Da ich zur Zeit zur Abklärung im Spital bin, wird es vorerst keine neuen Impulse geben. Ich melde mich wieder. Ich grüsse alle herzlich mit Psalm 23:
"Der JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH für immer."
Im letzten Gim habe ich von Beziehungen geschrieben. Wir werfen einen Blick zurück in unsere bisherigen Lebensbeziehungen. Was ist daraus geworden? Manchmal können uns vergangene Beziehungen belasten, aus welchen Gründen auch immer. Manchmal denken wir mit grosser Freude und Dankbarkeit an gewisse Beziehungen zurück. Vielleicht würden wir gerne manches ändern, aber so manches liegt nicht mehr in unserer „Macht“. Durch irgendwelche Umstände ist so manche Beziehung anders verlaufen, als wir es – rückblickend – gerne hätten.
Beziehungen sind lebensnotwendig und wollen gepflegt sein. Ihre Auswirkungen (Frucht) sind immer und überall sichtbar. Sie bleiben nicht verborgen. Unser Leben wird von Beziehungen genährt und bestimmt. Kein Menschenleben ist davon ausgenommen. Es ist gut, wenn wir uns diesbezüglich drei Fragen beantworten. Erstens, wie sieht meine Beziehung zu JaHuWaH aus? Zweitens, wie sieht meine Beziehung zu mir selbst aus? Drittens, wie sieht meine Beziehung zu meinen nächsten Mitmenschen aus?
Die drei Beziehungsebenen sind miteinander verflochten. Was heisst das? Meine Liebe zu JaHuWaH, vielmehr noch, seine Liebe zu mir, bestimmt meine Liebe zu mir selbst. Meine Liebe zu mir selbst bestimmt meine Liebe zu meinen nächsten Mitmenschen. Daraus erwächst eine besondere Frucht an der alle teilhaben. Pflege ich eine väterliche/mütterliche Beziehung mit JaHuWaH? Weiss und fühle ich mich in seinen Armen wohl, aufgefangen, getragen, angenommen, so wie der Sohn im Gleichnis vom “verlorenen” und heimgekehrten Sohn in Lk 15,11-32. Achten wir sehr genau darauf, wie uns Jahushua den Vater hier schildert. Das ist Frucht. Ähnlich taten das die meisten Propheten und Schriftgelehrten. Pflege ich eine solch Tiefe Beziehung zum Vater, dann wird auch die Beziehung zu mir selbst wachsen. Von einer solchen Beziehung legt z. B. David in Psalm 23 ab. Eine solche Beziehung haut hin. JaHuWaH zeigt uns, wie sehr er diese Beziehung mit uns haben möchte.
Worin bestand die Berufung und Sendung des Jahushua von Nazareth? Er war durch und durch Jude und war es bis zu seinem letzten Atemzug auch immer geblieben. Wie auch immer, jedenfalls beabsichtigten die Schreiber, die Endredaktoren der uns bekannten Schriften, unter dem Namen Evangelien Jahushua ganz für die paulinische Theologie – die Christus-Gottheit – umzupolen. Das gelang ihnen allerdings nicht definitiv. Sie schufen lediglich ein mächtiges Blendwerk, das die Christen bis heute in seinem Bann hält. Hinter diesem Blendwerk gibt es – selbst in den “Evangelien” der Christen, zu viele Aussagen Jahushuas, die trotz aller Versuche, nicht aus ihrem eindeutig jüdischen Kontext herausgerissen werden konnten. So auch folgende Aussage: “Er (Jahushua von Nazareth) aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel”. Wer den Geist des Jahushua von Nazareth kennen lernen will und in seinem Leben wirksam werden lässt, der versucht das zu leben, was dem Menschen im Leben zum Besten dient. Ich sage, er versucht es, er will es, und ein solcher Mensch wird in seinem Leben nie aufgeben.
