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"Von Zion wird Weisung ausgehen" (Jes 2,3; Mi 4,2).

Glaubensimpuls 137 von Gregor Dalliard

Aktualisiert 2023/24.
Auf den letzten Gim gab es recht viele Reaktionen. Darum möchte ich nochmals etwas auf den Kontext von Sach 14,4 eingehen. Es geht zuerst um JaHuWaH (JHWH = JaHuWaH, sprich Jahua) und dann um die Person von Jahushua von Nazareth im heilsgeschichtlichen Plan JaHuWaHs. Wer ist JaHuWaH und worin bestand die Sendung Jahushuas von Nazareth? Diese Fragen scheiden die Geister. Vor allem die Person Jahushua von Nazareth scheidet die Geister.
Diese Scheidung ist notwendig. SIE wird ihren Höhepunkt dann erreichen, wenn JaHuWaH (JHWH) nach SEINEM Wort, das er durch SEINE Propheten als verbindliches, bleibendes, immer gültiges und als nicht aufzuhebendes Wort verkündete, mit seinen Heiligen kommen und SEINE Füsse auf den Ölberg setzen wird (vgl. Sach 14,4). Mit den Heiligen bezeichnet der TaNaCH jene Menschen, die JaHuWaH vertrauen und IHM allein folgen. Das sind zuerst alle treuen Juden, die ihr Leben zur Ehre JaHuWaHs und zum Segen der Menschen für Recht und Gerechtigkeit eingesetzt haben, dann aber auch alle jene, die im Laufe der Jahrhunderte JaHuWaH gefunden und sich ebenfalls für das Recht und die Gerechtigkeit JaHuWaHs in dieser Welt eingesetzt haben. Als die Heiligen werden also im TaNaCH jene bezeichnet, die im Ruach JaHuWaHs, also von JaHuWaHs Kraft getrieben leben*** (Jes 42,1).

Nach dem Zeugnis der Propheten kommt JaHuWaH mit seinen Heiligen, d. h. in seinen Heiligen. JaHuWaH wirkt immer mit und durch Menschen. ER kann nicht gesehen werden (2Mo33,20.23a; 145,3). (Gim 412). Die Heiligen werden das Erbe antreten, d. h. durch sie wird der Durchbruch der Ordnungen JaHuWaHs, der Ordnungen von Recht und Gerechtigkeit in dieser Welt zum Ziele kommen (vgl. Dan 7,13-14.18.22.26-27; Sach 14,16-20; Jes 65 und 66 und 11 u.a.m.): “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4). “Siehe, mein Knecht (das von JaHuWaH auserwählte Volk), den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Ruach auf ihn gelegt, (ihn mit meinem Sinn, meiner Kraft erfüllt) er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen” (Jes 42,1).
Ihre Herrschaft ist die Herrschaft JaHuWaHs und sie wird kein Ende haben.
„Und seine Füsse werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen“ (vgl. Gim 136). Die Erde gilt als Schemel seiner Füsse, speziell Jerushalajim mit dem Ölberg. Von hier aus wird JaHuWaH seine Herrschaft, seine Weisungen und Ordnungen hinaus in alle Welt bringen. Mit Herrschaft ist nicht ein Herrschen im traditionellen Sinn gemeint, sondern eine gesunde feste Lebensweise unter den Menschen, wie uns das der Prophet Jirmejahu mit folgenden Worten vermittelt: “Ich lege mein Gesetz (meine Ordnung) in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben”. „Von Zion wird Weisung ausgehen“ (Jes 2,3; Mi 4,2). (s. Gim 598).

Alle Reiche und Herrschaften dieser Welt werden mit seinem Kommen, mit dem Kommen seiner Heiligen dem Ende entgegen gehen : „Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich (Königtum, Königreich) empfangen, und sie werden das Reich (Herrschaft) besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten" (Dan 7,18), das heisst durch alle Zeitalter hindurch, bis es keine Zeit mehr geben wird!). Das Reich des JaHuWaH (sprich Jahua) ist ein Reich aller zukünftigen Zeiten: „Das Reich ist ein Reich aller künftigen Zeiten“ (Ps 145,13). Dabei wird JaHuWaH „der König der Herrlichkeit“ genannt (vgl. Ps 24,10), der alles Recht und alle Gerechtigkeit mit SEINEN Heiligen auf dieser Erde wirkt. Von ihm kommt alles. ER ist ja der Schöpfer aller Menschen, zu ihm hin, zu SEINEM Recht und zu SEINER Gerechtigkeit werden alle Mensch geführt werden – durch seine Heiligen, die Recht und Gerechtigkeit lehren und leben.

