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Die Wurzeln, die zu den gegenwärtigen Zuständen im Nahen Osten führten: Paulus und das antisemitische Konzil von 325 und seine Auswirkungen. Teil 3

Glaubensimpuls 687 von Gregor Dalliard

Wir setzen uns gerade mit den Wurzeln auseinander, die zu den gegenwärtigen Zuständen im Nahen Osten führten. Zur Erinnerung: Im kommenden Jahr 2025 ist es 1'700 Jahre her, seit diese vom Kaiser verordnete Zusammenkunft stattgefunden hat. Die Entscheidungen dieses Konzils haben die Verwerfung der Juden durch Paulus und den Ersatz durch die Getauften an die Stelle der Juden definitiv formuliert (Ersatztheologie). (s. den aktualisierten Gim 123).
Der Kaiser bestätigte den Ersatz der Juden durch die Getauften (Christen); er setzte Jesus Christus als Gott an die Stelle des Elohim JaHuWaH, des El Eljon, des Höchsten. IHN ersetzte er durch die alten griechisch-römischen Führungsgottheiten (Theos, Deus, Gott: Zeus, Jupiter als Sol invictus (lat.); zu deutsch: „unbesiegter Sonnengott"). Als Folge davon wurden schrittweise sämtliche jüdischen Feste auf die heidnischen Feste umgedeutet. Der von dem Elohim JaHuWaH gegebene Shabbat (Ruhetag: 1Mo 2,1-3) wurde zu Ehren des Sol invictus (lat.); zu deutsch: „unbesiegter Sonnengott", dem der Sonntag geweiht war, offiziell auf den Sonntag übertragen usw.
Über den einflussreichen Kirchenvater Athanasius schuf Kaiser Konstantin ein neues antisemitisches Glaubensbekenntnis, das von nun an für alle Getauften verbindlich werden musste. Er tat das in seiner Position als Pontifex Maximus, d. h. als oberster Brückenbauer zwischen den heidnischen Göttern und den Menschen. Als Kaiser galt er selbst als Gottessohn, also von Gott gezeugt, dementsprechend wurde ihm gehuldigt und Anbetung entgegen gebracht. Ihm entsprechend mussten alle Bischöfe das Glaubensbekenntnis des Kirchenvaters Athanasius unterschreiben. (Später reisst der Papst die “göttliche” Stelle und Autorität des Kaisers an sich. Bis heute wird er von den meisten Getauften, aber auch von den meisten Behörden der Welt als Gott oder wie ein Gott behandelt).
Die meisten unterzeichneten das Glaubensdokument widerwillig. Damit konnten sie Ausgrenzungen, Mobbings und Verfolgungen entgehen, obwohl die Auseinandersetzungen der verschiedenen Glaubensüberzeugungen in Bezug auf die Person des Juden Jahushua von Nazareth unterschwellig weitergingen, bis sie nach einigen Jahrhunderten mit den kriegerische Methoden des Papsttums in der ganzen westlichen Welt unter “Kontrolle” gebracht werden konnten. Damit gehörte das (ersatztheologische) Athanasianische Glaubensbekenntnis in der ganzen westlichen Welt ein für allemal zum Glaubensbekenntnis aller Getauften und das ist bis zu dieser Stunde so geblieben.

Die grosse Spaltung der Kirche des Westens (Vatikan, Papst) mit den Kirchen des Ostens im Jahre 1054 u. Z. hat daran nichts geändert. Im Westen wollten sich im Laufe der Geschichte immer wieder Länder glaubensmässig von Rom lossagen, aber sie wurden bis in die Zeiten der Reformation durch brutale Glaubenskriege wieder an Rom gebunden. (Die meisten Menschen in Bosnien und Herzegowina traten als freikirchliche Christen zum Islam über, als der Vatikan sie in der vorreformatorischen Zeit mit Gewalt wieder rekatholisieren wollte. Ohne diesen radikal vollzogenen Schnitt war es in der vorreformatorischen Zeit nicht möglich der Gewalt des Vatikans zu entkommen.) Die übergrosse Mehrheit, die sich später durch die Reformation von Rom zu lösen vermochte, hielt und hält dennoch am ersatztheologischen Athanasianischen Glaubensbekenntnis der römischen Kirche fest. Das bestätigt uns die Tradition der Taufe. Sie stellt einen typisch antijüdischen Akt dar, ein demonstratives Bekenntnis gegen Jahushua von Nazareth und seinen Glauben, gegen seine “Bibel”, den TaNaCH (“AT”) und damit selbstverständlich gegen den “Gott” der Juden, gegen den Elohim JaHuWaH. Im Prinzip blieben und sind die reformatorischen Kirchen und ihre Tochterkirchen, Freikirchen, die christlichen Gemeinschaften jeglicher couleur und die messianischen Juden katholisch, denn ihr Glaube ist auf dem Irrtum des antijüdischen Athanasianischen Glaubensbekenntnis aufgebaut.

