Chanukka und der Antichrist. Teil 1
Glaubensimpuls 275 von Gregor DalliardMit grosser Freude und Dankbarkeit gehen wir wieder auf das Lichterfest zu, d.h. auf das achttägige Chanukkafest. Das Gedenken beginnt auch in diesem jüdischen Jahr 5777 am 25. Kislev. Auf unseren Kalender übertragen beginnt Chanukka am 24. Dezember 2016 abends und dauert bis zum 1. Januar 2017 abends. Für die meisten von uns ist das Gedenken an Chanukka bereits zu einem festen heilsgeschichtlichen Zeugnis geworden. Wer die Hintergründe, die zu diesem Gedenken führten kennt, für den ist es nur selbstverständlich, dass diese Tage zu einem festen Teil des Glaubenslebens geworden sind. Der syrisch-griechische Tyrann Antiochus Epiphanes, ein Herrscher aus dem Grossreich Alexander des Grossen, besetzte 169/168 v.u.Z. Judäa. Er zog weiter und kehrte 167 von Syrien aus ein weiteres Mal zurück, nachdem ihn die Römer aus Ägypten vertrieben hatten. Er wollte das Licht, das über den Glauben Abrahams einmal alle Menschen erleuchten wird, auslöschen. Der Götzendienst sollte das wunderbare prophetische Licht, die Beziehung zu JaHuWaH und zu seinen Verheissungen, auslöschen.
Er verbot den Juden die Anbetung JaHuWaHs. Er verbot ihnen die prophetischen Feste JaHuWaHs weiterhin zu feiern, vor allem die drei Pilgerfeste, die mit grossartigen gemeinsamen Festmahlzeiten verbunden waren. Dadurch wurden ja die Beziehungen innerhalb des Volkes vertieft und gestärkt. Das war für die Existenz und Stärkung des Glaubens sehr wichtig. Sie durften die Beschneidung, die JaHuWaH als das Bundeszeichen für ewige Zeiten fordert, nicht mehr vollziehen. Dieses Bundeszeichen sollte sie auch äusserlich von den JaHuWaH-losen unterscheiden und es sollte sie an ihre immerwährende priesterliche Stellung im Dienste an der ganzen Menschheit erinnern. Er verbot die Feier des Shabbats und zwang die Juden Schweinefleisch zu essen. Alle diese wunderbaren Weisungen JaHuWaHs dienten sowohl dem heilsgeschichtlichen Zweck als auch dem menschlichen (medizinischen) Wohle. Doch diese Einsicht fehlte den griechischen Philosophen, die trotz ihres vielen Wissens nie zum Kern des Lebens vorzudringen vermochten. Die Götter brachten die Griechen, trotz ihre Wissens, um den gesunden Menschenverstand.
Zudem beraubte Antiochus den Tempel aller seiner wertvollen Schätze, demütigte und provozierte das auserwählte Volk bis aufs Äusserste Als Antiochus Epiphanes den Tempel von Jerushalajim dem griechischen Sohn Gottes Zeus weihte, der mit Kronos und Rhea eine Trinität bildete, also drei Gott-Personen, war das Mass voll. Damit hatte er das jüdische Volk bis auf Äusserste gedemütigt und provoziert. Er hatte mit dieser Aktion den Tempel zu einer trinitarischen Kultstätte, zu einer Kultstätte von drei Gott-Personen gemacht. Das war Götzendienst pur.
Der Prophet Daniel sagte vorher: “Und aus dem einen von ihnen (Weltreich Alexander des Grossen) kam ein einzelnes Horn hervor, zunächst klein, aber es wurde übermässig gross gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde. Und es wuchs bis an das Heer des Himmels, und es warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie. Selbst bis an den Obersten des Heeres wuchs er empor. Und er nahm ihm das regelmässige Opfer weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde gestürzt. Und ein Opferdienst wurde verbrecherisch gegen das regelmässige Opfer eingerichtet (Kult zu Ehren der Zeus-Dreieinigkeit). Und das Horn warf die Wahrheit zu Boden, und hatte Erfolg..” (Dan 8,9-12). (Opferkult war nie im Willen JaHuWaHs, des El Eljon (des Höchsten) so wie auch das Königtum nicht, trotzdem lässt JaHuWaH diese Einrichtungen vorübergehend stehen und gibt Vorschriften dazu!)
“Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Bergfeste entweihen und werden das regelmässige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen" (Dan 11,32). Das Mass war voll. Während Antiochus seinen Sitz in Syrien verlassen musste um sich im Osten die abtrünnigen Parther und Grekobaktrier wieder zu unterwerfen, nutze Judas Makkabäus die Gunst der Stunde und führte den Aufstand gegen die Griechen an. Er eroberte den Tempel, entfernte den Zeus-Altar, die Götterstatuen und -bilder und liess ihn zu Ehren JaHuWaHs im Jahr 3597, 164 u. Z., am 25. Tag des Monats Kislew (November/Dezember), neu einweihen. Die Freude war unbeschreiblich.
Der siebenarmige Leuchter im Tempel (hebr: die Menora), wurde regelmässig mit einer speziellen, besonders auserlesenen und geweihten Ölmischung, nachgefüllt. Der Hauptinhalt bestand aus Olivenöl. Von diesem geweihten Öl existierte nach den Aufräumungsarbeiten nur noch ein Krug, der gerade mal für einen Tag reichte. Für die Herstellung von neu geweihtem Öl benötigten die Priester aber acht Tage. Durch ein Wunder brannte das gefundene Öl aber acht Tage lang, solange bis das neu geweihte Öl zur Verfügung stand. Darum gibt es seit diesen Tagen den achtarmigen Chanukka-Leuchter. An jedem neuen Tag wird ein Chanukka-Licht mehr angezündet. Am Ende leuchten alle acht Lichter.
Manche Chanukka-Leuchter haben neun Arme. Der neunte Arm wird “Diener”, hebräisch Shamash, genannt. Nur mit diesem Arm sollten die Kerzen angezündet werden. Abends sitzen die Familien zusammen, zünden das neue Licht an, lesen aus der Thora, denken an das Zeugnis ihrer Vorväter, vertiefen ihre Berufung und Sendung für die Welt und überdenken ihre Lebenssituation im Umgang mit JaHuWaH und dem Nächsten. An jedem der acht Feiertage werden den Kindern kleine Geschenke verteilt und es werden spezielle Köstlichkeiten gegessen.
Ein Arbeitgeber, der sich neu an die biblischen – und die damit verbundenen jüdischen Festtage – orientiert, war sehr entsetzt, als er von dem Lichterfest hörte. Er meinte er müsse seinen Angestellten nun acht Tage lang frei geben und sah sein Geschäft schon in den roten Zahlen! Dem aber ist nicht so. Chanukka ist kein Fest, das JaHuWaH verordnete. Es ist aber ein Fest, das in direkter Verbindung mit den ersten Hilfestellungen steht, die JaHuWaH in den zehn Weisungen (10 Gebote) als Segen gegeben hat. Es stellt JaHuWaH als das unantastbare und ungeteilte Licht für die Menschen auf den Leuchter. Meistens wird Chanukka also am Abend zuhause gefeiert. Die Shabbate, d. h. die Feste, die JaHuWaH seinem Volk offenbarte und verordnete, tragen wunderbare prophetisch-heilsgeschichtliche Inhalte in sich. Sie werden einmal schrittweise von allen Völkern der Welt aufgenommen und mit grosser Dankbarkeit und tiefer Ergriffenheit gefeiert werden.
Lasst uns auf das aufgehende Licht für alle Völker eingehen, das einmal alle Dunkelheit (Unwissenheit) der Völker vertreiben wird: “Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht JaHuWaH, so werden eure Nachkommen und euer Name bestehen. Und es wird geschehen: Neumond für Neumond und Shabbat für Shabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht JaHuWaH” (Jes 66,22-23). “Und es wird geschehen: Alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerushalajim gekommen sind, die werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, JaHuWaH der Heerscharen, anzubeten und Sukkot (das Laubhüttenfest) zu feiern” (Sach 14,16).
Schrittweise wird das geschehen: “So spricht JaHuWaH Zebaoth (der Heerscharen): Noch werden Völker und Bewohner vieler Städte kommen; und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: Lasst uns doch hingehen, JaHuWaH um Gnade anzuflehen und JaHuWaH der Heerscharen zu suchen! Auch ich will gehen! Und viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um JaHuWaH der Heerscharen in Jerushalajim zu suchen und JaHuWaH anzuflehen. So spricht JaHuWaH der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus Nationen mit ganz verschiedenen Sprachen zugreifen, ja, sie werden die Zizit (Quasten, Schaufäden) des Gebetsmantels (Tallit) eines jüdischen Mannes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass JaHuWaH (der Retter, der Fels, der Erlöser) mit euch ist” (Sach 8,20-23).
