Zum jüdischen Glauben übergetreten? Die Bibel des Jahushua von Nazareth. Was sagt er von seiner Bibel, dem TaNaCH ("AT")?
Glaubensimpuls 411 von Gregor DalliardIn der letzten Zeit häufen sich die Mails mit der Frage, ob ich zum jüdischen Glauben übergetreten sei? Meine Glaubensimpulse würden diesen Schluss doch eindeutig zulassen? Bisher habe ich mir diese Frage noch nie gestellt. Warum wohl? Wir lernen von Abraham. Sein herzhaftes Vertrauen (Glauben) auf JaHuWaH war das entscheidende in seinem Leben. Damit trat eine Wende in seinem Leben ein. In den wesentlichen Punkten seines Lebens trat eine solche Veränderung ein, dass von ihm bezeugt wird: “in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden”. Genau diesen Weg gehen auch wir. Darum ist ein Übertritt zum Judentum nicht nötig, aber ein “Übertritt” zum Vertrauen (Glauben) Abrahams JaHuWaH gegenüber.
Meine Glaubensimpulse mögen den Eindruck erwecken, dass ich zum Judentum übergetreten bin. Das freut mich sogar sehr, denn dadurch wird mir bestätigt, dass sich mein Vertrauen (Glaube) immer tiefer und inniger mit dem Glauben des Jahushua von Nazareth vereinigt, der seine Glaubens- und Lebenskraft allein aus den Quellen des TaNaCHs (“ATs”) schöpfte, im Unterschied zu dem Gott Jesus Christus der zweiten Gott-Person der Christen. Was kann es Schöneres und Rühmenswertes für einen aufrichtigen Bibelleser geben?
Das viele Durcheinander in Glaubensfragen unter den Christen, die zahllosen Streitereien und Rechthabereien innerhalb der Kirchen, der vielen christlichen Gemeinschaften und Richtungen erschöpften mich im Laufe der Jahre sehr. Über zwanzig Jahre hielt ich in vielen dieser unterschiedlichen christlichen Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften Aufklärungsseminare, Vorträge, Predigten, Diskussionen usw. Mir wurde von Jahr zu Jahr immer bewusster, dass in diesen Kirchen und Gemeinschaften nicht der Geist des Jahushua von Nazareth wohnt, obwohl überall sehr aufrichtige Menschen leben, die mit ganzer Hingabe das vertreten, was ihnen gelehrt wird. (vgl. Gim 620).
Im Laufe der vielen Jahre des Forschens und Suchens nach der biblischen Wahrheit kam ich immer mehr zum Schluss: Ich will und muss die gleiche Bibel und den gleichen Glauben haben wie Jahushua von Nazareth, sonst werde ich ihn und seinen Glauben nie verstehen. Das wird mein Herz erfreuen und mein Leben aufstellen. Alles andere muss ich zurückstellen, wird für mich nicht mehr verbindlich sein können.
Aus welcher Bibel las Jahushua von Nazareth? Nach welcher Bibel richtete er sein ganzes Leben aus. An was hielt er sich? Was sagte er von seiner Bibel? Im Geiste welcher Bibel starb er am römischen Marterpfahl? Jahushua von Nazareth schöpfte seinen Glauben und lebte seinen Glauben allein aus dem TaNaCH (Thora, Neviim = Propheten und Chetubim = Schriften, wie Psalmen, Sprüche etc.). Alles andere wies er als Götzendienst von sich.
Was mich besonders ergriffen hat, waren seine eindeutigen Aussagen über seine Bibel, den TaNaCH. Der TaNaCH ist ja die Bibel aller gläubigen Juden: “Meint nicht, dass ich gekommen sei, die Weisungen der Thora (das Zehn-Wort, das Gesetz) oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu bestätigen (zu glauben, zu leben, zu erfüllen). Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von den Weisungen des Lebens (dem Gesetz) vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Gebote (Gottes- und Nächstenliebe) auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reich der Himmel” (Mt 5,17-19).