Als „JaHuWaH sprach.. Und es wurde..“, war alles wüst und leer (1Mo 1,2). Wüst und leer sind Wörter, die für uns Menschen einen Todeszustand, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zum Ausdruck bringen, nicht aber für den lebendigen Erlöser JaHuWaH. Die Bibel berichtet uns im Schöpfungsbericht von der Entstehung dieser Schöpfung. Wir, die wir in einer lebendigen Beziehung mit JaHuWaH leben dürfen und die Schöpfung beobachten, kommen aus keinem Staunen heraus. Obwohl die neue Schöpfung durch den Ungehorsam Adams (1Mo 3,16-21) schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist, erfahren wir sie – mit einem offenen Herzen und Geist – von einer nicht zu fassenden Seite her.
Wir hören das Bekenntnis der israelitisch-jüdischen Zeugen: „Und JaHuWaH sprach.. Und es wurde..“. Auf Schritt und Tritt begegnet uns dieses wunderbare Bekenntnis. Wer in dieser Beziehung zu JaHuWaH die Schöpfungsfeinheiten sehen und erleben darf, der wird immer neu erbaut und aufgerichtet werden.
Durchgehend ist in der Bibel die Rede vom wohlgefälligen und freudigen Wirken des himmlischen Vaters JaHuWaH an seinem auserwählten Volk und an allen Menschen. Alles soll zur Verherrlichung des Namens JaHuWaH beitragen, weil wir durch den Glauben, im Vertrauen Abrahams, alle am Segen Abrahams, an JaHuWaH, an seiner Gnade, an seinen Plänen des Heils, teilhaftig geworden sind und alle Menschen daran teilhaben werden. Dieser Segen tut uns gut, wir brauchen ihn zu einem geborgenen und zufriedenen Leben. “Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird deinen Namen besingen” (Ps 66,4).
Was aber macht Paulus? Was schreibt er seinen Anhängern von Thessalonich? Er kehrt die Botschaft um und lehrt: “damit der Name unseres Herrn Jesus in euch verherrlicht werde. Lesen wir den Abschnitt: „Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig erachte der Berufung und dass er alles Wohlgefallen (Wohlmeinen, Freude) an der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft vollende, damit der Name unseres Herrn Jesus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus“ (2Thess 1,11-12).
“Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg” (Psalm 50,23)
In der Beziehung mit JaHuWaH bildet die Danksagung eine zentrale Rolle. In der Danksagung unterscheidet sich das Verhältnis zwischen jemandem, der im Glauben wie Abraham gezeugt und geboren ist (vgl. 5Mo32,18) und jemandem der in den Religionen, wie Animismus, Voodoo, Mystizismus, Esoterik, Hinduismus, Buddhismus u.a.m. verankert ist. Das ist kein Vorurteil anderen Menschen gegenüber, das ist schlicht und einfach eine Tatsache, die jeder beobachten kann. Das Leben der Gläubigen, die eine lebendige Beziehung zu JaHuWaH und zu seinen Schätzen des Lebens pflegen, ich betone: eine lebendige Beziehung zu JaHuWaH pflegen, ist durchdrungen von Dankbarkeit und Danksagung. Sie ist gepaart von Achtsamkeit und Selbstlosigkeit gegenüber anderen Menschen.
Eines der schönsten Bekenntnisse finden wir im Psalm 50,23: „Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg“. Das Wort „opfert“ mag bei manchen Menschen irritierend wirken. Uns ist die Formulierung “Dank opfern” nicht bekannt oder zumindest nicht geläufig. Was meinen die Schreiber der Bibel (des TaNaCH, “AT”) damit? In Anlehnung an das täglich vollzogene Opfer im Tempel, lag die Versuchung nahe, die täglich gepflegte persönliche Beziehung mit JaHuWaH zu vernachlässigen. Was sollte der gläubige Jude verstehen lernen? Ein Dankopfer ist vor JaHuWaH weit mehr als alle Tieropfer im Tempel.
