"....aber mit dem Herzen sind sie weit weg von mir". (Jes 29,13) (Übersetzung: Hoffnung für alle)
Glaubensimpuls 564 von Gregor DalliardWas sagt hier der Prophet Jeshajahu im Namen JaHuWaHs? Es ist das, was ich in den letzten Glaubensimpulsen auf den Leuchter stellte. Wir weisen auf die Gnade JaHuWaHs hin. Sie ist das Wesen JaHuWaHs. Wenn es nicht so wäre, dann wäre ER nicht JaHuWaH, der El Eljon, dann wäre ER eine Gottheit, wie all die anderen Gottheiten auch. Und genau diesen Unterschied gilt es aus den vielen Schriften des TaNaCHs (fälschlicherweise von den Christen AT genannt) zu erkennen und JaHuWaH in ihnen zu finden.
Zu unserer Erinnerung sei wieder einmal gesagt: Der TaNaCH ist eine Sammlung von Texten, die Menschen über Jahrhunderte mit Elohim JaHuWaH, oder auch ohne IHN, gemacht haben, während die übrigen Völker nicht über den Rand ihrer Götterwelten und deren Forderungen hinaus gekommen sind. Der TaNaCH entwickelte sich über viele Jahrhunderte, bis er seine Endgestaltung als Kanon erreicht hatte, d. h. bis er zur definitiven verbindlichen Richtschnur des auserwählten Volkes geworden war.
Das israelitisch-jüdische Volk sollte nicht einer Gottheit angehören, sondern JaHuWaH, dem El Eljon (dem Höchsten). Darum heisst es in den Zeugnissen der Schreiber des TaNaCHs durchgehend: “Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht JaHuWaH” (Jer 29,13). Das ist ergreifend. Wer diese Verheissung im Laufe seines Lebens bestätigen kann, ist in seinem Leben, in JaHuWaH, zur Ruhe gekommen. Viel, sehr viel frommer Ballast, der nur den frommen Herren nützt, ist von uns gefallen. Darum: “Halleluja! Lobe JaHuWaH, meine Seele! Loben will ich JaHuWaH mein Leben lang, will spielen meinem Elohim, solange ich bin. Vertraut nicht auf Edle, auf einen Menschensohn, bei dem keine Rettung ist”! (Ps 146,2).
Wir haben über Jahrzehnte gesucht und JaHuWaH gefunden. Es traf auch bei uns ein, was in den Psalmen und und in den anderen Schriften bezeugt wird: “Es mögen fröhlich sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen” (Ps 40,17); “….denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, JaHuWaH” (Ps 9,11). Das ist wunderbar!
Der TaNaCH zeigt uns innerhalb seiner Schriften, dass JaHuWaH Liebe und Gnade ist. ER allein ist Gnade. Bei IHM allein ist Gnade. Ausserhalb von JaHuWaH gibt es keine Gnade, nirgendwo. Gnade heisst auch: zur Ruhe kommen. Eben, weil JaHuWaH der El Eljon ist, der sich unendlich von jedem Gott und jeder Mensch gewordenen Gottheit (Menschensohn) unterscheidet. Ist das etwa nicht wunderbar?
Wo immer ein Mensch ausserhalb von JaHuWaH Gnade sucht, Ruhe sucht, findet er Versklavung, Bindungen an sich selbst oder an Menschen, Missbrauch und Enttäuschungen, ohne dass er sich dessen bewusst ist.
Wie ist das nun mit uns? Wo sind wir mit dem Herzen gegenüber JaHuWaH? Wir wissen alle, ohne Entscheidungen läuft im Leben gar nichts, auch in Bezug auf unseren Glauben, d. h. in Bezug auf unser Vertrauen zu JaHuWaH. Wie sehr uns JaHuWaH liebt, dich und mich, das haben wir in den letzten Glaubensimpulsen hervorgehoben. Wir kamen und kommen zum wunderbaren Schluss: Der ganze TaNaCH will uns nur den einen Sinn (Lebenssinn)vermitteln: “Ich, JaHuWaH, liebe dich Mensch, mit MEINEM ganzen Herzen und mit MEINER ganzen Seele und mit MEINER ganzen Kraft”. Von diesem erschlossenen Lebenssinn hängt alles andere in unserem Leben ab. Also haben wir uns entschieden, vollkommen auf JaHuWaH zu vertrauen, was immer auch sein mag. Das ist unsere Antwort auf JaHuWaHs Zuspruch: “Ich, JaHuWaH, liebe dich Mensch, mit MEINEM ganzen Herzen und mit MEINER ganzen Seele und mit MEINER ganzen Kraft”. Das allein heisst: in JaHuWaH sein, zur Ruhe gekommen sein. Alles andere im Leben hängt von dieser Beziehung ab.