Obwohl ich diesen Abschnitt in meinem Leben hunderte Male gelesen habe, bin ich nie darauf gekommen, was Jahushua von Nazareth hier als unumstössliche Wahrheit über den TaNaCH, seine Bibel, aussagt. Das war starker Tobak. Mir wurde schrittweise bewusst, dass ich zwar behaupte, wie Jahushua zu glauben. Dann aber stellte ich vom prophetischen Wort her fest, dass sich mein christlicher Glaube total von seinem Glauben unterscheidet. Nach Jahren der inneren Auseinandersetzungen musste ich mich geschlagen geben.
Jahushua kam nicht um die Weisungen (Gesetz) JaHuWaHs aufzuheben und das Christentum zu gründen. Das aber behaupten die Gründer des Christentums. Das behaupten heute noch alle Kirchen und christlichen Gemeinschaften. Das ist ein gewaltiger und folgenschwerer Irrtum.
Nehmen wir die fundamentalste und wichtigste Lehre aus dem Glauben Jahushuas von Nazareth, von dem sich die Christen völlig unterscheiden: Er betete einzig und allein JaHuWaH, den himmlischen Vater, den El Eljon, den Höchsten an. Er glaubte und lehrte wie alle Pharisäer, dass es ausserhalb JaHuWaH, dem himmlischen Vater, keinen Erlöser, keinen Elohim “Gott” geben kann, auch keinen Gott Jesus Christus: “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, der Schöpfer der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Erlöser (Jes 44,6).
“Ich bin JaHuWaH und sonst keiner. Ausser mir gibt es keinen Elohim (“Gott”: Erlöser). Ich gürte dich, ohne dass du mich erkannt hast, damit man erkennt vom Aufgang der Sonne und von ihrem Untergang her, dass es ausser mir gar keinen gibt. Ich bin JaHuWaH - und sonst keiner -, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, JaHuWaH, bin es, der das alles wirkt” (Jes 45,5-7). “Ich bin JaHuWaH, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern” (Jes 42,8).
Auch seiner Aussage, über die er mit einem anderen Schriftgelehrten debattierte, konnte ich nicht mehr widersprechen: “Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander debattierten, trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welche Weisung (Welches Gebot) ist die erste von allen?
Jahushua antwortete ihm: Die erste ist: Höre, Israel: JaHuWaH, unser Erlöser (Elohim), ist der einzig EINE; und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft. Die zweite ist diese: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (er hat die gleichen Bedürfnisse wie du). Grösser als diese ist keine andere Weisung/Gesetz. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist EINER, und es ist kein anderer (Erlöser) ausser ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer” (Mk 12,28-33).
Ich hingegen betete den Jahushua von Nazareth an, und das al einen Gott. Etwas, das JaHuWaH, die Propheten und auch Jahushua von Nazareth strengstens ablehnen und verboten haben.. Ich stellte mich unter sein Opfer-Blut. Ich glaubte, dass die Gottheit Jesus Christus Jahushua von Nazareth sei, der mich mit seinem Blut erlöst hätte. Jahushua von Nazareth wäre über diesen furchtbaren heidnischen Götzendienst der Getauften entsetzt. Eine solche Lehre war für ihn ein Gräuel. Er wäre bitter entsetzt über das, was die Kirchgengründer, die Christen, allen voran Paulus, aus ihm gemacht haben. Diese Lehre über das Opfer-Blut eines Menschen verwirft Jahushua ganz entschieden (vgl. 2Mo 20,3-5). Eine solche Lehre war und ist für einen gläubigen Juden, der JaHuWaH vertraut, ein absoluter Gräuel. In seiner Treue zum TaNaCH verwarf er jede Lehre und Gottheit, die ein Menschenopfer als weg der Erlösung fordert.
Paulus hatte die Lehre von der Erlösung durch ein menschliches Blutopfer vom Heidentum übernommen. Daran ist kein Zweifel. Das ist ein schrecklicher und folgenschwerer Glaubensirrsinn. JaHuWaH, sei nur mit Menschenblut zu beruhigen gewesen und zwar mit dem Blut des Juden Jahushua von Nazareth. Das ist der reinste Unsinn. Paulus hatte JaHuWaH, den El Eljon, den Höchsten, mit einer griechisch-römischen Gottheit vertauscht oder verwechselt. Dieser Gott oder diese Gottheiten forderten Versöhnungsopfer, die meistens aus Menschen- oder Tieropfern bestanden. Menschenblut stand an oberster Spitze.