Wessen soll sich der Mensch täglich neu bewusst werden? Alles was er hat ist eine Frucht, die ihm aus der Beziehung Abrahams mit JaHuWaH zugeflossen ist, zufliesst. Die Verheissungen an Abraham sind überall in der Welt wirksam und sichtbar, wenn auch unterschiedlich stark. Ob das die Menschen wahrnehmen oder nicht, sie können in keiner Weise – und durch nichts – aufgehalten werden. Das löst im Menschen Geborgenheit und Zufriedenheit – an der “Brust” JaHuWaHs – aus. Die Konsequenz daraus ist ein Herz voller Dankbarkeit und Danksagungen für vieles im Leben – vor allem für die Gegenwart JaHuWaHs in guten und in bösen Zeiten. Sobald wir Dank sagen, werden wir innerlich freier. Unser Blick wird frei für das Wesentliche, damit können wir Ängste loswerden. Innerlich verkrampfte Situationen entspannen sich. Unser Umgang mit den Mitmenschen und den Herausforderungen werden wir anders angehen.
Je mehr sich ein Mensch in der Lebensfülle JaHuWaHs weiss und fühlt, je mehr ihm bewusst wird, unter welchem Segen und unter welcher Geborgenheit er lebt, desto mehr Kräfte der Danksagung werden in ihm entfacht. Umso gesegneter, d.h. inhaltsreicher lebt er – und mit ihm auch sein Umfeld. Diese Beziehung will nicht in den Kinderschuhen stecken bleiben. Sie lässt sich auch nicht von ideologischen Kräften manipulieren und abhängig machen. Die Erkenntnis um diese Zusammenhänge, die wesentlich mit der Erkenntnis über das Wesen JaHuWaH zu tun haben, macht uns im persönlichen Leben sicherer und ausgewogener. Der Mangel an Erkenntnis in diese wichtigen Zusammenhänge, wurde innerhalb des auserwählten Volkes, immer wieder von den Propheten thematisiert: “Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis” (Hos 4,6; 6,6; 8,12; Ps 83,19; 100,3). Was heisst das? Dadurch, dass wir im Wort JaHuWaHs forschen, wächst die Erkenntnis über sein wirkliches Wesen. Seine Absichten, sein Umgang mit uns, überhaupt alles was mit uns Menschen zusammenhängt, wird uns zugänglicher und verständlicher. Wir lernen darin leben, damit gesegnet umgehen. Dadurch wiederum wächst unsere Beziehung zu unserem Erlöser JaHuWaH, der Geist ist (vgl. Tempelweihe Shlomos (Salomos) 2Chr Kap. 5; Kap 6 und 7,1-3).
Vor wenigen Tagen nahm ich an einem gemütlichen Treffen von Menschen teil, die äusserlich zur katholischen Kirche gehören, in ihrer Lebensweise aber mehrheitlich ihre eigenen Wege gehen. Wie durch „Zufall“ kamen wir auf Israel zu sprechen. Wer kennt den Namen Gilad Shalit nicht? Irgendwie kamen wir auf ihn zu sprechen. Als 19-jähriger wurde er 2006 an der Grenze zum Gaza-Streifen von Hamasbrigaden verschleppt. Nach 5 Jahren in palästinensischer Gewalt wurde Shalit am 18. Oktober 2011 von seinem Geiseldasein erlöst. Er durfte buchstäblich erlöst in seine Heimat zurückkehren.
