Ja, Wünsche und Erwartungen bleiben im Leben auf der Strecke. Jeder von uns unterscheidet sich von der Herkunft, Veranlagung und Prägung vom anderen. Das zu realisieren ist schon eine Leistung! Dennoch sind wir alle Menschen. Wir haben gemeinsame Grundbedürfnisse, Wünsche und Erwartungen. Erwartungen haben wir vor allem an die anderen, an die Allernächsten daheim, an die Nachbarn, an die Mitarbeiter am Arbeitsplatz, an die Steuerbehörde usw. usf. Entsprechen sie unseren Erwartungen, dann geht es uns gut, wenn nicht, dann rumort es in unserem Innern, manchmal ganz heftig!
Aber, abgesehen davon, bleiben manche unserer Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen im Leben auf der Strecke. Wer kennt diese Tatsache nicht? Manchmal aus den härtesten Erfahrungen heraus, die wir gemacht haben! Enttäuschungen bleiben keinem Menschen erspart. Das sagt sich nicht einfach so daher, das weiss nämlich jeder aus seiner eigenen Erfahrung. Nicht jede Enttäuschung bleibt in unserem Inneren für immer negativ haften. Je nach dem wohlwollenden Umfeld in dem wir leben, sind sie irgendwann wieder wie vergessen. Manche Enttäuschungen zeigen sich später als Segen.
Zu JaHuWaH – und damit zu den Schätzen des Lebens – sind wir im Glauben des Jahushua gekommen. Das ist jener Glaube, jenes Vertrauen, aus dem jeder gläubige Jude lebt. Das mag uns seltsam erscheinen. Aber das ist die Tatsache über den biblisch fundierten Glauben. Ja, und wie ist das geschehen?
Bei der Entstehung des “Neuen Testamentes” sind manche ursprüngliche Zeugnisse über Lehre und Dienst des Jahushua von Nazareth benutzt und in missbräuchlicher Weise in falsche Zusammenhänge gesetzt worden. Machen wir uns aber wie Goldsucher, Goldschürfer, Goldwäscher oder Goldgräber an die Arbeit, dann finden wir wertvollste Goldschätze in diesem religiösen Schutthaufen des “Neuen Testamentes”. So konnten wir wertvolle Bereiche aus der verbindlichen Lehre des Jahushua von Nazareth im “NT” ausgraben, sie waschen, wie eben Gold gewaschen wird. D. h. wir konnten sie wieder in ihren ursprünglichen Zusammenhang setzen und verstehen. Damit wurde auch die zentrale Aussage aus dem Munde des Jahushua verständlich: “Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel” (Mt 15,24).
Seit unserer Geburt hingen wir an der Gottheit Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch. Unwissend! Wir wussten nicht, dass diese Gottheit nichts mit dem Jahushua von Nazareth zu tun hat. Wir waren darin getauft und erzogen und meinten im Glauben des Jahushua von Nazareth zu stehen. Wir wussten nichts von dem Jahushua von Nazareth und seinem Glauben. Was aber unvermeidlich ist, trat ein. Über das Zeugnis der Bibel (“AT”) lernten wir den wirklichen Jahushua von Nazareth kennen, sein Leben innerhalb der Gemeinde des JaHuWaH. Jahushua von Nazareth wurde uns wichtig – immer wichtiger. Wir hingen uns an ihn, erkannten anfänglich JaHuWaH, den er als den EINZIG EINEN BEKANNTE und BEZEUGTE nicht gleich. Wir waren das nicht gewohnt. In kleinen Schritten verwies uns aber sein Zeugnis und Bekenntnis auf seinen Glauben hin, auf die Quelle seines Vertrauens, die im TaNaCH, zu finden ist. Wir suchten im TaNaCH (“AT”) und fanden! Wie alle gläubigen Propheten und Schriftgelehrten, so war auch Jahushua gesandt, verlorene Schafe zurück zu holen zu dem einen Hirten JaHuWaH, zu der einen Herde, zu der einen und einzigen Gemeinde, die im Glauben des JaHuWaH ist.
Ja, so fragen wir uns, wie soll das denn gehen? Wie kann und soll ich in meinem Umfeld Licht sein? Was ist denn mit jenen, die mich kennen? Ist diese Absicht nicht von vornherein zwecklos? Ja, wenn wir warten wollen, bis wir uns geeignet fühlen Licht in unserem Umfeld zu sein, dann werden wir wohl in diesem Wartezustand einmal sterben. Etwas anderes ist da nicht zu erwarten.
Einer der grösste Propheten in der Geschichte Israels und Judas ist wohl der Prophet Jeshajahu (Jesaja), d. h. JaHuWaH ist Heil. Da haben wir es: JaHuWaH ist Heil. Das zu wissen tut so gut. Lass dich mal so zünftig von IHM in die Arme nehmen! Aber eben so wie du bist, und mit allem was dich gerade beschäftigt, wohlgemerkt – und nicht wie du sein solltest und wie die Menschen dich haben wollen – Frag nichts! Wie gesagt: Das tut gut.
