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Wo wirst du deine Ewigkeit verbringen?

Glaubensimpuls 550 von Gregor Dalliard

Nun, wir dürfen und sollen offen miteinander reden, und das ist auch sehr gut so. Es ist wieder einmal Osterzeit. In solchen Zeiten bekomme ich vermehrt Anrufe, Post oder Mails. Darin werde ich regelmässig aufgefordert, mich endlich wieder dem Willen Gottes zu unterwerfen. Es könne mir doch nicht egal sein, wo ich meine Ewigkeit verbringen werde!
Vor vielen Jahren durfte ich einer Frau in schweren Nöten seelsorgerisch helfen. Ihr Leben hatte sich zum Besten gewendet. Heute ist sie um mein ewiges Leben sehr besorgt. Sie fühlt sich ein Stück weit für mich verantwortlich vor ihrem Gott, der früher auch mein Gott war. Diese Sorge ist aufrichtig gemeint. Für einen Gott-gläubigen Menschen ist eine solche Sorge nur allzu verständlich.
Sie schreibt: “Sie leugnen heute die Versöhnung mit Gott, die allein durch das Blut Jesu möglich ist, das tut so weh! Die Bibel lässt doch keinen anderen Weg zu. Jesus lehrt: ‘Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich’ (Joh 14,6). Paulus baut darauf weiter und lehrt: ‘Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte; er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt’ (Kol 2,14). Sehr besorgt muss ich dich heute fragen: Wo wirst du die Ewigkeit verbringen?”

Folgendes wollen wir zuerst einmal festhalten. Die Sache mit Paulus und Jesus stimmt so nicht, wie das die liebe Frau schreibt. Es ist gerade umgekehrt. Offiziell existierten im Christentum zuerst die Briefe des Paulus (Ersatztheologie). Unabhängig davon, also parallel dazu, entstanden ausserhalb der paulinischen Kreise viele Berichte über das Wirken des Juden und Lehrers Jahushua von Nazareth (vgl. Lk 1,1-4). Diese Berichte waren im Wesentlichen auf das äusserst hingebungsvolle Wirken des jungen Juden Jahushua von Nazareth fixiert. So wie er lebte, pflegten alle JaHuWaH-treuen Juden ihren Glauben untereinander. Sie hielten JaHuWaH und seinen Weisungen die Treue. So hielt er es bis zu seinem Tod am römischen Kreuzesgalgen. Er war ein Jude unter Juden und ist immer ein Jude geblieben, selbst im Sterben und in den Tod hinein.
von Paulus und seinen Anhängern wurde später aus dem Juden Jahushua von Nazareth ein Nichtjude gemacht, ein Christ. D. h. er wurde entjudaisiert und zu einem (dem) Messias gemacht, zur Gottheit Jesus Christus (vgl. 2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4).
Es entstanden im ganzen Mittelmeerraum, im ganzen römischen Reich, immer neue Berichte über das Wirken und die Bedeutung des jungen Juden Jahushua von Nazareth. Den frommen Phantasien und Vorstellungen waren keine Grenzen gesetzt. Sie nahmen einen chaotischen Verlauf. Sie verdeckten und verzerrten in zunehmendem Masse die wirkliche Einstellung Jahushuas zu JaHuWaH, dem El Eljon und zu seinen jüdischen Mitmenschen. Sie verdeckten und verzerrten aber ebenso die wunderbaren Taten, die Jahushua von Nazareth innerhalb des jüdischen Volkes vollbrachte.
Wie wir schon öfters sagten, wollte Damasus, Bischof von Rom (Papst Damasus I.) diesem Chaos ein Ende setzen. Damasus beauftragte 383 u. Z. seinen päpstlichen Sekretär, den skrupellosen Kirchenvater und Fälscher Hieronymus, die Inhalte dieser vielen “Evangelien” auf vier “übersichtliche Evangelien” zu reduzieren. Er hat den TaNaCH (“AT”) aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt. Berichte über Jahushua von Nazareth hat er aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt. Das oberste Ziel dieser Riesenarbeit sollte und musste das neue Verhältnis der Christen zu den Römern sein. Das sollten wir niemals vergessen! Die Texte mussten weitgehend umgeändert werden. Sie sollten den religiösen Traditionen und Gepflogenheiten der Römern angepasst werden. In den neuen Berichten (später als “Evangelien” bezeichnet) sollten die Römer nicht mehr als die Feinde des Jahushua von Nazareth erscheinen, sondern als Freunde. Die Juden hingegen sollten nun als die Feinde des Jahushua von Nazareth erscheinen.

Um das erreichen zu können, nahmen diese Männer weit über 3'500 Fälschungen, Umdeutungen und Verzerrungen vor. Alles gegen die Juden gerichtet. ([Quelle](https://doc1.bibliothek.li › aab › 000A051875.pdf)). Jahushua von Nazareth wurde seinem Volk entrissen und zum Feind seines Volkes gemacht. Ein schändliches Verbrechen, das mit allen seinen Folgen zum Himmel schreit - bis zu dieser Stunde. Nichtsdestotrotz halten die Christen an diesen Verbrechen eisern fest. Gerade jetzt in der Osterzeit werden diese schwerwiegenden Irrtümer gegen die Juden treulich gepflegt und repetiert.
Der Prozess „Jesu“ im “NT” widerspricht allen bis heute bekannten Regeln der damaligen römischen Strafprozessordnung. Jahushua war wegen eines Kapitalverbrechens gegen den Gott-Kaiser angeklagt, und dieser Prozess musste unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Da war niemand zugegen, der gerufen haben konnte: „Kreuzige ihn“ oder „Sein Blut komme über uns…"

Hieronymus ist der Heilige, der mit seiner Ersatztheologie alle Christen vereint. Alljährlich wird Hieronymus als Patron der katholisch-theologischen Fakultäten an einem gebotenen Gedenktag geehrt: Katholiken, Evangelische, Anglikaner und Armenier ehren ihn am 30. September, die Orthodoxen am 15. Juni und am 30. September.

