Vergebung der Sünden durch das Blut Jesu? Muss sich JaHuWaH mit uns versöhnen, und dann noch durch ein Menschenopfer? Was fordert JaHuWaH von den Menschen? Teil 3
Glaubensimpuls 514 von Gregor DalliardDen letzten Gim habe ich mit folgenden Worten abgeschlossen: “Alle, die JaHuWaH ungeteilt vertrauen, sind die Gerechten. Sie leben in und aus dem Gerechten, sie bedürfen keiner Umkehr, keiner Rettung oder Erlösung, keiner Jesus-Gottheit, keiner Versöhnung mit JaHuWaH durch das Blut eines Menschenopfers. Das ist eine Lehre des frommen Wahnsinns, mit schrecklichen Folgen. JaHuWaH fordert sie nirgendwo dazu auf. JaHuWaH fordert Einsicht und Umkehr. So hielten es alle Propheten JaHuWaHs und Rabbinen. Auch Jahushua hielt sich an diese Forderung. Zu seinen Zuhörern sagt er: “Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der zur Einsicht kommt, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Umkehr nicht nötig haben (vgl. Lk 15,7).
Das “Evangelium” des Paulus aber lehnt sich dagegen auf: “Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch (das Blut des) Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, wie denn Gott in Christus war, und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat. So sind wir nun Gesandte an Christi statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm“ (2Kor 5,18-21).
Was die Menschen brauchen, ist die Umkehr (T’shuva) zu JaHuWaH. JaHuWaH muss nicht versöhnt werden und niemand kann sich über ein menschliches Blutopfer mit JaHuWaH versöhnen, wie Paulus das lehrt. Dieses Denken herrscht den Göttern gegenüber vor. Sie fordern Blut der Versöhnung. Dieses Denken und diese Praxis finden wir in allen Götzenreligionen vor, in allen heidnischen Kulten und Kulturen. Etwas anderes stellte die israelitisch-jüdische Übergangszeit mit dem Vollzug des alljährlichen Sündopfers der Versöhnung (vgl. 2Mo 30,10) oder dem „Widder der Versöhnung“ (4Mo 5,8) dar. Sie sind symbolischer Ausdruck der vorher vollzogenen Umkehr (T’shuva), etwas, dass die heidnischen Religionen nicht kennen.
Darum lehnen die Gerechten (Juden) das “Evangelium” des Paulus ab, sie wollen es nicht, sie können es gar nicht annehmen, denn es besteht aus lauter Phantasien. Sein “Evangelium” besteht aus bisher angeblich verborgenen Geheimnissen, die nur Paulus geoffenbart worden sind. Schauen wir aber in die tieferen Zusammenhänge des TaNaCHs hinein, erkennen wir schnell, dass sie einen rein heidnischen Hintergrund und damit keinen Bezug zum prophetischen Wort haben, keinen Bezug zum Willen JaHuWaHs.
In seinem Ärger schlägt Paulus zum Fluch gegen das gesamte prophetische Wort aus, gegen den gesamten TaNaCH, gegen die Juden und damit auch gegen JaHuWaH. Wir erinnern uns wieder einmal: “Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht! Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: Er sei verflucht!” (Gal 1,8-9; lies dazu 2Thess 1,6-10). So fing der Weg einer 2000-jährigen langen und grauenvollen Geschichte an. Das Ende dieses grauenvollen Weges ist uns im prophetischen Wort angesagt, obwohl die christlich geprägten Staaten des Westens eine verdeckte Instrumentalisierung der islamischen Staaten gegen die Juden aufrecht erhalten und wenig engagiert gegen antijüdische Terrororganisationen wie Hizbullah, Hamas und das iranische Klerikerregime vorgehen. Die diplomatische Raffinesse dieser christlich geprägten Länder zwischen Juden und Arabern spricht Bände. Sie ist von der christlichen Ersatztheologie tief geprägt.
JaHuWaH braucht auf jeden Fall keine Menschen- oder Tieropfer, auch der Mensch nicht. Der Mensch in seiner Eigenheit und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, schuf sich Götter, denen er Menschen und Tiere opferte. JaHuWaH lehnte Menschenopfer ab, aber beliess den Menschen, in Zeiten der Übergänge die Tieropfer, die ER aber, im Unterschied zu den Heiden, bis in alle Details genau ordnete, wie uns das der TaNaCH aufzeigt. Auch sie fanden ein Ende. Die Menschen brauchen Versöhnung untereinander, aber keine Versöhnung mit JaHuWaH.
JaHuWaH muss den Menschen keine Versöhnung geben. Diesen schwerwiegenden Irrtum kreierte und definierte Paulus mit folgenden Worten: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht“ (1Kor 15,22). Der katholische heilige Kirchenvater Augustinus nahm diesen Irrtum auf. Er entwickelte daraus die Lehre von der Erbsünde. Sie macht alle Menschen vor Gott schuldig. Über das Opferblut Jesu und die Taufe kann der Mensch den FriEde mit seinem Gott finden.
