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Die universelle Ethik JaHuWaHs. Auf dem Weg zum Friedensreich bringt JaHuWaH das Friedensreich schrittweise zur Fülle. Teil 5

Glaubensimpuls 571 von Gregor Dalliard

Im letzten Gim habe ich geschrieben: “Die Geschichte zeigt uns, wie viele Menschen, die mit Elohim JaHuWaH gehen wollten, sich auf die Dauer nicht ganz gegen Einflüsse der Götzendiener und ihrer Ideologien erwehren konnten. Die geschichtliche Entwicklung der von JaHuWaH heraus Gerufenen zeigt uns ein ständiges Hin und Her zwischen JaHuWaH und Götzendienst oder gewissen Vermischungen, die oft folgenschweren Einfluss auf das Leben der Menschen nahmen”.
Bruder Zoltan hat uns in seiner Ausarbeitung aufgezeigt, dass selbst Moshe vor den Einflüssen seines Schwiegervaters Jitro und dessen Sohnes nicht gefeit war. Das mag uns zuerst einmal befremden, und wir fragen erstaunt: Was, Moshe, der grosse Prophet und Führer Israels? Von unserer religiös-kulturellen Prägung her halten wir bestimmte Menschen für Übermenschen. Wir denken uns nicht viel dabei. Sie sind nach den gängigen Vorstellungen so tief mit der Gottheit verbunden, wie könnten sie wie gewöhnliche Menschen behandelt werden. Da die Gottheit rein und sündlos ist, muss selbstverständlich auch ihr Priester so sein. Daran gibt es nichts zu kritisieren.

Der Vatikan hat innerhalb der katholischen Kirche in einem unvorstellbaren Ausmass dafür gesorgt, dass Katholiken einen Priester ganz selbstverständlich für einen Übermenschen halten. Kraft des Sakramentes der Priesterweihe ist er Spender der Sakramente und damit Spender des göttlichen Lebens. (In der Transsubstantiation [Wandlung, Verwandlung, Umwandlung von Brot und Wein in das echte Fleisch und in das echte Blut Jesu am Kreuz] kann er sogar einen Gott Theos, Deus machen, den die „Gläubigen“ in sich aufnehmen müssen, um nicht verdammt zu werden).
Als solcher wird oder kann er nie etwas falsch machen, und selbst wenn er etwas falsch machen sollte, dann wird das nicht als falsch beurteilt, wie bei anderen Menschen. Auch darf niemand einem Priester etwas Böses unterstellen. Wer so etwas tut, begeht eine schreckliche Sünde, die zum Tode und zu einem ewigen Höllendasein führen wird. Also ist jede Anklage gegen einen Priester Feindschaft gegen Gott (Theos, Deus). So erzogen, haben die Menschen vergessen, dass ausnahmslos jeder Mensch Mensch ist und Mensch bleibt.
Mit solcher religiösen Indoktrination ist, nebenbei gesagt, dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Dabei geht es nicht nur um den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, der vom Vatikan bisher unbestraft und vertuscht worden ist, damit das Ansehen der Kirche in der Öffentlichkeit erhalten bleibt. Der Missbrauch zeigt sich auf allen Ebenen, in denen Menschen mit dem Klerus zu tun haben. Das mag sich für einen praktizierenden Katholiken als unerhört anhören, aber die religiöse Vergangenheit der christlichen Führer wird heute durch die Forschung und die modernen Medien schonungslos ans Licht befördert. Die Beweise sprechen für sich.
Wir vergessen, dass jeder Mensch einfach auch Mensch ist und bleibt, so wie selbst der Prophet Moshe als aussergewöhnliche Führergestalt allezeit Mensch geblieben ist und sich sowohl mit den üblichen als auch mit den geistlichen Dingen des Lebens auseinandersetzen musste, wie jeder von uns.