Der Psalmist fragt gleich zweimal: “Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?“. Das Bekenntnis lautet: „JaHuWaH, stark und mächtig im Kampf! Erhebt die Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!.. JaHuWaH der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit” (Ps 24,8.10). M. a. W. wird er auch der El Shaddai genannt, der Allmächtige, so hat er sich nämlich Abraham geoffenbart.

Es gibt hier überhaupt keinen Hinweis darauf, dass der Jude Jahushua von Nazareth oder der von Paulus und den Gründern des Christentums entjudaisierte Jahushua von Nazareth als die griechische Gottheit Jesus Christus der kommende König der Herrlichkeit sein wird, im Gegenteil! „JaHuWaH hat in den Himmeln aufgerichtet seinen Thron, und seine Herrschaft regiert über alles“ (Ps 103,19). Darum soll er mit seiner Herrlichkeit in unser Leben und in das aller seiner Werke einziehen, bis alle unter der Gerechtigkeit leben dürfen und seine Werke preisen. „Es werden dich loben alle deine Werke“ (Ps 145,10). Dieses Werk vollzieht er in und mit seinen Heiligen, die Gerechtigkeit und Recht lieben.

Die Scheidung der Geister war unvermeidlich, spätesten dann, als die Gründer des Christentums (die Kirchenväter) im 4.Jahrhundert auf den Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381), Jahushua von Nazareth, seine Person und seinen Dienst offiziell (dogmatisch) entjudaisierten und ihn, nach heidnischer Vorgabe, zum wahren Gott und zum wahren Menschen, zum Fleisch gewordenen Gott, machten. Was wir nicht ausser Acht lassen sollten: Schon kurz nach dem Tode Jahushuas flammte die Auseinandersetzung zwischen den TaNaCH-treuen und den paulinisch-hellenistisch geprägten Fanatikern auf, als Paulus Jahushua von Nazareth entjudaisierte (vgl. Röm 1,4; 2Kor 5,16).
Zu den TaNaCH-treuen, auch die Thora-treuen genannt, gehörten die zwölf Schüler (fälschlicherweise Apostel genannt), die Jünger und die vielen Juden, die als Juden innerhalb des jüdischen Glaubens, des TaNaCHs, das Wort der Propheten ernst nahmen, wie das auch Jahushua tat und bezeugte (vgl. Apg 21,20). Dies im Unterschied zu Paulus und den Hellenen, die aus dem Juden Jahushuas von Nazareth, nach dessen Tod eine griechisch-römische Gottheit mit Namen Jesus Christus machten.

Das musste unweigerlich zur Scheidung innerhalb der Anhänger Jahushuas führen. Die Trennung fand also zwischen den Thora-treuen Juden, die wie Jahushua und seine Bibelschüler (die Apostel und Jünger) der Thora treu blieben und den hellenistisch geprägten Verkündigern, die aus Jahushua eine Gottheit gemacht hatten. Der Streit wurde aber innerhalb der hellenistisch geprägten Christen noch Jahrhunderte lang weitergeführt. Es ging um die Frage der Gottheit des Jesus Christus, um das Verhältnis der drei Gott-Personen, die als Grundlage aller heidnischen Religionen gelten. Nach endlosen Streitereien entschieden die Kaiser und “lösten” das Problem. Die Erklärung und Dogmatisierung von drei Gott-Personen (Trinität) durch Kaiser Konstantin und Theodosius setzte dem innerchristlichen Streit ein offizielles Ende.

Für uns ist das Zeugnis des TaNaCHs (der Bibel) massgebend und zwar jener Bibel, die auch für Jahushua und seine Schüler massgebend war. Für den Inhalt dieser Bibel gaben sie ihr Leben dahin. Sie, diese Bibel, muss auch für uns in allen Dingen Schiedsrichter werden und bleiben. JaHuWaH, unser himmlischer Vater, Schöpfer unseres Lebens, Schöpfer Himmels und Erde, spricht zu uns durch sein auserwähltes Volk. Durch niemand sonst sprach er zu uns. Die zwölf Stämme sind sein auserwähltes Sprachorgan. Daran kommt keiner vorbei. Was er zu den Vätern des auserwählten Volkes sprach, bestätigte sich bisher in dieser Welt. Es bestätigt sich laufend und wird sich weiter bestätigen. Alles was er als verbindlich sprach, ist im TaNaCH (“AT”) enthalten. Alles was ausserhalb des TaNaCHs aufgeschrieben wurde, mag in mancher Hinsicht lehrreich sein, darf aber niemals dem TaNaCH gleichgesetzt werden. So hielten es alle Propheten, alle Thora-treuen Juden, Jahushua und seine Bibelschüler (fälschlicherweise als Apostel bezeichnet). So wollen auch wir es halten. So einfach ist das!

