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"Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg" (Psalm 50,23)

Glaubensimpuls 18 von Gregor Dalliard

“Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg” (Psalm 50,23) In der Beziehung mit JaHuWaH bildet die Danksagung eine zentrale Rolle. In der Danksagung unterscheidet sich das Verhältnis zwischen jemandem, der im Glauben wie Abraham gezeugt und geboren ist (vgl. 5Mo32,18) und jemandem der in den Religionen, wie Animismus, Voodoo, Mystizismus, Esoterik, Hinduismus, Buddhismus u.a.m. verankert ist. Das ist kein Vorurteil anderen Menschen gegenüber, das ist schlicht und einfach eine Tatsache, die jeder beobachten kann. Das Leben der Gläubigen, die eine lebendige Beziehung zu JaHuWaH und zu seinen Schätzen des Lebens pflegen, ich betone: eine lebendige Beziehung zu JaHuWaH pflegen, ist durchdrungen von Dankbarkeit und Danksagung. Sie ist gepaart von Achtsamkeit und Selbstlosigkeit gegenüber anderen Menschen. Eines der schönsten Bekenntnisse finden wir im Psalm 50,23: „Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg“. Das Wort „opfert“ mag bei manchen Menschen irritierend wirken. Uns ist die Formulierung “Dank opfern” nicht bekannt oder zumindest nicht geläufig. Was meinen die Schreiber der Bibel (des TaNaCH, “AT”) damit? In Anlehnung an das täglich vollzogene Opfer im Tempel, lag die Versuchung nahe, die täglich gepflegte persönliche Beziehung mit JaHuWaH zu vernachlässigen. Was sollte der gläubige Jude verstehen lernen? Ein Dankopfer ist vor JaHuWaH weit mehr als alle Tieropfer im Tempel.
Wessen soll sich der Mensch täglich neu bewusst werden? Alles was er hat ist eine Frucht, die ihm aus der Beziehung Abrahams mit JaHuWaH zugeflossen ist, zufliesst. Die Verheissungen an Abraham sind überall in der Welt wirksam und sichtbar, wenn auch unterschiedlich stark. Ob das die Menschen wahrnehmen oder nicht, sie können in keiner Weise – und durch nichts – aufgehalten werden. Das löst im Menschen Geborgenheit und Zufriedenheit – an der “Brust” JaHuWaHs – aus. Die Konsequenz daraus ist ein Herz voller Dankbarkeit und Danksagungen für vieles im Leben – vor allem für die Gegenwart JaHuWaHs in guten und in bösen Zeiten. Sobald wir Dank sagen, werden wir innerlich freier. Unser Blick wird frei für das Wesentliche, damit können wir Ängste loswerden. Innerlich verkrampfte Situationen entspannen sich. Unser Umgang mit den Mitmenschen und den Herausforderungen werden wir anders angehen.
Je mehr sich ein Mensch in der Lebensfülle JaHuWaHs weiss und fühlt, je mehr ihm bewusst wird, unter welchem Segen und unter welcher Geborgenheit er lebt, desto mehr Kräfte der Danksagung werden in ihm entfacht. Umso gesegneter, d.h. inhaltsreicher lebt er – und mit ihm auch sein Umfeld. Diese Beziehung will nicht in den Kinderschuhen stecken bleiben. Sie lässt sich auch nicht von ideologischen Kräften manipulieren und abhängig machen. Die Erkenntnis um diese Zusammenhänge, die wesentlich mit der Erkenntnis über das Wesen JaHuWaH zu tun haben, macht uns im persönlichen Leben sicherer und ausgewogener. Der Mangel an Erkenntnis in diese wichtigen Zusammenhänge, wurde innerhalb des auserwählten Volkes, immer wieder von den Propheten thematisiert: “Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis” (Hos 4,6; 6,6; 8,12; Ps 83,19; 100,3). Was heisst das? Dadurch, dass wir im Wort JaHuWaHs forschen, wächst die Erkenntnis über sein wirkliches Wesen. Seine Absichten, sein Umgang mit uns, überhaupt alles was mit uns Menschen zusammenhängt, wird uns zugänglicher und verständlicher. Wir lernen darin leben, damit gesegnet umgehen. Dadurch wiederum wächst unsere Beziehung zu unserem Erlöser JaHuWaH, der Geist ist (vgl. Tempelweihe Shlomos (Salomos) 2Chr Kap. 5; Kap 6 und 7,1-3).

