Die Wege, die JaHuWaH mit den Menschen dieser Erde geht, versetzen uns immer wieder in Staunen. Bei allem was er zulässt und tut, verfolgt er immer ein Ziel. Wir könnten es als das Fernziel bezeichnen. Dieses Fernziel ist: „Damit man auf der ganzen Erde meinen Namen (JaHuWaH) verkündigt“ (2Mo 9,16) und, „von der Herrlichkeit JaHuWaHs die ganze Erde erfüllt werden wird“ (4Mo 14,21). Die Menschen sollen von der Macht und Unterdrückung religiöser und weltlicher Diktatoren und Ausbeuter befreit werden. Das ist ein fundamentales Ziel, das JaHuWaH mit den Menschen, die ihm vertrauen, anstrebt. Sie sollen nach seinen Ordnungen glaubensmündig, bzw. selbstständig werden, und in Verantwortung vor ihm und untereinander leben.
Gemäss Lukas 17,5-6 könnten die Bibelschüler Jahushuas (fälschlicherweise Apostel genannt) über ihren Glauben frustriert gewesen sein: “Und die Bibel-Schüler sprachen zu Jahushua: Mehre uns den Glauben (die Beziehung zu JaHuWaH)! Jahushua aber sprach: “Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen” (Lk 17,5-6). Lesen wir den Paralleltext in Matthäus 17,14-21 dazu, der von einer misslungenen Heilung seiner Schüler spricht, dann waren sie tatsächlich frustriert: „Wegen eures Kleinglaubens (Unglaubens)“. In beiden Texten wird ihnen klar gemacht, dass sie zu wenig Glauben haben: „wenn ihr Glauben habt (hättet) wie ein Senfkorn..“ (Lk 17,6; Mt 17,20b). M.a.W. heisst das: Sie haben überhaupt keinen Glauben. Bei ihnen ist nicht einmal der kleinste Funke an Glauben zu finden. Da ist rein gar nichts vorhanden. Unter diesen Umständen gibt es keine Wunder. Wo denkt ihr denn hin? In diesem Zustand wollt ihr Kranke heilen! Jahushua rastet offenbar aus und schimpft ärgerlich: „O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen?“ (Mt 17,17).
Wir leben inmitten bewegender und stürmischer Ereignisse. Solche Zeiten aber gab es immer schon. Erstens vergessen die Menschen recht schnell, was früher einmal war. Zweitens bekommen wir heute alles Elend der Welt laufend ins Haus geliefert. Dafür sorgen die supermodernen Kommunikationsmedien. Das macht uns unbewusst aggressiv, nervt, raubt uns die innere friedvolle Ruhe und Geborgenheit. Das gab es früher so nicht. Wir blieben früher vom Grossteil der negativen Ereignisse in der Welt verschont. Die meisten Arbeiten wurden im Familien- und Dorfverbund verrichtet, gemeinsam, miteinander, schlicht und einfach. Dafür aber gab es sehr viel religiöse Manipulation, Unterdrückung und Ausbeutung. Zudem gibt es heute eine Masse Menschen mehr, damit auch mehr Konfliktherde. So gut wie heute, ging es aber dem Grossteil der Menschen noch nie. Denken wir nur an das unermessliche apokalyptische Leid, das die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert über die Menschheit brachten. Bis heute zeugen Tränen und Schmerz von diesen Gräueln.
Der ganze Vers in Micha 6,8 lautet: „Man hat dir mitgeteilt, o Mensch, was gut ist. Und was fordert JaHuWaH von dir, als Recht zu üben und Güte (Gnade, Treue) zu lieben und demütig zu gehen mit deinem Erlöser (Gott)?“ (Mi 6,8). Der Prophet Micha zitiert hier die Worte, die der himmlische Vater Moshe aufs Herz legte (vgl. 5. Mo 10,12).
Wie Moshe, alle wahren Propheten, Gerechte und gläubigen Schriftgelehrten – und Jahushua von Nazareth – war auch Micha von einer inbrünstigen Liebe zu JaHuWaH und zu seinen Weisungen (Geboten) erfüllt. Auch für ihn war es unerträglich ansehen zu müssen, wie auserwählte Menschen mit ihrer Erwählung umgehen und verheissene Quellen des Segens verstopfen. Wie oft ist das Verhalten der Auserwählten zu ihrem Erwähler, dem himmlischen Vater JaHuWaH, von Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Kälte, Abweisung und Ungehorsam bestimmt. Wie oft stellen Erwählte ihre eigenen Interessen in den Vordergrund. Was dabei herauskommt, liegt auf der Hand. Diesem Elend folgt neues Elend.
