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"Seine Grösse ist unerforschlich" (Ps 145,3). Der fromme Irrwahn der Christen: sein zu wollen wie JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste

Glaubensimpuls 412 von Gregor Dalliard

Die Bibel bezeugt, dass die Grösse JaHuWaHs unerforschlich ist: “Seine Grösse ist unerforschlich” (Ps 145,3). Diese Offenbarung JaHuWaHs, dieses Zeugnis, irritiert Bibelleser. Ein Gefühl der Unpersönlichkeit befällt sie. Wie kann ich denn mit JaHuWaH ein persönliches Verhältnis aufbauen, wenn er unerforschlich ist? Achten wir auf Folgendes: Diese Aussage besagt nicht, dass JaHuWaH nicht eine persönliche Beziehungen zu uns aufbauen und pflegen will – im Gegenteil. Was besagt diese Aussage dann? Ganz einfach: Niemand kann - und darf - JaHuWaH bis in die letzten Phasern seines Seins erklären wollen.

Das ist der Grund warum zum Glauben eines gesunden ehrfurchtsvollen Bibellesers die Aussagen der grossen Weisungen im Zehn Wort (der Zehn Gebote) so eminent wichtig sind: “Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen” (2Mo 20,4-5). In der Aussage “kein Götterbild machen” ist die Aussage enthalten: ich soll mir von JaHuWaH kein Bild machen, das ihn so vermittelt, als wäre es möglich ihn zu definieren oder zu manipulieren. Mache ich mir ein (theologisches) Bild von ihm, mache ich ihn zum Götzen.
JaHuWaH sagte Moshe unmissverständlich: “Du kannst es nicht ertragen, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben” (2Mo 33,20). Das heisst soviel wie: “Seine Grösse ist unerforschlich” (Ps 145,3). Er ist nicht manipulierbar. Das sollen wir ernst nehmen und respektieren.
Die Menschen aber suchen immer wieder nach Gottheiten, die sie sich einverleiben können. In Wirklichkeit steckt dahinter der Versuch von Menschen, über andere zu herrschen, was ja vor allem im Christentum und im Islam geschieht. Die Folge ist Entmündigung, Missbrauch, Unterdrückung und Ausbeutung des Mitmenschen. Das ist mit ein wesentlicher Grund, warum JaHuWaH das Zehn-Wort (zehn Gebote) gab.

Die Heiden kennen ihre Götter, weil sie sich diese anhand ihrer Absichten, Beobachtungen, Lebenserfahrungen und Naturkonstellationen selbst entworfen haben. Diese Götterentwürfe, diese Vorstellungen, wurden von ihren Klerikern von Generation zu Generation vertieft. Sie nahmen immer schlimmere Formen der frommen Entmündigung, des Missbrauchs, der Ausbeutung und der Unterdrückung an, wie etwa unter den sieben Völkern, von denen in der Thora die Rede ist, die den Untergang der menschlichen Gesellschaft besiegelt hätten, wenn sie nicht durch das auserwählte Volk gerichtet worden wären.

Das Christentum schlug genau denselben Weg ein, wie alle heidnischen Völker. JaHuWaH sollte SEINES Wesens beraubt werden. Es wollte JaHuWaH und seine Weisungen des Lebens nicht. Ganz bewusst lehrte Paulus, dass ein Anhänger seiner neuen Lehre (seines Evangeliums) über die neue Gottheit Jesus Christus und sein Blutopfer frei sei von allen Lebensordnungen, die der TaNaCH (“AT”) enthält. Er lehnte den TaNaCH samt und sonder als lästiges Gesetz ab. Die schrecklichen Zustände, die diese Irrlehre hervorbrachte wurden bald in Korinth sichtbar. Sie entfalteten sich in einer unvorstellbaren frommen Eigendynamik, die in das finstere Mittelalter und letztlich zum grausamen Holocaust der christlichen Religion führte.

