Mit dem Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November möchte ich meine Gim-Serie zu Fragen über die Dreieinigkeit (Lehre von drei Gott-Personen) unterbrechen.
Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, vor genau 75 Jahren, wurde zum Auftakt des sechsmillionenfachen Judenmordes. Es war für die Juden eine Nacht des Grauens und des Schreckens, der Beginn einer Zeit, die weit und lange über diese Nacht hinausgehen sollte. In jener Nacht wurden Kräfte des Bösen freigesetzt und entfesselt die unfassbares Leid über die Juden brachten.
Zu 1Mo 1,26: 1Mo 1,26 ist im sogenannten “pluralis majestatis” geschrieben, d.h. in der Majestätsform. Wenn in der Antike ein König seinen Untergebenen im ganzen Reich etwas äusserst Wichtiges mitteilen wollte, das von jedem Untergebenen ohne Wenn und Aber gehört, angenommen und umgesetzt werden musste, dann sprachen seine Gesandten in dieser Pluralform: Wir….! Lasst uns….! Der Gesandte, der die Mitteilung des Königs machte, war mit dieser Formulierung mit dem König identifiziert. Er durfte in einem solchen Falle nicht einfach sagen “der König sagt….”, “der König lässt mitteilen….” oder Ähnliches.
In den letzten Wochen sind die Diskussionen um die Dreieinigkeitslehre im deutschsprachigen Raum neu entfacht. Noch nie sind so viele Anfragen und “Hilferufe” bei mir eingegangen, was ich nicht etwa als Belastung empfinde, im Gegenteil, ich freue mich sehr darüber! JaHuWaH öffnet in dieser Zeit immer mehr Herzen für sein Zeugnis und Bekenntnis im TaNaCH. Immer mehr Bibelleser merken, dass so manche Lehren der Kirchen und der christlichen Gemeinschaften nicht mit dem Willen JaHuWaHs und der Lehre des Jahushua von Nazareth übereinstimmen.
Dieser Beitrag stimmt nicht mehr mit meiner aktuellen Glaubensüberzeugung überein (Juni 2022). Die prophetischen Quellen des TaNaCHs (“des ATs”), die ich und andere im Laufe der Jahre schrittweise erforschen und erkennen durften, widersprechen unseren damaligen Glaubenserkenntnissen. Die Glaubenserkenntnis ist wachstümlich und dafür bin ich unendlich dankbar. Der unten stehende Glaubensimpuls war in jenen Tagen meine aktuelle Glaubenserkenntnis, also eine Etappe hin zum Ziel.
Wir sind den Weg gegangen, zu dem der grosse Prophet Jirmejahu (Jeremia) seine Landsleute in Zeiten grösster Not aufgerufen hatte: “So spricht JaHuWaH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16).
Auch diesen Vers können und wollen wir im Blick auf den ganzen Heilsplan unseres Schöpfers, des Abba JaHuWaH, einordnen und auslegen. Darum möchte ich zuerst auf unsere Beziehung zur Bibel und ihrer Auslegung eingehen. Mit der Auslegung von JaHuWaHs Heilsplan, der Bibel, ist es wie mit dem Bauplan eines Hauses. Der Architekt entwirft die Pläne und gibt sie dem Vorarbeiter, der für die genaue Ausführung dieser Baupläne verantwortlich ist. Der Vorarbeiter muss sich beim Aufbau ganz genau an die geordneten und zusammenhängenden Vorgaben halten, also an die ihm überantworteten Baupläne, und zwar vom Fundament bis zum Dach. Geschieht dies nicht kann das für alle Beteiligten katastrophale Folgen haben.
Ich bin immer noch sehr berührt von der tiefen heilsgeschichtlichen und damit zusammenhängenden Bedeutung der Feste und Festordnungen JaHuWaHs. So gut es ging habe ich sie innerlich mitgefeiert, zeitweise mit andern zusammen. Erfrischt und gestärkt darf ich viel davon zehren. Aus diesem inneren Frieden heraus sieht so manches im Alltag, dem wir nicht ausweichen oder entgehen können, anders aus.
