Ein wunderbarer Vers! Seine Wirklichkeit ist ein wahrer Segen! In unseren Übersetzungen bildet dieser Vers die zweite Hälfte des ausserordentlich wichtigen Satzes: “Aber die Schrift (Thora) hat alles unter die Sünde (den Ungehorsam, die Abwendung von JaHuWaH und das darauf folgende Gericht) eingeschlossen”.
Wie wir in den letzten Gim bereits sahen gilt der Urteilsspruch im ersten Teil dieses Verses 22 zuerst einmal allen Ungehorsamen der zwölf Stämme und deren Nachkommen, die sich von der Thora, von dem Bundesschluss und den Verheissungen an Abraham, zum Teil oder ganz lösen und damit der JaHuWaHlosigkeit, dem Heidentum, verfallen.
Zuerst ein kurzer Rückblick auf die Aussage Shauls in Gal 3,22: “Aber die Schrift hat alles unter die Sünde (d.h. unter das Gesetz, das Gesetz des Ungehorsams) eingeschlossen”. Dass Shaul mit der Aussage “die Schrift” die Thora meint, steht ausser Frage. Doch für Mitglieder von Kirchen, Freikirchen und christlichen Gemeinschaften kann diese Feststellung einen Schock auslösen. Redliche Menschen müssen dieser Feststellung Konsequenzen folgen lassen, sofern sie behaupten JaHuWaH zu lieben, Jahushua und seinem Evangelium zu glauben.
Was Shaul in Gal 3,22 schreibt ist ausserordentlich wichtig zum Verständnis dessen was ich in den letzten Gim geschrieben habe. Diese Aussage trifft den Nagel dieses Themas auf den Kopf. Ordnen wir diesen Vers in das Gesamte der damaligen Umstände und der biblischen Zusammenhänge ein, dann würde sich jede weitläufige Diskussion zu diesem Thema ganz einfach erübrigen. Der zweitausendjährigen Feindschaft der christlichen Kirchen und Gemeinschaften gegenüber den gerechtfertigten und thoratreuen Juden könnte ein Ende gesetzt werden. Nehmen wir diesen Vers demütig in seinem biblischen Kontext auf, tragen wir unsererseits mit einem gewaltigen Schritt zur Wiederherstellung des Willens und der Ehre JaHuWaHs bei. Ebenso ist es ein längst fälliger Schritt zur Wiederherstellung der Würde seines auserwählten Volkes, jener Juden, die in ihrem Sinnen und Trachten bemüht sind JaHuWaH und seiner Thora treu zu bleiben. Waren und sind sie doch die treuen Träger und Vermittler der Bibel, der Bundesschriften (Thora, Propheten und Schriften = AT) aus der nicht nur Jahushua sondern auch wir heute leben und in allen Lebenssituationen umfassend gesegnet bleiben dürfen.
Mit grosser Dankbarkeit und Freude wollen wir danach trachten diese wichtigen zentralen Aussagen im Brief an die Galater zur grossen Ehre JaHuWaHs in das Ganze der damaligen Umstände einzuordnen. Vergessen wir dabei nicht, wir tun es als solche, die durch die Sendung Jahushuas “unter sie (die Juden) eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes (des auserwählten Volkes) mit teilhaftig geworden sind” (Röm 11,17). “So rühme (kämpfe) dich nicht gegen die Zweige (gegen die Juden und das ihnen Geoffenbarte und Anvertraute)” (Röm 11,18). Das wollen wir auf keinen Fall tun. Das taten wir, als wir noch den Elementen der Welt, d.h. der Theologie und Philosophie der Kirchenväter dienten und huldigten. Das ist nun endgültig vorbei!
In diesem Gim möchte ich auf die oben zitierten Verse aus dem Brief Shauls an die Galater eingehen. Auch im nächsten Gim möchte ich, ausgehend von Gal 4,9b, ein paar Gedanken zu Papier bringen. Ich bin schon verschiedene Male darum gebeten worden und möchte das auch gerne tun – so gut ich dies kann.
Jeder Vers ist in einem bestimmten Kontext (Zusammenhang) eingebettet und kann erst aus diesem Kontext heraus korrekt und verständlich vermittelt werden.