Den Juden Jahushua von Nazareth anerkannte er nicht mehr als Jude. Nicht nur aus JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten, machte er eine griechisch-römische Gottheit, auch aus dem jungen Rabbi Jahushua von Nazareth machte er dasselbe (vgl. Röm 1,4; 2Kor 5,19-20). Darum wurde der Jude Jahushua von Nazareth von den Kirchenvätern auf den beiden Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) völlig entjudaisiert, aus seinem jüdischen Umfeld gerissen und zur zweiten Gottheit der Christen erklärt. Später kam noch eine dritte Gott-Person dazu, die Gottheit Heiliger Geist, die in alle Wahrheit leitet (vgl. Joh 16,13). Wohin diese Gottheit die Getauften mit ihren unsinnigen Lehren geleitet hat, das brauchen wir hie nicht zu wiederholen. Das alles floss dann ins Neue Testament ein, vor allem über Papst Damasus I. und dem Kirchengelehrten Hieronymus.
Das ist der Grund, warum wir in der Bibel der Kirchenväter, im Neuen Testament, Wahres aus dem israelitisch-jüdischen Glaubensumfeld und noch viel mehr Abartiges miteinander vermischt finden. Nun, er der neue und einzige Erlöser der Christen, Jahushua von Nazareth, von Paulus in die Gottheit Jesus Christus umgewandelt, muss darum von allen angebetet werden – wollen sie nicht für immer in der christlichen Hölle schmoren.
Die Päpste entwickelten diesen frommen Irrsinn weiter. In seiner Hochform ist er im Klerikalismus, in der Lehre von drei Gott-Personen, im Muttergotteskult, im Zölibat, in den Sakramenten, im Heiligen- und Totenkult sichtbar. Etwas umformuliert ist er in allen Kirchen und christlichen Gemeinschaften verwurzelt.
IM Lichte des Glaubens Jahushuas von Nazareth ist die christliche Religion der reinste religiöse Irrsinn, der nicht zu überbieten ist. Die christliche Religion ist Götzendienst in der abartigsten Weise. Sie tretet die Würde des Menschen als Bild JaHuWaHs mit Füssen. Damit will und kann Jahushua von Nazareth absolut nichts zu tun haben. Das beweist er mit seinem Glauben und seinen Bekenntnissen.
Ich habe mich vom biblischen Glauben des Jahushua von Nazareth mit grosser Freude überzeugen lassen. Mit ebenso grosser Dankbarkeit will ich darin wachsen und daraus leben.
Diese Erfahrung machen viele andere Menschen auch. Wir sind von einem unermesslichen religiösen Ballast und einer immensen Mitschuld befreit. Die Gräuel, die im Laufe der letzten 2000 Jahre durch das paulinische “Evangelium” (vgl. Gal 1,8-9) an der Menschheit, vor allem aber an den Juden begangen worden sind (Ersatztheologie/Holocaust), bleiben unfassbar, machen fassungslos. Was können wir an der frommen Spirale dieser religiös-politischer Gewalt verändern?
Mögen wir alle durch das Zeugnis aus Psalm 139 gesegnet sein: “Mit allen meinen Wegen bist du vertraut… Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand auf mich gelegt… Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht? Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, liesse ich mich nieder am äussersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich verbergen und Nacht sei das Licht um mich her: Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht. Denn du bildetest meine Nieren. Du wobst mich in meiner Mutter Leib. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin.
Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. Nicht verborgen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den Tiefen der Erde. Meine Urform sahen deine Augen. Und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen da war. Für mich aber - wie kostbar sind deine Gedanken, o Erlöser (o Elohim)! Wie gewaltig sind ihre Summen! Wollte ich sie zählen, so sind sie zahlreicher als der Sand. Ich erwache und bin noch bei dir”.
Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat und ein offenes Herz für die erbaulichen Zusprüche JaHuWaHs. Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. November 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.