Jetzt kann es losgehen, wie uns gesagt ist: “Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht” (Ps 36,10). Lass diese Quelle in dein Herz sprudeln. Sie wird nie versiegen, trotz Dürre in deinem Leben. Nicht in unserem Licht sehen wir das Leben – “in deinem Licht”, wohlgemerkt!
Wir betrachten unser Leben nicht in unserem Licht, auch nicht im Licht unserer Mitmenschen. Da kämen wir vermutlich schlecht weg. Das könnte uns enttäuschen, entmutigen. Wir könnten in Depressionen fallen. Das Licht des Lebens empfangen wir – und sehen wir – nur im Lichte, das JaHuWaH ist und gibt. Das ist wunderbar. Das gibt uns neue Lebenskraft.
Jemand fragt: “Wie soll das denn gehen? Sie betonen immer wieder, dass wir JaHuWaH mit unserem ganzen Verstand lieben sollen. Sie zitieren die Aufforderung Jahushuas in Mk 12,29-30. Hier sagt er: liebe JaHuWaH aus deinem ganzen Verstandt. Nach ihrem Zitat aus Sprüche 3,5 bin ich nun verunsichert. Kann ich denn JaHuWaH wirklich lieben mit meinem ganzen Verstand?”
Niemand wird JaHuWaH lieben wollen, ihm vertrauen wollen, wenn er nicht schon von Ihm und seinem Wesen angezogen wird, wenn er nicht schon die Notwendigkeit dieser Beziehung erkannt hat. Dadurch, dass jemand diese Grundvoraussetzung im Herzen trägt ist der Verstand bereits auf JaHuWaH ausgerichtet. Mein Verstand wird sich immer mehr meiner Beziehung zu JaHuWaH unterordnen. Also, je mehr meine Beziehung in und aus JaHuWaH in meinem Leben zunimmt, desto mehr ordnet sich mein Verstand dieser Beziehung unter. Es fällt mir immer leichter meinen Verstand unter meine Kontrolle zu bringen und in meine Beziehung mit JaHuWaH einzubinden. Irgendwann werde ich mit meinem ganzen Verstand JaHuWaH lieben und IHM vertrauen können, selbst in den schlimmsten Zeiten meines Lebens. Das ist die Gemeinschaft, die sich alle Propheten und Schriftgelehrten, so auch der Schriftgelehrte, der Lehrer Jahushua von Nazareth, für alle seine Zuhörer wünschte.
Was sagten wir zum Thema: “Die Beziehung und Entscheidung”? Wir sagten: “So wie Jahushua, hätten wir alle in die Schätze und Reichtümer JaHuWaHs hineinwachsen können, wären wir von Kindesbeinen an darin unterwiesen worden! Wir wären in eine umarmende und warmherzige Beziehung zu JaHuWaH hineingewachsen. Viele von uns realisieren heute, dass ihnen diese Beziehung zu JaHuWaH fehlt. Seien wir aber nicht entmutigt, denn was nicht ist kann in unserem Leben immer noch werden. Wir alle sind lernfähig.” Wie Jahushua suchen wir nach dem uns geschenkten Segen. Sagen wir es aber gleich im vornherein: Ohne unseren persönlichen Einsatz bleibt alles beim alten. Es wird in meinem Leben sonst keine Veränderungen geben. Täuschen wir uns da nicht. Also, ergreifen wir die Gelegenheit, bewusst und entschieden!
Wir warfen einen Blick in die Lebensweisheit, die uns in Spr 3,5 wärmstens ans Herz gelegt wird: “Vertraue auf JaHuWaH mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht aufdeinenVerstand. Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade!”
Aus dem Munde einer wohl einfachen aber weisen Frau, der Hanna („die Gnädige“, „die Anmutige“, „die Liebreizende“), dürfen wir etwas ausserordentlich Wichtiges für unser Leben verstehen lernen und anwenden: Sie bekennt: “Keiner ist so heilig wie JaHuWaH, der El Eljon, denn ausser dir ist keiner. Und kein Fels ist wie unser Erlöser (Retter, Helfer).. JaHuWaH tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol (in das irdische Elend, in finstere Zustände: “Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir” (Ps 23,4), hinab und wieder herauf. “JaHuWaH macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt den Geringen aus dem Staub empor, aus dem Schmutz erhöht er den Armen, um ihn unter die Edlen zu setzen; und den Thron der Ehre lässt er sie erben….” (1Sam 2,2.6-8).
Es wird nie bei einer einzigen Entscheidung bleiben. Aber, merken wir uns ein für allemal: Die erste Entscheidung für JaHuWaH ist das Bekenntnis zu meiner geistigen Zeugung und Geburt – aus und in JaHuWaH (vgl. 5Mo 32,18). Wie bei Abraham und Sara bleibt dieser Akt für JaHuWaH bleibend wirksam, aber auch für den Vertrauenden (Glaubenden). Das ist das Wunderbare, das wir im Glauben erfassen dürfen: Erstens gibt es für JaHuWaH nie mehr ein Zurück aus dieser geschenkten Beziehung dir und mir gegenüber. Diese Tatsache dürfen wir im Glauben festhalten. Zweitens ist uns – unverdienterweise – eine Fülle an Segen und Verheissungen mit auf den Weg gegeben, wie das bei Abraham und Sara der Fall war. Schauen wir auf Abraham und Sara.