Was ist aber das Aussergewöhnliche im Fall Shalit? Er wurde mit einem sehr hohen Preis aus seiner Pein freigekauft. Israel gab gleichsam sich selbst. Mit seinem Handeln löste Israel in aller Welt Staunen und Bewunderung aus, selbst bei vielen Aarabern. Israel gab als Gegenleistung für Shalit, einen Mann, 1022 Männer, palästinensische Terroristen frei. Sie gelten nach wie vor als potentielle Judenschlächter. Dieses Ereignis ist bei Angehörigen von Opfern verständlicherweise umstritten. Was mich aber überraschte, war die Haltung aller an der Diskussion Beteiligten: Bewunderung und Staunen über diese aussergewöhnliche Haltung der Juden!, obwohl alle Anwesenden, durch die unaufhaltsamen europäischen Fake News Israel gegenüber, recht feindlich eingestellt sind. So etwas hatte noch keiner der am Gespräch Beteiligten jemals gehört. Sie hüllten sich in tiefsinniges Schweigen. Ich gab in die Runde hinein: Wie sollte es für Juden in Israel anders sein. Der Zusammenhalt unter den Juden ist aussergewöhnlich hoch – vor allem wenn es ernst wird. Der Einzelne nahm immer schon eine zentrale Stellung ein. Durch die bald 2000 Jahre dauernden Demütigungen und Verfolgungen, von Seiten der Christen, hat sich ihr Zusammenhalt noch vertieft. Das aber war schon immer so. Woher kommt diese Einstellung? Für JaHuWaH ist jeder Einzelne in seinem Ebenbild geschaffen, jeder Einzelne. Von diesem Wesen JaHuWaHs her ist das Verhalten der Juden geprägt, in dieser Gesinnung sind sie erzogen. Sie sind nicht von der griechisch-römischen Philosophie, der Götter-durchwirkten Philosophie, von der das Denken und Handeln des christlichen Europas bestimmt ist, geprägt.
Jedes Unrecht, das geschieht, erstattet JaHuWaH: „Mein ist das Gericht (Wiederherstellung, Erstattung) und das Urteil“ (5. Mo 32,35). Was heisst das? Die Bibel ist durchzogen mit Aussagen und Darstellungen über diese Einzigartigkeit des Wesens JaHuWaHs. Diese Wesenseigenschaft hebt JaHuWaH ab von allen menschlichen Überlegungen, Philosophien, Theologien und von den zahllosen Forderungen der vielen Gottheiten unter den Völkern. Diese Gottheiten brechen über ihre Anhänger Bündnisse, fordern enorme religiöse Leistungen, sind launisch und berechnend, bestechend und rücksichtslos, unversöhnlich, rachsüchtig, zerstörend und vernichtend. Sie verbannen Menschen in eine immerwährende Hölle, oder löschen ihr Leben für immer aus.
Wie so oft reisst Paulus auch hier eine biblisch bezeugte Lebensgrundlage aus dem Zusammenhang heraus und bringt sie in die Abhängigkeit von der angeblichen Bluterlösung durch ein Menschenopfer. Aber davon lassen wir uns nicht mehr täuschen. Wir schauen in den reichen Schatz des TaNaCH hinein. Der TaNaCH ist die Bibel an sich Er war die Bibel des Jahushua von Nazareth. Jahushua von Nazareth hat nie im “Neuen Testament” gelesen. Das “NT” ist in seiner Art, so wie es die Christen heute lesen, erst im 4. Jh. von Papst Damasus I. und dem Kirchenlehrer Hieronymus zusammengestellt worden, also ca. 350 Jahre nach dem Tod des Jahushua von Nazareth. Dessen sollten sich die Christen endlich bewusst werden. Das wäre höchste Zeit.
Vom König David werden uns seine letzten Worte überliefert. Wir lesen unter anderem: “Und dies sind die letzten Worte Davids: Ausspruch Davids, des Sohnes Isais, Ausspruch des Mannes, der hochgestellt ist, des Gesalbten des Erlösers (Gottes) Jakobs und des Lieblings in den Gesängen Israels: Der Geist JaHuWaHs hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge. Es hat gesprochen der Erlöser Israels, der Fels Israels hat zu mir geredet: Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer im Wohlgefallen JaHuWaHs herrscht, der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken; von ihrem Glanz nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde. Ja, ist nicht so mein Haus bei JaHuWaH? Hat er mir doch einen ewigen Bund gesetzt, in allem geordnet und bewahrt! Denn all mein Heil und all mein Wohlgefallen, lässter esdenn nicht spriessen? (2Sam 23,1-5).