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Die messianische Botschaft der Propheten. Teil 3

Glaubensimpuls 681 von Gregor Dalliard

Die Bezeichnung „Messias“ ist die griechische (gräzisierte) Form des aramäischen mešiḥā, oder des hebräisches māšiāḥ (Mashiach) und heisst der “Gesalbte”. Der Titel „Christus/Χριστός“ ist die wörtliche Übersetzung in das Lateinische (Römische), bzw. in das Griechische. In Israel wurden zunächst die Könige gesalbt, dann auch der Hohepriester und später alle Priester (vgl. Ri 9,8; 1Sam 16,13; Ex 29; 3Mo 4,3). Der Titel Maschiach (Messias) bezeichnete zunächst die Könige Shaul (Saul) und David, dann aber den jeweils regierenden König (vgl. Ps 2; 72; 1Sam 24,7).
Merken wir uns: Ein Messias, ein Gesalbter, ist ein Mensch, der das Shma Jisrael (“Höre, Israel”), (vgl. 5.Mo 6,4-9) und das Zehnwort, die zehn Weisungen zum Leben (zehn Gebote) (vgl. 2Mo 20,1- 17) lebt oder danach zu leben trachtet. Das ist in erster Linie ein von JaHuWaH “gesalbter” Mensch. (s. Gim 180: Aus JaHuWaH gezeugt und geboren – wie geht das? “Steh auf, werde Licht!” (Jes 60,1). Teil 2). Sein Leben erfährt den inneren Frieden heute und wird ihn in aller Ewigkeit erleben. Ein solcher Mensch ist in JaHuWaH, er braucht kein messianisches Friedensreich, das irgendjemand irgendwann aufrichten wird.

Wir wissen ja, dass JaHuWaH der unantastbare König Israels war, ist und bleiben wird. SEINE Hilfe, SEINE Gnade und Gerechtigkeit für versagende Menschen, die einsichtig werden und sich an IHN wenden, ist endlos: “Ja, die Gnadenerweise JaHuWaHs sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf” (2Sam 24,14; Neh 9,31; Ps 69,17). SEINE Hilfe gegenüber versagenden Menschen würde er niemals an einen Menschen, oder den Sohn eines Menschen übertragen, selbst wenn ein solcher Mensch von den Menschen als göttlicher Mensch, als göttlicher Sohn, beurteilt würde. Ebenso würde ER SEINE Hilfe an jenen Menschen, die zu IHM umkehren und SEINER Hilfe bedürfen, niemals an einen Menschen oder einen von den Menschen gemachten Gott-Menschen übertragen. Kein menschliches Wesen, auch kein göttlich-menschliches Wesen, könnte so etwas jemals vermögen, auch kein Messias oder Messias-König.
Darum sollte Israel keinen irdischen König haben, wie die umliegenden Städte (Stadtkönige) und Nationen, denn JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste ist - bildlich gesprochen - der Gesalbte, d. h. der Messias, der alles in sich vereint: Sowohl alle Bereiche des Lebens, als auch Sterben/Tod/Beurteilung und ewiges Leben und die Herrlichkeit danach sind in IHM allein vereint. Das ist der Grund, warum JaHuWaH durch den grossen Propheten Jeshajahu, (Jesaja) bezeugt, was ER immer schon durch alle SEINE Propheten von alters her bezeugt hat:
