Das ist zwar nichts Neues für uns, aber für so manchen, der sich gerade in diesen Tagen und Nächten der Corona-Zeit in den digitalen Medien herumtreibt und auf bibeltreu.com stösst, seltsames Neuland. Der Glaube des Paulus und des Johannes stehen grundsätzlich im Widerspruch zum Glauben des Jahushua von Nazareth, siehe dazu den überarbeiteten Gim113. Natürlich sind es auch die anderen Schreiber des “NT”, die Schreiber jener Texte, die wir als “NT” vor uns haben, ausser jenes Schreibers, der den uns bekannten Jakobusbrief in seiner ursprünglichen Form geschrieben hat. Siehe dazu den überarbeiteten Gim41.
Was müssen wir uns allezeit vor Augen haben, wenn wir aus den Texten des “NT” lesen? Es ist der schrecklichste und folgenschwerste Missbrauch von Schriften, den diese Welt jemals gesehen hat – der folgenschwerste Missbrauch den die Verfasser der “NT”-Schriften und die späteren Kirchenväter mit Jahushua von Nazareth und seinem Glauben angerichtet haben.
Warum uns der Glaube des Jahushua von Nazareth so wichtig ist? Wie schon gesagt, noch vor wenigen Jahren war Jahushua für uns der Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott in Person. Gott wurde Mensch. Aber, so haben wir uns später gefragt, wie konnte Jesus Christus der Mensch gewordene Gott auf Erden sein und gleichzeitig zu Gott im Himmel beten? Ein Gott betet zum anderen Gott. Seltsam! Also konnte der Gott im Himmel nicht der Mensch gewordene Gott auf Erden sein. Aber wir glaubten, was alle um uns herum glaubten und wie wir von Kindesbeinen an gelehrt worden sind: Das ist das Geheimnis des Glaubens und unserer Erlösung. Wer sind wir, dass wir eine solche Lehre der Erlösung zu hinterfragen gewagt hätten? Also nahmen wir das Geheimnis des Glaubens einfach so hin und dachten nicht weiter darüber nach. Dann aber war für uns da noch der dritte Gott im Spiel, der Hl. Geist, dem wir auch noch irgendwie Anbetung entgegenbringen sollten.
Wir haben den letzten Gim mit folgender Frage abgeschlossen: “‘Alles nun, was sie (die Pharisäer) euch sagen, tut und haltet..’” (Mt 23,3a). Nun ja, wenn Jahushua von Nazareth seinen Schülern gebietet, alles zu tun und zu halten was die Pharisäer lehren, wie sieht das mit der Anbetung des JHWH bei den Christen von heute aus?" Ja, das ist eine entscheidende Frage! Und die Frage die davon nicht zu trennen ist lautet: Und wie sieht das mit der Beziehung zu JHWH aus? Mit grosser Freude und Dankbarkeit wollen wir diesen Fragen nachgehen. An der Beziehung und an der Anbetung des EINEN EINZIGEN Erlösers JaHuWaH lag Jahushua alles. Er wusste sehr genau, wie viel für das menschliche Leben davon abhängt. Kein Pharisäer und Schriftgelehrter wäre jemals auf den Gedanken gekommen diesen Fixpunkt des Glaubens, der Fixpunkt allen Lebens ist, zu hinterfragen oder zu negieren – auch Jahushua von Nazareth nicht! Das zu wissen tut gut! Fangen wir darum gerne bei den Anfängen des biblischen Offenbarungsreichtums an und setzen wir uns damit gerne auseinander. Der persönliche Name JHWH (sprich: JaHuWaH) war der Menschheit ursprünglich nicht bekannt – besser: nicht mehr bekannt! Seth, der dritte Sohn von Adam und Eva hatte einen Sohn der Enosh hiess. Im Zeitalter von Enosh fing man an den Namen JHWH anzurufen (vgl. 1Mo 4,26). Offenbar war der Name JHWH später nicht mehr im Bewusstsein der Israeliten. Es liegt im Wesen des Menschen, Wesentliches langsam aber sicher wieder zu verlieren, wenn er es nicht zu schätzen weiss und entschieden dran bleibt! Erst dem Propheten Moshe wird der Name JHWH wieder geoffenbart. Warum gerade Moshe?
