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Propheten gegen den Opferkult! Wozu? Methoden zur Erreichung des Zieles verändern sich im Laufe der Jahrhunderte. Teil 7

Glaubensimpuls 537 von Gregor Dalliard

Mit der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 durch die Römer wurde die israelitisch-jüdische Priesterschaft (Sadduzäer, Opferkult) endgültig weggerafft. Was ist geblieben? JaHuWaH, SEIN Volk, SEINE Weisungen und SEIN prophetisches Wort. Das Heil geht von Jerushalajim aus, d. h. von JaHuWaH (vgl. Jes 2,2-6). Jahushua von Nazareth, der für uns ein wichtiger Zeuge der biblischen Wahrheit d. h. des TaNaCHs (des “ATs”) ist, bestätigt das Zeugnis aller Propheten und Gerechten: “denn das Heil ist aus den Juden” (Joh 4,22). Im gesamtprophetischen Zusammenhang heisst das unmissverständlich: Das Heil ist nicht ausserhalb der Juden, nur innerhalb der Juden zu finden. Es ist nicht an den Juden vorbei oder neben den Juden zu finden. Die Frage ist damit berechtigt: Wann werden die Christen auf Jahushua von Nazareth hören? Wann werden sie seinem Zeugnis, seiner Bibel, dem TaNaCH (“AT”) folgen? Wann wird sein Glaube, seine Beziehung mit JaHuWaH, in den Christen Gestalt annehmen?

Die erste Entscheidung in meinem Leben ist das Bekenntnis zu meiner geistlichen Zeugung und Geburt aus und in JaHuWaH (vgl. 5Mo 32,18). Damit wende ich mich von allen Gottheiten und ihren Priestern ab, so wie Abraham das schrittweise getan hat. Jetzt bekenne ich die Gnade allein, die im Glauben Abrahams ist. Jetzt stehe und lebe ich allein aus der Gnade, die allein in JaHuWaH ist, denn diese Gnade gibt es anderswo ganz einfach nicht. Für den Vertrauenden (Glaubenden) bleibt dieser Akt genau so bleibend wirksam, wie er für Abraham und Sara, und später für Israel, für die Propheten und Gerechten aus dem israelitisch-jüdischen Volke allezeit wirksam geblieben ist.
Auch vonseiten JaHuWaHs bleibt dieser Vertrauensakt, diese Beziehung zu diesen Menschen allezeit wirksam.
Das ist das Wunderbare, das wir im Glauben mit grosser Dankbarkeit erfassen dürfen: Ein Zurück ist in diesem Prozess ausgeschlossen. Darüber sind wir natürlich über alle Massen froh. Genau so, wie ER sein auserwähltes Volk nie jemals wird fallen lassen wollen oder können, genau so wird ER auch dich und mich nie fallen lassen oder verleugnen wollen noch können. Wer ist zuerst, der Zeugende und die Gebärende oder das Leben, das daraus geboren wird?
Wie wir schon sagten, was aus IHM gezeugt und geboren ist, kann nicht wieder ungezeugt, ungeboren, ungeschehen gemacht werden. Wunderbar! Welch eine Zusage, welch eine Gemeinschaft, welch eine Geborgenheit, welch eine Lebenskraft sprüht in jeder Situation unseres Lebens aus dieser Tatsache heraus!

Das sind zu Herzen gehende und tief berührende Botschaften. Mit keinen eindrucksvolleren Bildern, Vergleichen, als eben mit Bildern und Vergleichen aus dem natürlichen Leben heraus, kann uns diese Beziehung und Gemeinschaft mit JaHuWaH besser vermittelt werden. Solche Bildaussagen können wir verstehen. Sie erfüllen unser Leben mit viel Zuversicht und Dankbarkeit.
Das ist Gnade. Diese geschenkte Beziehung ist Gnade, Leben, bleibendes Leben. Diese Tatsache dürfen wir im Glauben ergreifen und darin und daraus leben, voller guten Mutes und mit dem ganzen Einsatz unseres Verstandes. Immer mehr Christen fangen an, über diese Tatsache nachzudenken, sie setzen sich damit auseinander, versuchen sie zu verstehen. Wunderbar! Auch uns ist es so ergangen - Schritt für Schritt! “Vertraue auf JaHuWaH und tue Gutes; wohne im Land und hüte Treue; und habe deine Lust an JaHuWaH, so wird er dir geben die Bitte deines Herzens” (Ps 17,3-4). Nicht immer nach unseren Vorstellungen, das aber ist wohl auch besser so!

