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Ohne Dankbarkeit jeden Tag bin ich eine bittere Pille.

Glaubensimpuls 653 von Gregor Dalliard

Ja, wir wissen es, es ist nicht einfach auf dieser Welt. Aber seien wir ehrlich, wann war es denn schon einfach in dieser Welt? In dieser Woche habe ich einen Menschen ins medizinische Zentrum Siloah nach Gümligen (BE) begleitet. Nachdem wir uns schon im August zwei Tage zu intensiven Tests und Abklärungen dort aufhielten, war uns das ganze Areal nicht mehr unbekannt.
Diesmal hatten wir die Möglichkeit am Mittagstisch im Bistro mit einem Arzt und einer Ärztin über dies und das zu reden. Wie sie uns sagten, haben Depressionen, Aggressionen, Missbrauch u. v. m. unter den Menschen in der Schweiz rasant zugenommen. Die Gründe dafür liegen in dem schändlichen und äusserst gewaltvollen Überfall Putins auf die Ukraine und dessen ruchlosen Umgang mit wehrlosen Frauen, Kindern, Jugendlichen und alten Menschen (Massaker) und dem ebenso schändlichen und grauenvollen Überfall der Hamas auf Israel (Massaker). Die grausamen Verbrechen nehmen kein Ende.
Die grauenvolle bestialische Brutalität dieser kriegstreibenden Männer gegenüber den Schutzbedürftigen hat offenbar selbst viele Menschen in der sicheren Schweiz in ein Trauma gestürzt, denn seit dem Holocaust glaubten die Menschen, dass solche entsetzlichen Verbrechen überwunden seien.
Die Welt ist zu einem Dorf geworden. Über die digitalen Medien, die täglich und nächtlich auf uns einwirken, werden wir alle in die direkten Geschehnisse der Welt mit hinein genommen, die uns ja auch nicht egal sein lassen. Schliesslich sind wir keine Kirchenstatuen, wir sind Menschen die leben. Alle diese Geschehnisse treffen uns so, als wären wir direkt beteiligt. Massen von Menschen sind sich dessen gar nicht so bewusst. Steter Tropfen aber höhlt den Stein.
Solche Kliniken bekommen das Ausmass der gegenwärtigen Ereignisse in aller Härte zu spüren. Bei vielen ist es so, als hätten diese plötzlichen, äusserst bestialischen Überfälle den Menschen über Nacht ein grosses Stück Heimat, Sicherheit und Geborgenheit weggenommen. Diese Werte galten seit den Grauen des Holocaust bis heute als weitgehend sicher. Kaum jemand konnte sich die Wiedergeburt solcher Gräuel in einem solch umfassenden Ausmass jemals wieder in Europa oder im Nahen Osten vorstellen. Geschwächt durch das vorausgehende Missmanagement von CoViD sind unzählige Menschen, vor allem in Europa und im Nahen Osten, zutiefst traumatisiert.

Dieses Gefühl des Heimatverlustes und der Orientierungslosigkeit wird durch das Verhalten der christlichen Staaten Israel und der Hamas gegenüber massiv verstärkt. Die Politiker der christlichen Staaten und des Islams zeigen in diesen Tagen ihr wahres Gesicht. Seit dem bestialischen Überfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel weigern sie sich bis heute hartnäckig, von der Hamas die Freilassung sämtlicher israelischer Geiseln zu fordern und das ohne wenn und aber. Unfassbar! Stattdessen haben die EU-Staaten gerade beschlossen eine schärfere Botschaft an Israel zu senden. Wer kann so etwas fassen?
Warum heisst es nicht: “Die EU-Staaten wollen eine schärfere Botschaft an die Hamas und die islamischen Staaten senden”. Sind sie etwa nicht verantwortlich für das entsetzliche Leid in das sie das palästinensische Volk seit dem 7. Oktober 2023 gestürzt haben? Ein Skandal, der fassungslos macht, der traumatisiert. Ein solches Vorgehen der EU, der UNO und Amerikas verstärkt das Gefühl des Heimatverlustes und der Orientierungslosigkeit unter den denkenden Menschen massiv.

Nun, wir sind nicht direkt oder unterschiedlich stark am gegenwärtigen Leid in der Welt beteiligt. Als ein Teil der Psalmen geschrieben wurde, ging es Israel im Grossen und Ganzen gut, obwohl es allezeit irgendwo Krieg und Leid gab. Was mich aber immer neu ergreift, ist die Aufforderung der Propheten, JaHuWaH im Dank zu suchen, IHM Dank zu opfern, statt in frommen Traditionen Hilfe zu suchen (vgl. Ps 50,7. 14-15). Wie uns die Geschichte des Volkes Israels und der Juden zeigt, legt JaHuWaH einen besonderen Segen darauf und wer von uns wollte, der hat dies auch schon erfahren.
Im Dank verwandelt JaHuWaH den Menschen. Schon so oft haben wir darüber geschrieben: “Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Elohims sehen lassen” (Ps 50,23). Ohne Dankbarkeit jeden Tag bin ich eine bittere Pille, die ich anderen verabreiche, aber nicht nur anderen, sondern mir selbst.

In dieser reichen Erfahrung und Gewissheit grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen gesegneten Shabbat Shalom.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.