Zu den israelitisch-jüdischen Gebetsgründen gehört das Bekenntnis: “geheiligt werde dein Name” (Mt 6,9c). Auch dieses Bekenntnis galt dem Juden, Pharisäer und Schriftgelehrten Jahushua von Nazareth als heilig und unantastbar. An der Heiligung des Namens des himmlischen Vaters JaHuWaH, war Jahushua absolut alles gelegen. Himmlischer Vater ist eine Ersatzbezeichnung für JHWH = JaHuWaH. Der Name JaHuWaH durfte nach der Babylonischen Gefangenschaft nicht mehr ausgesprochen werden. Damit sollte jedem Missbrauch des Namens JaHuWaH = JHWH vorgebeugt werden und gleichzeitig geheiligt werden.
Jahushua vertiefte mit seinen jüdischen Zuhörern die israelitisch-jüdischen Schätze von Glauben und Gebet, so wie das die die Propheten – zur Ehre des JaHuWaH – immer schon getan haben. Darum gehört zu der zweiten Aussage im zweiten Lehrteil Jahushuas über das Gebet die Aussage: ”der du bist im Himmel” (Mt 6,9b).
Was heisst das: ”der du bist im Himmel” (Mt 6,9b)? Das ist eine wunderbare Metapher mit der uns die Propheten und Schriftgelehrten sagen wollen: JaHuWaH ist unantastbar.
Den zweiten Lehrteil Jahushuas über das JaHuWaH-gefällige Gebet lesen wir in Mt 6,9-15. Jahushua erschliesst uns hier eine Tiefe für unser Gebetsleben. Er erschliesst sie uns aus dem TANaCH “AT”, der Bibel der Pharisäer und Schriftgelehrten, die auch seine persönliche Bibel war. Lernen wir mit ihm aus seiner Bibel und aus seinem Glauben zu leben, dann wird uns diese JaHuWaH-gefällige Gebetseinstellung reichen Segen bringen. “Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!
Wie viel haben wir schon über das Gebet und über das Beten gehört und gelesen. Es heisst allezeit beten, intensiv beten, im Glauben beten, immer und überall beten, im Geist beten usw. Darüber gibt es unzählige Vorträge und Diskussionen. Es ist ein Thema, das die Menschen allezeit beschäftigt. Viele Menschen leiden unter einem gewissen Gebetszwang. Sie fragen sich: Was und wie viel muss ich täglich beten, damit alles so funktioniert, wie ich mir das wünsche?
Im Gim 10 habe ich geschrieben: „Die Wege, die JaHuWaH mit den Menschen dieser Erde geht, versetzen uns immer wieder in Staunen. Mit allem was er zulässt und tut, verfolgt er immer nur ein Ziel. Wir könnten es als das Fernziel bezeichnen. Dieses Fernziel ist: ‘Damit man auf der ganzen Erde meinen Namen (JaHuWaH) verkündigt’ (2Mo 9,16) und, ‘von der Herrlichkeit JaHuWaHs die ganze Erde erfüllt werden wird’ (4. Mose 14,21).
Im letzten Gim habe ich von Beziehungen geschrieben. Wir werfen einen Blick zurück in unsere bisherigen Lebensbeziehungen. Was ist daraus geworden? Manchmal können uns vergangene Beziehungen belasten, aus welchen Gründen auch immer. Manchmal denken wir mit grosser Freude und Dankbarkeit an gewisse Beziehungen zurück. Vielleicht würden wir gerne manches ändern, aber so manches liegt nicht mehr in unserer „Macht“. Durch irgendwelche Umstände ist so manche Beziehung anders verlaufen, als wir es – rückblickend – gerne hätten.
Beziehungen sind lebensnotwendig und wollen gepflegt sein. Ihre Auswirkungen (Frucht) sind immer und überall sichtbar. Sie bleiben nicht verborgen. Unser Leben wird von Beziehungen genährt und bestimmt. Kein Menschenleben ist davon ausgenommen. Es ist gut, wenn wir uns diesbezüglich drei Fragen beantworten. Erstens, wie sieht meine Beziehung zu JaHuWaH aus? Zweitens, wie sieht meine Beziehung zu mir selbst aus? Drittens, wie sieht meine Beziehung zu meinen nächsten Mitmenschen aus?
Die drei Beziehungsebenen sind miteinander verflochten.
Worin bestand die Berufung und Sendung des Jahushua von Nazareth? Er war durch und durch Jude und war es bis zu seinem letzten Atemzug auch immer geblieben. Wie auch immer, jedenfalls beabsichtigten die Schreiber, die Endredaktoren der uns bekannten Schriften, unter dem Namen Evangelien Jahushua ganz für die paulinische Theologie – die Christus-Gottheit – umzupolen. Das gelang ihnen allerdings nicht definitiv. Sie schufen lediglich ein mächtiges Blendwerk, das die Christen bis heute in seinem Bann hält.
Als „JaHuWaH sprach.. Und es wurde..“, war alles wüst und leer (1Mo 1,2). Wüst und leer sind Wörter, die für uns Menschen einen Todeszustand, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zum Ausdruck bringen, nicht aber für den lebendigen Erlöser JaHuWaH. Die Bibel berichtet uns im Schöpfungsbericht von der Entstehung dieser Schöpfung. Wir, die wir in einer lebendigen Beziehung mit JaHuWaH leben dürfen und die Schöpfung beobachten, kommen aus keinem Staunen heraus. Obwohl die neue Schöpfung durch den Ungehorsam Adams (1Mo 3,16-21) schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist, erfahren wir sie – mit einem offenen Herzen und Geist – von einer nicht zu fassenden Seite her.