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In diesem Gim möchte ich mit meinen Darlegungen zur Frage der Erfahrung und Begegnung mit JaHuWaH (vgl. Gim 123) fortfahren. Zur dritten Stufe der Begegnung und Erfahrung von JaHuWaH über den Bund mit Abraham (vgl. Gim 124) möchte ich noch Folgendes hinzufügen. Dieser Bund und die aus diesem Bund gemachten Verheissungen an Abraham drücken das tiefste Vertrauen und die unantastbare Beziehung JaHuWaHs mit dem auserwählten Volk aus, die schliesslich die Beziehung JaHuWaHs mit allen Menschen sein wird und aller Menschen zu JaHuWaH (vgl. Ps 22,28-30; Jes 26,19 u.a.m.). Und diese Bundes-Beziehung kann durch niemand und nichts jemals übertroffen oder aufgehoben werden.
In diesem und im nächsten Gim möchte ich auf eine weitere Angelegenheit eingehen, die uns als Folge des Glaubenswachstums und -gehorsams widerfahren kann. In ihrem Zeugnisbericht (vgl. Gim 122) schrieb die Glaubensschwester: “..ich kann mir unter Geist nichts vorstellen. Muss ich mir dabei etwas vorstellen oder nicht? Wie begegne und erfahre ich meinen Gott als Geist?
Wächst ein Kirchenmensch aus seinem angestammten heidnisch-christlichen Glauben heraus, der aus Darstellungen von Gottheiten (Erlösern) besteht, vor allem aus den drei Gottheiten, Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem hl. Geist, und wendet sich dem biblisch bezeugten Monotheismus zu, dann stellt sich diese Frage unausweichlich.
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Wie ich im letzten Gim andeutete möchte ich auf den Brief einer Glaubensschwester eingehen (s. Gim 122). In diesem Gim gehe ich auf das Thema Einsamkeit ein. Sie kann sehr oft die Folge von Glaubenswachstum und -erkenntnis sein, die schrittweise umgesetzt wird, was unweigerlich zu heftigen Auseinandersetzungen führt, sei das in der angestammten Glaubensgemeinschaft oder in der Familie. Es ist einfach so: Wer sich im Laufe des Lebens mit seinem angestammten christlichen Glauben tiefer auseinandersetzt, wird viel Widersprüchliches und Lebensfeindliches in Lehre und Praxis auf die Spur kommen. Vieles, das in Wirklichkeit den Menschen zum Schaden gereicht, wird unter dem frommen Schein “Geheimnis des Glaubens” perfekt vertuscht. Die Einzelnen wagen solche “Geheimnisse des Glaubens” gar nicht anzutasten oder wollen das auch gar nicht tun. Sie sind in ihren Glaubenstraditionen festgefahren, haben sich seit Generationen darin eingerichtet. Darin ist sicher nicht alles falsch, aber darauf liegt ein Fluch von Lebensberaubung drauf.
Der Sinn nach Recht und Gerechtigkeit treibt aber immer mehr Menschen an, sich zu fragen, warum es denn soweit kommen konnte, wer oder was dahinter steckt, von welchen Absichten sich die Gründer des Christentums haben treiben lassen, als sie anfingen die Menschen mit so gewaltigen Irrtümern in Angst und Panik zu versetzen und damit an sich zu binden? Der Abba Vater selbst sagt: “In der Höhe und im Heiligen wohne ich (d. h. in dem Menschen, der mir vertraut und dankbar ist, dem von Herzen JaHuWaH zugewandten Menschen, trotz aller seiner Schwächen) und bei dem, der zerschlagenen Herzens ist (nicht stolz, selbstgerecht, demütig und einsichtig ist)” (Jes 57,15). Das ist jener Mensch, der jede religiöse Prägung ablegt und sich unvoreingenommen und frei auf den Elohim JaHuWaH, den El Eljon, den Höchsten verlässt, sich bei IHM geborgen und getragen weiss – was auch immer sein mag, eben unvoreingenommen (Ps 23; Ps 91,1-2 u. v. a. m.) Der TaNaCH (“AT”), nennt das “zittern vor seinem Wort”.