Im Stillen hat sich schon mancher gesagt: Ach, hätte ich nur nie etwas von JaHuWaH und der Bibel (“AT”: Thora, Propheten und Schriften) gehört, dann könnte ich doch leben wie ich will, machen was ich will. Ich hätte doch weniger Probleme, brauchte mich nicht dauernd mit Schuldgefühlen herumzuschlagen. Ich könnte das Leben lockerer nehmen und einfach geniessen, ich wäre mir dann keiner Schuld bewusst. Stattdessen jagt mir die Bibel laufend Schuldgefühle ein. Sie ist wie ein Spiegel, der mir laufend vorgehalten wird.
Aber, und das können wir nicht genug hervorheben: Nicht die Bibel, der TaNaCH (“AT”), jagt uns Schuldgefühle ein. Sollte das wirklich der Fall sein, dann liegt das Problem anderswo. Dann sind es die christlichen Ausleger des TaNaCHs (des “ATs”), die uns die tiefen biblischen Inhalte und Zusammenhänge vorenthalten. Damit jagen sie uns laufend Schuldgefühle ein. Sie tun es oft nicht bewusst. Sie vermitteln uns den TaNaCH (“AT”) als ein altes Testament, etwas das alt ist, wertlos, nicht mehr brauchbar, zu wenig nütze, eine Last. Dementsprechend pervertiert sind uns die reichen Schätze und Inhalte des TaNaCHs (des “ATs”) zusammenhanglos in unsere Köpfe gedroschen worden. Es ist kein Leichtes, davon wieder befreit zu werden.
Wenn Christen ihre Beziehung zu JaHuWaH aufbauen wollen, dann kommt ihnen diese pervertierte Indoktrination ihrer früheren christlichen Prediger zum TaNaCH (“AT”) in die Quere. Sie schaffen u. U. enorme Probleme. Die christlichen Ausleger des TaNaCHs (des “ATs”) haben aber in ihrem Leben keine persönliche Beziehung zu JaHuWaH aufgebaut. Wie nur wollen sie denn die immer aktuell bleibenden Zusammenhänge des TaNaCHs verstehen, dessen Inhalte deuten und einordnen können!?

So bleiben sie an den längst vergangenen Situationen haften, von denen der TaNaCH (“AT”) berichtet. Sie können Bleibendes nicht von den damaligen zeitbedingten Umständen unterscheiden, in die JaHuWaH jeweils ganz konkret hinein gesprochen hatte. Eben, in eine ganz bestimmte Situation hinein, die aber so für uns heute keine Bewandtnis mehr haben kann, weil wir nicht mehr in den Anfangszeiten des auserwählten Volkes leben. Aber die betreffende Situation - jede Situation -, die im TaNaCH niedergeschrieben ist, bleibt für jeden, der nach JaHuWaH sucht, unentbehrlich weiterführend. Darum muss jedes Geschehen, das im TaNaCH (“AT”) geschrieben steht, mit viel Respekt, Feingefühl und Unterscheidung behandelt werden.
Ohne Unterscheidung behaupten und lehren Christen, die Bibel müsse wörtlich genommen und gelebt werden. Bei solchen Behauptungen sind Tragödien unter Menschen vorprogrammiert. Da ihnen aber der gesunde Umgang mit dem TaNaCH (“AT”) fehlte, haben sie ihn kurzerhand über Bord geschmissen. Sie predigen ihn als überholt, als in Jesus Christus erfüllt. Das aber ist eine Irrlehre, eine der Grundirrlehren des Christentums. Was aber fällt uns bei genauerem Hinsehen und Hinhören auf? Es gibt keine christliche Kirche, keine christliche Gemeinschaft, keine christlichen Kommentare, Predigten, Seminare, Vorträge, Bücher, in denen nicht laufend Zitate, Gleichnisse und Zeugnisse aus dem TaNaCH (“AT”) verwendet und zitiert werden, auf die nicht laufend Bezug genommen wird. Meistens aber werden sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen, pervertiert vermittelt. Gleichzeitig wird laufend die Bedeutungslosigkeit des TaNaCHs für Christen gepredigt.