Nein, der TaNaCH, die Bibel des Jahushua von Nazareth, lehrt uns etwas völlig anderes. Von einer solchen Lehre wussten die Propheten, die Schriftgelehrten, Jahushua und die Gerechten, die keiner Umkehr bedürfen (vgl. Lk 15,7) nichts, denn wir sind auf Erden lebendig und werden es auch nach dem irdischen Tode sein und bleiben. Wir bedürfen keiner Auferstehung. Das ist das einwandfreie Zeugnis des TaNaCHs, der Väter und Mütter des Glaubens, aller Gerechten (vgl. Pred 12,7; Ps 90,3 u. a. m.). Die Christus-Gottheit des Paulus und der Kirchenväter hat absolut keinen Einfluss auf unser Sein in JaHuWaH. Diese Definition des Paulus gehört zum zentralen Glaubensbekenntnis der Christen, aber niemals zum Bekenntnis und Zeugnis der Propheten, der Schriftgelehrten und der Gerechten. Diese Lehre ist nicht einmal ansatzweise irgendwo in der Thora oder im TaNaCH als Weg der Erlösung angesagt.
Der Gott des Paulus (Theos, Ze-us, Deus) hat die Menschen durch das Opferblut seines von ihm gezeugten Sohnes mit sich selbst versöhnt, dennoch fordert Paulus zu dieser angeblichen Versöhnung noch eine weitere Versöhnungstat. Wenn dieser Gott sogar in Christus war, in seinem von ihm gezeugten Sohn, und dann sogar die Welt mit sich selbst versöhnt hat, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete, dann müsste dieser Versöhnungsakt ein für alle Mal vollkommen ausreichen. Paulus aber lehrt: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht“, kann dann zu dieser angeblich vollzogenen Versöhnung etwa noch mehr Versöhnung gefordert werden?
Sagt er nicht unmissverständlich: „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht“. In beiden Fällen gilt dann alle! Paulus aber fordert zu dieser bereits vollzogenen Versöhnung für alle Menschen noch mehr Versöhnung, mehr als dass sein Gott bereits an Versöhnung gewirkt hat, sogar doppelt bewirkt hat.
Mit der Aussage und Forderung: “indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!“, hebt er die Wirksamkeit des Blutes, durch das allein alle Versöhnung 100-prozentig gewirkt und bewirkt worden ist, wieder auf. Sind sie nicht alle in Adam verdammt und durch die Wirksamkeit des Blutes Jesu alle mit Gott versöhnt, alle? Mit der Aufforderung: “Lasst euch versöhnen mit Gott!”, widerspricht er sich selbst absolut.
Die Christen sind schon mehr als genug versöhnt. In seinen Briefen drückt Paulus seinen Anhängern zahllose Gesetze auf, die zu befolgen sie gezwungen werden, damit ihre Versöhnung mit ihrer Gottheit erst greifbar und wirksam werden kann. Dieses absolut widersprüchliche Glaubensfundament und Glaubensleben ist auf Sand gebaut, darum konnte es den Fluten der letzten 2000 Jahre niemals standhalten. Es wurde weggeschwemmt, mit verheerenden Folgen.
Der Prophet Jeshajahu sagte für den Überrest des jüdischen Volkes voraus: “Darum, so spricht der Elohim, JaHuWaH: “Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. Hagel wird die Zuflucht der Lüge hinwegfegen, und das Wasser wird das Versteck wegschwemmen” (Jes 28,16).
Wer sein Leben nicht auf dem Wort JaHuWaHs aufbaut, nicht darauf baut, baut auf Sand, baut auf Lüge. Das prophetische Wort ist der felsenfeste Grundstein, der bewährte Stein, der Eckstein. Auf ihm ist alles aufgebaut. Darum sagt Jeshajahu: “Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses JaHuWaHs (das prophetische Wort, Recht und Gerechtigkeit, Gnade und Wahrheit: Ps 89,15) fest stehen als Haupt der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen” (Jes 2,2). Jahushua knüpft in Mt 7,24-27 daran an. (Mt 7,28-29 ist ein später eingebauter feindseliger Zusatz der christlichen Theologen).
Der TaNaCH lehrt uns die Umkehr zu JaHuWaH, die ganz persönliche Umkehr zu JaHuWaH. Keine Gottheit kann diese Umkehr zu JaHuWaH ersetzen und stellvertretend vollziehen, auch nicht die Gottheit Jesus Christus.
Ich wünsche allen einen Shabbat der Freude und des Dankes. Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns am Sonntag, den 18. Juni 2023 bei Martin und Kornelia Hunzinger, 2577 Finsterhennen, Allmenhag 2, Tel.: 032 396 34 03, k.hunzinger@sunrise.ch. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.