Jahushua sagte also: “Alles nun, was sie (die Pharisäer) euch sagen, tut und haltet.." (Mt 23,3a). Die Schriftgelehrten waren Pharisäer. Viele Pharisäer waren Schriftgelehrte, wer denn sonst? Sie führten das gläubige Volk in die Schätze des geoffenbarten Wortes hinein. Wie wir bereits sagten, gab es – und gibt es – verschiedene Schulen mit unterschiedlichen Auslegungen. Sie konnten und können voneinander abweichen, nicht aber in der grundsätzlichsten aller Fragen des Glauben, dem Vertrauen auf den EINZIG EINEN JHWH und der Beziehung zu IHM. Es gibt das orthodoxe Judentum, das Reformjudentum, das konservative Judentum und etliche andere Strömungen. Diese unterschiedlichen Prägungen innerhalb des Judentums gab es schon lange vor der Zeit des Jahushua von Nazareth. Es wäre Jahushua nie in den Sinn gekommen alle Pharisäer und Schriftgelehrten – samt und sonders – als Heuchler, als Schlangen und Otternbrut in die Hölle zu verdammen: “Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?” (Mt 23,33), und sie laufend mit den übelsten Beschimpfungen zu bewerfen – von morgens bis abends – wie uns das die christlichen Evangelien weismachen wollen. Das ist der paulinische antijüdische (antisemitische) Geist, der hier in den Evangelien weiter grassierte bis er, gezielt und definitiv zum Wesen der christlichen Kirchen und Gemeinschaften entfaltet worden war, der schliesslich über unsägliche Pogrome und Leidenswege zum Holocaust führte – und darüber hinaus. Erst Jahrzehnte nach dem Tod des Jahushua von Nazareth sind die Evangelien entstanden. Ihnen voraus gingen ja die Briefe des Paulus. Wie wir immer wieder betonen müssen, täuschen die Christenführer – seit bald 2000 Jahren – ihre Anhänger geschickt mit ihren “Evangelien”, indem sie Ereignisse, die im Leben jener Tage unter den Juden Gang und Gäbe waren mit dem heidnisch-mythologischen Gedankengut jener Tage vermischen. Das war nie der Glaube des Jahushua von Nazareth.
Wir nehmen unsere Verantwortung wahr! Über den Glauben des Jahushua von Nazareth haben wir uns in den letzten Jahren immer wieder intensiv auseinandergesetzt. Das war nicht immer einfach. Es ist gerade so wie bei der Besteigung des Matterhorns. Die ersten Etappen des Aufstiegs können recht mühsam sein, doch je näher sich jemand dem Ziel nähert, desto intensiver wird er mit neuen Kräften beflügelt und die letzten Etappen werden mit einer ungeahnten Freude bewältigt. Ja, warum befassen wir uns denn so intensiv mit dem Glauben, den Jahushua von Nazareth lebte? Wir kommen fast ausnahmslos alle aus einem christlichen Hintergrund. Das Christentum behauptet von sich im Glauben und in der Lehre des Jahushua von Nazareth zu leben. Dieser Glaubenshintergrund vermittelt den Christen die Vorstellung, dass der Jude Jahushua von Nazareth eine Mensch gewordene Gottheit gewesen sei. Durch die angebliche Auferstehung sei er zu der Gottheit Jesus Christus umgewandelt worden (vgl. Röm 1,1-4; 2Kor 5,16). Später wurde er von den Kirchenvätern zu der zweiten Gottheit (2. Gott-Person) innerhalb der drei christlichen Gott-Personen gemacht (vgl. die Dogmen, die Lehrdefinitionen der Konzilien von Nizäa, 325 und Konstantinopel, 381). Damit machten ihn die Christen zum Begründer des Christentums.