Die Frage ist berechtigt, wie können Christen behaupten und lehren, und das tun sie, der TaNaCH (“AT”), die Bibel des Jahushua von Nazareth, habe für Christen nicht dieselbe Bedeutung und Verbindlichkeit, wie für die Juden. Jahushua von Nazareth war doch Jude, durch und durch, in allem (nicht aber Jesus Christus, der Gott der Christen). Jahushua von Nazareth starb am Kreuz der Römer mit dem Shma Jisrael auf den Lippen. Wie kamen sie auf den Gedanken zu sagen und zu lehren, Jahushua hätte eine neue Bibel, das “Neue Testament”, geschaffen, obwohl Jahushua glaubte und lehrte: “Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund JaHuWaHs (aus dem TaNaCH) ausgeht” (Mt 4,4). Damit zitierte Jahushua 5Mo 8,3.
Was ist das Problem der christlichen TaNaCH-Ausleger? Sie können die Entwicklungsstufen, die JaHuWaH mit SEINEM auserwählten Volk durch die Jahrhunderte hindurch gegangen ist, nicht verstehen, nicht erkennen, einordnen und akzeptieren.

Wir halten fest: Seit der Erwählung Abrahams und in der Erwählung Abrahams ist das Ziel JaHuWaHs mit den Menschen offenbar: “und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” (1.Mo 12,3).
Seit dem Auszug aus Ägypten, während der Landnahme und durch alle Generationen hindurch, handelten die Führer Israels auf dieses Ziel hin. “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4). Drohten sie davon abzuweichen, standen Propheten, Gerechte und Schriftgelehrte auf. Sie erhoben ihre Stimmen. Durch Wort, durch vielfältige gleichnishafte Reden, Taten und Bilder, brachten sie die Regierenden und das Volk immer wieder neu auf Kurs, d. h. zurück zu ihrer Berufung, Bestimmung und Sendung für diese Welt: "….mein Recht werde zum Licht der Völker" (Jes 51,4; 1,17-27; 2,4; 9,6: 30,18; vgl. 5Mo 1,17; 1Sam 16,17; Jer 22,3; durchgehend durch den ganzen TaNaCH hindurch).
Soll ein erträgliches Zusammenleben unter den Menschen möglich sein, dann muss das Recht und die Gerechtigkeit JaHuWaHs im Leben der Menschen oberstes Ziel werden und bleiben. Ein Beispiel: “Das ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, etwa wie dies: Ein Tag, an dem der Mensch sich demütigt? Seinen Kopf zu beugen wie eine Binse und sich in Sacktuch und Asche zu betten? Nennst du das ein Fasten und einen JaHuWaH wohlgefälligen Tag? Ist nicht vielmehr das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Ungerechte Fesseln zu lösen, die Knoten des Joches zu öffnen, gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht?” (Jes 58,5-6).
Das Recht und die Gerechtigkeit müssen das Prinzip aller Völker und Gemeinschaften hier auf Erden werden. Dort ist das Reich JaHuWaHs angebrochen. Das ist das Ziel, das alle Völker verstehen und umsetzen sollen, damit der Mensch in Freude und Dankbarkeit leben kann. Das Recht JaHuWaHs, SEINE Gerechtigkeit, muss das oberste Ziel aller menschlichen Bestrebungen auf dieser Erde werden und bleiben. Nur auf diesem Weg wird die Eigenverantwortung eines jeden Menschen gefördert und geschützt sein. Es wird (als Ziel) eintreffen, was als Segen Abrahams für alle Geschlechter verheissen ist (Dan 7,27; Mi 4,1-3; Sach 14,9 u. a. m.).