Vergessen wir nicht: Allen diesen christlichen Streitparteien eingepfropft bleibt seit nun bald 1'700 Jahren das antijüdische Athanasianische Glaubensbekenntnis. (Wir erinnern uns an das, was es besagt: Jesus Christus ist “wahrer Gott vom wahren Gott, (von Gott Vater) gezeugt, nicht geschaffen (kein Mensch wie wir alle), eines Wesens (griechisch: homoousios) mit dem Vater. Jesus Christus selbst ist Gott.) Es ist das Glaubensfundament aller Getauften. Bis heute sind sie nicht fähig, sich von diesem fluchbeladenen Geist und seiner Vergangenheit zu lösen. Dieser antijüdische Geist ist unter dem Einfluss der christlichen Führerschaft in den vergangenen Jahrzehnten unter den Politikern der westlichen Welt neu entfacht worden. Die Resultate sind grausam. Die Islamisten wissen dieses Entgegenkommen der westlichen Politiker über den kirchlichen Einfluss genüsslich auszuschöpfen.

Kaiser Konstantin, als Kaiser selbst ein Gott-Mensch und Gottessohn (angeblich eben auch kein Mensch wie wir alle), nahm als oberster Brückenbauer zwischen den Göttern und den Menschen seine Verantwortung sehr ernst. Als solcher setzte er sich auf dieser von ihm einberufenen Kirchenversammlung (später fälschlicherweise als ökumenisches Konzil schöngeredet) entsprechend wirksam ein. In Wirklichkeit war es alles andere als ein ökumenisches Konzil. Für den Kaiser war klar: Für den Erhalt der Einheit eines so grossen Reiches musste es ein Glaubensbekenntnis geben, das die traditionellen Glaubenselemente aller Völker einschliesst. Das Athanasianische Glaubensbekenntnis war ein solches, denn es legte den Grund für drei Gott-Personen, also für drei Gottheiten. Es durfte auf keinen Fall nur ein “Gott” sein, wie das bei den Juden der Fall ist, die nur den Elohim JaHuWaH, den El Eljon kennen, der über allen Göttern steht und IHM allein Anbetung geben. Die Götter der Griechen, der Römer und aller anderen Völker im römischen Reich sind für die Juden Nichtse. Das Athanasianische Glaubensbekenntnis befriedigte mehr oder weniger die Grundbedürfnisse aller Religionen, denn alle Völker pflegten zumindest drei Gottheiten., wie z. B. im Hinduismus die Triade aus Brahma, Vishnu und Shiva.
Aus einem der vielen so unterschiedlichen und sich total widersprechenden Glaubensbekenntnisse der Getauften über die Person des Jahushua von Nazareth passte das Athanasianische Glaubensbekenntnis in die Traditionen der heidnischen Religionen. Wie schon gesagt, die Lehren über die Person des Juden Jahushua von Nazareth waren unter den Getauften so verwirrend und emotional, nachdem er zu dem griechisch-römischen Gott Jesus Christus umfunktioniert worden war. (Wehren konnte er sich nach seinem Tod ja nicht mehr).

Paulus hatte das prophetische Wort missachtet und umgedeutet, indem er sich auf seine Visionen und angeblichen Erscheinungen des angeblich auferstanden Juden Jahushua von Nazareth berief. Er erschien ihm angeblich nicht mehr als Jude, sondern als Auferstandener, als Gott, der ihm bisher verborgene Geheimnisse offenbarte, die er angeblich keinem Propheten vorher geoffenbart hatte (s. Gim 504); Gim 415. Ein ähnliches Phänomen kennen wir im Islam. Mohammed hat seine Religion über angebliche Offenbarungen und Visionen gegründet.