“So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, JaHuWaH Zebaot: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Elohim (“Gott”/Erlöser). Und wer ist wie ich? Er rufe und verkünde es und lege es mir dar! – Wer hat von Urzeiten her das Kommende hören lassen (das, was zum Menschen gehört, ihm zum Besten dient, als SEIN Schöpfer)? Und was eintreten wird (wenn sich der Mensch nicht an das hält, was ER gebietet), sollen sie uns verkünden! Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon längst hören lassen und es dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Elohim (Gott) ausser mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen” (Jes 44,6-8). (vgl. Gim 650: (“Ich bin JaHuWaH” (3Mo 19,18)). Macht haben - Macht ausüben. JaHuWaH verlangt nichts von dir oder mir, was er nicht selbst an uns tut. Teil 2). Das sind absolut ergreifende und überzeugende Worte, die sowohl hier als auch in der Ewigkeit bleibenden Frieden schaffen. Wir tun gut daran, diesen Worten zu glauben. Wer die Bibel, d. h. den TaNaCH (“AT”), die israelitisch-jüdischen Propheten als das Fundament seines Glaubens bezeichnet und sich darauf beruft wird nicht drum herumkommen, sich dieser Wahrheit stellen zu müssen. Wer will denn das nicht? Welchem an der Bibel/TaNaCH orientierten Gläubigen ist denn die Ehre seines Schöpfers nicht wichtig und welchem Bibel/TaNaCH orientierten Gläubigen würde der Segen JaHuWaHs für sich und seine Lieben nicht alles bedeuten?
Legen wir jede griechisch-christliche Ideologie, bzw. Philosophie ab, in die wir hinein geboren worden sind. Sie lähmt uns, macht und hält uns blind. Durch die Ersatztheologie wird in jeder Generation, in Abermillionen von Menschen, das Bekenntnis der Propheten unwirksam gemacht, und zwar zu ihrem eigenen Schaden und dem Schaden ihrer Angehörigen. Sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart lassen sich die grausamen Auswirkungen dieser frommen Irrlehre nicht mehr übertünchen und leugnen. Das ist vorbei.
Wer die wunderbare Gabe des Verstandes, die uns der Schöpfer neben SEINEM Wort als Gabe der Beurteilung aller Glaubenslehren geschenkt hat einsetzt, wird solche Religionen und Glaubensgemeinschaften verlassen und die Unwissenden über das tödliche Gift und Folgen dieser ersatztheologischen Glaubensideologien und -traditionen aufklären. Ein solcher Mensch wird gemäss eigener Erfahrung ganz bestimmt von seinen religiös gebundenen und festgefahrenen Mitmenschen verächtlich behandelt und gemieden werden. In Geduld und Mitgefühl aber wollen wir mit ihnen umgehen, dabei aber frohen Herzens unseren Weg des Segens mit JaHuWaH gehen.

