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Die Wurzeln, die zu den gegenwärtigen Zuständen im Nahen Osten führten: Paulus und das antisemitische Konzil von 325 und seine Auswirkungen. Teil 2

Glaubensimpuls 686 von Gregor Dalliard

Manche, die meine Glaubensimpulse schon länger lesen, sind denselben oder einen ähnlichen Glaubensweg geführt worden wie auch ich. Das war und ist ein Weg des Suchens, Wachsens und Findens aus den Quellen des Lebens, die wir im TaNaCH (“AT”) finden. Der Konflikt mit jenen Christen, die in einer Kirche oder christlichen Gemeinschaft festgefahren sind, war und ist damit vorprogrammiert. Wir kennen dieses religiöse Festgefahrensein aus eigener Erfahrung, aber wir waren uns dessen früher nicht bewusst, wie hätte das auch sein sollen? Erst als wir anfingen, über unseren Glauben nachzudenken, ihn zu hinterfragen, nahm unser Suchen nach den prophetischen Zusammenhängen in der Bibel (sowohl im “NT” als auch im “AT”) immer mehr an Fahrt auf und das von Jahr zu Jahr.
Das war eine Herausforderung sondergleichen, und das über Jahre hinweg, nicht nur vom prophetischen Wort her, sondern auch mit allerliebsten Menschen, die wir sehr schätzen, und mit denen wir gemeinsame Wegstrecken des bis dahin erkannten Glaubens gegangen sind. Die waren aber nicht bereit nach den tieferen Zusammenhängen des prophetischen Wortes zu forschen, aus was für Gründen auch immer.
Was wir schrittweise als sicher, d. h. als sicher im Zusammenhang des prophetischen Wortes erkannten, dazu wollten und wollen wir mit Herzblut stehen. In erster Linie tragen wir Verantwortung unserem “Gott”, dem Elohim JaHuWaH gegenüber, dem Schöpfer Himmels und der Erde, aber auch gegenüber den Juden, denen unsere Väter, die Gründer des Christentums, durch Umdeutung des prophetischen Wortes im TaNaCH (“AT”) unsägliches Leid zugefügt haben. Im Aufrechterhalten ihrer Ersatztheologie tun sie das noch immer. Dieses himmelschreiende Unrecht mit allen schaudererregenden Folgen in den vergangenen 2000 Jahren muss unter Christen endlich ein Ende finden. Das aber kann nur geschehen, wenn sich alle Getauften auf die zusammenhängenden Wurzeln des Glaubens besinnen und zu JaHuWaH, dem El Eljon umkehren. War er etwa nicht allezeit der “Gott” des Jahushua von Nazareth für den er unermüdlich zum Wohle der Menschen wirkte, bis ihn die Römer pfählten (kreuzigten). Hier sind wir alle in die Pflicht genommen.

In unseren Breitengraden wurden und werden fast alle in eine der traditionellen Kirchen oder christlichen Gemeinschaften hineingeboren, getauft und erzogen. Was aber kaum jemand weiss, ist die Tatsache, dass der christliche Glaube aus dem Glaubensbekenntnis des Kirchenvaters Athanasius hervorgeht, niemals aber aus dem Glaubensbekenntnis des Jahushua von Nazareth. Der Glaube des Kirchenvaters Athanasius ist auf dem Konzil von Nizäa 325 u. Z. durch Kaiser Konstantin offiziell für alle Getauften im römischen Reich zum Glaubensgesetz, zum Staatsgesetz gemacht worden. Was dieses staatlich verordnete Glaubensgesetz besagt, das wird bis heute von der römisch-katholischen Kirche, ihren Tochterkirchen und den entfernteren Tochterkirchen, d. h. von den Freikirchen und verschiedensten christlichen Gemeinschaften in aller Welt eisern vertreten und gelehrt (Ersatztheologie pur). Es steht im absoluten Widerspruch zum Zeugnis der Propheten und auch des Jahushua von Nazareth: Jesus Christus ist “wahrer Gott vom wahren Gott, (von Gott Vater) gezeugt, nicht geschaffen (kein Mensch wie wir alle), eines Wesens (griechisch: homoousios) mit dem Vater. Jesus Christus selbst ist Gott. Dieses Zeugnis soll also 2024, 1'700 Jahre nach diesem Konzil von allen Getauften euphorisch gefeiert werden.