Aus dem Munde einer wohl einfachen aber weisen Frau, der Hanna („die Gnädige“, „die Anmutige“, „die Liebreizende“), dürfen wir etwas ausserordentlich Wichtiges für unser Leben verstehen lernen und anwenden: Sie bekennt: “Keiner ist so heilig wie JaHuWaH, der El Eljon, denn ausser dir ist keiner. Und kein Fels ist wie unser Erlöser (Retter, Helfer).. JaHuWaH tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol (in das irdische Elend, in finstere Zustände: “Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir” (Ps 23,4), hinab und wieder herauf. “JaHuWaH macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt den Geringen aus dem Staub empor, aus dem Schmutz erhöht er den Armen, um ihn unter die Edlen zu setzen; und den Thron der Ehre lässt er sie erben….” (1Sam 2,2.6-8).
Europäische Politiker prangern China wegen seiner Verletzungen der Menschenrechte immer wieder an. Kürzlich kam es zu einem virtuellen Gipfeltreffen zwischen Xi Jinping und europäischen Staats- und Regierungschefs. Zentrales Thema: Menschenrechte und Gleichberechtigung. Nun geschah etwas Seltsames, etwas, das es so noch nie gegeben hat. Der chinesische Präsident Xi Jinping brachte die europäischen Staats- und Regierungschefs in arge Verlegenheit. Er sagte: „Korrigieren Sie erst einmal den Antisemitismus und die Behandlung von Immigranten und Flüchtlingen, bevor Sie China in Menschenrechtsfragen belehren.“ Quelle.
Was immer kommen und sein wird, der israelitisch-jüdische Shomer (Wächter) lehrt uns wachsam sein. Er sagt uns gleichsam: Erforsche mit ganzer Hingabe die zentralen Aussagen der Thora, ja des ganzen TaNaCH. Das heisst, wachse stetig hinein in die Inhalte und Zusammenhänge der Bibel (von den Christen fälschlicherweise und in pervertierter Weise “Altes Testament” genannt). Suche nach den Zusammenhängen. Ihre Zusammenhänge sind umfassend, betreffen das ganze menschliche Leben. Sie machen dich in deinem Leben froh: “Deine Gerechtigkeit ist den Bergen JaHuWaHs gleich, deine Rechtssprüche dem gewaltigen Urmeer; Menschen und Vieh hilfst du, JHWH. Wie köstlich ist deine Gnade, JHWH! und Menschenkinder bergen sich in deiner Flügel Schatten; sie laben sich am Fett (dem nährenden Reichtum) deines Hauses, und mit dem Strom deiner Wonnen tränkst du sie. Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,7-9).
Der Shomer (Wächter) nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er sieht wie sich das Volk, das sich JaHuWaH als Segen für die Völker erwählt hat, vom Quell des Lebens abweicht. Der Prophet Jirmejahu (Jeremia), ein empfindsamer Mensch, muss in einer der schwersten Krisen, innerhalb des Volkes, laut bekennen: “Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten” (Jer 2,13). Er sieht die bevorstehende Katastrophe über Juda und Jerushalajim hereinbrechen, zugleich aber auch die Wiederherstellung. Jirmejahu wird unter seinem Volk buchstäblich zum Leidensknecht, wie bereits rund 100 Jahre vorher in Jes 52, 13 und Kapitel 53 beschrieben.
Eines ist gewiss: die Juden lehnen nie den Rabbi, den Schriftgelehrten und Pharisäer Jahushua von Nazareth ab. Das würden sie nie tun, denn er vertraute JaHuWaH bedingungslos, betete ihn allein an, nannte ihn seinen Vater, glaubte nie an eine griechische Gottheit, deren Blut die ganze Menschheit erlösen würde usw. usf. Wie wir schon öfters sagten, ging es innerhalb der jüdischen Gelehrten bei den Diskussionen um das Verständnis und die praktische Anwendung gewisser Lehren der Thora, manchmal äusserst lebendig zu und her. Bei Aussenstehenden erweckte dieser Umgang unter den Juden den Eindruck, als würden sie sich dabei als absolut feindlich gesinnte Menschen gegenüberstehen, die sich nie und nimmermehr verstehen und ertragen würden. Dem war aber nicht so. Griechische Philosophen, die von Jahushua von Nazareth begeistert waren, verstanden diese innerjüdischen heftigen Diskussionen des Rabbiners Jahushua von Nazareth und seiner Schule als Bruch mit dem Judentum. Philosophen aus den stoischen Kreisen prägten das Christentum von seinen Anfängen an. Es ist aus dieser Denk- und Lebensweise heraus entstanden. Darauf bauten sie weiter und entwickelten das Christentum im Laufe der ersten drei Jahrhunderte als Bollwerk zur Abgrenzung vom Judentum. Damit und darin war das Christentum für alle Zeiten geboren und geprägt – bis zu dieser Stunde. Als Folge davon wurde den Juden die Lebensberechtigung abgesprochen. Dieser schwere Irrweg griechischer Philosophen brachte im Laufe der letzten bald 2000 Jahre die schlimmsten Verbrechen auf unserem Planeten hervor.
