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Die messianische Botschaft der Propheten: Da brach David zusammen. Wie immer: "Aber David stärkte sich in JaHuWaH, seinem Elohim ("Gott")" (1.Sam 30,6). Teil 4

Glaubensimpuls 682 von Gregor Dalliard

Bedenken wir: Im Hintergrund der alttestamentlichen Messiaserwartung steht die altorientalische Königsideologie. Das mag viele überraschen. Diese Ideologie ist in Israel vom Heidentum übernommen worden und über die Jahrtausende hinweg so sehr verinnerlicht worden (in Fleisch und Blut übergangen), dass sie im Laufe der Zeit zum zentralen Glaubensgut vieler orthodoxer und ultraorthodoxer Juden geworden ist. Als Israels führende Elite einen König vom Propheten Shmuel forderte und einen König bekam, und das wider den Willen JaHuWaHs und SEINER Propheten (hier: des Propheten Shmuel), fand schleichend auch ein Messiasverständnis und damit auch eine Messiaserwartung Einzug in das Denken und in den Glauben Israels. Bis dahin war klar: Ein in JaHuWaH lebender Mensch ist gleichsam ein Messias, d. h. ein Gesalbter JaHuWaHs und das sowohl im eigenen Leben als auch für die Mitmenschen, für die Welt. Mehr braucht es im Leben eines Menschen gar nicht, auch nicht für die Ewigkeit (vgl. Mi 6,6.8). Darum erinnern wir laufend an die Propheten, die die Priester, Könige und das Volk immer wieder aufforderten, nach den Pfaden der Vorzeit zu fragen und sich an die Anfänge ihres Glaubens zu erinnern (vgl. 5Mo 32,7.12; Jes 43,12; Jes 45,21-25; 46,9; Jer 6,16; Ps 77,6; Ps 78 u. a. m.)
Darum sprechen wir nicht von einer Neugeburt oder Wiedergeburt aus Gott, wie das zu der Umdeutung des prophetischen Wortes der Gründer des Christentums gehört. Neugeburt oder Wiedergeburt ist für die Getauften immer mit der Gottheit Jesus Christus verknüpft. Gemäss der Zusammenhänge des prophetischen Wortes sprechen wir von einer Umkehr zu JaHuWaH, von einer geistlichen Zeugung und Geburt aus und in JaHuWaH (vgl. 5Mo 32,18).
Das Neue Testament und damit die Lehre der Getauften, geht davon aus, dass nicht JaHuWaH der Fels und der Erlöser der Menschheit ist. Für sie ist die griechisch-römische Gottheit Jesus Christus der verheissene Messias, der Erlöser, der das Friedensreich gebracht hat. Nur wer sich taufen lässt, kann in dieses Reich eingehen, d. h. kommt in den Himmel: “Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus” (Joh 1,41). “Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; und sie wurden von ihm im Jordanfluss getauft, indem sie ihre Sünden bekannten” (Mt 3,5-6). Dieser Bericht stimmt natürlich nicht, da z. B. die Beichte/Absolution in Israel schon immer unbekannt war.

Wir lesen im Neuen Testament: “Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, (die Sünden bekennt und sich auf den Namen Jesu taufen lässt) kann er das Reich Gottes nicht sehen” (Joh 3,3; Jak 1,18;1Ptr 1,3.23; 1Jo 2,29). Einige Jahrhunderte später verändern die Kirchenväter die Taufformel. Die Taufe muss mit der Formel “im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes” vollzogen werden (Mt 28,19). Der Text wird dem Evangelium des Matthäus beigefügt. Also keine Umkehr zu JaHuWaH, sondern das Erfüllen einer heidnischen Botschaft (Evangelium) erlöst den Menschen und bewirkt für ihn den Himmel.
Diese Lehre wendet sich von JaHuWaH, dem Quell des Lebens ab und ist zudem an das Ritual einer Taufe oder der Vermittlung eines Geistes (Firmung/Konfirmation) gebunden. Das belegen uns die Anfänge dieses christlichen Irrweges: “Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Busse, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen” (Apg 2,38; 16,31-33; Mk 16,16).
Nach einem eingehenden Studium des TaNaCHs (“ATs”) müssen wir diese Lehre heute als religiösen Irrsinn bezeichnen und verwerfen. Warum? Diese Lehre verwirft eindeutig die Erlösung des Menschen aus und in der persönlichen Beziehung zu JaHuWaH und ersetzt sie zudem durch eine Erlöser-Gottheit, die ein Messias sein soll und ohne die kein Mensch ewiges Leben haben kann. Um in JaHuWaH geistig gezeugt und geboren zu werden brauchen wir aber weder einen Messias noch eine Taufe. (s. Gim 531. Gim 440). Das wussten wir vor wenigen Jahren auch noch nicht.
Da wird eine Gottheit gelehrt, die Jesus Christus heisst, die ein wahrer Mensch ist, gleichzeitig aber auch ein wahrer Gott auf Erden sein soll, die als Erlöser angeblich die ganze Welt erlöst hat (vgl. Joh 1,29; 1Jo 2,2; Röm 6,10; Hebr 9,26). Eine solche messianische Ersatzgottheit hat weder JaHuWaH (“Gott”) noch ein Prophet JaHuWaHs jemals verheissen oder gelehrt. Die braucht ein Mensch nicht, der geistig von JaHuWaH gezeugt und geboren ist.

