Macht haben - Macht ausüben. JaHuWaH verlangt nichts von dir oder mir, was er nicht selbst an uns tut. Teil 1.
Glaubensimpuls 649 von Gregor DalliardImmer schon haben Menschen Macht auf andere Menschen ausgeübt, ob in der weiten Welt oder im kleinen Dorfgeschehen. Menschen haben immer unter der Macht anderer gelitten. Kinder können überall schutzlos der Macht von Erwachsenen ausgesetzt sein. Wo es kein verfasstes Recht gibt, oder das verfasste Recht mit Füssen getreten wird, oder Menschen nicht miteinander reden oder sich nicht gegenseitig zuhören, da können Menschen den Launen kaltblütiger Machthaber ausgesetzt werden, sowohl im kleinen als auch im grossen Lebensgefüge.
Der Mensch ist ein Wesen, das im Unterschied zu den Tieren Erziehung und Bildung braucht und zwar nach dem Bilde JaHuWaHs. Gleich im ersten Kapitel der Thora werden die Menschen dazu aufgefordert. Lies dazu Gim 626.
Erziehung und Bildung sollen uns dazu führen, die Werte des Lebens im Bilde (Wesen) JaHuWaHs erkennen und verstehen zu lernen. Daraus soll ein verantwortungsvolles und damit ein segensvolles Leben geführt werden können, obwohl möglicherweise alles im Leben drüber und drunter geht. Segen ist weit mehr als dass alles nach Wunsch und jugendlichen Träumen verläuft. Wir sind uns dessen bewusst: Erziehung und Bildung prägen die Kinder und Jugendlichen ein ganzes Leben lang.
Ein Bild: Ein kleines Bäumchen kann leicht in die richtige oder falsche Richtung geleitet werden. Ein Baum, der schon zwanzig Jahre im Wachstum steht, wird nur schwer in eine neue Wachstumsrichtung geführt werden können. Das Bild hinkt zwar, wenn wir es auf das menschliche Leben übertragen, aber in etwa hat sich dieses Bild aus der Weisheitsliteratur bestätigt. Das zeigt uns die Erfahrung. (Folgende Bücher im TaNaCH (“AT”, die Bibel) werden der sogenannten Weisheitsliteratur zugerechnet: Hiob, Prediger, Sprüche, das Hohelied, das Buch der Weisheit und einige Psalmen.)
Innerhalb dieser Welt gibt es unterschiedliche Vorstellungen darüber, was zu Erziehung und Bildung gehört und was nicht. Aus diesem Grund hat der Schöpfer JaHuWaH sich ein Volk erwählt, das den Menschen SEINE Charta (Verfassung) des Lebens vermittelte. Diese Charta deckt im Unterschied zu allen Chartas der Welt alle Bereiche des menschlichen Zusammenlebens ab, insbesondere die Beziehung zu JaHuWaH.
Nun: Wer von uns leidet nicht unter einem bestimmten Einflussbereich von Macht. Wer kann denn schon jedem Machteinfluss entgehen? In den alltäglichen menschlichen Beziehungen laufen gewisse Machtverhältnisse ab, solche, die von Rechtswegen gegeben sind, die leichter oder schwerer auszuhalten sind und solche, die nicht sein müssten. Wie gehen wir mit den unterschiedlichen Einwirkungen oder Einflüssen von Macht auf uns um? Das liegt weitgehend in unseren Händen. Wir haben uns im vergangenen Sonntag in Finsterhennen etwas darüber ausgetauscht.
Wenn ich sage: Uns, die wir in und aus der Beziehung mit JaHuWaH leben, ist alle Macht gegeben, dann hört sich das zuerst einmal komisch an. Was heisst das? Wie kommen wir zu diesem Schluss? Das Wort der israelitisch-jüdischen Propheten führt uns unbestreitbar zur Quelle allen Lebens. Was müssen und können wir unvoreingenommen eingestehen, wenn wir die menschliche Geschichte unter die Lupe nehmen? Keine Botschaft, keine Lehre, keine Religion oder Philosophie dieser Welt hat jemals mehr Leben bewirkt, mehr Recht und Gerechtigkeit bewirkt, als diese Quelle.
