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Verstand und eine grenzenlose Vertrauensfülle als Start ins Leben.

Glaubensimpuls 583 von Gregor Dalliard

Hat JaHuWaH uns für den Start ins Leben etwa nicht mit Verstand und einer grenzenlosen Vertrauensfülle ausgestattet? Zum Thema Verstand habe ich in den Lebensimpulsen (Lim) geschrieben. Im Lim 5 und 6 haben wir über die Beziehung zu JaHuWaH und unseren Verstand geschrieben. Wir erinnern uns daran, wie Jahushua von Nazareth seine Zuhörer aufforderte, JaHuWaH mit ihrem ganzen Verstand zu lieben. Daran hat sich bis zu diesem Augenblick nichts geändert und es wird sich auch in Zukunft nichts daran ändern. Das zu wissen tut einfach gut. Seine Glaubensbrüder, die Schriftgelehrten, bejahten diese Lehre ungeteilt.

Unser Verstand kommt natürlich nur im Vertrauen auf JaHuWaH zur seiner vollen Geltung und Erfüllung. Verstand und Vertrauen sind Gaben, die JaHuWaH der Menschheit im Voraus mit auf den Lebensweg gegeben hat. Das tat ER, als ER den Menschen in oder nach SEINEM Bilde schuf (vgl. 1Mo 1,26). Dies ist und bleibt für jeden Menschen, jedenfalls für jeden, der von sich behauptet, bibeltreu zu sein das Nonplusultra.
Mit diesen Gaben JaHuWaHs schöpfen und leben wir aus den Schätzen, die uns im “Shma Jisrael” (Höre Israel) und in SEINEN Weisungen (im Zehn-Wort, 10 Gebote) für unseren Segen und das menschliche Zusammenleben hier auf Erden gegeben worden sind. Über die Juden hat ER auch uns die Quellen des Lebens zugänglich gemacht. Verwunderlich ist dabei die Tatsache, dass uns diese Gaben JaHuWaHs erhalten bleiben, trotz aller unserer Launenhaftigkeit, aller unserer Schwankungen, Versuchungen und unserem Versagen, aller unserer Begrenztheit und Sündhaftigkeit im Alltagsleben. Mag sich jemand noch so bemühen, gut zu sein oder als gut zu erscheinen, wir müssen und dürfen in aller Demut und Dankbarkeit auf diese Gaben angewiesen bleiben. David ist uns darin als Vorbild überliefert, selbstverständlich auch viele andere. In der Umkehr zu JaHuWaH leben wir wieder neu im Willen (bzw. Bilde) JaHuWaHs. Die Freude und Dankbarkeit ist dann jeweils gross.

Seit den Anfängen seiner Existenz bezeugt der TaNaCH, was der Prophet Jeshajahu so ausdrückt: “Denn so spricht der Elohim, der den Himmel geschaffen hat – er ist Elohim –, der die Erde gebildet und sie gemacht hat – er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet –: Ich bin der JaHuWaH, und sonst gibt es keinen Elohim! Nicht im Verborgenen habe ich geredet, am Ort eines finsteren Landes. Ich sprach zu den Nachkommen Jakobs nicht: Sucht mich vergeblich! Ich bin JaHuWaH, der Gerechtigkeit redet, Wahrheit verkündet…. Berichtet und bringt Beweise herbei! Ja, sollen sie sich miteinander beraten! Wer hat dies von alters her hören lassen, schon längst es verkündet? Nicht ich, JaHuWaH? Und sonst gibt es keinen Elohim ausser mir. Einen gerechten und rettenden Elohim gibt es ausser mir nicht! Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Elohim und keiner sonst. Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören und sagen: Nur in JaHuWaH ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen” (Jes 45,18-24). Ist das etwa nicht wunderbar?