Paulus, Johannes und andere lehrten die gleich bevorstehende (umgehende) Wiederkunft (1Kor 15,51; 1Thess 4,13-18) des von den Römern gekreuzigten Juden Jahushua von Nazareth, den sie als Gottheit über allen persischen, griechischen, römischen, ägyptischen, und überhaupt über allen Göttern dieser Erde predigten. Ihre Botschaft im ganzen römischen Reich war, dass es für einen Menschen ohne den Glauben an dessen erlösendes Blutopfer keine Entrückung, also keine Erlösung und auch nie jemals eine himmlische Herrlichkeit geben werde, sondern nur Hölle, Qualen, und ein (immerwährendes) Brennen in einem Feuer, das nie erlöschen wird. Dieses schreckliche Gericht stünde gleich bevor: “Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes (das brennende Feuer) bleibt auf ihm” (Joh 3,36). (s. Gim 44). “Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn (des christlichen) Gottes nicht hat, hat das Leben Gottes nicht.” (1.Jo 5,12).
Die Kirchenväter Ambrosius im Westen, Bischof von Mailand, und Hieronymus im Osten, trieben mit allen erdenklichen Mitteln die Hinwendung der Menschen zu ihrem Messias-Gott Jesus Christus voran.
Paulus und seine Freunde bezeichnen solche Menschen, die ihren Messias-Gott und dessen Blutopfer ablehnen als Spreu, die in unauslöschlichem (nicht verbrennbarem) Feuer brennen wird (vgl. Mt 3,12; 13,30.50; Mk 9,48; Offb 14,10-11; 19,19-21). Sie predigten: “Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt”… seine Worfschaufel ist in seiner Hand… die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen" (Mt 3,10-14). Damit sind vor allem die Juden gemeint, die einen solchen heidnischen Unsinn vom prophetischen Wort her niemals glauben werden und sich darum niemals auf den Namen Jesus oder des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes taufen lassen werden. Im ganzen römischen Reich gerieten Massen von Menschen in Panik. Sie liessen sich auf dem schnellsten Weg taufen.
Als sich dann die Lehre des Paulus als Betrug, als religiöse Irreführung herausstellte, waren seine Anhänger nicht verlegen. Sie übernahmen die heidnische Messiaserwartung, die, wie wir hörten, bei grossen Teilen der Juden bereits zum zentralen Glaubensinhalt gehörte. Das ist den Wenigsten bewusst, weil diese Denkweise dermassen in den Herzen einer Masse von Menschen verankert ist.

David hatte durch den Ehebruch mit Batsheba eine Kettenreaktion schwerster Verfehlungen ausgelöst. Er verwickelte sich darin immer tiefer und litt sehr darunter, weil er die ganze Angelegenheit vertuschte. Als ihm der von JaHuWaH vollkommen erfasste Prophet Nathan seine schweren Verbrechen Schritt für Schritt aufdeckte, da brach David vor JaHuWaH zusammen. Was tat David? Er tat das, was er in seinem Leben - in solchen und ähnlichen Situationen - immer schon getan hatte: “Aber David stärkte sich in JaHuWaH, seinem Elohim (“Gott”)” (1.Sam 30,6). Später bezeugt er: “Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her. Glücklich ist das Volk, das den Jubelruf kennt! JaHuWaH, im Licht deines Angesichts wandeln sie. In deinem Namen freuen sie sich täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.” (Ps 89,15-17).
David ist nicht nur vor JaHuWaH zusammengebrochen, er brach auch vor dem Propheten Nathan zusammen, vor seinen Obersten, vor dem ganzen Hofpersonal, ja vor seinem ganzen Volk. Was diese alle denken würden und was für Reaktionen auf ihn zukommen würden, das alles war ihm jetzt unwichtig. Nochmals: “Aber David stärkte sich in JaHuWaH, seinem Elohim (“Gott”)” (1.Sam 30,6). David war in sich gegangen, vollzog eine Umkehr zu JaHuWaH, bekannte seine Vergehen. Er wurde von JaHuWaH neu gezeugt und geboren. Es brauchte keine Wiedergeburt durch den Glauben an ein Erlösungsopfer, ein menschlich-göttliches Blutopfer des angeblichen Messias-Königs Jesus oder den Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. Christus und die Taufe auf dessen Namen. David hatte bis dahin unter der Vertuschung unsäglich gelitten, aber er litt auch unter den Folgen seines Verbrechens. Er aber erlebte die Beziehung und den Frieden mit JaHuWaH in einer neuen Weise, in einer solchen Weise, wie wir uns das wohl kaum jemals vorstellen können, eine Beziehung, die geblieben ist, bis zu seinem Lebensende und darüber hinaus. Von da an lautete sein Bekenntnis: “Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus JaHuWaHs für immer” (Ps 23,6).
An David erfüllte sich das, was messianisches Reich konkret ist.

Im nächsten Gim wollen wir uns fragen: Wie sollen wir denn die vielen Verheissungen verstehen, die doch von der Zukunft reden, wie etwa: “Ich selbst will meine Schafe weiden” (Hes 34,15)?
Nun lasst uns guter Dinge bleiben, indem wir uns gerade über ein solches Zeugnis aus dem Leben Davids freuen, ein Zeugnis das zeitlos bleibt: “Denn du bist mir zur Hilfe geworden, und im Schatten deiner Flügel kann ich jubeln” (Ps 83,8).
In dieser Danksagung und Freude grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen entspannten Shabbat Shalom.

Gregor Dalliard

Gerne würde ich wieder einmal allen den aktualisierten Gim 586 zu lesen empfehlen: “Die offenen Arme JaHuWaHs. Elohim JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste und der Engel JaHuWaH”. Teil 2. Glaubensimpuls 586 vom 9. Dezember 2022

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. November 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.