"Von Zion wird Weisung ausgehen" (Jes 2,3; Mi 4,2).
Glaubensimpuls 137 von Gregor DalliardAuf den letzten Gim gab es recht viele Reaktionen. Darum möchte ich nochmals etwas auf den Kontext von Sach 14,4 eingehen. Es geht um die Person und die Stellung Jahushuas von Nazareth im heilsgeschichtlichen Plan JaHuWaHs und um JaHuWaH (JHWH = JaHuWaH sprich Jahua) selbst. Wer ist JaHuWaH und worin bestand die Sendung Jahushuas? Diese Fragen scheiden die Geister. Vor allem die Person Jahushua von Nazareth scheidet die Geister. Diese Scheidung ist notwendig und wird ihren Höhepunkt dann erreichen, wenn JaHuWaH, unser himmlischer Vater, nach seinem Wort, das er durch seine Propheten als verbindliches, bleibendes, immer gültiges und als nicht aufzuhebendes Wort verkündete, mit seinen Heiligen kommen und seine Füsse auf den Ölberg setzen wird (vgl. Sach 14,4).
Nach dem Zeugnis der Propheten kommt JaHuWaH mit seinen Heiligen, eigentlich in seinen Heiligen. Die Heiligen werden das Erbe und damit die Wiederherstellung (Herrschaft = Gerichte zur Wiederherstellung) aller Dinge antreten (vgl. Dan 7,13-14.18.22.26-27; Sach 14,16-20; Jes 65 und 66 und 11 u.a.m.). Ihre Herrschaft ist die Herrschaft JaHuWaHs und sie wird kein Ende haben. „Und seine Füsse werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen“ (vgl. Gim 136). Die Erde galt als Schemel seiner Füsse, speziell Jerushalajim, mit dem Ölberg. Von hier aus wird JaHuWaH seine Herrschaft, seine Weisungen und Ordnungen hinaus in alle Welt bringen: „Von Zion wird Weisung ausgehen“ (Jes 2,3; Mi 4,2).
Alle Reiche und Herrschaften dieser Welt werden mit seinem Kommen, mit dem Kommen seiner Heiligen, ein Ende haben: „Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich (Königtum, Königreich) empfangen, und sie werden das Reich (Herrschaft) besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten (d.h. durch alle Zeitalter hindurch bis es keine Zeit mehr geben wird!)“ (Dan 7,18). Das Reich des JaHuWaH (sprich Jahua), des himmlischen Abba, ist ein Reich aller zukünftigen Zeiten: „Das Reich ist ein Reich aller künftigen Zeiten“ (Ps 145,13). Dabei wird JaHuWaH „der König der Herrlichkeit“ genannt (vgl. Ps 24,10), der alles geschaffen hat. Von ihm kommt alles und zu ihm hin wird alles wieder hergerichtet, d.h. zurückgeführt werden – durch seine Heiligen. Das sind die Juden. Der Psalmist fragt gleich zweimal: “Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?“ (vgl. Ps 24,8.10). Das Bekenntnis lautet: „JaHuWaH, stark und mächtig im Kampf! Erhebt die Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!.. JaHuWaH der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit”.
Es gibt hier überhaupt keinen Hinweis darauf, dass Jahushua der kommende König der Herrlichkeit sein wird, im Gegenteil! „JaHuWaH hat in den Himmeln aufgerichtet seinen Thron, und seine Herrschaft regiert über alles“ (Ps 103,19). Darum soll er mit seiner Herrlichkeit in unser Leben und in das aller seiner Werke einziehen, bis ihn alle seine Werke preisen. „Es werden dich loben alle deine Werke“ (Ps 145,10). Dieses Werk vollzieht er in und mit seienen Heiligen.
Die Scheidung der Geister war unvermeidlich, als die Gründer des Christentums (die Kirchenväter) im 4.Jahrhundert, auf den Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381), Jahushua von Nazareth, seine Person und seinen Dienst offiziell entjudaisierten und ihn,nach heidnischer Vorgabe, zum wahren Gott und zum wahren Menschen, zumFleisch gewordenen Gott, machten. Was wir nicht ausser Acht lassen sollten: Schon kurz nach dem Tode Jahushuas flammte die Auseinandersetzung zwischen den Bibeltreuen und den paulinisch-hellenistisch geprägten Fanatikern auf. Die Bibeltreuen, auch die Thoratreuen genannt, waren die zwölf Schüler (Apostel), die Jünger und die vielen Juden, die als Juden innerhalb des jüdischen Glaubens, Jahushua folgten (vgl. Apg 21,20). Dies im Unterschied zu den Hellenen und Paulus, die nach dem Tode Jahushuas von Nazareth aus ihm eine heidnische Gottheit, mit Namen Jesus Christus, machten.
Das musste unweigerlich zur Scheidung innerhalb der Anhänger Jahushuas führen. Die Trennung fand also zwischen den thoratreuen Juden, die wie Jahushua und seine Bibelschüler (die Apostel und Jünger) der Thora treu blieben und den hellenistisch geprägten Verkündigern, die aus Jahushua eine Gottheit gemacht hatten. Der Streit wurde aber innerhalb der hellenistisch geprägten Christen noch Jahrhunderte lang weitergeführt. Es ging um die Frage der Gottheit des Christus, um das Verhältnis der drei Gott-Personen. Nach endlosen Streitereien entschieden die Kaiser und “lösten” das Problem. Die Erklärung und Dogmatisierung von drei Gott-Personen (Trinität) durch Kaiser Kostantin und Theososius setzte dem innerchristlichen Streit ein offizielles Ende.
