Auf den Gim 366 folgte eine Reaktion auf die ich eingehen möchte. Ich schrieb: “Wir verstehen nun auch warum Paulus grossmundig predigt: “Denn Christus ist der Weisungen JaHuWaHs (Gesetzes) Ende….” (Röm 10,4). Die Weisungen JaHuWaHs brauchen wir nicht mehr, sondern derjenige ist ein Erlöster, ist Gott gleich, der durch das vergossene Blut der Christus-Gottheit errettet ist. Aber auch hier erteilt Jahushua von Nazareth dem Paulus eine glasklare Abfuhr” Ich zitierte dazu Mt 5,17-19.
“Ja und jetzt”, so fragt ein Gimleser, “was soll ich nun glauben, hat nun Jesus Christus die Welt erschaffen oder Gott, jener Gott an den die Juden glauben und den wir Christen Gott den Vater nennen?” Der aufrichtige Bibelleser weist auf die Widersprüche innerhalb seiner Bibel hin. Dabei gehört zu seiner Bibel zweifellos auch das sogenannte Neue Testament. Für ihn steht das sogenannte Alte Testament eben zum alten Bund und ist damit für Christen eigentlich nicht mehr verbindlich.
Die wundebaren, tiefsinnigen und unser Leben aufbauenden sieben freudigen Tage von Sukkot gehen langsam ihrem Ende entgegen (Abschluss: am Sonntagabend, 30. Oktober). Auch dieses Fest ist aus dem Glauben Abrahams erwachsen, der auszog und wie später seine Nachkommen, unter der Führung des Moshe, beim Auszug aus der ägyptischen Götzenkultur, in Zelten oder provisorischen Behausungen, in Hütten, Laubhütten (Sukkas/Sukkes), lebte. Warum ist Abraham ausgezogen und warum lebte er in Zelten und Laubhütten: Sukkas/Sukkes?
Den meisten von uns wird der international bekannte christliche Evangelisationsdienst von Joyce Meyer (joyce meyer ministries) bekannt sein. Laufend strahlt das deutschsprachige Bibel TV ihre Evangelisationen aus. Das Echo ist enorm, der Beifall gross. Dieses Interesse zeigt uns wie sehr eine Masse von Menschen nach dem tieferen Glaubens- und Lebenssinn lechzt. Ich möchte kein Urteil über die Person Joyce Meyer fällen, das steht mir gar nicht zu. Worauf ich aber eingehen möchte ist ihre Aussage, die sie in regelmässigen Abständen wiederholt: “Wollt ihr sein wie Jesus?
Eine Frau schreibt: “Du vertrittst eine seltsame biblische Ethik: versöhnen, versöhnen und nochmals versöhnen, das heisst doch nichts anderes als ewiglich auf Schmusekurs mit jenen gehen zu müssen, die mir tiefes Unrecht zugefügt haben und die selbst keinen Finger für die Wiedergutmachung rühren. Wenn dass denn so einfach wäre. Es gibt unversöhnliche Beziehungen, die bis zum Tode unversöhnlich bleiben, weil der andere nicht willens ist schwere vergangene Unrechtssituationen einzusehen und mit mir zu bereinigen.
Das jüdische Neujahr, Rosh Hashana, steht vor der Tür. Wörtlich übersetzt heisst Rosh Hashana: Kopf des Jahres. Nach unserem gängigen Kalender beginnen diese freudigen Festtage mit dem Sonnenuntergang am Sonntag dem 9. September und enden mit dem Sonnenuntergang am Dienstag dem 11. September. Rosh Hashana ist ein Fest der Freude. Rosh Hashana ist auf Jom Kippur, den Versöhnungstag, ausgerichtet. Über allem steht die Gnade JaHuWaHs, etwa gemäss Ps 103,3: “Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten”.
Wie glaubten die Menschen zur Zeit Abrahams? Wir können uns kaum in deren Lebensweisen und -gepflogenheiten hineinversetzen. Es gab unsere supermoderne Kommunikations- und Informationstechnik nicht, keine digitale Revolution, ebensowenig alle unsere modernen Verkehrsverbindungen und all die Lebenseinrichtungen mit all den sozialen Leistungen. Es gab aber auch nicht den modernen Stress, der soviele Menschen heute ins Abseits treibt, in die Einsamkeit drängt. Die Massen von Menschen sassen auch nicht wochenlang, tagaus tagein, auf ihren Stühlen vor dem Computerding und TV-Kanälen und holten sich ihr Essen nicht in Kaufhäusern.
Als ich mich vor einigen Jahren voller Begeisterung intensiver mit dem prophetischen Wort befasste, ahnte ich noch nicht auf was für einen zusammenhängenden Lebens-Schatz ich in der Bibel stossen würde. Doch gleich zu Beginn meiner Schatzsuche ahnte ich, dass sich mein Glaube dadurch eventuell auf den Kopf stellen würde, was dann im Laufe der Zeit auch tatsächlich geschah – Schritt für Schritt! Doch dazwischen verleitete mich mein traditioneller hellenistisch-christlicher Glaube immer wieder dazu dem biblischen Prophetenschatz mit “neutestamentlichen” paulinischen Argumenten zu widersprechen, was ich heute, in der Blindheit meiner frommen Unwissenheit, als arrogante Anmassung sehe.
Eine Leserin schreibt: “Wie hatte Abraham Zugang zu Gott? Wie soll ich das verstehen? Ich kann damit einfach nicht umgehen. Mit Jesus als Gott war das so einfach, weil er nach der christlichen Lehre zugleich Gott und Mensch ist und zwar Mensch wie ich und du und jeder andere auch. Ich konnte mir den Gott Jesus immer als einen Menschen vorstellen. Anders habe ich ihn mir nie vorgestellt, weil ja der Gott Himmels und der Erde, nach der Lehre des Paulus, in Jesus Christus Mensch geworden ist.
Im letzten Gim habe ich den grossen und prägenden Propheten Jeshajahu (Jesaja) zitiert. Das von JaHuWaH erwählte und berufene Volk befand sich in den schlimmsten Kriegs- und Deportationswirren. Das Volk drohte unterzugehen, und mit ihm die Verheissungen an Abraham, hatte es doch den Auftrag als einziges Volk dieser Erde, die Weisungen des Lebens, welche die Erlösung von allem Götzentum, aller menschlich-religiösen Sklaverei und von allen menschlichen Ungerechtigkeiten in sich trugen, hinaus in alle Welt zu bringen, bis hin zu den entferntesten Inseln.