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Westeuropa gefangen.... Nach dem Bilde JaHuWaHs geschaffen (vgl. 1Mo 1,26). Teil 5

Glaubensimpuls 561 von Gregor Dalliard

Viele Menschen suchen und finden in den unmöglichsten Glaubensformen und -diktaturen dieser Welt ihre Sicherheit und Geborgenheit. Wir leben heute in einer pluralistischen Gesellschaft, nicht, wie noch vor 50 60 70 Jahren. Ich persönlich weiss diese religiöse Freiheit heute immens zu schätzen. Erst diese religiöse Freiheit hat es mir ermöglicht nach der biblisch bezeugten Erfüllung des Lebens suchen zu dürfen. In unserer Jugendzeit erlebten wir nur religiösen Drill. Wir erlebten dauernd religiösen Missbrauch, aber wir waren uns dessen keineswegs bewusst. Wir empfanden den religiösen Missbrauch nicht als solchen, denn wir kannten ja nichts anderes.

In den strengen religiösen Formen des Lebens fühlten wir uns in grosser Geborgenheit und Sicherheit, obwohl unser Glaubensleben nichts anderes war als das ständige Wiederholen und Einhalten frommer Gesetze, Rituale und Gewohnheiten unter dem Diktat einer streng religiösen Diktatur. In Wirklichkeit war es eine fromme Scheinwelt, eingetaucht in einer naiven Selbstsicherheit, die uns von religiösen Führern als die von Gott gegebene endgültige Geborgenheit und Sicherheit vermittelt worden ist. Dieser Einfluss ist in der westlichen Welt schon seit längerem im Schwinden begriffen.
Wie wir aber wissen, ist das Christentum nicht in JaHuWaH gegründet und nicht auf sein Recht aufgebaut, darum hat es keine Zukunft. Mit einem unvorstellbaren Aufwand glaubt es aber, über seine selbst entwickelten ersatztheologischen (Irr-)Lehren und Gesetze die Welt erretten zu können.
Mit der pluralistischen Freiheit wird gerade dem Grossteil der Christen der Boden der religiösen Gewohnheiten und Sicherheiten unter den Füssen weg gerissen. Das Aufdecken des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in der katholischen (westlichen) Kirche macht so viele Menschen innerhalb dieser Kirche fassungslos. Gerade verlieren viele ihre Heimat und Sicherheit. Von allen Seiten tragen mir Katholiken ihren Schmerz zu.

Sie, die katholische Hierarchie, die sich seit bald 1'600 Jahren mit allen Mitteln von Zuckerbrot und Peitsche, mit Glanz und Herrlichkeit vor der frommen Welt zu präsentieren wusste, durchlebt mit der Entlarvung ihres Wesens eine leidvolle Zeit, die selbst bei Aussenstehenden Mitleid erweckt. Bis vor kurzer Zeit noch vermochte sich der Vatikan als die einzig wahre und vorbildliche Kirche bei seinen Massen durchzusetzen. Sein funktionierendes religiös-politisches Regelwerk machte auf die breite Masse tiefen Eindruck.
Die Kirche vermochte sich selbst durch viele Jahrhunderte hindurch als das Vorzeichen und Beispiel eines gottgefälligen Lebens zu präsentieren und durchzusetzen. Auf sie soll und muss man schauen, von ihr soll alle Welt lernen und verstehen, was aus Jesus und Petrus hervorgegangen ist.
Nur über ihren Klerus kann jemand in den Himmel kommen. Nur diesen Klerus hat Jesus als Verwalter und Spender der Sakramente eingesetzt, ohne den niemand jemals einen Himmel sehen wird. (Im Lichte des TaNaCHs, der Bibel des Jahushua von Nazareth, ist das natürlich ein totaler Unsinn). Was bleibt von alledem noch übrig? Nun, was wird dann erst geschehen, wenn die übrigen Nationen, die rein katholisch geprägt sind, an die Reihe sein werden, wenn sie zur Aufklärung herangezogen werden, wenn dort aufgedeckt werden wird, was bisher fromm vertuscht war? Sicher wird der Vatikan, zusammen mit seinen politischen Helfern, vieles an Aufdeckungsarbeit zu verhindern wissen.

