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“JaHuWaH sieht auf das Herz” (1Sam 16,7).

Glaubensimpuls 652 von Gregor Dalliard

Dieses Zeugnis aus dem ersten Buch Samuel hat mich immer schon tief berührt und motiviert. Wie sieht denn der Elohim JaHuWaH das Herz an. Jemand schaut mein Herz an? Es geht um meine Gesinnung JaHuWaH, den Menschen und der Schöpfung gegenüber. Darauf schaut der Elohim JaHuWaH, denn davon hängt in meinem Leben der Segen ab, und das selbst dann, wenn es jemand nicht gut mit mir gemeint und mir schreckliches Leid und Unrecht zugefügt hat. Das ist ein Grundbekenntnis, das aus der Gemeinschaft des auserwählten Volkes in der Beziehung zu JaHuWaH erwachsen ist. Darum konnte Josef in Ägypten seinen Brüdern ohne Rache begegnen und sagen: “Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Elohim aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden” (1.Mo 50,20). Diese Haltung wächst aus der Beziehung zu JaHuWaH, denn JaHuWaH wirkt aus allem das Beste: “Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht JaHuWaH, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren” (Jer 29,11). Glücklich und gesegnet der Mensch, der darin und daraus lebt, der verstanden hat, dass in seinem Leben schliesslich alles zum Besten mitwirkt.
In wunderbarer Weise bezeugen die Urväter und -mütter unseres Glaubens: “Und Elohim sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut” (1.Mose 1,31). In allem ist das “sehr-gut” enthalten, wir müssen es nur vertrauensvoll ergreifen. Der Prophet Shmuel war auf der Suche nach einem neuen König, m. a. W. nach einem Führer des Volkes in schweren Zeiten. Nun, die Brüder Davids waren wohl keine schlechten Menschen. Sie waren in den Traditionen Judas erzogen und verankert, sie hielten sich daran, aber ihr Herz war nicht bei JaHuWaH, d. h. sie lebten wohl nicht in einer lebendigen Beziehung mit JaHuWaH. Eine solche Beziehung ist Voraussetzung, damit jemand (vor allem in hoher Stellung im öffentlichen Leben) nicht bestechlich ist und weise in Gnade und Barmherzigkeit, in Recht und Gerechtigkeit zu leben vermag. Obwohl sie vermutlich brave Bürger waren befand sie JaHuWaH für dieses Amt als nicht geeignet.
“Und Shmuel heiligte Isai und seine Söhne (führte mit ihnen Gespräche) und lud sie zum Festmahl ein” (1Sam 16,7). Leider entspricht die Übersetzung bei der Begegnung mit Eliab nicht der Tatsache, wenn es da heisst: “Denn ich habe ihn verworfen”. JaHuWaH hat ihn nicht verworfen, sondern für diese Aufgabe als nicht geeignet gesehen.
Selbstverständlich macht der beste und ein äusserst sympathischer Mensch wie David Fehler, denn ein Mensch bleibt bei allen guten Eigenschaften Mensch, d. h. im Rahmen innerhalb der Gegebenheiten, die JaHuWaH bei der Erschaffung “in SEINEM Bilde” hineingelegt hat. Jeder Mensch kann mehr oder weniger enttäuschen. Das hängt aber oft von falschen religiösen Lehren über das Wesen Mensch und den damit verbundenen falschen Erwartungen ab in denen wir erzogen worden sind, die aber nicht dem Wesen JaHuWaHs im Umgang mit den Menschen entsprechen.
Je nach Beziehungen und Position im öffentlichen Leben oder in den engeren familiären Verhältnissen bleiben Enttäuschungen nicht aus. Was sagte Jahushua von Nazareth zu jenem Mann, der ihn “gut” nannte: “Jahushua aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Elohim (JaHuWaH)” (Mk 10,18; Lk 18,19). (Dieses israelitisch-jüdische Zeugnis sollten sich die Getauften endlich auf ihr Herz schreiben lassen und erkennen, dass sie in den Augen JaHuWaHs und des Jahushua von Nazareth böse sind, weil sie dadurch den Judenhass für alle Zeiten legitimieren, s. Ersatztheologie).

David zeichnete sich durch seine Beziehung zu JaHuWaH aus. Sie war lebendig, echt und aufrichtig. Darum konnte er nach schwerem begangenem Versagen auch wieder Mut fassen, in sich gehen, umkehren und neu in der Gnade Elohims starten, nach dem Zeugnis von Sprüche 42,16: “Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf”. Welch eine Hilfe, welch ein Segen! Diese Beziehung leuchtet in seinem Leben durchgehend auf.
Für JaHuWaH gibt es wohl nichts Schlimmeres als verstockte, verhärtete und verbitterte Herzen, Herzen aus Stein. Das sind Herzen, die trotz irgendwelcher Erlebnisse, Erfahrungen oder persönlichem Versagen nicht auf den Elohim JaHuWaH vertrauen. Sie konzentrieren sich auf Rache oder leben erschöpft im Fatalismus (da kann man nichts machen). Damit entkräften sie sich körperlich und seelisch, bringen sich und andere um so viel Segen, Zuversicht und Freude.

Egal in welchem Kontext das folgende Zeugnis geschrieben worden ist, es bleibt zeitlos aktuell: “Und ich werde euch ein neues Herz geben und eine neue Lebenskraft in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne (verbitterte, enttäuschte) Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes (vertrauensvolles) Herz geben. Und ich werde meinen Ruach (Meine Lebenskraft) in euer Inneres geben” (Hes 36,24-27). Wenn wir das wollen und aufrichtig danach suchen, dann geschieht das auch.

Das aber ist nicht immer so einfach. Der Prophet Joel greift zu einem radikalen Bild, weil er weiss um was es im Leben geht: “Zerreisst euer Herz und nicht eure Kleider”. Viel Mut dazu! Gehen wir an die Arbeit! In diesem Sinne wünsche ich allen einen friedvollen Shabbat Shalom.

Herzliche Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.