Er ist es, der über allem steht, der alles wirkt und mit uns durch alles geht – ein ganzes irdisches Leben lang, was die Bibel zuhauf bezeugt. Da ist nichts dem plumpen Zufall überlassen, dem blinden Schicksal. Da ist kein ohnmächtiges Nichts, keine gähnende Leere, keine Sinnlosigkeit und keine tödliche Verlassenheit. Das bestätigen und alle Zeugnisse der Schriften. Die meisten Menschen begnügen sich mit dem wenigen Wissen, das ihnen von der Bibel her irgendwie bekannt ist, oder das ihnen aus den Kinder- und Jugendtagen noch irgendwie bekannt ist. Sie gehen an den wesentlichen Schätze des Lebens vorbei, lesen über sie hinweg, weil sie von Menschen und ihrer Theologie abhängig gemacht worden sind. Shlomo (Salomo) bezeugte bei der Tempelweihe: „ – denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder“ (1Kö 8,39). Welch eine tiefgründige Aussage.
Im Psalm 50,23 sind uns die vielen Zeugnisse der Danksagung gleichsam als Imperativ ans Herz gelegt: “Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil JaHuWaHs sehen lassen." Probieren wir es aus. Nicht nur für zwei Tage – jeden Tag.
In LK 15,11-32 ist uns die Geschichte des verlorenen Sohnes dargestellt. Wie war doch der zweite Sohn bei den Schweinen und ihren Schoten gelandet. Schweine und Schoten sind nach israelitisch-jüdischen Verständnis das Bild für jene, die zu den Römern übergelaufen waren, jene, die durch ihre Untreue und ihren Götzendienst, d.h. durch ihre glaubensmässige, geistige Hurerei, in eine totale Beziehungslosigkeit zu JaHuWaH geraten waren. Doch der verzweifelte „verlorene“ Sohn wurde innerlich von der Liebe des Vaters eingeholt, erfasst und zur Umkehr bewegt. Er erinnerte sich wohl an vieles, das er in seinem Unterricht als Kind und Junge vor der Bar Mitzwa in der Beth HaKnesseth alles gelernt hatte, an die alljährlichen Feiern von Pessach, an das Shma Israel und vieles mehr. Es war jene väterliche Liebe, die ihm in seiner tiefsten Verzweiflung begegnete, jene Liebe, die nie aufhört. Sie war es, die den Sohn bewegte in sich zu gehen, und in die allezeit offenen Arme seines Vaters zurückzukehren. JaHuWaH liess ihn das Heil, das ER ist, sehen und spüren. Sein Leben war danach sicher voll des Dankes und des Lobes gewesen: “Loben will ich den Namen JaHuWaH im Lied und ihn erheben mit Dank” (Ps 69,31) “Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen!”(Ps 95,2).

Wir sind über das Wesen dieses Vaters zutiefst betroffen! Manche sind über das Wesen des Vaters in diesem Gleichnis verärgert. Sie hätten sich vom Vater einen völlig anderen, sehr strengen Umgang mit dem vergammelten Sohn erhofft. Doch jede Empörung über das Verhalten dieses Vaters bleibt zwecklos, denn wir sind dieser zweite Sohn, du und ich. Jeder von uns. Die bleibende Liebe des Vaters hat uns eingeholt, aufgeweckt und nun mitgenommen in ein Land der Umarmung, des Glaubens voller Schätze. Wir haben dabei keinen Ruhm vorzuweisen, alles ist Gnade. Hier können und wollen wir nur noch danken und zwar anhaltend danken, ein Leben lang. Und tatsächlich, beim Danken bahnen wir uns neue Wege – zusammen mit JaHuWaH! Das wünsche ich uns allen von Herzen.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.