Für die Juden aber waren die heftigen innerjüdischen Debatten der gesunde Weg im Ringen um eine lebensnahe und lebensbejahende Auslegung der Inhalte der Bibel, des TaNaCH (“AT”). Natürlich gab es immer wieder auch Ausnahmen, fundamentalistische Auswüchse. Die kamen und verschwanden ebenso schnell wieder, wie sie gekommen waren. Die gelehrten Juden – innerhalb ihresgleichen – kannten und wollten keinen Papst, wie das später im Christentum der Fall war, der solche Auseinandersetzungen im Keime erstickte und willkürlich Normen erliess, die den Menschen den Lebensatem raubten. Stellte sich im Christentum jemand gegen die Meinung des Papstes, verschwand er einfach bei Nacht und Nebel. Über viele Jahrhunderte hindurch lief das innerhalb des Christentums so. Denken wir nur an die Katholiken, die sich als Protestanten lehrmässig gegen den Papst formierten. Die grausamen Verfolgungen und Verbrechen an vielen dieser Menschen, durch die päpstliche Inquisition, machen uns heute noch fassungslos.
Es wird nie bei einer einzigen Entscheidung bleiben. Aber, merken wir uns ein für allemal: Die erste Entscheidung für JaHuWaH ist das Bekenntnis zu meiner geistigen Zeugung und Geburt – aus und in JaHuWaH (vgl. 5Mo 32,18). Wie bei Abraham und Sara bleibt dieser Akt für JaHuWaH bleibend wirksam, aber auch für den Vertrauenden (Glaubenden). Das ist das Wunderbare, das wir im Glauben erfassen dürfen: Erstens gibt es für JaHuWaH nie mehr ein Zurück aus dieser geschenkten Beziehung dir und mir gegenüber. Diese Tatsache dürfen wir im Glauben festhalten. Zweitens ist uns – unverdienterweise – eine Fülle an Segen und Verheissungen mit auf den Weg gegeben, wie das bei Abraham und Sara der Fall war. Schauen wir auf Abraham und Sara.
Nachdem sie sich für JaHuWaH entschieden hatten, mit IHM eine Beziehung eingegangen waren, geistig gezeugt und geboren waren, fielen sie, auch für den Rest ihres Lebens, immer wieder in alte Muster zurück. Doch die erste Entscheidung, die sie bewusst für JaHuWaH trafen, wurde von JaHuWaH selbst mit dem Siegel der Gnade, der Liebe, der Barmherzigkeit und der Vergebung versehen, d.h. mit der Unauflöslichkeit dieser Freundschafts-Beziehung, sagen wir es so: mit der Unauflöslichkeit dieser Freundschaft. Es folgten Segnungen und Verheissungen. Sie wurden immer wieder erschüttert, aber nichts und niemand vermochte sie jemals rückgängig zu machen oder sogar aufzuheben. Sie fanden immer und immer wieder zurück in die Mitte des Lebens, in das Herz JaHuWaHs. Darum wird Abraham Freund JaHuWaHs genannt: “Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes..” Jes 41,8). So war es auch im Leben Davids und zahlloser Zeugen, auf die der TaNaCH (die Bibel, das “AT”) hinweist. Das ist eine frohe Botschaft. Dieses Evangelium, diese Botschaft hat auch dich und mich erreicht. Wie gehen wir damit um? Sie übertrifft alles, was uns in der Welt geboten wird. Nichts geht über diese Beziehung hinaus. Es sprechen zahllose Beweise in der Menschheitsgeschichte dafür. Daran will ich festhalten. Diesen Schatz will ich bewusst pflegen und mich des Lebens freuen. Freuen heisst freuen.