Wie ist dieses Ziel seit dem Auszug aus Ägypten und bei der Landnahme von Generation zu Generation umgesetzt worden?
Von Generation zu Generation veränderte und verändert sich das Verhalten auf dieses bleibende Ziel hin. Lesen wir die Berichte über die Landnahme. Die Anfänge sind für uns heute schockierend. Wir wollen uns als Beispiel eine Begebenheit aus 4Mo 25 ansehen. Lies den Bericht. Israel blieb in Shittim. Es kam zu Beziehungen der Israeliten, mit den Moabitern. Mit den Midianitern, die hier auch ansässig waren, hatten die Israeliten seit dem Besuch des Schwiegervaters Jetro (vgl. 2.Mose 18), und vor allem über dessen Sohn, schon enge Beziehungen gepflegt, über die der Opferkult unter den Israeliten neue Hochformen erreicht hatte. Von daher war der Gott Baal Peor vertraut.
Hier in Schittim aber war der Kult um den Gott Baal Peor vermischt mit dem des Gottes Kemosh. Ihm wurden Kinder geopfert. Vermutlich, oder fast sicher, ist den führenden Israeliten erst hier bewusst geworden, auf was sich Moshe, Aaron und die Ältesten mit dem Schwager, dem Sohn Jetros, eingelassen hatten, als Moshe ihn gebeten hatte, mit ihnen zusammen das Volk durch die Wüste zu führen (vgl. 4Mo 10,29-32; Ri 1,16).

Selbst hier aber hatten die Israeliten das grosse Ziel nicht aus den Augen verloren. Wie geht der Priester Pinhas vor? Das Vorgehen allerdings schockiert uns heute! “Und als der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, das sah, stand er aus der Mitte der Gemeinde auf und nahm einen Speer in seine Hand; und er ging dem israelitischen Mann nach in das Innere ⟨des Zeltes⟩ und durchbohrte die beiden, den israelitischen Mann und die Frau, durch ihren Unterleib. Da wurde die Plage von den Söhnen Israel zurückgehalten” (4.Mose 25,7-8; Ps 106, 30-39).
Dieser Akt löste unter den Israeliten einen gewaltigen Schock aus. Damit war die Teilnahme der Israeliten an den moabitischen und midianitischen Sexualriten und Kinderopfern gestoppt. Die Getöteten hatten nämlich grossen Einfluss auf das Volk. Beide kamen aus Fürstenfamilien (vgl. 4Mo 25,14-18).
Im Bericht wird von einem zukünftigen Segen gesprochen, der dieser Tat des Pinhas folgen würde (vgl. 4Mo 25,10-13). Daraus aber folgte in jenen Tagen wirklich ein Segen. Das befremdet heute manche Leser des TaNaCHs.

Was müssen wir unbedingt zur Kenntnis nehmen? In jenen Tagen wurden zur Erreichung des zukünftigen Zieles JaHuWaHs andere Prinzipien angewandt als später. Von Generation zu Generation veränderten sich die Prinzipien zur Erreichung dieses Zieles. Merken wir uns: Das Ziel und die Verheissungen sind aber immer dieselben geblieben. Mit zuweilen äusserst harten Prinzipien ist in den Übergangszeiten das Ziel angestrebt worden. Sie wurden in jenen Tagen weitgehend als normal und als notwendig empfunden, und sie waren es auch. Heute lösen sie bei uns berechtigterweise Abscheu aus. Aber gerade dieser Wandel im Vorgehen zur Erreichung des Zieles, das JaHuWaH sich gesetzt hat, zeigt uns auf, wie JaHuWaH mit den Menschen geht, sie begleitet, sie in der Erkenntnis zur Erreichung SEINES Zieles weiterführt. Ginge JaHuWaH nicht mit den Menschen, die sich auf IHN einlassen, gäbe es diesbezüglich keine Veränderungen. Nie aber dürfen wir es zulassen, dass ein zügelloses Leben die Zügel dieses steten Wandels übernimmt. Was das heisst, zeigt uns die Gemeinschaft mit JaHuWaH und ein Leben aus den ewig bleibenden Werten des menschlichen Zusammenlebens auf.