Mit der Anhängerschaft des Athanasius setzte sich Kaiser Konstantin vehement gegen die Juden und jene ein, die sich weiterhin nach den Inhalten des TaNaCHs (des “ATs”) ausrichteten. Mit der Ablehnung der griechisch-römischen Götter lehnten die Juden indirekt ja schliesslich auch seine Göttlichkeit (sein Gott-Sein) ab, also seine Position als Pontifex Maximus, als oberster Brückenbauer zwischen den Göttern und den Menschen. Das durfte im grossen römischen Reich auf keinen Fall geduldet werden. Die Ablehnung der Götter der Heiden durchzieht den ganzen TaNaCH: “Denn alle Götter der Völker (auch der christlichen Völker) sind Götzen, JaHuWaH aber hat den Himmel gemacht” (Ps 96,5), auch die Sonne am Himmel, darum ist der Gott Konstantins, der Sol invictus (lat.); zu deutsch: „unbesiegter Sonnengott” gar kein Gott, sondern ein von JaHuWaH dem Schöpfer Himmels und der Erde geschaffener grosser Stern. (Dasselbe gilt für die Planeten, denen allesamt als römische Gottheiten gedient wurde: Venus, Merkur, Mars, Jupiter, Saturn, Neptun; sie beten an das Heer des Himmels.)
Die Getauften sind ursprünglich aus einer jüdischen Messiasbewegung hervorgegangen. Sie lehrten das bevorstehende Ende der Welt und die Entrückung der Getauften. Diesem Geschehen würden furchtbare Gerichte an jenen Geschehen, die dem “Evangelium” des Paulus nicht glauben und folgen würden (Apg 17,30-31). Der Zorn ihres Gottes sei nun endgültig über die Juden gekommen: “indem sie (die Juden) – um ihr Sündenmass stets voll zu machen – uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit die gerettet werden; aber der Zorn ist endgültig über sie gekommen. (1Thess 2,16).
Nun ja: Jedes andere Bekenntnis war von jener Zeit an unter Strafe verboten. Die Vielen, die diese Lehre über Jahushua von Nazareth vom israelitisch-jüdischen Bekenntnis der Propheten her nicht annehmen konnten, wurden von dieser Zeit an verfolgt, bis in unsere Tage herein. Sie alle sind ab 325 u. Z., im Laufe der folgenden Jahrhunderte systematisch unterwandert und auf das Glaubensbekenntnis des Kirchenvaters Athanasius eingeschworen worden. Ihr Kennzeichen bleibt die Taufe. Alle Getauften sind schliesslich zu treuen Verfechtern des antijüdischen Athanasianischen Glaubensbekennntnisses geworden - bis zu dieser Stunde.
Religiöse Kultur und Tradition mag in manchen Bereichen Gutes vermitteln, niemals aber lässt sich darin eine Beziehung zu JaHuWaH, zur Quelle des Lebens aufbauen.
Was der Prophet Jirmejahu (Jeremia) vor rund 2'600 Jahren dem jüdischen Volk sagte, als es sich in grosser Not befand, das hat sich auch in unserem Leben bewahrheitet: “Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen” (Jer 29,13-14). Das ist eine Aufforderung, die an jeden Menschen gerichtet ist und bleibt. Jeder Mensch, der sich im Besitze einer Bibel befindet wird früher oder später auf diese Anforderung der Propheten JaHuWaHs im TaNaCH (“AT”) stossen. Bedenken wir zusätzlich, dass der TaNaCH den ganz grossen Teil jener Bibel ausmacht, den sogar alle Christen besitzen. Für Jahushua von Nazareth waren alle diese Aussagen der Propheten, in Bezug auf die Einzigartigkeit JaHuWaHs, absolut verbindlich, Lebenskraft und -freude.

“Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her. Glücklich ist das Volk, das den Jubelruf kennt! JaHuWaH, im Licht deines Angesichts wandeln sie” (Ps 89,15).

Allen wünsche ich einen ruhevollen Shabbat Shalom, einen Shabbat der Dankbarkeit. Mit herzlichen Grüssen

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.