"Ich bin JaHuWaH" (3Mo 19,18). Macht haben - Macht ausüben. JaHuWaH verlangt nichts von dir oder mir, was er nicht selbst an uns tut. Teil 2.
Glaubensimpuls 650 von Gregor DalliardFortsetzung von Gim 649: Von denen, die JaHuWaH vertrauen, fordert JaHuWaH Unmögliches, so möchten wir vielleicht denken. JaHuWaH fordert von jedem von uns, dass wir IHN lieben mit unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele, mit unserer ganzen Kraft und mit unserem ganzen Verstand (vgl. 5Mo 6,4-5). Mit dem Nächsten sollen wir so umgehen, wie wir möchten, dass die Mitmenschen mit uns umgehen (vgl. 3Mo 19,18).
Am Ende dieser Forderung steht schlicht und einfach die Aussage: “Ich bin JaHuWaH” (3Mo 19,18). Sie steht so quasi wie ein bedeutungsloses Anhängsel da, das wir kaum beachten, denn wir sind nämlich auf die eben zitierten Forderungen aus 5Mo 6,4-5 und 3Mo 19,18 konzentriert und denken: das schaffen wir nicht. Wer kann denn diesen Forderungen entsprechen? Diesen Forderungen wird doch niemand entsprechen können. Bedeutet das nicht purer Stress. Sie überfordern uns im täglichen Leben ganz einfach und das tun sie auch wirklich, wenn wir den Zusammenhang, den uns der TaNaCH mit diesen Bekenntnissen vermitteln will, nicht verstehen.
Weil Menschen des auserwählten Volkes (viele Priester im Unterschied zu den meisten Propheten) sich mit dem Bekenntnis “Ich bin JaHuWaH” nicht in seiner Tiefe auseinandersetzen wollten und wollen, mussten und müssen sie zu diesem Entschluss kommen. Was machen sie? Anstatt die Forderungen in ihren tiefen Zusammenhängen, in und aus JaHuWaH verstehen zu lernen, die ihnen so viel Frieden, Lebensqualität und -energie schenken würden, ersetzten und ersetzen sie diese ganz einfach mit Vorstellungen von Menschen.
Sie wandten sich von diesem Zeugnis der Väter in 5Mo 6,4-5 und 3Mo 19,18 ab und ersetzten die Forderung der ungeteilten Liebe, des absoluten Vertrauens zu JaHuWaH durch allerlei religiöse Riten und Rituale. Mit diesen religiösen Riten und Ritualen aber legten und legen die Priester sich und den Mitmenschen unerträgliche Lasten auf, an die sich nicht nur das Volk nicht zu halten vermochte und vermag, sondern auch sie selbst. Diese Einflüsse traten in besonderer Weise im babylonischen Exil zu Tage.
Im Judentum war es vor allem der Tieropferkult, verbunden mit zahllosen Reglementierungen durch die Priester. Dazu gehörte später der Tempel (Sadduzäer), der mit einem unermesslichen Aufwand an Regeln erhalten werden musste, bis auch der 2. Tempel im Jahre 70 u. Z. verschwand.
In Anlehnung an die Gottheiten der Heiden schufen Paulus und die Kirchengründer (Kirchenväter) aus dem treuen Juden Jahushua von Nazareth eine traditionelle ägyptisch-griechische Gottheit namens Jesus Christus (2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4), die später zur Obergottheit im römischen Reich gemacht wurde, ohne die niemand in den Himmel kommt. Das taten sie als Ersatz für die ungeteilte Liebe zu JaHuWaH aus ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzer Kraft und ganzem Verstand. Im Laufe der Geschichte bauten sie sich darauf eine aussergewöhnlich einflussreiche klerikale Machtstellung auf, die mit zahllosen Riten und Ritualen unter den Menschen abgesichert wurde. Wer ihre Offenbarungen, Lehren und Riten nicht treu befolgt und erfüllt, wird den Himmel niemals sehen. Immerwährendes Feuer in der christlichen Hölle wird der betreffenden Person angeblich beschieden sein.
Aus dem Ruach JaHuWaHs lehren uns die israelitisch-jüdischen Propheten: “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, JaHuWaH der El- Eljon, Höchste: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Elohim (Gott)” (Jes 44,6).
“Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin JaHuWaH, dein Elohim, der Heilige Israels, dein Retter…. Ich, ich bin JaHuWaH, und ausser mir gibt es keinen Retter” (Jes 43,3.11).
Dieses wunderbare Bekenntnis kann sowohl bildlich als auch buchstäblich verstanden werden. Es ist nicht zu trennen von dem Bekenntnis: “Ich bin JaHuWaH” (3Mo 19,18).
Im Bekenntnis: “Ich bin JaHuWaH”, ist dir und mir alle Sicherheit des Lebens gegeben, die dich und mich durch alles hindurch trägt. Diese Tatsache will so lange verinnerlicht werden, bis daran kein Zweifel mehr Macht über uns ausübt. Das ist bildlich sehr eindrücklich und anschaulich dargestellt. Natürlich können solche, die JaHuWaH mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele mit ganzer Kraft und mit ganzem Verstand lieben, auch von Fluten mitgerissen oder von Flammen verbrannt werden. Das und anderes kann in jedem Menschenleben geschehen.
Die Botschaft ist die: Bei allem, was in meinem und in deinem Leben geschieht, ist JaHuWaH bei dir und bei mir. Weder Fluten, die mich mitreissen noch Feuer, das mich versengt noch sonst etwas, kann mich von der Liebe JaHuWaHs zu mir trennen. Das wussten die Väter und Mütter beim Auszug aus Ägypten, das wussten die Männer und Frauen jener Tage, von denen es heisst: “….leitete es JaHuWaH allein, und kein fremder Gott war mit ihm” (Fundament: 1Mo 15,6; 5Mo 32,12; vgl. 5Mo 32,6-18; Jer 7,22-23.25).
Sie sind Zeugen dieser Zusprüche. Das Ausharren in den schwersten Situationen ihres Lebens haben sie Dank dieser Zusprüche erlebt. Das bezeugen sie.
Wer um diese Zusammenhänge weiss und daraus lebt ist in JaHuWaH mächtig, der hat Macht über die Gefühle von Verzweiflung und allem, was in diesem Leben an Bösem möglich ist. Das Wissen um die uneingeschränkte Geborgenheit und Gemeinschaft mit JaHuWaH gibt uns diese Stärke (mächtig), Das heisst: “Ich bin JaHuWaH” (3Mo 19,18). Die Macht besteht darin, dass die betreffende Person von keiner Macht der Welt, von keinem Umstand und keiner schlechten Erfahrung dieser Welt von ihrer Gemeinschaft mit JaHuWaH getrennt werden kann. Dabei nimmt die betreffende Person ihre Verantwortung in ihrer Umwelt allezeit wahr. Darum nochmals: “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, JaHuWaH der El-Eljon, der Höchste: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Elohim (Gott)” (Jes 44,6). Das ist einfach wunderbar. Erfasst von diesen Zeugnissen, die uns aus einer reichen Lebensgeschichte geschenkt sind, kommen wir innerlich zur Ruhe, zu neuen Lebenskräften und dürfen schon wieder einen Shabbat des Dankes mitfeiern.
Ganz liebe Grüsse und einen reich gesegneten weisen Umgang mit den Mitmenschen wünsche ich uns allen von Herzen. Shabbat Shalom.
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 20. Oktober 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.