Nachdem sie sich für JaHuWaH entschieden hatten, mit IHM eine Beziehung eingegangen waren, geistig gezeugt und geboren waren, fielen sie, auch für den Rest ihres Lebens, immer wieder in alte Muster zurück. Doch die erste Entscheidung, die sie bewusst für JaHuWaH trafen, wurde von JaHuWaH selbst mit dem Siegel der Gnade, der Liebe, der Barmherzigkeit und der Vergebung versehen, d.h. mit der Unauflöslichkeit dieser Freundschafts-Beziehung, sagen wir es so: mit der Unauflöslichkeit dieser Freundschaft. Es folgten Segnungen und Verheissungen. Sie wurden immer wieder erschüttert, aber nichts und niemand vermochte sie jemals rückgängig zu machen oder sogar aufzuheben. Sie fanden immer und immer wieder zurück in die Mitte des Lebens, in das Herz JaHuWaHs. Darum wird Abraham Freund JaHuWaHs genannt: “Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes..” Jes 41,8). So war es auch im Leben Davids und zahlloser Zeugen, auf die der TaNaCH (die Bibel, das “AT”) hinweist. Das ist eine frohe Botschaft. Dieses Evangelium, diese Botschaft hat auch dich und mich erreicht. Wie gehen wir damit um? Sie übertrifft alles, was uns in der Welt geboten wird. Nichts geht über diese Beziehung hinaus. Es sprechen zahllose Beweise in der Menschheitsgeschichte dafür. Daran will ich festhalten. Diesen Schatz will ich bewusst pflegen und mich des Lebens freuen. Freuen heisst freuen.
Willst du aus religiösen Finsternissen herauskommen, gibt es einen Weg aus diesem dunklen Loch. Jahushua von Nazareth ist dir sicher irgendwie bekannt? Du kennst ihn vielleicht aus der Sicht der Christen, d. h. als Gottheit Jesus Christus, nicht aber als Jude, wie er wirklich lebte. Jedenfalls ist er einer Masse von Menschen auf diese oder jene Weise bekannt. Welcher Mensch bewundert ihn nicht? Für die Christen ist er das Paradebeispiel für die Beziehung eines Menschen, der gleichzeitig eine Gottheit ist, zu seinem Gott (Theos, Deus, Zeus). Was aber ist uns an Wissen über sein Leben genommen worden? Was ist uns seit dem 4. Jh., offiziell auf dem ersten Konzil der Christen, 325 in Nizäa, genommen worden? Jahushua von Nazareth steht stellvertretend für viele gläubige Juden vor uns. Er ist niemals von den Juden und ihrem Glauben an JaHuWaH zu trennen. Von Kindesbeinen an baute er seine Beziehung zu JaHuWaH auf. So taten es und so tun es allezeit die meisten Juden – bis zu dieser Stunde. Diese Tatsache mag die einen schockieren, irritieren, die anderen aber erstaunen und mit Freude und Dankbarkeit erfüllen. Viele mögen diesen Tatbestand als Unsinn, als Verführung, als Irrlehre, als Abfall vom christlichen Glauben, verwerfen. Lasst uns mutig und verantwortungsvoll, frei von jeder Voreingenommenheit, neu auf das Leben des Jahushua von Nazareth blicken. Blicken wir hinein in die Fakten seines Lebens, seines Dorfes, seiner Familie, seiner Kindheit, seiner Erziehung, seiner Schulbildung, seiner Ausbildung zum Lehrer, d. h. zum Schriftgelehrten (Pharisäer), hinein in seine Gleichnisreden. Diese Fakten erschliessen uns den Zugang zu seinem Glauben, zu den Schätzen seines und unseres Lebens, zu JaHuWaH, dem El Eljon (dem Höchsten). Einfach umwerfend!
Da ist ein Mensch, Ende der 60er Jahre. Wir kennen uns seit einigen Jahren schon. Vor rund drei Monaten hat er eine Chemotherapie überstanden. Die Gesundheit ist soweit wieder hergestellt, die Blutwerte sind sehr gut. Dennoch sitzt ihm der Schock in den “Gliedern”. Die ganze Sache mit der Diagnose Krebs hat ihn und seine Familie vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Seither verläuft der Alltag anders. Für ihn ist nichts mehr so, wie es bis anhin war.
Die Nächte lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Grübeln, grübeln und nochmals grübeln, das ist sein täglich Brot geworden. “Wäre ich doch lieber gestorben, dann bliebe mir und meiner Familie vieles erspart.” Seine Klage richtet sich vor allem aber gegen Gott – sagen wir es so: gegen das, was er bisher für Gott hielt. “Warum lässt Gott das zu? Warum tut mir Gott das an? Habe ich denn so schlimm gesündigt, dass er mich so hart bestraft?” Tag und Nacht quälen ihn diese Fragen.
Wir wollen doch festhalten, dass uns jeder Einbruch in unser Leben, zuerst einmal heftig zu schaffen macht. Seine Reaktionen können durchaus zum Leben gehören.