Die Segensverheissungen an Abraham sind auch auf den irdischen Erfolg ausgerichtet. Er ist in der Verheissung begründet: “.. und du sollst (wirst) ein Segen sein!.. und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” 1Mo 12,2-3). Auf den Nenner gebracht: Was Juden anpacken gelingt ihnen. Eine solche Aussage mag manchen in Rage versetzen! Aber dieses Faktum lässt sich nun einmal nicht von der Hand weisen, nicht aus der Geschichte wegdiskutieren.
Ein wichtiger Vorspann: Antisemiten benutzen gerne Aussagen in der Thora um sich über die Juden herzumachen. Das Argument: Hüten die Juden ihre Bibel nicht als ihr Heiligstes? Und was steht denn in ihrer eigenen Bibel über sie selbst geschrieben? Dieses Volk wird dort von den eigenen Leuten und von Gott selbst als ein allezeit halsstarriges, habgieriges und ausbeuterisches Volk verurteilt. Gott musste sie deswegen verwerfen und aus ihrem Land vertreiben. Wenn das Christentum, das auf den Lehren und Gesetzen der christlichen Kirchengründer aufgebaut ist, sie seit bald 2000 Jahren von einer Stadt in die andere, von einer Gegend in die andere trieb, dann taten sie doch nur dasselbe was Gott schon vor ihnen getan hatte und zwar als gerechte Strafe.
Der Vorwurf, dass Juden Zionisten und Geldmenschen sind gehört zum Standarddenken der christlichen Welt. Dieses christliche Denken ist im Laufe der Zeit von den anderen Religionen übertragen. Es ist tatsächlich so, dass Juden heute zu den reichsten und intelligentesten Menschen dieser Welt gehören. Wie kam es dazu? Das wollen wir im Teil 4, d.h. im nächsten Gim, erörtern.
Zuerst möchte ich aber auf die Aussage “Juden sind Zionisten” eingehen. Warum werden Juden Zionisten genannt?
Eigentlich wollte ich, wie im letzten Gim angesagt, über das Thema: Juden sind Zionisten und Geldmenschen schreiben. Nun möchte ich aber noch einige ergänzende Dinge zum letzten Gim anbringen. Darum werde ich im nächsten Gim über das oben genannte Thema schreiben. In Anbetracht der Reaktionen auf den letzten Gim erachte ich es als notwendig nochmals auf bereits früher erwähnte Zusammenhänge hinzuweisen.
Der angeblich auferstandene Jesus, war ja nicht zurückgekommen, wie Paulus und seine Anhänger das voller Überzeugung vertraten und im ganzen römischen Reich entschieden lehrten.
Jemand schrieb mir: “Juden sind Zionisten, habgierige Menschen, die nur auf Geld und Profit aus waren und sind, sie haben den Holocaust verdient, jemand musste ihnen einen Riegel vorschieben.”
Diese Aussage ist entsetzlich und entbehrt aller geschichtlichen Grundlagen und Zusammenhänge. Ganz plump möchte ich dann zurückfragen: Wer kam denn jemals auf den Gedanken dem christlichen Papsttum mit einem Holocaust den Riegel vorzuschieben? Seit dem 5. Jh. raubt das Papsttum unablässig sämtliche Völker aus, die es seinem absurden Glauben unterwerfen konnte.
Es wird am Morgen hell, die Sonne geht auf – ein neuer Tag beginnt. Die Sonne geht unter – ein Tag ist vorbei, es wird Nacht. Ich habe wieder einen Tag gelebt. Je nach Alter müssen, können oder dürfen wir auf eine reiche Zahl an Tagen in dieser Welt zurückblicken. Je nach Erlebtem sprudelt aus unseren Herzen Dank hervor oder aber Schmerz und Trauer, vielleicht auch beides. Dass wir diese Welt bestimmt wieder verlassen, steht ausser Frage.
Was hielten wir im letzten Gim fest? “Abraham ist uns zur Tür geworden, hin zum Herzen des Abba JaHuWaH, zum Vater des Lebens, zu allen geoffenbarten Glaubensquellen und -schätzen”. Was aber lehren die dogmatischen Schriften der Kirchenväter, das sogenannte “Neue Testament?” Sie lehren die Tür zu ihrer ersten Gott-Person, innerhalb ihrer trinitarischen Götterlehre, sei Jesus, die zweite Gott-Person der Christen. Es ist das was die meisten Christen glauben. Die einen lehren es und die anderen glauben es, ohne diese Lehre zu hinterfragen.
Abraham wurde aus Liebe, d.h. aus Gnade, errettet. Das ist die zentrale Botschaft der Bibel. Und weil er JaHuWaH vertraute (glaubte) war er gerechtfertigt (vgl. 1Mo 15,6). Diese Botschaft ist der Ausgangspunkt unseres Glaubens. In dieser Tatsache ruht der tiefste Sinn unseres Lebens. Abraham ist uns zur Tür geworden, hin zum Herzen des Abba JaHuWaH, zum Vater des Lebens, zu allen geoffenbarten Glaubensquellen und -schätzen.
Bei einem Aperitif standen Menschen in verschiedenen Kreisformationen zusammen.
Mit der Erwählung Abrahams legte JaHuWaH gleichzeitig seinen Geist auf ihn. Wie uns das Verhalten Abrahams zeigt geschah dies nicht zwangsweise. Abraham war ergriffen von JaHuWaH. Die Begegnung mit JaHuWaH führte ihn schrittweise aus der Unwissenheit über JaHuWaH ans Licht, in das Licht des Lebens. Die Unwissenheit über JaHuWaH ist identisch mit Dunkelheit, Finsternis (Götzenkult) und kann im Leben eines Menschen viel unnötiges Leid nach sich ziehen. Es war gerade so als ob JaHuWaH eine neue Schöpfung ins Dasein rief.
Mein Vater starb 1967 als ich 19 1/2 war, meine Mutter starb im Januar 1973. 1971/72 war ich in der Klostergemeinschaft im Tirol. Im Herbst 1972 begann ich mit dem regulären Theologiestudium im Kloster Einsiedeln, das ich im Priesterseminar in Freiburg (CH) und in Luzern fortsetzte. Zwischen dem Studium kehrte ich immer wieder nach Hause zurück, denn wir bewirtschafteten ein kleines Weingut. Mit dem Ertrag konnten meine jüngeren Geschwister und ich unsere Ausbildung finanzieren.