicht für Sühne oder Vergebung. (Für mich persönlich interessant ist hier die Aussage: „Soll ich meines Bruders Shomer sein?“) Diese Priesterschaft lebte von den ihr gebrachten Opfern und schrieb diese Opfer von Kain und Abel nach der Devise auf: Bescheidenheit (Pflanzen) ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr (Fleisch). Aufgeschrieben wurde es in der Zeit des Übergangs von vegetarischen Opfern zu Tieropfern. Mehr darüber in Graves Buch s. u. Suche ich jedoch, wann irgendein „Gott“ dem Kain und dem Abel ein Opfergebot gegeben hätte – Fehlanzeige! Opfer im Judentum sind freiwillig, ein Opfergebot gibt es nicht, s.: Wenn ihr opfert: 3Mo 19:5 Elbf.  Und wenn ihr ein Friedensopfer dem Jahwe opfert, so sollt ihr es zum Wohlgefallen für euch opfern. (Zum Wohlgefallen für „Gott“?) 3 Mo 22:29 Elbf.  Und wenn ihr dem Jahwe ein Dankopfer opfert, so sollt ihr es zum Wohlgefallen für euch opfern: (Zum Wohlgefallen für „Gott“?)
4Mo 15:7-10 Elbf.  und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen: ein lieblicher Geruch dem Jahwe.  8  Und wenn du ein junges Rind als Brandopfer oder als Schlachtopfer opferst, um ein Gelübde zu erfüllen, oder als Friedensopfer für Jahwe,  9  so soll man zu dem jungen Rinde als Speisopfer darbringen drei Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem halben Hin Öl;  10  und als Trankopfer sollst du ein halbes Hin Wein darbringen: ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe.
4Mo 15:14 Elbf.  Und wenn ein Fremdling bei euch weilt, oder wer in eurer Mitte ist bei euren Geschlechtern, und er opfert dem Jahwe ein Feueropfer lieblichen Geruchs, so soll er ebenso tun, wie ihr tut.
Amos 5:22 Elbf.  denn wenn ihr mir Brandopfer und eure Speisopfer opfert, habe ich kein Wohlgefallen daran; und das Friedensopfer von eurem Mastvieh mag ich nicht ansehen. Folglich ist Opfer etwas für verbotene heidnische Gottheiten und deren Priesterschaften; der ALLMÄCHTIGE ELOHIM JHWH hat nicht nur kein Wohlgefallen daran, sondern Er hat das auch gar nicht nötig. Wenn „Gott“ in seiner Welt dieselben Gerüche wahrnimmt (lieblicher Geruch) wie die Priesterschaft hier unten, müsste man wohl seine Größe beachtlich differenzieren.

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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums. Die Bildsprache der Propheten. Teil 4

Glaubensimpuls 625 von Gregor Dalliard

Den letzten Gim habe ich mit einem aussergewöhnlichen zukunftsweisenden Wort des Propheten Jirmejahu (Jeremia) beendet. Wir wollen uns diesen Text noch einmal zu Herzen führen: “Ich JaHuWaH lege meine Weisung (Gesetz) in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Elohim sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt JaHuWaH! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht JaHuWaH” (Jer 31,33-34; vgl. auch Jes 2,2-5).
Dazu möchte ich noch folgenden Text aus Jeremia 23,5-6 lesen: “Siehe, Tage kommen, spricht JaHuWaH, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: ‘JaHuWaH, unsere Gerechtigkeit’”.

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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums und die Propheten. Teil 3

Glaubensimpuls 624 von Gregor Dalliard

Was ist denn eigentlich das Ziel JaHuWaHs? Wozu erwählte JaHuWaH das Volk Israel? Worin liegt die Bedeutung der Propheten?
Das sind zentrale Fragen, denen wir uns innerhalb dieses Konfliktes gerne stellen. Seit vielen Jahren beschäftigen uns diese Fragen, aber erst seit einigen Jahren haben wir Licht in diese tiefen Zusammenhänge des Lebens bekommen. Wie bei einem Puzzle fügte und fügt sich zusammen, was zusammen gehört. Das schafft enorme Freude und macht frei. Der TaNaCH (“AT”) gleicht einer bisher unbekannten Welt voller Schätze, in der und aus der die grossen Zeugen wie Hillel und Jahushua von Nazareth und viele andere mehr, im Laufe der Jahrhunderte lebten, wirkten und lehrten. Über den Glauben des Jahushua von Nazareth (nicht der Gottheit Jesus Christus) haben sich diese Schätze auch uns erschlossen.
Auf der Suche nach den Perlen des Lebens braucht es die Bereitschaft, Konsequenzen zu ziehen, es braucht Ausdauer und Zielgewissheit. So wie JaHuWaHim Leben des Rabbi von Nazareth die Führung innehatte, so hat JaHuWaH auch in unserem Leben die Führung übernommen (vgl. 5Mo 6,4). Den Weg hat JaHuWaH abgesteckt und das Ziel bekannt gemacht (vgl. Hes 36,24-28; Jes 2,4; Sach 9,10). Wir werden von SEINER Hand sicher durch gute und schlechte Zeiten hindurch geleitet (vgl. Ps 139, 1-18). Wir folgen IHM von Herzen und zugleich mit Verstand (vgl. 5Mo6,5; Mk 12,29-33).
Begleitende Schwächen und Stopper (Hinderer) der entdeckten Lebensenergie im Alltagsleben gibt es im Leben eines jeden Menschen. Je nach Umständen und Sensibilität des Einzelnen machen sie uns zu schaffen. Darum gehört etwa die Weisung in Spr 24,16 z. B. zum täglichen geistlichen Vitamin C. Die Einnahme dieses und anderer Vitamine stellen unsere Verfassung wieder auf die Beine.