Sicher kann ein König den Menschen, je nach Situation, eine gewisse Sicherheit geben, sie vor Angreifern schützen und auch Friedenszeiten schaffen, aber immer zu einem bestimmten Preis, meistens zu einem hohen Preis. Was aber war und ist ein König im Heidentum in erster Linie, also innerhalb der heidnischen Völker der Antike und des Altertums? Er ist in erster Linie und in besonderer Weise die Person, die zwischen Gott und den Menschen steht, und zwar als Mittler. Worauf wir schon vor Jahren hingewiesen haben: Wurde und wird ein Volk von irgendeiner Vernichtung bedroht (drohende Kriege, Naturkatastrophen, Epidemien etc.), dann wird der König oder sein erstgeborener Sohn (Anspielung auf Jesus) von den Priestern in einem Opferritual ihrem Gott als Sühneopfer oder als Blut-Opfer der Erlösung dargebracht. Davon erhoffte man sich Erlösung und Befreiung von den Übeln des menschlichen Lebens. Das war bei allen Völkern der Antike so. Die Gründer des Christentums sind voll auf den Irrtum dieses heidnischen Glaubenskarrens aufgesprungen.
Da die Menschen aber trotzdem immer wieder von Kriegen, Naturkatastrophen, Epidemien usw. heimgesucht wurden und werden, kam unter ihnen die Sehnsucht nach einem König auf, der einmal von ihrer Gottheit selbst als Gottessohn in eine Frau gezeugt (vgl. Mt 1,18; Lk 1,26-38; 2Kor 5,19) und geboren (Gal 4,4) die Macht haben würde, dem allem durch sein Blutopfer ein Ende zu setzen und die Menschen an einen Ort des Friedens zu entrücken (vgl. 1Thess 4,13-18). Stetig wurde dieser Glaube weiter entwickelt. Juden aus der griechisch-römischen Diaspora wie Paulus (von Tarsus), der durch seinen Vater und seine Stadt tiefer in der griechischen Denk- und Glaubenswelt verwurzelt war als im Glauben seiner jüdischen Mutter, machten schliesslich die Lehre vom erlösenden Blutopfer eines Gottessohnes zu ihrem Evangelium. Dabei brauchte er sich nur im Heidentum zu bedienen.
Der Glaube an einen Messias-König, der einmal paradiesische Zustände in dieser Welt schaffen wird, existiert seit Menschengedenken unter den Menschen der Antike und im Altertum, genau so, wie er heute unter getauften Menschen existiert, die nicht in JaHuWaH und in SEINEM Wort der Propheten gewurzelt sind. Das ist eine verführerische Lehre mit unsäglichen leidvollen Auswirkungen in einer Welt, in der die Theologen und Philosophen von der Ersatztheologie total durchsäuert, die geschichtlichen und zusammenhängenden Worte der Propheten in ihrer sehr speziellen Bildsprache nicht zu deuten wissen. Sie wollen nicht begreifen, dass die Propheten JaHuWaHs mit allen redlichen und erdenklichen Mitteln, mit Bildreden, Gleichnissen, Metaphern und Vergleichen das so oft am Ende seiner Kräfte stehende Volk aufrichten und ermutigen wollten. Manchmal versuchten sie sogar mit sehr praktischen, und auch schockierenden Handlungen, dem auserwählten Volk den Sinn und die Aufgabe seiner Erwählung, Berufung und Sendung für die ganze Welt neu zu Herzen zu führen. (Lies dazu unbedingt Gim 304; Gim 625; Gim 643). Das ist nicht verwunderlich, wenn JaHuWaH, der Schöpfer des Lebens und SEINE Weisungen, ignoriert und ersetzt sind.
Wir erinnern uns daran: Paulus hat den sehr jungen jüdischen Rabbi Jahushua von Nazareth zuerst entjudaisiert, m. a. W. er hat ihn den Juden gestohlen und aus ihm einen Christen gemacht, indem er aus ihm eine heidnische griechisch-römische Gottheit machte. Er und seine Nachfolger vermischten fortlaufend Wahrheit und antike religiöse Traditionen miteinander. Damit schufen sie die christliche Religion, eine Religion, die aber nie mit dem israelitisch-jüdischen prophetischen Wort in Einklang zu bringen ist, so wie sich auch die Elemente Feuer und Wasser nie miteinander vereinen lassen.
Vor allem durch den Götzendienst des Königs Shlomo (Salomo) fanden heidnische Denk-, Lehr- und Glaubenstraditionen, Theologien und Philosophien schnell Einzug in das Volk JaHuWaHs, und zwar in dramatischer Weise. Führende Menschen vermischten geschickt viele dieser Traditionen mit dem Glaubenserbe JaHuWaHs. Sie setzten sich fest. Hier finden wir die Wurzeln des Messiasglaubens. Denn als die einflussreiche Führung Israels vom Propheten Shmuel forderten: “Nun setze über uns doch einen König, uns zu richten, wie es bei allen Nationen ist”! (1.Sam 8,5), öffneten sie im Volk gleichzeitig die Tore für heidnische Glaubenstraditionen, zu denen auch die Messiaserwartung eines erlösenden Königs durch sein Blut gehört, also eines kommenden Messias-Königs der durch sein Opferblut eine neue Welt schaffen würde. Wer heute mit JaHuWaH lebt, braucht keinen kommenden Messias.

“JaHuWaH ist König! Es frohlocke die Erde! Es sollen sich freuen die vielen Inseln!… Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit… Zion hörte es und freute sich, und es frohlockten die Töchter Judas wegen deiner Gerechtigkeit, JaHuWaH. Denn du, JaHuWaH, bist der Höchste über die ganze Erde. Du bist sehr erhaben über alle Götter” (Ps 97,1.2b.8-9).

Von Herzen wünsche ich allen Lesern ein Shana towah – ein gutes neues Jahr und ein Chag sameach – frohes Fest! “Denn JaHuWaH ist König der ganzen Erde; singt einen Psalm!” (Ps 47,8) Mit diesem wunderbaren Bekenntnis grüsse ich alle herzlich. Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. November 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.