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"Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert (erfasst ist) vor meinem Wort" (Jes 66,2).

Glaubensimpuls 123 von Gregor Dalliard

aktualisiert
Wie ich im letzten Gim andeutete möchte ich auf den Brief einer Glaubensschwester eingehen (s. Gim 122). In diesem Gim gehe ich auf das Thema Einsamkeit ein. Sie kann sehr oft die Folge von Glaubenswachstum und -erkenntnis sein, die schrittweise umgesetzt wird, was unweigerlich zu heftigen Auseinandersetzungen führt, sei das in der angestammten Glaubensgemeinschaft oder in der Familie. Es ist einfach so: Wer sich im Laufe des Lebens mit seinem angestammten christlichen Glauben tiefer auseinandersetzt, wird viel Widersprüchliches und Lebensfeindliches in Lehre und Praxis auf die Spur kommen. Vieles, das in Wirklichkeit den Menschen zum Schaden gereicht, wird unter dem frommen Schein “Geheimnis des Glaubens” perfekt vertuscht. Die Einzelnen wagen solche “Geheimnisse des Glaubens” gar nicht anzutasten oder wollen das auch gar nicht tun. Sie sind in ihren Glaubenstraditionen festgefahren, haben sich seit Generationen darin eingerichtet. Darin ist sicher nicht alles falsch, aber darauf liegt ein Fluch von Lebensberaubung drauf.
Der Sinn nach Recht und Gerechtigkeit treibt aber immer mehr Menschen an, sich zu fragen, warum es denn soweit kommen konnte, wer oder was dahinter steckt, von welchen Absichten sich die Gründer des Christentums haben treiben lassen, als sie anfingen die Menschen mit so gewaltigen Irrtümern in Angst und Panik zu versetzen und damit an sich zu binden? Der Abba Vater selbst sagt: “In der Höhe und im Heiligen wohne ich (d. h. in dem Menschen, der mir vertraut und dankbar ist, dem von Herzen JaHuWaH zugewandten Menschen, trotz aller seiner Schwächen) und bei dem, der zerschlagenen Herzens ist (nicht stolz, selbstgerecht, demütig und einsichtig ist)” (Jes 57,15). Das ist jener Mensch, der jede religiöse Prägung ablegt und sich unvoreingenommen und frei auf den Elohim JaHuWaH, den El Eljon, den Höchsten verlässt, sich bei IHM geborgen und getragen weiss – was auch immer sein mag, eben unvoreingenommen (Ps 23; Ps 91,1-2 u. v. a. m.) Der TaNaCH (“AT”), nennt das “zittern vor seinem Wort”.

Mit dem Ausdruck “zerschlagenen Geistes vor JaHuWaH sein”, ist also in erster Linie das Wissen um die menschliche Begrenztheit gemeint (Mensch ist Mensch vor JaHuWaH und JaHuWaH weiss, dass vor IHM Mensch Mensch ist). JaHuWaH sagt “auf den will ich blicken”, d. h. bei dem will ich wohnen, mit dem will ich Gemeinschaft haben (s. David, Ps 23). Ist das etwa nicht wunderbar und genau die tragende Kraft, die wir mitten in den Herausforderungen und schweren Augenblicken unseres Lebens brauchen, in Zeiten der Einsamkeit?
Das ist umwerfend und Grund zur Freude an jedem neuen Tag. Einen solchen Menschen nennt JaHuWaH einen Heiligen (d. h. Freund nach seinem Herzen. Ein Mensch, der vertraut (vgl. 1Sam 13,14; 1Sam 15,23; 1Kön 15,5; 1Chr 10,14; Ps 89,21)). Heilig sein heisst JaHuWaH vertrauen, dieses Vertrauen aber auch in Anspruch nehmen, sich von diesem Vertrauen aufrichten lassen. Ein Heiliger ist nach dem Zeugnis des TaNaCHs (“AT”) jemand, der JaHuWaH gegenüber unvoreingenommen offen ist. Das ist ein wahrer Nachkomme Abrahams, dem alle Verheissungen zugesprochen sind. Darum öffnet ihm JaHuWaH den Sinn und den Wert des Lebens, der in den tiefen Zusammenhängen des prophetischen Wortes zu suchen und und zu finden ist. Das aber geschieht immer nur mit dem Einbezug der historischen Ereignisse und deren Umstände.