Also: zuerst waren die Briefe des Paulus. Die bis dahin weitgehend unbekannten Berichte (“Evangelien”) über das Wirken des Jahushua von Nazareth wurden später gesammelt und umgeschrieben. Sie wurden dem Geist des Paulus (Römerreich) und dem Geist der Römer angepasst. Menschen sollten von jedem Pastor oder Pfarrer eine geschichtliche Grundkenntnis erwarten dürfen. Damit verbunden ist Wahrheit und Redlichkeit. Bis heute aber bleiben sie ihren Anhängern gegenüber die Wahrheit schuldig. Fromme Vertuschung und Missbrauch gehören wahrlich zu den Genen der christlichen Führer. Die Wenigsten aber wollen sich dessen bewusst sein.

Weiter erinnern wir uns daran, was wir im Gim 459 sagten. JaHuWaH (JHWH) ist kein Gott (Zeus, Theos, Deus, HERR). ER kennt als solcher keinen Schuldschein gegen SEINE Geschöpfe (vgl. Kol 2,14-15). ER musste als solcher auch nie durch Zeugung im Fleische eines Menschen erscheinen: “Gott ist offenbart worden im Fleisch, um die Menschheit von einer Schuld zu befreien” (1Tim 3,16; Gal 4,4). Das ist fromme Philosophie und pures Heidentum. Das ist die Lehre verwirrter Geister.
Diese Tatsache aus dem prophetischen Wort des TaNaCHS (“ATs”) erkennen zu dürfen ist wahrlich die frohe Botschaft, die uns JaHuWaH vermittelt. Anders ist der Weg der Erlösung im Heidentum. Hier kennen wir Schuld, bzw. Schuldscheine, fromme Drohungen und Erpressungen, die angeblich nur mit dem Blut eines Menschenopfers getilgt werden können und müssen. Das Christentum hat diesen Erlösungskult von den antiken Religionen übernommen (Trinität, drei Gott-Personen).
Die Menschen werden ihren Göttern oder Gottheiten gegenüber unüberwindbar schuldig. Diese Schuld lässt sich angeblich nur durch die Gegenleistung eines blutigen Menschenopfers tilgen. Das ist der einzige Weg der Versöhnung mit seinem nach Rache und Strafe lüsternen Gott. Das zeigen uns die Kulte und religiösen Praktiken aus der Antike und dem Altertum auf Schritt und Tritt.
JaHuWaH verlangt aber nichts von alledem. ER verlangt von den Menschen nur das Vertrauen und wenn sie Fehler und Vergehen begehen die Umkehr. In der Sprache des TaNaCHs ist der Mensch ohne Leistung oder Gegenleistung vor JaHuWaH gerecht, dann folgen die Werke. Macht sich ein solcher Mensch schuldig, dann fordert JaHuWaH von der betreffenden Person Einsicht und Umkehr und wenn möglich Wiedergutmachung.
In dieser Beziehung und auf diesem Weg nimmt der Mensch seine Eigenverantwortung wahr. Sie ist für ein funktionierendes menschliches Zusammenleben absolut wichtig. Auf diesem Weg wird der einzelne Mensch zur Mündigkeit erzogen und kann sich mit seinen Gaben entfalten, dies zur Freude JaHuWaHs, zu seinem eigenen Segen und dem der Mitmenschen.

Dazu spricht JaHuWaH einem solchen Menschen noch das ewige Leben zu. Also muss sich niemand mit der Frage beschäftigen, wo ich meine Ewigkeit verbringen werde. Ich werde sie zu Hause bei JaHuWaH verbringen, wo auch Jahushua von Nazareth wohnt. Darauf freue ich mich schon jetzt mit aller meiner Freude. Hören wir, was Jahushua von Nazareth über den Vater im Himmel sagt, dem allein er in seinem kurzen Leben alle Ehre und Anbetung gab. Lesen wir seine Worte in Lk 15,11-32 nach. Glücklicherweise sind uns solche Worte aus dem Munde des Jahushua von Nazareth erhalten geblieben. Wären sich Papst Damasus und sein Sekretär über die Auswirkungen dieser Worte Jahushuas bewusst gewesen, wären auch sie uminterpretiert worden.
Ein ausserordentliches Fest mit einer unbeschreiblichen Freude ist also für jeden von uns vorprogrammiert, der zum Vater JaHuWaH heimkehrt - zu Lebzeiten und damit auch für die Ewigkeit! Ich kann mich Tag und Nacht darüber freuen. Für mich zählt der Jubelruf: “Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder!” (Ps 90,3; vgl. Pred 12,7). Das ist die Quelle meiner täglichen Lebensfreude.

In dieser Freude wünsche ich allen einen gesegneten Shabbat. Ich grüsse euch wieder einmal mit dem Psalm 23. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.