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Steht Israel vor einem Abgrund? Der grosse Konflikt innerhalb des aktuellen Judentums. Teil 2

Glaubensimpuls 623 von Gregor Dalliard

(Meinen Ausführungen liegen auch Zusammenhänge aus dem Buch von Jakov M. Rabkin zugrunde: “Im Namen der Thora”. Die jüdische Opposition gegen den Zionismus).

Im letzten Gim habe ich geschrieben: Diesem Konflikt liegen zwei Fragen zugrunde: Wer ist eigentlich JaHuWaH? Akzeptiert JaHuWaH den neu gegründeten Staat Israel, der mit den Mitteln politischer Gewalt aufgebaut ist und wird? Meiner Meinung nach wissen die meisten von uns, was auf diese Fragen zu antworten ist, denn seit Jahren beschäftigen wir uns nun sowohl mit dem TaNaCH, als auch mit der christlichen Bibel (“NT”) und ihren Dogmen.
Schrittweise sind wir durch manche Glaubensirrungen und -wirrungen hindurch gegangen, immer aber das Ziel anpeilend: die Suche nach JaHuWaH, dem El Eljon und SEINEM Wesen. Das Leben finden und das Leben haben, nach dem Motto: “Sucht JaHuWaH und lebt” (Amos 5,6) und: “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,10).
Das war kein einfacher Weg, aber wir sind dran geblieben. Die Botschaft, dass das Wesen JaHuWaHs aus Gerechtigkeit und Recht, aus Gnade (Barmherzigkeit) und Treue (Wahrheit) besteht, liess uns nicht mehr los. Sie sind das Fundament (die Grundfeste) allen Lebens. “Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her (vgl. Ps 89,15).
Wir dürfen heute nun die entsprechenden Früchte geniessen. Dazu möchte ich ein tiefgründiges Wort des Propheten Jeshajahu wiederholen, das er dem auserwählten Volk in schwersten Zeiten zusprach: “Und beständig wird JaHuWaH dich leiten, und er wird deine Seele sättigen an Orten der Dürre und deine Gebeine stärken. Dann wirst du sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Wasser nicht versiegt” (Jes 58,11). Ist das etwa nicht wunderbar? Wir, die wir es manchmal schwer haben, uns selbst zu ertragen, wir dürfen allezeit mit der Führung JaHuWaHs leben: “….und steht wieder auf” (Spr 24,16). Das ist ein lebensvoller Zuspruch für jeden Tag. Er ist auch uns zugesprochen, da wir JaHuWaH allein vertrauen und folgen.

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Fusspflege: "Dein Wort ist meines Fusses Leuchte" (Ps 119,105). Teil 2

Lebensimpuls 33 von Gregor Dalliard

Der Vers weist in erster Linie auf den Lebensweg jedes Einzelnen hin. Zu Ende gelesen: “Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege”. Das Leben eines jeden Menschen wird verglichen mit dem Gehen auf einem Weg. Jeder Weg hat einen Ausgangspunkt und führt zu einem Ziel. Was ereignet sich nicht alles vom Ausgangspunkt bis zum Ziel hin?
An Sonntag war ich mit dem Zug unterwegs nach Finsterhennen ins Honigland. Am späteren Nachmittag ging es wieder zurück in die Berge.
In den Sommermonaten sind viele junge Familien mit ihren Kleinkindern und Kindern im Zug unterwegs. Ich liebe diese Zeit, vor allem aber die Kinder. Über die Kinder und mit den Kindern kommt es immer wieder irgendwie zu eindrücklich unterhaltsamen Begegnungen - auch mit den Eltern oder Grosseltern oder wer immer sie gerade begleitet. Die Kinder animieren und bereichern mich enorm.
In was für einem Umfeld wachsen sie heran? Wie werden sie ihren Weg gehen? Werden sie die Schätze des Lebens unterscheiden können, von denen, die ihnen das Leben verdunkeln wollen? Welche Erlebnisse und Erfahrungen werden sie machen? Wird ihr gesundes Selbstvertrauen genährt und aufgebaut werden? Werden sie dieses Selbstvertrauen aus den tiefen und gesunden Glaubensquellen der Propheten schöpfen und leben können? Es sind Quellen, die uns das frische Wasser des Lebens aus einer Jahrtausende langen Erfahrung im Umgang mit JaHuWaH und dem Leben bieten. Ein Wasser, dessen Wirkung sich bis heute bewährt hat.
Ein Wasser des Lebens, das wir und sie auf diesem langen Weg brauchen, damit auch sie das Licht des Lebens sehen und geniessen können: “Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege” (Ps 119,105). Das ist Fusspflege im übertragenen Sinn.

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Fusspflege: "Dein Wort ist meines Fusses Leuchte" (Ps 119,105). Teil 1

Lebensimpuls 32 von Gregor Dalliard

Ein wunderbares Bild: Mein Fuss (Füsse) und eine Leuchte! Der Fuss, unsere Füsse. Welch ein Geschenk, meine Füsse.
Heute möchte ich für meine Füsse danken. Wem danken? Dem Schöpfer natürlich. Wo mich meine Füsse überall hintragen, da kann ich nur staunen.
Meine Frau besucht im Rhythmus ihre Mutter oben in den Bergen. Sie ist eine ältere Frau in den 80er Jahren, noch rüstig, unterhält drei Gärten in unterschiedlicher Lage.
Die Fusspflege ihrer Mutter gehört bei ihr mit zur obersten Priorität. Für sie gehört dieser Akt der Nächstenliebe ganz selbstverständlich zum Leben. Darüber werden keine Worte verloren.
Etliche Male habe ich ihr dabei unauffällig zugeschaut. Ich bin davon tief berührt. Fusspflege im wörtlichen Sinn, wie gut das tut.

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