Wir halten noch einmal fest: Jahushua wurde in den Schriften des “Neuen Testamentes” entjudaisiert und den heidnischen Göttersöhnen gleichgesetzt, besser noch, über sie alle gesetzt (vgl. Gim 136). Darum lehren die Kirchenväter, dass dieser zweite Gott am Ende der Zeit als Jesus Christus wiederkommen wird. Er steht als der Fleisch gewordene Gott, der schon einmal hier auf Erden war, dem ersten Gott (Zeus = Theos, Deus, Gott genannt) in nichts nach. Er wird seine Füsse auf den Ölberg setzen. Diese Lehre widerspricht aber offensichtlich dem ganzen prophetischen Wort JaHuWaHs (vgl. Gim 136). Wir tun uns äusserst schwer mit dieser Tatsache, weil wir vom Geist der Kirchenväter völlig durchsäuert sind. Wozu Jahushua gesandt war und was er vom TaNaCH (der Bibel) hielt, ist selbst in Schriften des “NT” noch zu erkennen (vgl. Mt4,4; 5,17-19; 15,1-28 u.a.m.).

Nach dem zusammenhängenden Zeugnis der Schrift, des TaNaCH, lebte Jahushua keinesfalls deswegen, um sich als Blutopfer für die ganze Menschheit seinem und unserem Gott (d.h. Erlöser), seinem und unserem Vater, darzubringen, um die Menschheit auf diese Weise mit JaHuWaH zu versöhnen (versühnen). Davon spricht JaHuWaH niemals. JaHuWaH aber spricht immer und immer wieder von Vergebung und Versöhnung, die jedem durch die persönliche Umkehr, durch sein hörendes Herz, geschenkt wird. „Der da vergibt alle deine Sünden, der da heilt alle deine Gebrechen (physische wie seelische Leiden). Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine Gnade über denen, die ihm vertrauen“ (zu ihm umkehren) (Ps 103,3.11).

Grausame menschliche Blutopfer gehörten in heidnischen Kulturen zum festen Versöhnungsritual mit den Göttern. Mit der Erwählung und Berufung Abrahams verbot JaHuWaH diese blutrünstigen grausamen Opfer. Jahushua hatte damit überhaupt nichts zu tun. Nur aus dem TaNaCH ist uns ersichtlich, worin Berufung und Dienst Jahushuas bestanden. Auf zentrale Dinge habe ich bereits hingewiesen.

Jahushua erfüllte noch eine andere Aufgabe. Er sollte den wahren Namen, wie ihn JaHuWaH in 2Mo 3,13-15 dem Moshe kundtat und für alle Generationen seines Volkes forderte, wieder offenbaren. Nach dem Schrecken und Entsetzen, das Nebukadnezar über die zwei verbliebenen Stämme der Juden brachte, wurde das Aussprechen des Namens JHWH = JaHuWaH, (sprich JaHua) verboten. Dies geschah aus Angst darüber, jemand könnte den Namen JaHuWaH (JHWH) missbräuchlich aussprechen und es könnten neue schreckliche Gerichte über das Volk hereinbrechen. Im Zehn-Wort, in der Weisung JaHuWaHs, steht: “Du sollst den Namen JaHuWaH, deines Erlösers (Elohim), nicht zu Nichtigem aussprechen, denn JaHuWaH wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht” (2Mo 20,7). Die pädagogische (erzieherische) Bedeutung dieses Anliegens ist verständlich, aber diese Art von Vorsichtsmassnahme war völlig falsch. Sie wurde im Laufe der Zeit verstärkt, bis schliesslich die Todesstrafe auf den Ausspruch des wahren Namens JaHuWaH stand.
Diese drastischen Massnahmen hatten zur Folge, dass immer mehr Juden, vor allem ängstliche Menschen, ihre lebendige Beziehung zu JaHuWaH verloren. Ihr Glaubensleben konzentrierte sich zusehends auf die gewissenhafte Erfüllung der religiösen Vorschriften der Sadduzäer (im “Neuen Testament” fälschlicherweise als Pharisäer bezeichnet). Die Erfüllung religiöser Vorschriften führt immer zu einer tiefen Beziehungslosigkeit zu JaHuWaH und damit auch zu den Mitmenschen. Jahushua gestattete seinen Anhängern offenbar, dass sie den Namen JaHuWaH nennen sollten (vgl. Jo 17,6.12.26). Wir werden uns damit wohl tiefer auseinandersetzen müssen. Das aber soll uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.

Allen wünsche ich von Herzen einen gesegneten Shabbat und viel Freude im Forschen der biblischen Zusammenhänge.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.