Modern gesagt: “Es ist der Wahnsinn!” Die Weisen dieser Welt teilen uns eine Botschaft mit, die sich aus Jahrtausenden alten Lebenserfahrungen und Beobachtungen heraus ergeben hat. JaHuWaH, der Schöpfer des Lebens schafft den Menschen, bildet den Menschen nach seinem “Aussehen”. Dabei meint “Aussehen” keineswegs das äussere Aussehen, sondern das innere, nach dem Wesen JaHuWaHs: “Und JaHuWaH sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!” (1Mo 1,26). Modern und verständlich übersetzt heisst das: Lasst uns Brüder machen, lasst uns Schwestern machen, die denken und handeln wie wir.
Aus Erde entstand der Mensch und JaHuWaH hauchte ihm seinen Lebensodem – seinen Geist – ein: “..da bildete JaHuWaH, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele” (1Mo 2,7). Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr Menschen. Die Menschen zerstritten sich mit JaHuWaH und dann untereinander. Sie gingen auseinander, gingen ihre eigenen Wege. Sie verfeindeten sich. Kriege, Eroberungen, Versklavungen und Ausbeutungen wurde zur Normalität. Statt bei JaHuWaH zu bleiben, auf IHN zu hören, bildeten sie sich ihre eigenen Götter. Sprachrohr dieser Götter waren die Priester, die ihnen diese Götter schufen. Damit war Missbrauch und Ausbeutung der Menschen in seiner schlimmsten Weise geboren. Einzelne konnten sich heraushalten, wie etwa Henoch, Noah, Shem und andere. Doch sie schafften es nicht den Menschen wieder das Aussehen, das Wesen, des grossen Bruders JaHuWaH zu vermitteln. JaHuWaH rief die Menschen unaufhaltsam zu sich zurück.
Jeder von uns weiss, wie schwer es ist, denen zu vergeben, die in irgendeiner Weise an uns schuldig geworden sind, vor allem, wenn keine Wiedergutmachung in Aussicht steht. Jahushua lehrt einmal: “Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben“ (Mt 6,14-15). Manche empfinden diese Bedingung als Erpressung. Viele sind irritiert, wenn sie als solche, die in JaHuWaH gezeugt und geboren worden sind (vgl. 5Mo 32,18) feststellen müssen, dass sie im Alltagsleben gar nicht wirklich und in jedem Fall vergeben können, weil sie sich mit diesem Anspruch Jahushuas einfach überfordert fühlen. Diese Erfahrung irritiert viele Gläubige, so dass sich sehr viele über diese Forderung Jahushua hinwegsetzen und sich gar nicht mehr damit auseinandersetzen.
Die Vergehungen reichen ja von kleinen Bagatellen im Alltag bis hin zu grösstem Unrecht, das mein Leben auf den Kopf stellen kann. Die Folge kann sein: der Verlust des Arbeitsplatzes, der Verlust eines Erbes, gesundheitliche Einschränkungen, der Verlust der Gesundheit überhaupt, der Tod eines lieben Mitmenschen u.a.m. Es ist auch ein Unterschied, ob ein solcher Mensch, bzw. solche Menschen, in meiner direkten Nähe wohnen, oder irgendwo weit weg.
Eine ähnliche Aussage finden wir auch in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg.. niemand kommt zum Vater, als durch mich“. Der Vergleich mit der Tür will uns etwas Tiefsinniges und für unser Leben fundamental Wichtiges sagen. Wir verlassen einen alten Ort, den alten Zustand eines früheren Lebens, und wir gehen an einen neuen Ort, zu einem neuen Leben, zu einem neuen Sein. Jahushua von Nazareth bezeichnet sich als die Tür zum Vater. Damit sagt er nichts Falsches, aber auch nichts Neues. Er gehört zum auserwählten Volk, das der Vater als Tür, als Zugang zu IHM und zu seinem Segen erwählt hat. JaHuWaH hat dieses Volk in Abraham erwählt. Ihm hat er seine Absichten, seinen Willen, die Ordnungen eines gesegneten Lebens kundgetan. Wer durch diese Tür geht, darf sich, im Laufe des Lebens, sogar der Vermehrung des Segens erfreuen.
