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"und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan" (1 Kor 14,32).

Glaubensimpuls 47 von Gregor Dalliard

Diese Aussage des Paulus hat schon manche heisse Diskussion entfacht. Wie können Propheten anderen Propheten untertan sein? Was soll das? Ist es nicht JaHuWaH, unser himmlischer Vater, der Schöpfer aller Geschöpfe, der seinen Geist den Propheten gab und gibt? Die  Bibel bestätigt uns diese Wirklichkeit bei sehr vielen bedeutenden heilgeschichtlichen Ereignissen. So lesen wir immer wieder im TaNaCH (“AT”), d. h. in der Thora, den Propheten und Schriften “.. und der Geist JaHuWaHs kam über ihn” (vgl. 4 Mo 24,2). Diese Geisteskraft des himmlischen Vaters, die auf einen Menschen herabgekommen ist – oder herabkommt, wird tragischerweise schändlich missbraucht. Dieser Geist wird in den christlichen Kreisen mit einem Vogel, einer Taufe, dargestellt. Wir lesen in Lk 3,21-22: “Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel geöffnet wurde und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.”
Erstens wissen wir, dass kein Jude jemals jemanden christlich taufte. Zweitens wurde das jüdische Volk nicht getauft, schon gar nicht mit der christlichen Taufe. Zur Zeit des Jochanan (Johannes) und des Jahushsua von Nazareth gab es überhaupt noch keine christliche Taufe. Die christliche Taufe wurde erst lange nach dem Tode des Jahushua praktiziert. Drittens ist damit klar, dass Jahushua von Nazareth nie getauft worden ist. Viertens konnte darum kein heiliger Geist “in leiblicher Gestalt, wie eine Taube auf Jahushua herabstiegen sein. Damit sind fünftens die Worte “und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden,” ein schändlicher Missbrauch, den sich die Gründer des Christentums anmassten. Fünftens wird der Heilige Geist im TaNaCH nie als Person, als Gott-Person bezeugt, sondern in der hebräischen Sprache als rûaḥ (רוּחַ) (sprich: ruach) bezeichnet. Als solcher wird er im TaNaCH 378 Mal erwähnt. Das Wirken JaHuWaHs wird dargestellt als “Lebensatem”, als eine dynamische Kraft, als Sturm, als ein Wind, ein Wehen, ein Brausen, ein stilles sanftes Säuseln, etwas Schwebendes oder Vibrierendes und mit ähnlichen Kraftwirkungen JaHuWaHs.

Echte, wahrhaftige Propheten, Könige und andere Menschen werden uns im TaNaCH als Geist gesalbte vielfältig bezeugt. Der König Shaul wird nach der Salbung mit dem Geist – von oben – Mashiach (Gesalbter) genannt. Griechisch heisst das Christos, lateinisch: Christus). David bezeichnet den von Shmuel (Samuel) rechtmässig gesalbten König Shaul als den Mashiach des JaHuWaH (der Gesalbte, der Christus des JaHuWaH), an dem er sich nicht versündigen will (vgl. 1.Sam 24,7; 26,9-11.16.23; u.a.m.). Der Geist JaHuWaHs kam auch über Kyrus, den König von Persien und Babylon. Darum bezeichnet ihn der Prophet Jeshajahu (Jesaja) in unserer Umgangssprache als den Mashiach (den Christus, den Gesalbten). (vgl. Jes 45,1). Der Christus ist ein von JaHuWaH gesalbter Mensch, der in Verantwortung gegenüber dem himmlischen Vater einen bestimmten Auftrag zur Ehre des Abba JaHuWaHs und zum Segen der Menschen erfüllt (vgl. Jes 44, 28). Ein Mashiach (ein Christus, ein Gesalbter) kann also, nach dem Zeugnis der Bibel, auch ein Weltmensch sein, den JaHuWaH zur Ausführung seines Willens benutzt. Solche prophetische Aufträge sind innerhalb jener, welche die Sohnschaft JaHuWaHs geschenkt bekommen haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen, sehr oft mit Leiden, Mobbing und Ausschluss aus der allgemeinen Gesellschaft, verbunden. Manchmal wurde (wird) das Leben eines Propheten mit einem tödlichen Gewaltakt beendet.