Über die Propheten hatte JaHuWaH dem auserwählten Volk die Lebensgrundlagen des menschlichen Zusammenlebens für die ganze Menschheit geoffenbart. Über diese Grundwerte sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden: “…und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” (1Mo 12,3). Die Gründer des Christentums, die aus der Ersatztheologie des Paulus hervorgingen, waren unter sich bald einmal heftig zerstritten. Der Grund lag in der Ablehnung JaHuWaHs und SEINER Grundwerte, die des menschlichen Zusammenleben als ein Segen ordneten. In langen und gewaltvollen Debatten schufen sie sich in den ersten drei Jahrhunderten den antijüdischen Gott Jesus Christus, der zur verbindlichen Gottheit des römischen Reiches gemacht wurde.
Auf Anordnung der römischen Kaiser Konstantin und Theodosius wurde auf den Konzilien von Nizäa und Konstantinopel, unter Ausschluss der Juden, ein Glaubensbekenntnis verfasst, das für alle Menschen im ganzen römischen Reich verbindlich werden musste, das von allen geglaubt und gelehrt werden musste. Die Gottheit Jesus Christus entsprach den philosophischen Regeln jener Tage, die die traditionellen Vorstellungen über die Götter jener Zeit miteinbezog. Das zeigt sich bis heute in den meisten Lehren, Festen und Feiern des Christentums, die in den wesentlichen Aussagen schamlos umgedeutet wurden. Damit beraubte das Christentum die Menschheit um den verheissenen Segen und brachte den Juden und der Menschheit viel Leid. Seine Absichten setzte es mit Gewalt durch. Um den Segen JaHuWaHs ausser Kraft zu setzen machten die Führer gemeinsamen Sache mit den Vertretern der alten heidnischen Irrtümer. So wurden die grossen traditionellen Feste Israels an heidnische Vorgaben gebunden. Das zeigt sich etwa am Lichterfest Chanukka, das die Christen ab 354 nicht mehr feiern durften. Als Fest des Lichtes mussten sie fortan Weihnachten feiern, den Geburtstag des Sol invictus („unbesiegter Sonnengott“), der als Gottheit Jesu Christi am 25. Dezember gemeinsam mit den Heiden gefeiert wurde.
Kaiser Aurelian (römischer Kaiser in den Jahren von 270 bis 275) besiegte 272 u. Z. das Heer der palmyrenischen Herrscherin Zenobia bei Emesa. Gleich nach dem Sieg hatte er sich in den dortigen Elagabal-Tempel begeben, um dem dortigen Gott Sol invictus („unbesiegter Sonnengott“) für den Sieg zu danken, dessen Geburtstag am 25. Dezember (Sonnenwende) gefeiert wurde und wird. Er baute in Rom einen Tempel für den Sol invictus und führte dessen Kult und Geburtstag mit den entsprechenden Feierlichkeiten in Rom ein.
Im Jahre 354 u. Z. übernahmen die Christen den Geburtstag des Sol invictus am 25. Dezember, als klares antisemitisches Bekenntnis. Nun erkannten sie in diesem Gott Sol invictus („unbesiegter Sonnengott“) ihren Gott Jesus Christus: Im Untergang der Sonne am Abend den Tod und in ihrem Aufgang am Morgen die Auferstehung. Ebenso erkannten sie in der Sonnenwende im Sommer und im Dezember ihren Gott Jesus Christus, den Tod und die Auferstehung ihres Gottes dargestellt.
Bis heute gilt diese Entscheidung, dieses Glaubensbekenntnis der römischen Kaiser, als unantastbare Wahrheit für die Christenheit, die zu beachten zum Heile notwendig ist, will jemand in den Himmel kommen. ***Sie ist bis heute das Glaubensbekenntnis (das Credo) aller Christen geblieben, ein Bekenntnis, das die Juden bewusst verwirft. JaHuWaH ist durch Jesus Christus ersetzt und die Juden sind durch die Christen ersetzt. Das Bekenntnis richtet sich gegen das Zeugnis der Propheten die glauben und lehren, dass JaHuWaH der El Eljon, der Höchste alles geschaffen hat und der Erlöser der Menschen ist.
Den Kaisern ging es vor allem um den Erhalt der Einheit im römischen Reich. Die Zerstrittenheit der christlichen Bischöfe in den verschiedenen Ländern des römischen Reiches darüber, wie der Gott Jesus Christus oder die neuen drei Gott-Personen in der Trinität zu sein hätten, drohten in Bürgerkriege auszuarten. Andere Bischöfe lehnten diese Lehren grundsätzlich ab. Diese Streitereien führten zu Gewaltätigkeiten. Sie gefährdete die Einheit im römischen Reiche. Sie konnte nur durch eine einheitliche Glaubensformel verhindert werden: “Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe” (Eph 4,5). Die römischen Kaiser besiegten ein Volk nach dem anderen. Die Völker unterwarfen sich schrittweise deren Göttern wie dem Sol invictus (dem unbesiegbaren Sonnengott). Ihre Götterwelten und deren Einfluss auf die Menschen unterschieden sich kaum voneinander, lediglich die Namen unterschieden sich.