“Ja”, so fragen sich manche Bibelleser, “wann ist denn das geschehen oder wann wird denn das sein, dass jedes Knie sich vor JaHuWaH beugen wird und jede Zunge JaHuWaH schwören und sagen….? Wie und wann soll denn das geschehen? Es sind doch schon so viele Menschenmassen verstorben. Keiner ist zurückgekommen und hat uns das Wann und das Wie mitgeteilt”. “Also”, so sagen sie, “kann es nur eine Lösung geben: Es muss eine leibliche Auferstehung aller Menschen geben und dann folgen die grossen Gerichte Gottes, die und zwischen den Guten und den Bösen scheiden. So lesen wir das doch im ‘Neuen Testament’”.
Das aber ist eine gewaltige Irrlehre, die aus dem religiösen Glaubenskult der Perser stammt. Diese Lehre wurde vom Christentum und dem Islam von den Parsen übernommen (Zorastrismus, heute leben die Parsen mehrheitlich in Indien und Pakistan). Sie lehrten das Prinzip der Guten und der Bösen. Alle Menschen würden auferweckt und einem Endgericht unterzogen werden, das zwischen Guten und Bösen unterscheidet und urteilt. Nun, wie kam aber diese heidnisch-persische Irrlehre sogar in das Glaubensleben vieler Juden und aller Christen hinein? (Lies dazu Gim 433 und Gim 434).

Dieses Denken nahm unter Juden seinen Anfang, als etliche ihren Verstand und ihre Ohren von JaHuWaH und SEINEN Weisungen abwandten und sich von Lehren der Heiden verblenden liessen.
Die Babylonier hatten viele Juden nach Babylon deportiert. Als die Perser die Babylonier besiegt hatten gab der persische König Kyrus allen deportierten Völkern das Recht, in ihre Heimat zurück zu kehren. Davon durften natürlich auch die Juden Gebrauch machen. Viele Juden blieben aber in Persien ansässig. Durch ihre ethisch-moralische Lebensweise, die sie aus dem Shma Jisrael (Höre Israel, 5Mo 6,4ff) und dem Zehn-Wort (10 Gebote, 2Mo 20,1-17) schöpften und lebten, beeindruckten sie sowohl die Babylonier als auch die Perser. Deswegen sind sie zu hohen Stellungen im Land aufgestiegen und es ging ihnen sehr gut. Trotzdem blieben sie in ständiger Verbindung mit den Juden in Jerushalajim und anderswo.
Schleichend aber drang die Lehre der Parsen (Perser) über eine leibliche Auferstehung und ein Gericht über Gute und Böse in das jüdische Denken ein. Später auch über Juden in der griechisch geprägten Stadt Alexandria in Ägypten. Diese Stadt war 300 v. u. Z. vom Griechen Alexander dem Grossen gegründet worden und seinerzeit die ägyptische Hauptstadt. Sie war damals das Zentrum der Wissenschaft und des Handels.
Viele Juden siedelten sich hier an. Manche hatten sich schleichend den Einflüssen der Perser und Griechen geöffnet, so auch im Glauben an eine leibliche Auferstehung und einem Endgericht. Die Makkabäer waren Nachfahren jener Juden, die JaHuWaH weitgehend treu geblieben waren. Unter der radikalen und langen Herrschaft der Griechen in Jerushalajim (s. Gim 275) sickerte die Lehre der leiblichen Auferstehung in ihr Glaubensleben ein.
Zur Zeit des Jahushua von Nazareth gehörte sie für viele Juden bereits zum festen Bestandteil des Glaubens. Unter den Juden gab es aber auch viele Gegner dieser neuen Lehre, die der Offenbarung JaHuWaHs und dem Zeugnis des Moshe völlig widersprach. Die Sadduzäer kämpften gegen diese Irrlehre.
Ich persönlich glaube nicht, dass Jahushua von Nazareth dieser Irrlehre folgte. Sie wurde ihm später von den Gründern des Christentums in den Mund gelegt. Er lehrte nämlich: “Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von den Weisungen JaHuWaHs vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Gebote (Weisungen des Lebens) auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen bei JaHuWaH (Reich der Himmel ist Ersatz für den Namen JaHuWaH); wer sie aber tut und lehrt, dieser wird gross heissen bei JaHuWaH (im Reich der Himmel)” (Mt 5,18-18). Jahushua von Nazareth bezeugte damit seine uneingeschränkte Treue zum Abba JaHuWaH und damit zu den Weisungen der Thora.