Das Wort JaHuWaHs ist unerschöpflich. Wer gleichsam in die Bibel hineingeht, begibt sich auf eine weite Reise. Sie ist voller Überraschungen, voller Entdeckungen, voller Herausforderungen. Sie weckt unser Staunen und fordert von uns Entscheidungen ab. Die Reise verändert den Betreffenden laufend. Sie bringt ihn näher zum Ziel, näher zu seiner irdischen Bestimmung. Die Freude wächst, der innere Frieden breitet sich aus: “Er erquickt meine Seele” (Ps 23,3). Von JaHuWaH gezeugt und geboren (vgl. 5Mo 32,18), weil wir unser Vertrauen auf JaHuWaH setzen, wie Abraham, Sara, David und ein Meer von Gläubigen, wachsen wir immer tiefer hinein in die Gedanken und in den Willen unseres himmlischen Vaters JaHuWaH. Sie lassen uns ein Ziel sichten, das alle menschlichen Vorstellungen bei weitem übersteigt. Dabei begegnen wir auf dieser Reise, im Wort JaHuWaHs, den beiden grossen übereinstimmenden Linien von Vorhersage und Erfüllung, innerhalb der Menschheitsgeschichte. Das ist aber noch nicht alles! Da ist die Menschheitsgeschichte als Ganzes. Auch sie ist in ihrer Gesamtheit im Wachstum begriffen.
Die Freude an JaHuWaH ist euer Schutz, eure Stärke, eure Bergfeste, euer Zufluchtsort, die Zierde unserer Stärke, mein Heil, mein Loblied.. Die ganze Bibel ist voll dieses Bekenntnisses. Der Aufruf zu dieser Freude an JaHuWaH kommt von Menschen, die alle eine tiefe JaHuWaH-beziehung gepflegt, dadurch reiche Erfahrungen mit JaHuWaH machten und in ihrem Leben reich gesegnet waren. Warum sollen wir Freude haben an JaHuWaH? JaHuWaH hat alles ins Dasein gerufen. Er kann uns darum als Einziger den letzten Lebenssinn erschliessen und auf alle unsere Erfahrungen eingehen. **Sich bedingungslos an JaHuWaH freuen, heisst darum auch teilhaben an seinen Gedanken, an seinen Wegen des Heils, an jeder Wiederherstellung. Daran sind alle Menschen, aber auch die ganze übrige Schöpfung beteiligt. Dieses Wissen entlastet uns enorm! Hiob, eins gemacht mit den Gedanken JaHuWaHs, kann in seinem schwersten Leid aussprechen „denn ich weiss, das dies mir (selbst wenn ich sterben sollte) zum Heil ausschlagen wird“ (Hiob 13,16).
Wenn es anders wäre, wie könnten wir uns an JaHuWaH und an seinem Heilshandeln freuen? In der Freude verborgen, mitten drin, lebt das Vertrauen, das uns durch alles hindurch trägt. Ohne das Wissen um die Heilspläne JaHuWaHs, gäbe es auch keine bleibende Freude an JaHuWaH und es gäbe auch keine feste Hoffnung.
Der Gedanke ohne Beziehung und Gemeinschaft mit JaHuWaH (Gott) in dieser Welt leben zu müssen, war für den Propheten Jirmejahu (Jeremia) unerträglich. Er war ca. 645 vuZ in Anatot, nahe bei Jerushalajim, geboren. Der tiefe Sinn der Erwählung und Aussonderung Israels war Jirmejahu allezeit bewusst. Worauf beruhte die Absicht JaHuWaHs, wie etwa die Auseinandersetzungen mit dem Pharao in Ägypten?: “..damit man auf der ganzen Erde meinen Namen JaHuWaH verkündigt” (2Mo 9,16). Jeder Mensch soll seine Würde und die des anderen erkennen lernen und damit achtsam umgehen lernen. Das ist das Ziel, das ER sich für die gesamte Menschheit vorgenommen hat. Das entspricht dem Zeugnis der ersten Seiten der Bibel, dem “AT”, dem TaNaCH. Was heisst TaNaCH? T steht für Thora, N für Neviim, d. h. Propheten und CH für Chetubim, d. h. für Schriften, kann auch mit K = Ketubim geschrieben werden.
Doch wer will die Gemeinschaft mit JaHuWaH? Obwohl der Mensch nach dem Ebenbild JaHuWaHs, d.h. in tiefster Gemeinschaft und Wesenseinheit mit dem himmlischen Vater JaHuWaH geschaffen worden ist (1Mo 1,26), ist er ständig versucht, eigene Wege zu gehen und sich ein eigenes Gottesbild zu schaffen. Dieser Drang gehört zu der schlimmsten Versuchung des Menschen. Das Resultat daraus sind die vielen Religionen. Ohne die lebendige JaHuWaH-beziehung schufen sie sich ihre eigenwilligen – und eigennützigen – Götterwesen, Lehren, Ämter und Kulte. Im Laufe der Geschichte sind sie einer Masse von Menschen aufgezwungen und in ihrem Denken tief verankert worden. In diesen heidnisch-religiösen Verankerungen sind, bleiben und werden Massen von Menschen ihrer Menschenwürde beraubt, manipuliert und geistig missbraucht. Sie kommen nicht vom Fleck, sie buchstabieren zurück!