Das wiederum heisst: Mit der wunderbaren Gabe des Verstandes, die JaHuWaH uns geschenkt hat, lässt ER uns mit Hilfe SEINES Ruachs (SEINER Kraft, SEINES Geistes) SEIN zusammenhängendes prophetisches Wort erkennen und verstehen. JaHuWaH lässt uns die Wahrheit gleichsam herausfiltern. Vieles von dem ich bisher als “Wahrheit” überzeugt war, weil ich von Kindesbeinen an so erzogen worden bin, was ich geglaubt und verteidigt habe (religiös festgefahren), entpuppt sich als fromme Lüge (Ideologie), als Luftblase, als verworrene fromme Philosophie von Menschen und ihren Göttern auferlegt, als Widersprüchliches, als etwas, das mein Leben belastet, das eine gesunde Entwicklung verhindert, als etwas, das mein Selbstwertgefühl mit Füssen tritt.
Selbstverständlich ist nicht alles verkehrt, was uns von Kindesbeinen an an Religiösem beigebracht worden ist. Es ist vielmehr das Gemisch von Wahrheit und Lüge und die Wirkung daraus. Bei einem solchen Gemisch hat die Lüge immer den grösseren Einfluss auf unser Leben. Vor Jahren, als ich noch Pfarrer in Grächen war, sagte mir ein junger Familienvater, der schon länger aus der katholischen Kirche ausgetreten war: “Eine Suppe mag als die beste Suppe der Welt schmecken, aber wenn darin nur ganz wenig des hochgiftigen Zyankali beigemischt ist, führt die Suppe unweigerlich zum Tode. Diese Aussage war mir damals etwas zu radikal formuliert, aber im Laufe der Jahre konnte ich ihr viel abgewinnen. Je eingehender ich mich mit dem Wort der israelitisch-jüdischen Propheten auseinandersetzte, desto bewusster wurde und wird mir meine Verantwortung in den Fragen des Glaubens und des Zusammenlebens.
Nun, diese Erkenntnis kann Menschen vorübergehend durch einen sehr schmerzlichen Prozess führen. Machten diese Erfahrung nicht auch schon die Menschen des auserwählten Volkes und das schon lange vor uns, jene Menschen, die ernsthaft im Wort JaHuWaHs den inneren Frieden suchten und ihn fanden? Daran hat sich bis heute nichts geändert. (Schonungslos erleben wir heute die negativen Folgen einer verkehrten religiösen Prägung. Seit einigen Jahrzehnten hat sich daraus eine weltweite Gegenreaktion entwickelt: alles Bisherige wird über Bord schmeisst. parallel zu dem wachsenden Wohlstand, für den wir alle sehr dankbar sind,Gewisse Versuchungen oder Verhaltensweisen haften jedem Menschen an, das war immer schon so und wird immer sos sein. aber müssen die jetzt als Gegenreaktion jedem von uns anhaften können zum absolutenmit bestimmten Abartigkeiten mit denen viele zu

Je tiefer wir in die tiefen Zusammenhängen des prophetischen Wortes vorstossen, desto feindseliger kann sich unser nächstes Umfeld verhalten. Entrüstet und abweisend reagieren vor allen unsere religiös engagierten Mitmenschen, die innerhalb der religiösen Masse festgefahren sind. Eines dürfen wir dabei nie vergessen: Die meisten dieser Menschen sind Opfer einer Ideologie, die sich als christlich bezeichnet. Sie können nichts dafür. Das erfuhr ich an mir selbst. Doch wer aus dieser christlichen Ideologie heraus wachsen und aus dem Reichtum des zusammenhängenden prophetischen Wortes leben will, wird wohl ein ganzes Leben lang in Zuversicht und froher Erwartung daran arbeiten müssen, bzw. dürfen.

Das gehört zum Leben eines Menschen, der von dem Wort JaHuWaHs erfasst wird (davor zittert). Aber das ist gut so. Dieser Prozess gehört wesentlich zu den Anordnungen JaHuWaHs. Erst in diesem Prozess kann unsere Liebes- und Lebensbeziehung zu unserem Schöpfer JaHuWaH gesund wachsen und uns zur Kraft und Freude im täglichen Leben werden. Darum ist im TaNaCH laufend vom Glaubens- und Erkenntniswachstum die Rede, ebenso von Umkehr und Treue.