Auf diese Entscheidung kommt es an. Sie verändert unser Leben im Umgang mit den Mitmenschen, im Umgang mit allem, was uns beschäftigt. Täglich begegne ich vielleicht unmöglichen Menschen, Menschen, die ich als solche erlebe, mit denen ich zusammen lebe, mit denen Konfrontationen wie vorprogrammiert sind. Unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit und Leid treffen uns hart. Enttäuschungen mit den Kindern, weil wir Erwartungen in sie gesetzt haben. Ihr Leben aber entspricht gar nicht unseren Vorstellungen. Mit Menschen unterwegs sein, die dauernd unserer Hilfe bedürfen, kann eine Herausforderung der besonderen Art sein.
Es kann auch das persönliche Unvermögen in diesen und jenen Dingen meines Lebens sein, etwas, das ich nie in den Griff kriege, obwohl ich meine, ich müsste es im Griff haben.
Manche sagen sich: “Warum hilft mir JaHuWaH nicht? Wie lange bete ich schon, dass sich diese oder jene Situation verändern möge, aber nichts tut sich. So sind sie auf ihre Not fixiert. Sie werden davon eingefangen. Das bleibt dann lange so. Aus Angst vor Gott (ich sage Gott, weil sie religiös sind, aber JaHuWaH nicht kennen und ich rede von Menschen mit einer religiösen Basis) bleiben sie doch in der Kirche oder in ihrem Glaubenskreis, in ihrem kulturellen Umfeld, obwohl sie dort nur vertröstet werden.
Das ist ein unerträglicher Zustand, den muss und kann ich ändern, will ich gesegnet als Mensch unter Menschen leben, trotz unmöglichen Zuständen. Darum braucht jeder eine Entscheidung für JaHuWaH, die einmal bewusst getroffen wird und die ebenso bewusst laufend gehegt und gepflegt wird. Dass JaHuWaH der El Eljon, der Höchste ist, ist uns längst bekannt und bewusst. Das Vertrauen auf IHN wird täglich neu belebt und zwar mit den Zusprüchen und Zeugnissen aus dem TaNaCH. Das ist die Zeugung und Geburt aus und in JaHuWaH, die uns nichts und niemand nehmen kann oder die irgendwie rückgängig gemacht werden könnte. Dann wird es über uns nicht mehr heissen “….aber mit dem Herzen sind sie weit weg von mir”, sondern: “aber mit dem Herzen sind sie ganz bei mir”.
In verschiedenen Lebensimpulsen wies ich auf eine sehr wichtige Tatsache hin, die ich gerne wiederholen möchte (Lim 5, Lim 6, Lim 9, Lim 13, Lim 15, Lim 16, Lim 3). Das Herz ist nach dem Zeugnis des TaNaCHs Sitz des Verstandes. Wir sprachen davon, wie das Vertrauen zu JaHuWaH aufgebaut wird und wie ich IHN mit meinem Verstand lieben kann. Jahushua von Nazareth bezeugte, zusammen mit einem anderen Schriftgelehrten aus seinen Reihen, einem Pharisäer: “….und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben (vertrauen) aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!” (Mk 12,30).
Was gehört dazu? Dazu gehört wesentlich das Erkennen dreier Tatsachen in unserem Glaubensleben, die aus dem Gesamtzeugnis des TaNaCHs hervorgehen. Ich zitiere sie noch einmal: “Es gibt drei Dinge, die sollten wir unbedingt beachten. Sie sind so gegenwärtig in unserem Leben wie wir selbst gegenwärtig sind. Erstens gibt es Dinge und Ereignisse im Leben eines jeden Menschen, über die wir nicht verfügen können. Zweitens gibt es Dinge und Ereignisse im Leben eines jeden Menschen auf die wir keine direkte Antwort haben. Drittens müssen wir nicht auf alles eine Antwort haben. Wer sind wir denn?
Grundsätzlich und diskussionslos sollten wir diese drei gesetzten Tatsachen akzeptieren, sonst wird das Vertrauen auf JaHuWaH nie zu unserem zentralen Lebensglück werden. Sie sind unumstössliche Wirklichkeiten. Rennen wir gegen diese drei Tatsachen an, dann rennen wir gegen eine Mauer an, die stärker als unser Eigensinn ist, mag er noch so religiös und fromm in Aktion treten. Akzeptieren wir in aller Demut und Bescheidenheit diese drei Tatsachen. Unsere Beziehung und Gemeinschaft mit JaHuWaH wird aufblühen. Wir werden einen Weg des Segens beschreiten – für uns und für unsere Mitmenschen”. Das tun wir, trotz aller Mängel, die uns ein Leben lang anhaften und begleiten. Mensch ist eben Mensch, in jedem Fall.
Alle grüsse ich herzlich und allen wünsche ich einen gesegneten und friedvollen Shabbat Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.