Der Gott Jesus Christus ist ein geschaffener Gott, der von den Kirchenvätern geschaffen worden ist, so wie das goldene Kalb in der Wüste. Welcher Bauer weiss nicht was ein Kalb ist, wie es beschaffen ist, wie mit ihm umzugehen ist und was aus ihm wird? Darum ist die neue Gottheit der Christen eine Erlöser-Gottheit, die nicht unerforschlich ist. Entsprechend wissen die Kirchengründer genauestens wer dieser Gott ist, was er denkt und was er macht und fordert - und wie jemand erlöst wird. In Wirklichkeit sind das ihre chaotischen Glaubensvorstellungen, die sie den Massen aufzwingen und mit denen sie sich ihre Anhänger gefügig machen - ohne Widerrede.
Weil die Kirchengründer diesen Gott schufen können sie auch genau sagen, dass man nur über sein Opferblut erlöst werden kann und wie das vor sich geht. Sie wissen genau Bescheid über dessen immerwährende Reich der Hölle, das Fegefeuer, die heute noch geforderten Ablassgelder, die bei der Darbringung von Messopfern für die Verstorbenen bei Beerdigungen, dem Dreissigsten und wie diese Messopfergottesdienste alle heissen mögen, entrichtet werden müssen. Der paulinische Slogan heisst bis heute: Jesus ähnlich werden, sein wie Jesus! “…nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir” (Gal 2,20). “Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? (2Kor 13,5).

Die meisten Christen schwatzen diese Worte des Paulus einfach so nach, denn keiner versteht sie. Wenn ich sie frage, mir zu erklären, wie denn das nun in Wirklichkeit geschieht, bringt keiner ein vernünftiges Wort hervor. “Das musst du einfach glauben”, bekomme ich meistens zur Antwort.
Sollte mit dem Jesus Christus der Jude und Pharisäer Jahushua von Nazareth gemeint sein, dann werde ich wohl seinen Glauben und seine Bibel, den TaNaCH (“AT”) kennenlernen müssen, um glauben zu können, wie er geglaubt hat um sein zu können wie Jahushua von Nazareth. Alles andere bleibt fromme Phantasie, absurdes Geschwätz, ein Missbrauch, eine Heuchelei, die zu den entsprechenden Resultaten führen muss, wie sie uns die Geschichte der Christenheit mehr als genug offenlegt.

Es ist und bleibt ein religiöser Irrwahn sein zu wollen wie JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste und an dessen Stelle herrschen zu wollen. Die Folgen davon sind uns in den traurigen und zerstörerischen Entwicklungen der Getauften offengelegt. Sie liegen heute offen und bloss vor uns. Niemand kann sie ungeschehen machen. Gleich auf den ersten Seiten warnt uns der TaNaCH (“AT”) vor solchen folgenschweren Entgleisungen. In einer phantastischen Gleichnis- oder Bildrede warnen uns die Propheten davor. Es bleibt ein selbstzerstörerischer Versuch sein zu wollen wie JaHuWaH: “und ihr werdet sein wie JaHuWaH” (1Mo 3,5).
Also, studieren wir den TaNaCH, die Bibel des Jahushua von Nazareth, die Quelle seines Lebens, seines Glaubens seiner Lehre, und die Quelle seiner Entschiedenheit gegenüber jeder Strategie der menschlichen Entmündigung, Unterdrückung und Beraubung der Freiheit.

“Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf” (Ps 73,24).
Herzlich grüsse ich alle in dieser freudigen Zuversicht und wünsche allen einen gesegneten Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.