Religiös festgefahrene Menschen lassen in Glaubensfragen nichts anderes gelten als nur ihre Sicht der Dinge. Sie vermögen es nicht mit Menschen unterschiedlicher Glaubenserkenntnisse und -richtungen friedlich über deren Inhalte auszutauschen. Warum schaffen sie dies nicht? Das was sie als ihren Glauben bezeichnen ist weitgehend nur Angelerntes, Indoktriniertes, von ihrer Gemeinschaft Übernommenes, das diese ihrerseits wiederum von den Kirchenvätern aus dem Heidentum übernommen haben. Diese geplagten Menschen leben andauernd aus der tiefen Angst, sie könnten verführt werden und ihren Glauben verlieren. Aber gerade diese Angst beweist, dass sie in keiner Beziehung zu JaHuWaH stehen.

Ein fundiertes persönliches Studium unserer Glaubenswurzeln war uns früher verwehrt. Darum konnten wir keine persönliche Beziehung zu JaHuWaH aufbauen, auch nicht den Auftrag, den das auserwählte Volk in dieser Welt zu erfüllen hat. Die gemeinsame Grundlage aller kirchlich-christlichen Systeme ist, wie wir inzwischen bereits alle wissen, die antijüdische Theologie und Philosophie einiger der frühen Kirchenväter.
Mit Intrigen und Hilfe der staatlichen Macht setzten sie im 4.Jh. auf den Konzilien von Nizäa und Konstantinopel ihre Irrtümer durch. Sie wurden zum verbindlichen Glaubensbekenntnis für alle Menschen im römischen Reich durchgesetzt. Nicht nur das, dieses Credo sollte für alle Hausgemeinden und Kirchen und zwar für alle Zeiten seine immer währende Gültigkeit als angebliches Wort Gottes behalten. Wer sich diesem Credo des 4.Jh. nicht unterwarf musste fliehen oder wurde verfolgt, gefoltert und umgebracht.

In diesem Glaubensbekenntnis wurden die nach der Wahrheit Suchenden und die Wahrheit Liebenden ihrer Selbständigkeit im Glauben, ihrer Beziehung zu JaHuWaH und zu seinem Wort beraubt und entmündigt. Die Bundesschriften (AT) sollten vom Erdboden verschwinden und wurden massenhaft vernichtet. Die Bibel wurde den Menchen entzogen. Damit verloren viele die Beziehung zu JaHuWaH vollkommen und damit auch die Fähigkeit die Eigenverantwortung in allen Dingen des Lebens wahrzunehmen. Sie wurden zu religiösen Marionetten und Sklaven der Kirche verdammt. Ein Missbrauch, der bis heute anhält und den die Kirchen nicht oder nur widerwillig aus der Hand geben wollen.

Die zentralen Irrtümer dieses Glaubensbekenntnisses sind bis heute Fundament der allermeisten freikirchlichen und unabhängigen christlichen Glaubensgemeinschaften geblieben, obwohl sie sich bisweilen heftig gegen diese Tatsache zur Wehr setzen.

Ebenso gehören diesem importierten Denken die allermeisten jüdisch - christlichen Gemeinden in Israel und anderswo an. Sie bezeichnen sich als messianische Christen. Dieser Begriff ist irreführend und falsch. Er diskriminiert die gerechtfertigten gläubigen Juden, die wahre Leibesgemeinde JaHuWaHs, denn die gläubigen Juden sind alle messianisch. Gemäss dem Wort JaHuWaHs in der Thora, den Propheten, Psalmen und Schriften kann sich ein Christ niemals als ein messianischer Jude ausgeben. Tut er das dennoch, dann ist er ein Verführer an vorderster Front.

JaHuWaH hat sich trotz der grässlichen Verfolgungen, Verbrechen und Mordtaten der Kirche, in der Zeitspanne von 1‘700 Jahren, unzählige treue Juden und vereinzelt Kirchenmenschen, die sich nach der Wahrheit ausstreckten bewahrt, die uns die Bibel erhalten sollten. Die Kirche hatte diese Menschen in die Einsamkeit getrieben, doch sie waren nicht wirklich einsam, denn JaHuWaH lebte mit ihnen und rüstete sie fortlaufend mit neuen Kräften aus.

Die in der Beziehung zu JaHuWaH gereiften Menschen, die sich des unterschiedlichen Glaubens- und Erkenntniswachstum des Mitmenschen bewusst bleiben, verfügen über den Respekt, die Fähigkeit und die Bereitschaft die von JaHuWaH anders geführten Mitmenschen zu lieben, was durchaus nicht immer leicht sein kann. Jeder wird seine Standpunkte uneingeschränkt darlegen können, ohne dabei seine Beziehung zu JaHuWaH schmälern zu müssen.