Nun müssen wir Folgendes bedenken: der oberste Gott in der griechischen Mythologie heisst Zeus. Er gilt als der Erzeuger vieler Göttersöhne, die sich selbst für ihre Mitmenschen oder das Volk, das ihnen unterstand, ihrem Gott Vater opferten, um sie vor der Rache ihres Gottes, vor Gerichtsstrafen, Unheil und Tod zu retten, zu erlösen. In der römischen Mythologie heisst dieser oberste Gott Jupiter. Er ist der König und Vater der Götter. Kaiser Konstantin und auch der Kirchenvater Athanasius und alle die Gründer des Christentums, kamen aus dieser Kultur der Götter (Götterkultur), die im alten Babylon ihren Anfang nahm, die Söhne zeugen (s. Gal 4,4) und Menschen vor dem Zorn ihres Gottes oder dessen Gerichte befreien und erlösen mussten. Die von der griechischen Philosophie geprägte Denk- und Glaubensweise besagt: Da der Sohn vom Vatergott gezeugt ist, ist er das Ebenbild des Vaters, eines Wesens mit dem Vater (griechisch: homoousios).
Konstantin und seine Berater, die berühmtesten griechisch denkenden Philosophen des römischen Reiches, lehnten den Elohim JaHuWaH, den El Eljon, der Himmel und Erde geschaffen hat, entschieden ab, da er über allen und allem steht und es darum nicht nötig hat, mit Frauen Söhne zu zeugen, die mit ihrem Blut den “Zorn” irgendwelcher Götter besänftigen sollten. Das war in dieser Kultur undenkbar, anmassend und musste den Zorn der Götter erregen.
Zeus oder Jupiter, die ja auch die Götter des Kaisers waren und die sich ihm als Sol invictus (lat.); zu deutsch: „unbesiegter Sonnengott“ offenbarten, hatten in der Vergangenheit angeblich viele Söhne Gottes mit Frauen hervorgebracht, auch ihn selbst als Kaiser. Diese traditionsreiche heidnische Lehre ist von Paulus aufgenommen worden. Das beweisen uns seine Briefe. Auf dieser heidnischen Tradition sind später die “Evangelien” aufgebaut worden (s. Gal 4,4; Mt 1,18; Lk 1,26-38; Joh 1,1ff; 2Kor 5,19).
Darum lesen wir in den Briefen des Paulus und in den “Evangelien”, was wir über das Wesen bestimmter Gottessöhne innerhalb der heidnischen Völker lesen. Sie opferten ihrem Gottvater ihr Leben als Sühneopfer für die Fehler ihres Volkes. “Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist. Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so. Daher, wenn jemand in Christus ist (durch das Opferblut Jesu, vom Zorn des Gottes Theos, Zeus, Jupiter befreit ist), so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden” (2.Kor 5,15-17). “Alles aber von Gott (Theos, Zeus, Jupiter), der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus” (2Ko 5,18).

Im letzten Gim habe ich geschrieben: Nachdem Paulus und seine Mitstreiter Jahushua von Nazareth aus seinen jüdischen Wurzeln herausgerissen und ihn zu einem griechischen Gottessohn gemacht hatten, (damit hatten sie seinen Elohim JaHuWaH durch den Gott Vater Zeus oder Jupiter ersetzt) und er unter den Getauften nicht mehr als normaler Mensch, als Jude in seiner absoluten Treue zum Elohim JaHuWaH, dem El Eljon geglaubt und bezeugt werden durfte, brach unter den Getauften das Chaos über die Person Jahushua von Nazareth aus. Von dieser Zeit an bis zum Konzil von Nizäa schossen Lehren, Glaubensrichtungen und -bekenntnisse im Zusammenhang mit der Person Jahushua von Nazareth (Jesus Christus) wie Pilze aus dem Boden (vgl. Lk 1,1-4).
Wie kam es dazu? Mit dem ganzen Einsatz seines Lebens setzte sich der junge Jude Jahushua von Nazareth für die Umkehr der abtrünnigen Juden zu JaHuWaH ein: “Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel” (Mat 15,24). Gemeint sind alle jene Juden des auserwählten Volkes, die zu seiner Zeit unter der grausamen Herrschaft der Römer in Judäa und anderswo von JaHuWaH abtrünnig geworden waren oder wurden, denn er wusste, was der Auftrag der Juden für die Menschheit ist, damit Jes 45,23 einmal Wirklichkeit werden würde. Darum war der dringende Aufruf der Propheten von seinem Herzblut durchtränkt: “Haus Jakob, kommt, lasst uns im Licht JaHuWaHs leben! (Jes 2,5). “Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller Schein der Mond dir leuchten; sondern der Elohim JaHuWaH wird dir zum ewigen Licht sein und dein “Gott” (Elohim JaHuWaH) zu deinem Glanz” (Jes 60,19). Das ist eine überwältigende Botschaft, die in einer starken Bildsprache vermittelt wird, weil sie so fundamental wichtig und notwendig ist. Bis heute hat sich diese Botschaft im Leben unzähliger Menschen erfüllt. Die Freude und die Dankbarkeit sind einfach gross, auch in uns! (s. den aktualisierten Gim 39 “…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16) vom 25. Mai 2012).