Deutschland ist aktuell das dramatische Beispiel des kirchlichen Zerfalls in Europa. Die Kirchen leeren sich in einem unvorstellbaren Tempo. Hier ist nicht allein die Aufdeckung des Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen ausschlaggebend. Menschen geniessen die moderne Freiheit, weil sie nie etwas anderes kennen gelernt haben. Sie brauchen keine Kirche. Aber da sind noch die anderen Getauften, denen die Kirche bisher Heimat und Geborgenheit gab. Viele von ihnen hängen in der Luft. Sie haben doch nie gelernt, eigenständig zu glauben und in einer solchen Eigenständigkeit Verantwortung zu übernehmen. Niemand hat sie jemals gelehrt, was es heisst: “Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16).

Die meisten christlich geprägten Mitmenschen aus meiner Generation leiden enorm unter der gegenwärtigen Glaubensfreiheit. Für sie steht das Ende der Welt jeden Augenblick bevor. Nicht wenige Christen sehen Putin, unter der Führung des Moskauer Patriarchen Kyrill I., zusammen mit dem amtierenden chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, als Retter des Abendlandes. Sie sehen in ihnen die von Gott gesandten Führer, die den Westen vor dem totalen moralischen Kollaps befreien werden. So ähnlich war es beim Aufstieg Hitlers. Der Vatikan und die Kirchen, allen voran die meisten Freikirchen und christlichen Gemeinschaften, sahen Hitler als Retter vor dem drohenden Kommunismus und damit vor dem totalen Untergang.
Mit seinem frommen Kreuzeswahn (Reichs- und National­flagge) verstand Hitler die christliche Welt zu blenden, wie schon der Heide, Kaiser Konstantin, der vom Himmel her ein Kreuzzeichen gesehen haben will, mit der Botschaft “in hoc signo vinces”, „in diesem Zeichen (mit dem Kreuz) wirst du siegen". Mit dieser Aktion ist es dem römischen Kaiser gelungen die christliche Masse endgültig vom TaNaCH, von JaHuWaHs Recht und Gerechtigkeit und damit von den Juden zu lösen. Hitler ist es in seinem Kreuzeswahn gelungen die Orientierungs- und Kraftlosigkeit des Christentums vorzuführen, ans Licht zu bringen.

Als die feministische, regierungs- und kirchenkritische Punkrock-Band Pussy Riot aus Moskau am 21. Februar 2012 im Chorraum (Allerheiligsten) der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau halbnackt für Recht und Freiheit protestierte, war für das russisch-orthodoxe Patriarchat das Mass übervoll. Quelle. Das Entsetzen in ganz Russland war enorm. Am 17. August 2012 wurden die Bandmitglieder wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ schuldig gesprochen und zu jeweils zwei Jahren Straflager verurteilt.
Parallel ging eine epidemieartige Welle der LGBTIQ-Bewegung, der Gay-Pride-Veranstaltungen u, a. m. über die westliche Welt. Diese Kreise scheinen das Mass eines vernünftigen Umgangs mit den anderen Menschen weitgehend verloren zu haben. Ihre Forderungen tragen sie zunehmend frecher und dreister in die Öffentlichkeit. Damit vermasseln sie sich ihre Anliegen bei vielen Menschen. Unter diesen Umständen verweigert ihnen eine breite Öffentlichkeit das Gespräch. So erreichen sie das Gegenteil von dem was sie eigentlich zur Sprache bringen wollen.
Der ungarische Präsident Orban und seine PiS-Partei haben jede sexuelle Beeinflussung der Kinder in der Grundschule per Gesetz kategorisch verboten. Quelle. Für sie ist das Sache der Eltern. M. E. hat die EU völlig falsch reagiert. Es geht hier nicht etwa nur um Korruption, denn dann müssten andere EU-Staaten noch härter angegangen werden.
Orban und seine PiS-Partei ist von der EU auf die schwarze Liste gesetzt worden. Sie werden nicht sachgemäss behandelt und darum öffentlich verteufelt. Der russische Patriarch Kyrill, Putin, Orban und andere Kräfte im Osten wollen die moralischen Abgründe des Westens stoppen. Für Orban ist der russische Patriarch Kyrill nicht irgend jemand. Darum zwang er die EU, den russischen Patriarchen Kyrill von der Sanktionsliste zu streichen.
Zu allen oben genannten Ereignissen kam ein extremer Feminismus mit Forderungen zu Abtreibungsrechten und eine beängstigende Zunahme an Ehescheidungen usw. usf. Für die Orthodoxie hat der moralische Zerfall des Westens katastrophale Ausmasse angenommen. Nach Überzeugung des russischen Patriarchats hat der Geist des moralischen Zerfalls im Westen den Zenit längst überschritten. Die neu erstarkte kirchliche Elite unter dem Patriarchen sieht die christlichen Werte durch den Westen völlig verraten. Alles das droht über die westlich orientierte Ukraine auf Russland überzuschwappen. Das kann die orthodoxe Welt Russlands nicht hinnehmen.
Unter dem Einfluss des Moskauer Patriarchen ist Putin zusehends religiöser geworden. Patriarch Kyrill und Putin sind im Laufe der Jahre engste Verbündete geworden. Was allen auffällt: immer öfters bekreuzigt sich Putin.
Russland hat seine eigenen Wertvorstellungen, die wir längst nicht alle teilen können. Jedes Einhergehen mit der westlichen Lebensmoral ist aber für den Osten längst nicht mehr hinnehmbar. Provoziert vom moralischen Zerfall des Westens sind Patriarch Kyrill, Putin und eine immense Mittäterschaft gerade daran, dem allem ein Ende zu bereiten. Das hat vor den Toren Russlands - in der Ukraine - seinen entsetzlichen Anfang genommen, mag es kosten was es will.