“Und es wird geschehen am Ende der Tage (d.i . das Ende der Herrschaft, der Unterdrückung und der Zurückweisung des Priester-Volkes durch die Völker der Welt), da wird der Berg des Hauses JaHuWaHs feststehen als Haupt der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg JaHuWaHs, zum Haus des Felsen Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehre und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort JaHuWaHs von Jerushalajim (Jes 2,2-3). “Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden JaHuWaH loben, die ihn suchen; leben wird euer Herz für immer. Es werden daran gedenken und zu JaHuWaH umkehren alle Enden der Erde; vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. Denn JaHuWaH gehört das Königtum, er herrscht über die Nationen” (Ps 22,27-29). Davon sprechen die Propheten Daniel, Sacharjahu und alle anderen. Ergreifend und wunderbar!
Nun, wir könnten stundenlang mit solchen und ähnlichen prophetischen Zeugnissen aus der Bibel des Jahushua von Nazaret (dem TaNaCH, “AT”) fortfahren, aber das genügt für heute. Übrigens spricht kein einziges prophetisches Bekenntnis von einer Umkehr zu einem Herrscher oder König Jesus Christus, der das anbrechende Friedensreich und das Königtum inne hätte!! Darum wird es auch nie einen endzeitlichen Antichrist geben, wohl aber den endzeitliche Antijudaismus bzw. Antisemitismus, bevor das Friedensreich schrittweise anbrechen wird!! Der sogenannte Antichrist existierte in den ersten drei Jahrhunderten des Christentums, als die römischen Kaiser in dem von den Christen ausgerufenen König Christus, der gleich kommen und die Weltherrschaft antreten sollte, eine reale Gefahr für ihre Existenz vermuteten, die aber spätestens im 4. Jh. im Sand verlief, als der verheissene König Jesus zu der angesagten Zeit nicht gekommen war.
Nachdem Jahushua von Nazareth von den Römern gepfählt worden war, überboten sich die Christen mit der Botschaft von der gleich bevorstehenden Machtübernahme ihres Königs Jesus Christus im römischen Reich. Paulus hatte sie so gelehrt, darum wurde er in Rom geköpft. Das Verhalten der Christen liess bei den Römern den Schluss zu, die Christen würden im Geheimen jemanden aus ihren Reihen zum König ausrufen, deshalb verfolgten sie die Christen so grausam und machten sich damit zum Antichristen oder Antichristus.
Die sogenannte Offenbarung des Johannes war in diesem Umfeld entstanden. Sie hatte diese schwere Zeit in den ersten drei Jahrhunderten im Auge und versuchte die verzweifelten Christen mit der gleich bevorstehenden Wiederkunft ihres Jesus-Gottes zu stärken, zu mobilisieren. Darum beginnt sie mit den Aussagen: “Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald (in kürze) geschehen muss” (Offb 1,1) “Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben (d.h. diejenigen werden noch am Leben sein, die ihn pfählten), und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde. Ja, Amen. Ich (Jesus) bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.” (Offb 1,7-8).
Der Schreiber missbraucht hier die Aussage des Propheten Sacharjahu. Sach 12,10 ist in einem ganz anderen Zusammenhang gesprochen und wird sich in einer ganz anderen Zeit erfüllen. Die Offenbarung des Johannes endet mit der Aussage: “Siehe, ich komme gleich (soeben) und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende…. Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme gleich (soeben). Amen, komm, Herr Jesus!” (Offb 22,12.20). Er kam aber nicht zur angesagten Zeit, auch nicht später. Er wird auch nie kommen Als sich die Geheime Offenbarung des Johannes als die Folge eines emotionalen religiösen Irrwahns herausgestellt hatte, wie die führenden Christen selbst erkennen mussten, ebenso die Kaiser Roms, versöhnten sich Kaiser und Christentum miteinander. Sie verbündeten sich gemeinsam gegen die Juden. Aus den Erzfeinden wurden Busenfreunde gegen einen gemeinsamen Feind, die Juden. Mit neuen “Nebelschwaden”, d. h. mit zahllosen widersprüchlichen Lehren, hielten die christlichen Führer ihre Anhänger ganz fromm an der Stange – bis zu dieser Stunde!
Mit den wunderbaren Worten JaHuWaHs, gesprochen durch den Propheten Jeshajahu, wünsche ich allen einen gesegneten Shabbat und eine besinnliche Zeit der Tage des Lichts: “So habe ich dich zum Licht der Nationen gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde. So spricht JaHuWaH, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation, zu dem Knecht der Herrscher: Könige werden es sehen und aufstehen, auch Oberste, und sie werden sich niederwerfen um JaHuWaHs willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. So spricht JaHuWaH: Zur Zeit des Wohlgefallens habe ich dich erhört, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich zum Bund des Volkes machen, das Land aufzurichten, die verödeten Erbteile auszuteilen, den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus! und zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht!” (Jes 49,6-9). Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. November 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.