Es muss immer dem Einzelnen überlassen bleiben, ob er an gewissen Bibelstunden oder Vorträgen teilnehmen will oder nicht. Trotzdem sollte ein liebevoller Umgang auch ausserhalb der Veranstaltungen möglich bleiben, dies schon aus Respekt JaHuWaH gegenüber, der das Wachstum unterschiedlich zulässt oder gibt. Mir steht es nicht zu JaHuWaH eine Lektion erteilen müssen. Durch mein liebloses Verhalten dem anders geführten ernsthaften Bibelleser gegenüber, könnte dies aber den Anschein erwecken!

Leider ist hier von den freikirchlichen Führungskreisen wenig Echo zu erwarten. Die Gründer der Gemeinden haben längst entschieden was JaHuWaH zu sagen hat und was nicht. Die vielen unterschiedlichen Gemeinden und dogmatisch festgelegten Bekenntnisse und Sitten bestätigen diese Tatsache. Darum gibt es auch so viele festgefahrene religiöse Menschen, die nur unter ihresgleichen Nächstenliebe zu üben vermögen und andere davon ausschliessen, weil sie sowieso daneben glauben und es darum nicht wert sind geachtet und geliebt zu werden.

Festgefahrene religiöse Traditionen, familiäre und gesellschaftliche Verflechtungen, verbieten es sein Glaubens- und Erkenntniswachstum zu hinterfragen. Doch suchen wir die Begegnung JaHuWaHs mit einem zerschlagenen, selbstlosen Herzen, mit einer demütigen Haltung, wird er uns zu tieferen biblischen Einsichten und Zusammenhängen führen – um seines Namens willen!

Die Folgen daraus können uns aber anfänglich Angst und Schrecken einjagen, weil uns andere nicht mehr folgen und verstehen können. Doch jeder der stetig tiefer in den Heilsreichtum JaHuWaHs hineinwächst wird die Gegenwart und Führung JaHuWaHs immer intensiver erfahren und sehr gestärkt daraus hervorgehen. Davon legen alle Propheten, Jahushua und alle treuen Israeliten und Juden Zeugnis ab. Die Bibel ist voll davon.

Nun, wir werden an dem Fluch der religiösen Verbissenheit, die auf dem Fundament einer verkehrten Bibelauslegung verirrter Kirchenväter aufbaut, nichts ändern können und deswegen viel Schmähung und Verachtung erfahren. Wir können diesen Weg, jeder für sich und zusammen mit Gereiften oder Gleichgeführten, bis zum Ende gehen und die Gnade JaHuWaHs allezeit besingen: “Wie köstlich ist deine Gnade, JaHuWaH! und Menschenkinder bergen sich in deiner Flügel Schatten; sie laben sich an dem Fett (Heilsreichtum) deines Hauses und mit dem Strom deiner Wonnen tränkst du sie” (Ps 36,8-9).

Auf diesem Weg ist es sehr wichtig, dass wir uns, wenn möglich, an geregelte Gebetszeiten halten. So mancher hat sich in seinem Stolz dagegen erhoben, weil ja die Gnade genügt und alles macht, aber die Frucht seiner Taten liess ihn zum Gespött werden. Denken wir an den Propheten Daniel (Dan-jah-El) in fremdem Land. Wegen seiner Beziehung zu JaHuWaH war er beschattet und bedrängt.

Obwohl angesehen war er unter den Gläubigen seiner Zeit in einem hohen Mass “einsam” gemacht. Doch er tat was er immer schon gemacht hatte. Er betete dreimal am Tag und pries JaHuWaH (vgl. Dan 6,11). Was hat er alles durchlitten! JaHuWaH aber krönte ihn mit innerer Stärke und Weisheit. Er wurde vielen zum Segen. Selbst wenn wir nicht Daniel sind und in keiner hohen irdischen Position stehen, können wir unseren Angehörigen zum Segen werden, wenn wir unsere Beziehung zu JaHuWaH täglich bewusst pflegen – und das im unscheinbarsten Lebensstand –, denn JaHuWaH wohnt bei dir und mir!

Hier kann ich nur Hallelujah rufen und allen einen gesegneten und von dem innerem Frieden mit JaHuWaH getragenen Shabbat wünschen.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 16. Februar 2025 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.