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Die Wurzeln, die zu den gegenwärtigen Zuständen im Nahen Osten führten: Paulus und das antisemitische Konzil von 325 und seine Auswirkungen. Teil 5

Glaubensimpuls 689 von Gregor Dalliard

Ich habe im letzten Gim darauf hingewiesen, aus welchem Geist heraus die Gründer des Christentums ihre Lehre aufgebaut haben und dass bei näherem Hinschauen und Forschen im TaNaCH (“AT”) jeder aufrichtige und redliche Bibelleser mit der Zeit merken muss, dass der Gott Jesus Christus, die zweite Gott-Person, sagen wir es so: der zweite Gott der Christen, der gemäss Philosophie des Paulus auch wieder der erste ist (“wie denn Gott in Christus war, gemeint ist real), und die Welt mit sich selbst versöhnte” (2 Kor 5,19), nichts mit dem Juden Jahushua von Nazareth zu tun hat. Keine einzige Aussage der Propheten im TaNaCH (“AT”), ist auf einen künftigen Gott Jesus Christus bezogen, der dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH gleich sein würde.
Wer jedoch bisher von “AT”-Prophetien zu Jesus ausging, ist leider Falschauslegungen aufgesessen. Die Bekenntnisse und Zeugnisse der Propheten sind einwandfrei klar: Mit dem Elohim JaHuWaH, dem El Eljon, kann niemand gleich gesetzt werden, niemand ist IHM wesensgleich (homoousios). Also kann der zweite Gott der Christen, der dem ersten Gott in nichts zurücksteht, wie das Konzil von Nizäa sagt, nur mit dem obersten Gott der Griechen (Zeus) und Römer (Jupiter) gleich gesetzt sein, also wesensgleich (homoousios) sein. Das sollten wir nie vergessen.
Wir begegnen hier einem Synkretismus (einem religiösen Mischmasch) in der christlichen Theologie und Philosophie des Paulus, der im Laufe der Geschichte zu einem “perfekten” (irreführenden) Glaubenssystem aus- und aufgebaut worden ist. Die tragischen Auswirkungen dieses Systems führten in der Geschichte der Christen und damit auch des Islams immer wieder zu unberechenbaren und grausamen Verbrechen an den Juden, wie das am 7. Oktober 2023 durch das Hamas-Massaker der Fall war. Die Entscheidung des Konzils von Nizäa darf von keinem Getauften jemals widerrufen oder rückgängig gemacht werden, sofern er nicht für Zeit und Ewigkeit verflucht sein will. Der Gott Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, ist aber nichts anderes als ein folgenschweres Produkt heidnischer Göttervorstellungen und griechischer Philosophien. (Im Laufe der Geschichte wurden, gemäss Kersey Graves, bereits vor Jesus mindestens 16 „Retter der Welt“ jungfräulich empfangen und für die Sünden der Welt gekreuzigt.)

Der Weg der Propheten führt uns in die Mündigkeit des Glaubens und damit in die Selbständigkeit, d. h. in die volle Verantwortung für unser eigenes Leben und schliesslich das der Mitmenschen. Damit sind wir in die Ebenbildlichkeit JaHuWaHs hiein gewachsen. Alles das unterliegt einem Wachstumsprozess, genau so wie das natürliche Leben eines Menschen auch. Dieser Wachstumsprozess überfordert die meisten erwachsenen Menschen, weil sie nicht von Kindesbeinen an in diesen logischen Denkprozess mit hineingenommen und erzogen worden sind, auch wir damals nicht. Vielmehr werden den Kindern feste, starre Glaubensgesetze aufgezwungen, die sie lernen, manchmal sogar mit einer ergreifenden Hingabe und Freude, aber in ihrem Alltag werden sie das Angelernte nicht nachvollziehen können. Der Alltag begegnet ihnen anders, kommt anders auf sie zu.
Zudem wird ihnen von Kindesbeinen an beigebracht, dass jedes Abweichen vom angelernten Glauben Unglück und Hölle nach sich zieht. Unter diesen Umständen bleiben viele auf Nummer sicher lieber abhängig von ihren Religionsführern und ihren angelernten frommen Traditionen. Viele aber zerbrechen irgendwann an diesen lebensfremden Lehren, andere wenden sich definitiv von allem was mit Religion zu tun hat ab.
Keine Religion hat ein Interesse daran, dass ihre Mitglieder ihre Glaubenslehre im Lichte des prophetischen Wortes gewissenhaft unter die Lupe nehmen, im Gegenteil: Wer die Glaubenslehre seiner angestammten Glaubensgemeinschaft oder eine neue Lehre im Lichte der Propheten gewissenhaft unter die Lupe nimmt und Entscheidungen trifft, der wird nach dem Vorbild des Paulus gemobbt oder verflucht. Wir lesen in Gal 1,8-9: “Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht! Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: Er sei verflucht!” (Wie der Sperling hin und her flattert, wie die Schwalbe wegfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein": Spr 26,2).
Übrigens: Die meisten Menschen sind nicht daran interessiert im Glauben mündig zu werden, d. h. eine Beziehung zu JaHuWaH aufzubauen um von religiösen Menschen unabhängig zu werden. Ein Glaubensleben, losgelöst von der Tradition des angestammten Glaubens verunsichert sie zu sehr, macht ihnen Angst, macht sie meistens zu Aussenseitern, etwas, das nicht alle ertragen können.

Wie uns der TaNaCH (“AT”) bezeugt, ist jeder Mensch im Gleichnis des Bildes JaHuWaHs, des Schöpfers der Menschen geschaffen. Die Kernaussage dazu lautet: “Und Elohim (“Gott”) sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut (2Mo 20,11; 5Mo 32,4). Möge uns dieses Zeugnis des TaNaCHs im Leben allezeit begleiten.
“Alles hat er (der Elohim JaHuWaH) schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Elohim (“Gott”) getan hat, vom Anfang bis zum Ende. (Pred 3,11).

Einen Shabbat Shalom in der Geborgenheit des Elohim JaHuWaH wünsche ich allen von Herzen.
Ganz liebe Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.