Man mag alle Philosophien, selbst die so viel gerühmte hellenistisch-griechische Philosophie in allen ihren Schattierungen oder das römische Recht und alle Religionen der Welt studieren und betrachten; sie haben niemals das an umfassender Lebensqualität hervorgebracht, was die israelitisch-jüdischen Propheten hervorgebracht haben. In ihnen allen mag Wertvolles zu finden sein, was wir aber hier an Lebensqualität finden, das finden wir in einzigartiger Weise nur in den Lebensweisheiten und -erfahrungen der israelitisch-jüdischen Propheten: “Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir!” (Ps 87,7).
Was sprengt alle Philosophien und Religionen, Lehren und Lehrweisheiten der Welt? Es ist der zentrale Kern des Lebens: JaHuWaH, der El-Eljon, der Höchste, fordert von keinem Menschen etwas, das ER nicht selber tut. Ja, was heisst das nun praktisch für unser Leben? Das Shma Jisrael (Höre Israel) gilt zusammen mit der Liebe zum Nächsten als die Erfüllung der ganzen Thora.
Wir wollen diese Forderung zitieren: “Höre, Israel: JaHuWaH, unser Elohim, ist ein Einziger! (nicht drei Gott-Personen). Und du sollst deinen Elohim, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft” (5Mo 6,4-5). “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, denn er ist wie du. (Du sollst deinen Nächsten lieben, wie du geliebt werden möchtest). Ich bin JaHuWaH” (3Mo 19,18).
Das Shma Jisrael ist der Kopf (das Haupt) allen Rechtes und aller Gerechtigkeit. Dieses Recht soll das auserwählte Volk zu allen Völkern bringen, dazu ist es von JaHuWaH erwählt, von den Propheten ausgerüstet und von JaHuWaH gesandt worden (vgl. Jes 51,4; Ps 33,5; 37,28; 89,15; 99,4; Jer 22,3; Hos 6,5; Mi 3,1; 6,8 und viele mehr).
Herz, Seele und (innere) Kraft, diese drei sind im Wort Verstand zusammengefasst. Zum besseren Verständnis benutzte Jahushua von Nazareth auch das Wort Verstand (vgl. Mk 12,29-31). (vgl. Gim 648).
Wenn nun das Shma Jisrael (Höre Israel) mit der tätigen Liebe dem Nächsten gegenüber die ganze Thora (Gesetzes) erfüllt und JaHuWaH diese Erfüllung von uns fordert, dann tut (praktiziert) ER das zuerst selbst an uns.
Genau das vermitteln alle Zeugnisse der Propheten in ihrer Tiefe, in ihrer Höhe und in ihrer Weite, einfach in allen Dimensionen und Situationen unseres Lebens: JaHuWaH liebt mich mit SEINEM ganzen Herzen und mit SEINER ganzen Seele und mit SEINER ganzen Kraft, mit allem Verstand, d. h. mit allem, was ist. ER ist nicht umsonst der El-Eljon. Er ist der All-Mächtige, der El-Shaddai. ER hat und ist diese Macht. IHM gehört diese Macht und ER lebt diese Macht aus. Das ist SEIN Wesen. Da kommt nichts dazwischen. Das ist das Erste, das wir als Menschen verstehen lernen sollten - zu unserem Frieden. Alles andere, das in unserem Leben bisher einen höheren Stellenwert eingenommen hat, verblasst im Angesicht dieser Botschaft, die uns die israelitisch-jüdischen Propheten vermitteln. Das ist die frohe Botschaft aller Propheten, und die braucht jeder Mensch. Jeder Mensch, der dieser Botschaft vertraut, d. h. JaHuWaH vertraut, ist aus IHM und in IHM gezeugt und geboren. (s. Gim 179). Mehr an geschenktem Leben, an Gemeinschaft, an Gnade und Frieden kann es weder in diesem noch im kommenden Leben geben.
Diese Botschaft sollten wir ganz bewusst verinnerlichen, in unser Denken aufnehmen. Vieles in uns und um uns wird sich verändern. Darüber sollten wir nachdenken und zwar so schnell wie möglich, sollten wir das bis heute versäumt haben.
“So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, JaHuWaH der Heerscharen (der El-Eljon): Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Elohim (der Leben hat, Leben ist und Leben gibt). Und wer ist wie ich? Er rufe und verkünde es und lege es mir dar!” (Jes 44,6).
Lasst uns im nächsten Gim dieses Thema fortsetzen.
Herzliche Grüsse und einen gesegneten Shabbat Shalom.
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 20. Oktober 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.