Für uns ist das Zeugnis der Bibel massgebend und zwar jener Bibel, die auch für Jahushua und die Apostel massgebend war. Für den Inhalt dieser Bibel gaben sie ihr Leben dahin. Sie, diese Bibel, muss auch für uns in allen Dingen Schiedsrichter werden und bleiben. JaHuWaH, unser himmlischer Vater, Schöpfer unseres Lebens, Schöpfer Himmels und Erde, spricht zu uns durch sein auserwähltes Volk. Durch niemand sonst sprach er zu uns. Die zwölf Stämme sind sein auserwähltes Sprachorgan. Daran kommt keiner vorbei. Was er zu den Vätern des auserwählten Volkes sprach, bestätigte sich bisher in dieser Welt. Es bestätigt sich laufend und wird sich weiter bestätigen. Alles was er als verbindlich sprach, ist im TaNaCH enthalten. Alles was ausserhalb des TaNaCH aufgeschrieben wurde, mag in mancher Hinsicht lehrreich sein, darf aber niemals dem TaNaCH gleichgesetzt werden. So hielten es alle Propheten, alle thoratreuen Juden, Jahushua und seine Bibelschüler (die Apostel). So wollen auch wir es halten. So einfach ist das!
Wir halten noch einmal fest: Jahushua wurde in den Schriften des “Neuen Testamentes” entjudaisiert und den heidnischen Göttersöhnen gleichgesetzt, besser noch, über sie alle gesetzt (vgl. Gim 136), Darum lehren die Kirchenväter, dass dieser zweite Gott am Ende der Zeit als Jesus Christus wiederkommen wird. Er steht als der Fleisch gewordene Gott, der schon einmal hier auf Erden war, dem ersten Gott in nichts nach. Er wird seine Füsse auf den Ölberg setzen. Diese Lehre widerspricht aber offensichtlich dem ganzen prophetischen Wort JaHuWaHs (vgl. Gim 136). Wir tun uns äusserst schwer mit dieser Tatsache, weil wir vom Geist der Kirchenväter völlig durchsäuert sind. Wozu Jahushua gesandt war und was er vom TaNaCH (der Bibel) hielt, ist selbst in Schriften des “NT” noch zu erkennen (vgl. Mt4,4; 5,17-19; 15,1-28 u.a.m.).
Nach dem zusammenhängenden Zeugnis der Schrift, des TaNaCH, lebte Jahushua keinesfalls deswegen, um sich als Blutopfer für die ganze Menschheit seinem und unserem Gott (d.h. Erlöser), seinem und unserem Vater, darzubringen, um die Menschheit auf diese Weise mit JaHuWaH zu versöhnen (versühnen). Davon spricht JaHuWaH niemals. JaHuWaH aber spricht immer und immer wieder von Vergebung und Versöhnung, die jedem durch die persönliche Umkehr, durch sein hörendes Herz, geschenkt wird. „Der da vergibt alle deine Sünden, der da heilt alle deine Gebrechen (physische wie seelische Leiden). Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine Gnade über denen, die ihm vertrauen“ (zu ihm umkehren) (Ps 103,3.11).
Grausame menschliche Blutopfer gehörten in heidnischen Kulturen zum festen Versöhnungsritual mit den Göttern. Mit der Erwählung und Berufung Abrahams verbot JaHuWaH diese blutrünstigen grausamen Opfer. Jahushua hatte damit überhaupt nichts zu tun. Nur aus dem TaNaCH ist uns ersichtlich, worin Berufung und Dienst Jahushuas bestanden. Auf zentrale Dinge habe ich bereits hingewiesen.
Jahushua erfüllte noch eine andere Aufgabe. Er sollte den wahren Namen, wie ihn JaHuWaH in 2Mo 3,13-15 dem Moshe kundtat und für alle Generationen seines Volkes forderte, wieder offenbaren. Nach dem Schrecken und Entsetzen, das Nebukadnezar über die zwei verbliebenen Stämme, die Juden, brachte, wurde das Aussprechen des Namens JHWH = JaHuWaH, (sprich JaHua) verboten. Dies geschah aus Angst, jemand könnte seinen Namen missbräuchlich aussprechen und es könnten neue schreckliche Gerichte über das Volk hereinbrechen. Im Zehn-Wort, in der Weisung JaHuWaHs, steht: “Du sollst den Namen JaHuWaH, deines Erlösers (Gottes), nicht zu Nichtigem aussprechen, denn JaHuWaH wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht” (2Mo 20,7). Diese übertriebenen Vorsichtsmassnahmen wurden im Laufe der Zeit noch verstärkt, bis schliesslich die Todesstrafe auf den Ausspruch des wahren Namens JaHuWaH stand. Jahushua gestattete seinen Anhängern offenbar, dass sie den Namen des Vaters, der da ist JaHuWaH (sprich Jahua), nennen sollten (vgl. Jo 17,6.12.26). Wir werden uns damit wohl tiefer auseinandersetzen müssen. Das aber soll uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.
Allen wünsche ich von Herzen einen gesegneten Shabbat und viel Freude im Forschen der biblischen Zusammenhänge.
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns am Sonntag, den 15. Oktober 2023 um 14.00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen Tel.: 032/396 34 03. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.