Wozu dient alles das was der Geist des JaHuWaH, also der himmlische Vater selbst, den Propheten offenbarte? Sie sollen das Wesen des JaHuWaH kennen und verstehen lernen, sie sollen in den Willen JaHuWaHs einsteigen lernen und in seinen heilsamen Lebensordnungen mit Freude und Ausdauer wandeln. Der Propheten sprachen von Geschehnissen, die sich gleich oder später oder in ferner Zukunft erfüllen werden. Alles das sthet bereits im TaNaCH (“AT”).
Was haben wir im Gim 36 festgestellt? Das “Evangelium” des Paulus widerspricht nicht nur gewissen Inhalten in den sogenannten vier “Evangelien” im “Neuen Testament”, es widerspricht der Bibel des Jahushua, dem TaNaCH (“AT”) total. Nach seinem “Evangelium” gehört das prophetische Reden zum Wesen seiner Gemeinde. Er behauptet, dass sei eine Gabe, die zum Aufbau seiner (christlichen) Gemeinde notwendig sei. Wie nur alles in der Welt kommt Paulus auf solche Irrtümer? JaHuWaH hat durch seine Propheten allezeit schon geredet. Was JaHuWaH wollte und will ist uns durch die Propheten gesagt. Die Gemeinde des JaHuWaH ist schon lange vor Paulus aufgebaut worden. Sie lebt im Glauben Abrahams. Sie ist allen sichtbar da in JaHuWaH, mit allem ausgestattet. Sie lebt aus allen jenen, die von JaHuWaH, dem Fels, gezeugt und geboren sind (vgl. 5Mo 32,18). Daneben braucht es keine Gemeinde mehr. Das ist die Gemeinde des JaHuWaH. Durch keinen seiner Propheten spricht er jemals von einer neuen Gemeinde.

Da Paulus aber sowohl JaHuWaH, als auch sein prophetisches Wort und seine Gemeinde in Grund und Boden stampft, verwirft, braucht er eine Ersatzgemeinde, eine Kirche. Was macht er? Er entwickelt eine Art Kopie der Gemeinde des JaHuWaH. Er versucht sie nachzuäffen. Er richtet verschiedene “Dienste” ein. Aber was zeigt sich? In seinen “Gemeinden” entwickelt sich das blanke fromme Chaos. Es herrscht Lug und Trug, und die fromme Heuchelei treibt die seltsamsten Blüten. Ein wichtiger “Dienst” ist für ihn der “Dienst” der prophetischen Rede. Was soll das? Weil er das zusammenhängende biblisch-prophetische Wort über Bord geworfen hatte, setzte er einen prophetischen Dienst ein, der überhaupt nichts mit dem Dienst der Propheten der Bibel (“AT”) zu tun hat. Es ist ein frommes Schwatzen und Plappern, ein Chaos von A-Z, das letztlich viele ins Unglück treibt. Sie halten dieses “prophetisches” Geschwätz als geoffenbartes Reden ihres Gottes Jesus Christus. Dabei werden viele frustriert und irregeführt.
Paulus muss immer wieder eingreifen: “Von den Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen. Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der Erste. Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen, damit alle lernen und alle getröstet werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.” (1Kor 14,29-33). Das alles hat überhaupt nie funktioniert. Es brachte nur viel Leid hervor. Erst Kaiser Konstantin brachte im 4. Jh. straffe Regeln in die paulinischen Gemeinden hinein. Damit baute er die Fundamente der Kirche, die er und seine Nachfolger auf den ersten Konzilien definitiv verankerten. Aus der antijüdischen paulinischen Pfingstbewegung entstand eine antijüdische Kirche, mit strengen dogmatischen Heils-Strukturen. Dazu gehörten die Schaffung von Sakramenten und eine starke klerikal-zölibatäre Führung wie den Papst. Ende des 19., anfangs des 20. Jahrhunderts, wurde die paulinische Pfingstbewegung wieder ins Leben gerufen. Sie schloss gleichsam an den Anfang der paulinischen Gemeinden an. Nichts unterscheidet sie von den chaotischen und traumatischen Ereignissen von damals. Das tut sehr weh!

Ich war einige Jahre Pfingstprediger und in vielen Pfingstgemeinden unterwegs, darum weiss ich wovon ich rede. Auf keinen Fall möchte die irregeführten und oft so traumatisierten Menschen, die ich vor Jahren in den Pfingstgemeinden kennenlernte, verurteilen. Meines Wissens haben sie es alle aufrichtig gemeint. “Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt. Aber das Wort unseres Erlösers (Gottes) besteht in Ewigkeit.. Aber die auf JaHuWaH hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht” (Jes 40,8.31).

In dieser Freude und mit viel Danksagung wünsche ich allen Lesern ein tiefgreifendes Shalom und einen gesegneten Shabbat.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.