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Frieden und Verantwortung

Glaubensimpuls 549 von Gregor Dalliard

Am letzten Mittwoch bekam ich einen seltsamen Besuch von einem christlichen Ehepaar aus Ecublens/Lausanne. Vor Jahren war ich immer wieder in Gemeinden zwischen Montreux und Genf zu Vorträgen und Seminaren eingeladen, bis ich predigte, dass die Thora und damit auch Moshe, keine Hölle lehren. Damit war das Ende meines Dienstes und vieler Kontakte in dieser Gegend besiegelt. Immer dann, wenn Marianne und ich solche Erkenntnisse aus den Zusammenhängen der Thora und später auch aus dem gesamten TaNaCH (“AT”) erkannten, verstanden und einzuordnen vermochten, folgte der Rausschmiss. Wir konnten nicht schweigen. Tiefe Beziehungen gingen damit meistens zu Ende. Uns aber war es dennoch recht so. Warum? Wer sich auf den Weg macht um JaHuWaH zu suchen, um IHN zu finden und mit IHM jene Hausgemeinschaft zu pflegen, wie dies Jahushua von Nazareth mit JaHuWaH tat, der begibt sich auf einen “gefährlichen” Weg. Die Anfeindungen sind nicht zu unterschätzen.

Marianne und ich verstanden solche Entscheidungen immer als Segen, trotz schmerzlicher Empfindungen. JaHuWaH führte uns stetig weiter hinein in die prophetischen Zusammenhänge jenes Glaubens, der in Jahushua von Nazareth war. Schweigen konnten wir nicht! Da gibt es kein Zurück mehr. Die Schätze, die wir fanden, waren so wertvoll und stärkend, dass wir sie um nichts in der Welt, um kein christliches Linsengericht, preisgeben wollten. Da will auch keiner zurück, dessen Herz dabei von Freude und Dankbarkeit erfüllt wird. Parallel zu dieser Freude wächst ja die persönliche Verantwortung, die von vielen nicht wahrgenommen wird. Also konnten wir auch solche Entscheidungen freikirchlicher oder unabhängiger Gemeinschaften am Genfersee und Umgebung verkraften. Sie gehörten zu unserer Weiterführung, hinein in die Beziehung mit JaHuWaH, einfach dazu.

Das Ehepaar, das uns besuchte, nimmt eine bestimmte Aufgabe innerhalb eines traditionellen freikirchlichen Verbandes wahr. Schweigen ist aber nicht ihre “Stärke”. Seit Jahren geben sie sich einem stillen intensiveren Bibelstudium (TaNaCH) hin. Dabei entdeckten sie einiges. Jede Gemeinde und jeder Verband hat seine christlichen Statuten. Darin ist enthalten, wie das “NT” und der TaNaCH (“AT”) auszulegen sind. Jede Diskussion über biblische Inhalte ist grundsätzlich ausgeschlossen. Sie wird gleich als Zeichen des Abfalls abgetan und im Keime erstickt. Das wird als ein unverschämter Angriff auf Gott und auf alles das, was man in diesem Verband als die inspirierte biblische Wahrheit statutarisch festgelegt hat, verstanden.
Die persönlichen Lebenserfahrungen und das Studium des TaNaCHs hat das Denken und den Glauben dieses Ehepaares im Laufe der letzten Jahre sehr verändert. Sie sagen: “Wir sind aus dem tödlichen Statutenhorizont, aus dem Gesetz des Paulus, ausgebrochen, unser Horizont hat sich erweitert”. Obwohl sie noch in der Gottheit Jesus Christus beheimatet sind, erfahren sie aber eine Veränderung in ihrem Glauben. Sie befinden sich gerade innerhalb ihres Verbandes in einer sehr schweren Glaubenslage.

Erstaunlicherweise kamen sie aber, um mich auf meinem Glaubensweg zu ermutigen. Eine seltsame Sache, aber spannend. Sie haben Folgendes verstanden. JaHuWaH erreicht SEINE Ziele so oder so. Die Menschen leben immer in der Zeit, in der JaHuWaH mit ihnen Teilziele in dieser Welt erreichen will und sie erreicht. SEINE Ziele erreicht ER aber immer über Menschen (abgesehen von Naturkatastrophen, Epidemien etc.), die IHN suchen und mit IHM leben wollen. Damals vor allem über die Propheten. Das tut ER von Generation zu Generation, denn noch hat die messianische Zeit, von der die Propheten reden, nicht begonnen. Sie ist und bleibt eingeleitet und jeder von uns lebt in einer solchen Zeit der Weiterführung.
Durch das Studium des prophetischen Wortes entdecken wir in den christlichen Kirchen und Verbänden schwerwiegende und folgenschwere Glaubensirrtümer (aus dem Geist der Ersatztheologie heraus entwickelt). Diese Irrtümer sind als Gesetze statutarisch tief und unantastbar verankert. Sie widersprechen aber dem vorgegebenen festen Ziel JaHuWaHs, das uns im TaNaCH vorgegeben ist. Wir sind verpflichtet Christen darüber zu informieren und sie zu warnen. In unserer Familie und im engeren Freundeskreis fruchtet das Reden nichts mehr. Sie wissen ja bereits, dass wir einen anderen Glaubensweg gehen. Hier ist unsere anhaltende Treue zu JaHuWaH und Gutes tun das deutlichste Reden. Alles andere bewirkt nur das Gegenteil.
Die christlichen Kirchen und Gemeinschaften stehen unter dem Gesetz einer religiösen Blockade und der frommen Blindheit. Sie sind die treibende Kraft in dieser Welt, die JaHuWaH in SEINER Zielsetzung hindern. Das bemerken sie nicht, eben weil sie sich durch ihre Statuten, die sie aus der Ersatztheologie heraus geschaffen haben, verstockt haben. Damit haben sie sich selbst blockiert. Sensibilisieren wir sie für den Willen und die Zielsetzung JaHuWaHs. Das ist unsere Aufgabe. Dazu müssen und sollen wir die modernen Medien nutzen. Tun wir das nicht, schaden wir uns und unseren Familien.