Gerade die Aufforderung JaHuWaHs sich sieben Tage lang an Sukkot (Laubhüttenfest) zu freuen erstaunt uns immer wieder neu. Manchmal müssen wir extra zur Freude aufgefordert werden, weil wir uns immer wieder gerne in unseren Sorgen verstricken (vgl. Gim 55). Im Strudel der Alltagsbesorgungen, der täglichen Sorgen, des Zeitmangels, der Müdigkeit oder der Oberflächlichkeit vergessen wir die Freude allzu schnell. Ohne uns dessen bewusst zu werden, reagieren wir gereizt und aggressiv, ertragen kaum noch etwas, das uns nicht in den Kram passt. Wir werden streitsüchtig und lassen uns von bitteren Gedanken über den Nächsten treiben. Unser Umgang mit den Nächsten kann von einer chronischen Freudlosigkeit beherrscht sein. Das muss und soll nicht sein! Wir sind zu besserem Berufen.
Der himmlische Vater JaHuWaH gab uns zum Abschluss der Herbstfeste eine extra Festversammlung. Gestern, am 26. September wurde das sieben Tage dauernde Sukkotfest, das Fest der Freude, abgeschlossen. Warum waren diese sieben Tage ein Fest der Freude? Erinnern wir uns noch einmal an das grosse Ziel, das sich JaHuWaH mit den Völkern dieser Welt vorgenommen hat: Jahr für Jahr wird von aller Welt Sukkot (Laubhütten), das Fest der Erlösung, gefeiert werden (vgl. Sach 12,16; Ps 22,28-29; Jes 45,22-24). Das ist schier nicht zu fassen. Im letzten Gim 105 habe ich bereits darüber geschrieben. Das Mass der Bosheit der Völker und Kirchen der Welt gegenüber den Juden wird übervoll, ausgereift sein.
Vom 19. - 26. September feiert das auserwählte Volk, das Volk des Elohim JaHuWaH, Sukkot, das Laubhüttenfest. In den Gim 55; Gim 56; Gim 57. habe ich darüber geschrieben. Zur Erinnerung sei gesagt, dass dieses Fest an die Zeit zwischen dem Auszug aus Ägypten, der Erlösung aus dem heidnischen Sklavenhaus Ägypten, und dem Einzug in das von JaHuWaH bestimmte Land darstellt. Es ist die Zeit dazwischen. Mit unsäglichen Herausforderungen musste sich das Volk JaHuWaHs (Volk Gottes) herumschlagen und nach Lösungen suchen. JaHuWaH aber, der Fels in der Wüste, der Fels des Heils (vgl. 5Mo 32,4.15.18), führte sie, trotz der sich wiederholenden Zweifel und Rebellionen, trotz kriegerischer Auseinandersetzungen und schmerzlicher Verluste, mit mächtiger Hand voran, in sein verheissenes Land.
Wer von uns möchte nicht, dass es ihm gut geht und zwar alle Tage seines Lebens – in Freud und Leid? Wer von uns möchte nicht auch in Tagen des Leids, in schwersten Stunden seines Lebens, innerhalb bitterster Auseinandersetzungen, aus der innigen Gemeinschaft mit seinem Schöpfer JaHuWaH getröstet leben können und daraus gestärkt hervorgehen, damit es ihm gut geht? Wie oft hat das auserwählte Volk genau diese Erfahrung machen müssen, machen dürfen?
Wie uns in 2Mo 32 berichtet wird, hatte ein Teil des israelitischen Volkes am Sinai schändlich gegen JaHuWaH gehandelt. Viele von ihnen hatten den Bund mit Abraham “gebrochen”. “Gebrochen” müssen wir in Anführungszeichen schreiben, weil sie diesen von JaHuWaH einseitig geschlossenen Bund gar nicht brechen konnten. Sie haben JaHuWaH und den Bund verleugnet. Darum schreibt Shaul an Timotheus, was in der Thora, in den Propheten, Psalmen und Schriften vielfältig enthalten ist: “Das Wort ist gewiss (zuverlässig, treu), denn wenn wir mitgestorben sind (der alte JaHuWaHlose Mensch gestorben ist, von unserer JaHuWaHlosigkeit zu JaHuWaH gekommen sind), werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, werden wir auch mitherrschen (vgl. 1Kor 6, 2-3); wenn wir verleugnen, wird auch er uns verleugnen; wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen” (2Tim 2,11-13; 4Mo 23,19; Ps 89,34; Mal 3,6).