Jetro (oder Jitro), der Schwiegervater von Moshe, war Priester von Midian. Er war ein Nachkomme Kains, war kein Midianiter, war aber dort Priester. Sicher war auch Aaron, der Priester, vom ägyptischen Götzenkult geprägt. Vielleicht stand er auch unter dem Einfluss des Schwiegervaters von Moshe. Nun, trotz allen Wissens über JaHuWaHs Grosstaten und trotz aller bisherigen Erfahrungen mit JaHuWaH opferte Aaron am Sinai den Götzen Ägyptens.
Die Israeliten gaben dem Priester Aaron ihr ganzes Gold, das sie den Ägyptern abgenommen hatten: “Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen” (2Mo 32,1). Der nahm es und kreierte einen Gott: “….und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für JaHuWaH ist morgen! So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar (2Mo 32,1). Eine perfekte Vermischung von Wahrheit und Lüge wird uns in diesem Verhalten aufgezeigt, denn was haben JaHuWaH und das ägyptische Kalb (Stierbild, ein Theos, Deus) miteinander zu tun? Aaron kam offenbar glimpflich davon, was uns sehr erstaunen mag.

Etwas später bittet Moshe seinen heidnischen Schwager, den Sohn Jetros, seines Schwiegervaters, mit den Israeliten durch die Wüste zu ziehen. Er soll das Auge der Israeliten sein: “Und Mose sagte zu Hobab, dem Sohn Reguëls (Jetros), des Midianiters, des Schwiegervaters Moses: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem JaHuWaH gesagt hat: ‘Ich will ihn euch geben’. Komm mit uns! Dann werden wir dir Gutes tun; denn JaHuWaH hat Gutes über Israel geredet. Doch er sagte zu ihm: Ich will nicht mitkommen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft will ich gehen. Er aber sagte: Verlass uns doch nicht! Denn du weisst doch, wo wir in der Wüste lagern können; und du sollst unser Auge sein. Und es soll geschehen, wenn du mit uns kommst und jenes Gute geschieht, das JaHuWah an uns tun will, dann werden wir dir auch Gutes tun. Und sie brachen auf….” (4Mo 10,29-32).

Berechtigterweise schreibt unser Bruder Zoltan: “Wie gut wäre gewesen, wenn Moshe hier wieder nachgefragt hätte: Vater, soll mir mein Schwager unser Auge sein”? Mein lieber Moshe, ich kann dich sehr gut verstehen … unbenommen davon, sollen wirklich die Midianiter, Kanaaniter euer Auge sein? Klar haben sich dort diese Völker ausgekannt. Für Moshe war es einfach zu riskant sich nur auf die Leitung des Engels zu verlassen. Wir sehen, dass die Midianiter – der Schwager Moshe – nur so tut, als wollte er nicht mitziehen, jedoch natürlich begleiten sie das Volk JaHuWaHs auf ihrem Wege! Dies bezeugt die Stelle: Ri 1,16:
‘Die Söhne des Keniters aber, Moshes Schwagers, stiegen von der Palmenstadt mit den Söhnen Jehudas in die Wüste Jehuda, die beim Mittagsland von Arad (Steppenesel = Arad) ist, er ging hin und sass mit dem Volk’. - Buber Übersetzung – " [Hier noch die Elberfelder Übersetzung: “Und die Söhne des Keniters, des Schwiegervaters des Mose, waren mit den Söhnen Juda aus der Palmenstadt heraufgezogen in die Wüste Juda, die im Süden von Arad liegt; und sie gingen hin und wohnten bei dem Volk” (Ri 1,16)]. Quelle.
Die Auseinandersetzung zwischen Thora und Götzendienst bleibt also keinem Menschen erspart, weder Melchisedek, noch Abraham, noch Moshe und Aaron, noch dir und mir. So will JaHuWaH SEINE Thora im Herzen eines jeden Menschen haben, damit wir den Frieden im Herzen haben, jenen Frieden, den uns niemals jemand oder sonst etwas, nehmen kann - was immer auch geschehen mag. Es ist darum auch nicht egal, wer uns durch die “Wüste” dieses Lebens begleitet: “Vertraut auf JaHuWaH für immer! Denn JaHuWaH ist ein Fels der Ewigkeiten” (Jes 26,4). So ist es und so bleibt es!

Wie immer, wünsche ich allen einen gesegneten Shabbat, d. h. konkret: Lassen wir uns segnen. Öffnen wir Herz und Hände und lassen es geschehen!

Herzliche Grüsse und Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.