Sie weisen auf die Aufforderung Mordechais an Esther hin: “Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Rettung für die Juden von einem andern Ort her erstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen” (Est 4,14a).
Mordechai lebte als verbannter Jude in der persischen Diaspora in Susa. Er hütete mit anderen das Tor des königlichen Palastes. Bereits hatte er einen Mordanschlag auf den König vereitelt. Mordechai war der Cousin von Esther, gleichzeitig aber war er auch ihr Adoptivvater. Der Perserkönig Ahasveros (historisch: Xerxes) hatte Esther zu seiner Ehefrau und Königin erwählt. Mordechai zeigte Esther auf, warum sie nicht schweigen durfte. Es drohte den Juden im persischen Reich die Vernichtung durch den höchsten Regierungsbeamten Haman. Kraft seines Amtes genoss Haman den Status eines Gottes. Mordechai weigerte sich, ihm Anbetung zukommen zu lassen, darum weigerte er sich, seine Knie vor ihm zu beugen. Er beugte seine Knie nur vor JaHuWaH; denn einzig und allein in JaHuWaH und in SEINEM Recht ist Leben und Menschenwürde garantiert. Diese Treue zu JaHuWaH sollte allen deportierten Juden, die sich inzwischen im persischen Reich fest eingerichtet hatten, Leid und Vernichtung bringen.

Mein Ehepaar zeigte mir Folgendes auf: Keiner, dem das prophetische Wort von JaHuWaH im Sinne und Geiste JaHuWaHs und der Propheten erschlossen wird, darf schweigen. JaHuWaH hat ihnen das Wesentlichste anvertraut. Das sollten jene Menschen sehr ernst nehmen. JaHuWaH ist nicht irgend etwas. JaHuWaH spielt nicht mit diesen anvertrauten Schätzen. Es geht um SEIN Volk, um SEIN Ziel, um SEIN Recht, um uns und unsere Nachkommen. Nehmen wir diesen erschlossenen Schatz sehr ernst! Wenn wir das tun, fliesst uns und unseren Nachkommen der Segen JaHuWaHs zu.
So mancher meint zwar, sein Leben und sein Umfeld hätte sich zum Negativen entwickelt, seit er mit JaHuWaH geht. Das ist eine Blende. Lassen wir uns nicht blenden und irreführen, denn noch ist nicht aller Tage Abend. Ist und bleibt JaHuWaH unsere Kraft und unsere Freude, dann haben wir für uns und unsere Kinder nichts zu fürchten, mag manches in unserem Leben gerade anders verlaufen, anders als wir uns das vorgestellt haben. Bleiben wir dran: “Bewährten Sinn (JaHuWaH vertrauen) bewahrst du in Frieden, in Frieden, weil er auf dich vertraut” (Jes 26,3).

Damit sind wir wieder bei der Anfangsfrage angekommen: Warum hat JaHuWaH ein Volk auserwählt? Diesem Volk gab ER schrittweise SEINE Weisungen des Lebens mit auf den Weg. JaHuWaH will, dass allen Menschen der Zugang zu IHM und zu den Weisheiten und Schätzen des Lebens erschlossen wird: “Ich, JaHuWaH, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich …. zum Licht der Nationen” (Jes 42,6). “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4). “Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs” (Jes 60,3).
Ein freies und verantwortungsvolles Leben in Frieden soll auf dieser Erde, der Schöpfung JaHuWaHs, allen Menschen möglich werden. Das ist das höchste Gut auf dieser Erde. Es ist das Herz JaHuWaHs. Gesegnet, wer sein Leben dafür einsetzt und daran mitwirkt. Glücklich, wer ein solches Leben haben darf und dafür jeden Tag dankbar ist. Damit ist aber die Aufgabe verbunden, Vertuschung und Missbrauch im Glaubensleben aufzudecken. Diesen Dienst erfüllen wir gerne, weil wir die Verantwortung dafür erkannt haben. Wir haben nichts zu fürchten, wenn wir wie Esther und Mordechai an JaHuWaH bleiben, wie das übrigens auch Jahushua von Nazareth getan hat.
“Die Stadt Susa aber jauchzte und war fröhlich. Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteilgeworden” (Est 8,16).

Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat, ein Eintauchen in die Ruhe und in den Frieden JaHuWaHs, der uns gegeben ist. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.