Darum müssen die Bibelberichte gesichtet werden. Heute würde das Vorgehen des Priesters Pinhas bei JaHuWaH Abscheu zur Folge haben. Damals, in einer harten und herausfordernden Übergangszeit, wurde das Vorgehen Pinhas als korrekt vor JaHuWaH empfunden.
Wie der berühmte Pharisäer Rabbi Hillel, so lehrte auch Jahushua von Nazareth, der dessen Schulausbidung genossen hatte, dass wir JaHuWaH mit unserem ganzen Verstand lieben sollen (vgl. 5Mo 6,4-5.12-15 Mk 12,29-38), d. h. wir sollen verstehen lernen, was heute dran ist, wie wir heute mit dieser und jener Situation umgehen können und sollen, und dennoch die ungeteilte Liebe und Treue zu JaHuWaH und das grosse Ziel JaHuWaHs nicht aus den Augen verlieren.

Islamische Gemeinschaften übernahmen solche zeitbedingten Ereignisse aus dem damaligen israelitisch-jüdischen Leben, und übertrugen sie in unsere Zeit. Sie werden immer noch praktiziert, gemäss der damaligen Zeit. Hier haben Verstümmelungen, Steinigungen, Enthauptungen, Ehrenmorde u. a. m. immer noch Geltung. Jene Christen, die sagen, man muss die Bibel in allem was sie sagt, allezeit wörtlich nehmen und wortgetreu ausleben, sind vom Denken des “Kalifates des Islamischen Staates (IS)” nicht weit entfernt. Das belegt uns der Umgang der vielen Christen mit den Juden in Europa.
Trotz ihrer Taufe entwickelten getaufte Menschen die grausame und mörderische Naziideologie. Früher oder später schlossen sich in ganz Europa Massen von Getauften dieser grausamen und mörderischen Ideologie an.
Bis 1948 - und darüber hinaus, war sie ohne Scham wirksam. Offen oder versteckt beteiligten sie sich an den Gräueln. Zur Zeit dieser Herrschaft zeigte sich in ganz Europa, dass die Lehre des Paulus über die Wirksamkeit der Taufe ein schrecklicher Irrtum ist, ein perfekt getarnter Akt gegen JaHuWaH, SEINE Weisungen und SEIN Ziel: “Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen” (Gal 3,27; vgl. Röm 6,3; Apg 22,16). Hier zeigte sich in aussergewöhnlicher Weise, wohin die christliche Taufideologie die Christen führen kann. Hier kann das wahre Gesicht der christlichen Ideologie nicht mehr verheimlicht oder übertüncht werden. Sie macht uns fassungslos! Besser sich nicht taufen lassen und damit nicht Christus anziehen, sondern wie Jahushua von Nazareth JaHuWaH suchen, IHM vertrauen, die Beziehung zu JaHuWaH aufbauen und pflegen.

Der IS verübte in den vergangenen Jahren zahlreiche Terroranschläge, Kriegsverbrechen und Hinrichtungen. Er konnte sich dabei auf die Lehren des Korans berufen, Lehren, die er aus der damaligen Zeit auf das Heute übertragen hat, wörtlich! Er weiss sich ihnen verpflichtet, weil der einzelne keine Beziehung zu JaHuWaH kennt. Ähnliches müssten wir vom TaNaCH (“AT”) sagen, wenn wir die Stufen der Veränderungen überlesen, übergehen. Dasselbe gilt im Umgang mit dem Talmud.