Warum ergibt eine leibliche Auferstehung und ein Endgericht zwischen Guten und Bösen keinen Sinn? 1. wird, im Unterschied zu den heidnischen Völkern, in der Thora nichts davon gelehrt, weil es dazu von JaHuWaH her auch keinen Grund gibt und keinen Sinn macht. 2. werden wir aufgefordert, nach den Pfaden der Vorzeit zu fragen und diesen Weg des Guten zu gehen: “So spricht JaHuWaH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6.16).
Zu den Pfaden der Vorzeit gehört auch die Thora. Wie gesagt: Moshe hat nie über eine leibliche Auferstehung und ein spektakuläres Endgericht gelehrt. Ihm war klar, dass alles von JaHuWaH geschaffen ist und nichts und niemand aus JaHuWaH entfliehen kann. Alles kehrt zu JaHuWaH zurück. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre JaHuWaH nicht JaHuWaH der El Eljon, der El Shaddai, der Allmächtige, der alles sehr gut geschaffen hat. Das war und ist für Moshe-treue, bzw. JaHuWaH-treue Juden keine Frage. Darum lesen wir 3. ganz lapidar, worauf wir immer und immer wieder hinweisen: “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Elohim zurück, der ihn gegeben hat” (Pred 12,7). Die Menschen kehren nach dem Abscheiden aus dieser Welt direkt zurück zu JaHuWaH von woher sie gekommen sind. Logisch, dass JaHuWaH hier jeden einzelnen für sich weiter führt (beurteilt). Wir wollen JaHuWaH nicht vorschreiben, wie das zu geschehen hat, wie das unter den Getauften auf vielfältige Weise geschieht. Bitte Respekt! JaHuWaH wird alles korrekt machen. Das ist die eindeutige Lehre der Vorzeit.
Zur Lehre der Vorzeit gehört auch folgende Frage: Was heisst das Zeugnis in 1Mo 1,27: “Und Elohim schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie”, zusammen mit dem Zeugnis in 1Mo 1,31: “Und Elohim sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut”? Das heisst im Gesamtkontext der Thora: “Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder!” (Ps 90,3; Pred 12,7 u. a. m.). Alle Menschen sind Teil SEINES Wesens. “Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, erhoben deine Rechte. Gerechtigkeit und Recht sind deine Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her” (Ps 89,15-18).

JaHuWaH erreicht sein Ziel ohne leibliche Auferstehung und Endgericht, bzw. Endgerichte. Wenn jeder Geist nach dem Tode seines irdischen Leibes zu IHM zurückkehrt, vermag ER auch mit jedem ans Ziel, vielmehr zu seiner Vollendung, zu kommen. Darum die frohe Botschaft: “Glücklich ist das Volk, das den Jubelruf kennt! JaHuWaH, im Licht deines Angesichts wandeln sie. In deinem Namen freuen sie sich täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht. Denn die Zierde ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird unser Horn erhöht” (Ps 89,15-18).
“Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die auf IHN hören, damit Herrlichkeit wohnt in unserem Land. Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküsst. Wahrheit wird sprossen aus der Erde, Gerechtigkeit hernieder schauen vom Himmel” (Ps 85,10-11).
Lassen wir uns überraschen und freuen wir uns! Bei JaHuWaH kann es nur ein gutes “Ende” nehmen. Was bezeugt David, dessen Leben eine Achterbahnfahrt war? “Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus JaHuWaHs für immer” (Ps 23,6).

Die Lehre der leiblichen Auferstehung und grosser Endgerichte zwischen Guten und Bösen ist ein brutaler Angriff auf die Souveränität JaHuWaHs und SEINE Ordnung des Lebens. Diese Lehre hält die Suchenden auf und verblendet sie. Sie bleiben Sklaven religiöser Kräfte. Damit ist diese Lehre ein schändliches Mittel frommen Terrors in der Hand skrupelloser Menschen (sogenannter Geistlicher), die ihren Verstand nicht zur Ehre JHWHs und zum Segen der Mitmenschen einsetzen. Diesen Segen (s. 5Mo 28,1-14) wollen sie um jeden Preis verhindern.

Wir freuen uns auf den Shabbat, denn an diesem Tag tut sich vieles im dieser Welt. Herzliche Grüsse und Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.