Was sie aber über seine jüdische Kindheit und Jugendzeit noch in Erfahrung bringen konnten, war so viel wie nichts. Vergessen wir nicht, weit mehr als ein halbes Jahrhundert lag zwischen dem Leben des Jahushua von Nazareth und der Zeit, als die Schreiber anfingen “Evangelien” zu schreiben. Als die Kirchengründer “Evangelien” schrieben, konnten sie nur zwei Tatsachen aus dem Leben der Kinder- und Jugendzeit Jahushuas von Nazareth in Erfahrung bringen. Es war das, was schon seit Jahrhunderten zentral zum jüdischen Glaubensleben gehörte und allezeit gelebt wurde: Beschneidung (vgl.
Die christliche Advents- und Weihnachtszeit steht bevor. Aus unserem früheren Glaubensleben wissen wir, wie sehr diese Zeit Massen von Menschen in ihren Bann zieht – freiwillig oder unfreiwillig. Die einen sind bereits auf die Festtags- oder Ferienplanung konzentriert, die anderen, die christlich engagierten Gläubigen, verinnerlichen ernsthaft Geburt und Kindheit des paulinischen Jesus Christus, und was da alles, in diesem Zusammenhang, im “Neuen Testament” geschrieben und überliefert ist. Kaum jemand aber wird nach dem Glaubensleben des Jahushua von Nazareth fragen.
“Sein wie Jesus”, “Jesus immer ähnlicher werden”, “Jesus nachfolgen”, das ist das Grundsatzprinzip und die Predigt aller Christen. Das ist die Grundlehre, die Paulus dem Christentum aufgesetzt hat. Wir haben bereits gehört, dass Paulus, in seinen uns erhaltenen Briefen, alle verdammt, die nicht an Jesu allumfassendes Erlösungs- und Versöhnungsopfer glauben, die nicht an das von seinem Gott geforderte menschliche Blutopfer, als den einzigen Weg der Erlösung glauben. Wie wir im “Neuen Testament” lesen, hat der Gott des Paulus dazu extra eine Jungfrau geschwängert.
Setzt sich ein aufrichtiger Christ über längere Zeit mit dem zweiten Bericht des Lukas im “Neuen Testament”, mit der Apostelgeschichte, auseinander, dann fallen ihm Ungereimtheiten und Widersprüche auf, wie sie uns in allen Berichten des “Neuen Testamentes” begegnen. Es fällt der gravierende Missbrauch des gesamten prophetischen Wortes auf. Alles wird in eine völlig entgegengesetzte Richtung gedeutet und gesteuert, hinein in ein todbringendes Netz, weg von JaHuWaH, hin zu der paulinischen Gottheit Jesus Christus.
Im letzten Gim wiesen wir auf einige Stellen hin, wie etwa auf Kol 1,16-20a; Phil 2,8-11 u.v.a.m. Auch im Brief an die Hebräer finden wir die paulinisch-griechische Logoslehre: “..hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat (Hebr 1,2). Wie wir früher bereits angedeutet haben, unterwirft Paulus selbst die Verstorbenen der Herrschaft seiner neuen Gottheit Jesus Christus.
Zur Begründung und Entfaltung seines Evangeliums, reisst Paulus willkürlich Aussagen aus dem Kontext des biblisch-prophetischen Wortes, des TaNaCH, heraus. Das muss jedem aufrichtigen Bibelleser früher oder später auffallen. Damit lässt er seine Irrtümer ganz geschickt als biblisch-prophetische Lehre erscheinen. Auf diese Weise vermittelt er seinen Anhängern den Eindruck auf dem Fundament der Bibel, des TaNaCH, zu stehen. Das macht bei Unwissenden, Neubekehrten und Mitläufern Eindruck, das überzeugt sie von der angeblichen Wahrheit und Echtheit seines Evangeliums.
Mit allen Mitteln versucht Paulus – oder “Paulus” – seine Erlöser-Gottheit über alle anderen Gottheiten des gesamten römischen Reiches und der ganzen Welt zu setzten. Er schreibt: “Denn alles hat er (der Vater) seinen Füssen (Jesu Christi) unterworfen” (1Kor 15,27). Übrigens, mit diesem Zitat missbraucht er einmal mehr den Vers 7, aus dem biblischen Bekenntnis Davids, in Psalm 8. David spricht hier von etwas ganz anderem, in einem völlig anderen Zusammenhang.
Wir fahren mit den Darlegungen fort, die zur Ersatztheologie (Enterbung der Juden) und schliesslich zum Holocaust führten. Wir haben uns an wichtige Kernaussagen erinnert, die Paulus als sein Evangelium bezeichtnet. Wir sagten: “Der Gott des Paulus hatte sich nämlich vorgenommen alle Menschen, alle Geschöpfe, die ganze Schöpfung, den Kosmos, alle jemals Verstorbenen, und alles was da an unsichtbaren himmlischen Wesen überall kreucht fleucht, in die immerwährenden qualvollen und nie erlöschenden Höllenfeuer zu werfen”.
Wie wir im Gim 417 sagten, begründet Paulus sein “Evangelium” mit der Lehre der Totenauferstehung des Juden, Pharisäers, Rabbi und Schriftgelehrten Jahushua von Nazareth: "…auf Grund der Totenauferstehung" (Röm 1,4). Damit schuf er eine neue Lehre. Er musste Jahushua von Nazareth als Juden verleugnen. Er machte aus ihm einen heidnischen Gott Jesus Christus, nach dem Muster der griechisch-heidnischen Göttersöhne, deren es zu seiner Zeit viele gab. Aber damit nicht genug. Der Gott Jesus Christus sollte die Stellung des Gottes Zeus (bzw.
“Lieber Herr Dalliard, bisher war mir nicht bewusst, dass das Alte Testament die Bibel des Jesus Christus war. Es war mir bisher auch nicht bewusst, dass das Alte Testament von der Gnade spricht. Das war mir bisher unbekannt. Ich muss mich an diese Gedanken erst noch gewöhnen. Was da auf mich zukommen wird kann ich bereits ahnen und ich frage mich, ob ich mich dem aussetzen will. Mein bisheriges Glaubensgebäude hat bereits Risse bekommen.