Doch lange bevor Jahushua von Nazareth geboren worden war, war vielen Propheten, Gerechten und Schriftgelehrten bewusst, dass JaHuWaH das Leben ist und mit dem Leben geht, unterwegs ist. Wie gesagt: Viele Weisungen wurden in der Anfangszeit, bei der Besitznahme des verheissenen Landes, als ewige Wahrheiten verordnet. Mit ihnen war sogar ein besonderer Segen für die zukünftigen Generationen verheissen, wie wir in 4Mo 25 gesehen haben. Irgendwann aber, einige Zeit später, werden solche Vorgehensweisen nicht mehr praktiziert. Selbst die späteren Propheten, Gerechten und Schriftgelehrten erkannten sie als zeitbedingte Umstände. Sie liessen sie hinter sich. Der verheissene Segen und damit das Ziel sind aber immer unantastbar geblieben.
Was heisst das? In der jeweiligen Zeit, unter den jeweiligen Ereignissen, wurden Bestimmungen als ewig gültig und bleibend ausgesprochen. Wie gesagt: Diese waren und blieben unveränderbar an den Segen und an das Ziel gebunden. Sie waren immer auf das Ziel, den Segen für die Menschheit ausgerichtet und darum immer aktuell. Die Verantwortlichen hatten immer das Ziel vor Augen. d. h. diese Bestimmungen sollten das auserwählte Volk dem Ziel näher bringen. Verschiedene Methoden, die sie zur Erreichung dieses Zieles einsetzten, sind für uns heute nicht mehr nachvollziehbar und akzeptabel.
Die Methoden zur Erreichung dieses Zieles, die äusseren Umstände, die dabei angewandt worden sind, wurden gegentlich schon von der übernächsten Generation hinterfragt und ersetzt, dank neuer Erkenntisse. Sie galten als überholt und nicht mehr zeitgemäss, eben, weil JaHuWaH die Schriftgelehrten in diesen Zusammenhängen zu neuen Erkenntnissen führte. Dies geschah immer dann, wenn sie den Willen JaHuWaHs in einer Angelegenheit tiefer erforschten und erkannten, der sie dem Wesen JaHuWaHs näher führte. Der früher verheissene Segen blieb dennoch immer bestehen und wirksam. Werden diese Zusammenhänge nicht beachtet, gilt, was der Prophet Jirmejahu (Jeremia) sagt: “Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und die Weisung JaHuWaHs ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten gemacht” (Jer 8,8).

Gerade die liberaleren Juden zeigen uns heute klar und deutlich auf, dass die Inhalte des TaNaCHs, allezeit auseinander gehalten werden müssen, unterschiedlich zu bewerten sind. Je nachdem wann was geschehen ist, in welche Situation hinein und zu welchem Zweck JaHuWaH durch die Priester, Propheten und Gerechten was gesprochen hat, was verordnet hatte. Diese Situationen sind von den Schreibern zu verschiedenen Zeiten verfasst und gesammelt worden. Später sind diese Zeugnisse von Schreibern als TaNaCH (“AT”) zusammengefasst worden.
Selbstverständlich gibt es unter den Juden unterschiedliche Gemeinschaften, von den ultraorthodoxen bis hin zu den reformierten und den säkularen Juden. Aber keine jüdische Gemeinschaft steinigt heute noch Frauen bei Ehebruch, kein Mann wird erstochen, der sich mit nichtjüdischen Frauen einlässt. Kein Jude wird heute getötet, wenn er seinem Vater oder seiner Mutter flucht (vgl. 2Mo 21,17). Kein Jude wird gesteinigt, wenn er JaHuWaH verlässt, wie etwa die messianischen Juden (vgl. 5Mo 17,2-5).
Keine jüdische Gemeinschaft bringt heute noch (tägliche) Tieropfer dar u. v. m., obwohl in der Thora bei der Weihe Aarons und seiner Söhne gesagt ist: “als ein regelmässiges Brandopfer für all eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor JaHuWaH, wo ich euch begegnen werde, um dort zu dir zu reden” (2Mo 29,42).
Bei weitem ist nicht alles gut, was manche Juden leben und treiben. Sie alle aber deswegen umbringen zu wollen, ist Wahnsinn, ist undenkbar. Vielmehr bleibt die Einladung zur Umkehr zu JaHuWaH oberstes Prinzip, so wie das seit den Anfängen immer schon von dem Grossteil der Juden gelehrt und gelebt worden ist, noch bevor der ganze Tieropferkult an Fahrt aufgenommen hatte.
“Ich will deine Richter wiederherstellen wie in der ersten Zeit und deine Ratgeber wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt” (Jes 1,26), wie zur Zeit Melchisedeks.
Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat.
Herzliche Grüsse und Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.