Wie schon gesagt: In jenen Tagen unterdrückten die Römer die Juden mit unvorstellbaren Grausamkeiten, so dass sehr viele schwach wurden und zu den Römern überliefen, was für uns alle verständlich ist. Jahushua von Nazareth sah den Auftrag der Juden als gefährdet, den sie an den Menschen in der ganzen Welt erfüllen sollten. Dies ist der Grund seines brennenden Einsatz. Deswegen suchten ihn die Römer aus der Welt zu schaffen und pfählten (kreuzigten) ihn schliesslich.
Das war die grausamste Vollstreckung des römischen Gesetzes an Menschen, die sich gegen die Göttlichkeit des römischen Kaisers und seine Befehle richteten. Das tat Jahushua von Nazareth sowohl durch seinen verborgenen als auch durch seinen öffentlichen Einsatz, vor allem an den traditionellen jüdischen Festen am Tempel und anderswo. Jahushua von Nazareth setzte sich mit ganzer Hingabe für die Treue zu JaHuWaH und die Umkehr der abtrünnigen Juden zu JaHuWaH ein. Darum traf in das römische Gesetz mit aller Härte und das in seinen jungen Jahren.

Diese Irrlehre des Athanasius, die dem Zeugnis der Propheten absolut widerspricht, wurde im Laufe der Jahrhunderte in der westlichen Welt mit vielen Intrigen und Machtmitteln erweitert, vertieft und mit allen Mitteln durchgesetzt. Kein Getaufter der Kirchen oder christlichen Gemeinschaften in der westlichen Welt käme heute auf den Gedanken, dass viele unserer Vorfahren zur Verteidigung der Lehre, dass Jahushua von Nazareth Mensch wahr wie du und ich, also nicht “wahrer Gott vom wahren Gott” ist, verfolgt wurden und vom öffentlichen Leben ausgestossen worden sind.
Den Erhalt der Einheit des grossen römischen Reiches hatte damals bei dem heidnisch geprägten Kaiser Konstantin oberste Priorität, als er sich für das Glaubensbekenntnis des Kirchenvaters Athanasius entschied und für alle Kirchen und christlichen Gemeinschaften staatlich festlegte. Damit war der Aufforderung der Propheten JaHuWaH von ganzem Herzen (im TaNaCH “AT”) zu suchen in den Kirchen und christlichen Gemeinschaften ein radikales Ende gesetzt: “Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen” (Jer 29,13-14). Im römischen Reich war es seit dem Konzil von Nizäa 325 u. Z. unter Strafe verboten im TaNaCH (“AT”) nach den Wurzeln des Glaubens zu suchen. Heute dürfen wir das wieder. Wir sind dafür unendlich dankbar.
Wir wollen uns auch im nächsten Gim mit diesem Konzil und dessen schlimmen Auswirkungen auf die gegenwärtigen Ereignisse im Nahen Osten beschäftigen.

“Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen. Ich sage zu JaHuWaH: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Elohim (“Gott”), auf den ich vertraue” (Ps 91,1-2).
Allen wünsche ich Segen und Geborgenheit in JaHuWaH. Mit einem friedlichen Shabbat Shalom grüsse ich alle herzlich.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.