Das erklärt auch das bisherige Schweigen des Papstes Franziskus, das immer mehr Katholiken und Politiker verunsichert. Der Papst in Rom ist ja schliesslich ein einflussreicher und gern gesehener Politiker auf der Weltbühne der Politik. Einflussreich deswegen, weil kein Staat der Welt einen solchen abrufbaren Reichtum verwaltet und gegebenenfalls einsetzen kann wie der Vatikan.

Putin steht unter dem Einfluss der mächtigen orthodoxen Kirche Moskaus. Für sie ist er der erwählte Mann Gottes, der eine Zeitenwende eingeläutet hat, die durch nichts und niemanden aufgehalten oder rückgängig gemacht werden kann. Mit gottlosen Völkern geht ein vom Patriarchen so sehr gesegneter Mann wie der Fürst Putin keinen Dialog ein. Das braucht er schlichtweg nicht. Er macht sich höchstens lustig über die naiven und dummen Westler. Er lässt sie ein bisschen zappeln, und das tun sie nicht mal so ungern. Er hat vom Patriarchat den Antrieb und den Auftrag empfangen. Mit zahllosen Kruzifixsegnungen ist sein Dienst unantastbar und unumkehrbar fest gemacht, so fest wie Eisen im Eisenbeton. Patriarch Kyrill weist sämtliche internationale Kritik als “Blödsinn” zurück.

Europa, allen voran Deutschland, hatte Putin den Zugang zur westlichen Welt weit erschlossen. Nicht nur Kanzler Schröder, mehr noch die Kanzlerin Merkel. Geschickt machte Putin Deutschland und die meisten westlichen Staaten Europas wirtschaftlich von sich abhängig. Das tat er im Handumdrehen. Putin sitzt im Westen fest. Das sehen und erfahren wir jetzt alle, aber es ist zu spät. Patriarch Kyrill und Putin haben Westeuropa fest im Griff, alles ist nur eine Frage der Zeit.
Die Sanktionen des Westens gegen Russland beeindrucken Russland nicht, sie treffen vielmehr Westeuropa um so härter. Der Moskauer Patriarch Kyrill geht seinen eingeschlagenen Weg zur Errettung der Ukraine und der westlichen Welt unbeeindruckt weiter. Daran führt kein Weg vorbei, mag es kosten was es wolle. Putin sieht sich im neuen christlichen Grossreich als der neue Zar (Kaiser), von von Gott (Theos, Deus) vorgesehen und berufen. Das sieht nicht nur der russische Patriarch und seine Masse so, das sehen auch immer mehr Christen und christliche Politiker der westlichen Welt so. Damit sind sie auf der Glaubenslinie des Kaisers Konstantin und Hitlers. Das passt!

“Es mögen fröhlich sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen; es mögen stets sagen: ‘Gross ist JaHuWaH!’, die deine Rettung lieben” (Ps 40,17).
Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat. Shalom!

Herzliche Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.