Der tiefste Lebenssinn für Zeit und Ewigkeit. Teil 2
Glaubensimpuls 563 von Gregor DalliardDas, was wir im Gim 562 aufgezeigt haben ist Fakt. Thora und Propheten haben uns davon überzeugt. Unser Leben wird damit von Dank und Lobpreis bestimmt. Religiöse Rituale und Opfer (auch das Messopfer) können dieses Sein in JaHuWaH niemals ersetzen. Sie wirken neben diesem Sein in JaHuWaH geschmacklos, frech und letztlich selbstzerstörerisch für sich und die Mitmenschen. Sie sind Ausdruck einer fehlenden Beziehung zu JaHuWaH. Ebenso wirken anhaltende Grübeleien über die Vergangenheit selbstzerstörerisch. Sie sind Ausdruck einer tiefen Beziehungslosigkeit zu JaHuWaH. Sie bringen nichts anderes als Minderwertigkeitskomplexe hervor. In der Beziehung zu JaHuWaH verlieren sie allerdings irgendwann ihre Wirkung völlig.
Die prophetische Botschaft in Psalm 50 und in vielen anderen Zeugnissen des TaNaCHs ist unmissverständlich klar. Im Vers 8 lässt der Prophet JaHuWaH sprechen: “Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind beständig vor mir”.
Dieser Vers ist aus dem Denken des Schreibers, der ein israelitisch-jüdischer Mensch war, zu verstehen. In jeder Generation glaubten und dachten viele des israelitisch-jüdischen Volkes wie die meisten Propheten. Ihnen waren die Anfänge ihres Glaubens bewusst und sie hielten sich daran.
Damit will der Schreiber JaHuWaH keineswegs sagen lassen: “Oh, wie freue ich mich an deinen Opfern”. Vielmehr sind die Opfer Ausdruck des tiefen Misstrauens JaHuWaH gegenüber. Sie sind eine Flucht in die Selbsterlösung. Deswegen tadelt JaHuWaH jene seines Volkes, die diesen Kult fördern und damit das absolute, freie und ungeteilte Vertrauen auf JaHuWaH verhindern. Unter ihnen sind vor allem Priester zu finden (Sadduzäer).
Klipp und klar sagt JaHuWaH: “Ich nehme keinen Stier aus deinem Haus, noch Böcke aus deinen Hürden. Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. Ich kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist mir bekannt. Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?” (Ps 50,8-13).
Wie gesagt: JaHuWaH braucht das alles nicht. ER will das Vertrauen aus dem der Dank hervorquillt. Daraus folgt eine innere Veränderung unseres Lebens im Umgang mit uns selbst, im Umgang mit den Mitmenschen und zu allen Dingen dieser Welt. Darin aber bleiben wir uns allezeit bewusst, dass Mensch Mensch ist und Mensch Mensch bleibt.
Im Vers 24 erfolgt die entsprechende Verheissung. “Wer Dank opfert, verherrlicht mich (JaHuWaH) und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil in Elohim sehen lassen”. Der zweite Satzteil “ihn werde ich das Heil in Elohim sehen lassen”, ist wie ein Kommentar des Schreibers. Es ist eine Redewendung, mit der im israelitisch-jüdischen Zusammenhang JaHuWaH allein gemeint ist. Eine Deutung kommt hier gar nicht in Frage.
Das Wort “opfert” ist bewusst gewählt. Es soll unmissverständlich auf die Tieropfer hinweisen, die JaHuWaH in keiner Weise gefallen oder beeindrucken, aber dem Opfernden schaden. JaHuWaH sieht zwar die Aufrichtigkeit jener Leute, die Schlachtopfer und Brandopfer darbringen (Vers 8). Deswegen tadelt er die Leute nicht, sie sind falsch gelehrt. Er zieht aber vor allem jene Priester und jene leitenden Menschen zur Verantwortung, die mit ihrer Praxis das Volk hindern, in Elohim JaHuWaH das Heil zu erfahren.
Aus dem Dank folgt Lobpreis: “Es mögen fröhlich sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen; es mögen stets sagen: ‘Gross ist JaHuWaH!’, die deine Rettung lieben” (Ps 40,17). Die Freude in JaHuWaH treibt die Bekennenden zur Aussage: “Halleluja! Lobt Elohim in seinem Heiligtum! Lobt ihn in der Feste seiner Macht! Lobt ihn wegen seiner Machttaten! Lobt ihn in seiner gewaltigen Grösse! Lobt ihn mit Hörnerschall! Lobt ihn mit Harfe und Zither! Lobt ihn mit Tamburin und Reigen! Lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte! Lobt ihn mit klingenden Becken! Lobt ihn mit schallenden Becken! Alles, was Atem hat, lobe Jah! Halleluja”! (Ps 150, 1-6).
JaHuWaH ist des Lobes wert. Alle Kreatur wird im TaNaCH zum Lobpreis JaHuWaHs aufgefordert. Wie kann jemand zu dieser Überzeugung gelangen? Diese Zeugen sind Menschen wie Melchisedek, Abraham und andere, die ihr Vertrauen zu JaHuWaH aufgebaut haben. Sie sind darin beheimatet und geborgen. Niemand kann sie von diesem Schatz abbringen. Er bewährt sich allezeit in ihrem Leben, in ihrem Menschsein, selbst in Zeiten schwerster Not. Davon sollen und wollen sie die Nachwelt überzeugen. Das ist die Sendung, die ihnen Elohim JaHuWaH für diese Welt aufgetragen hat: “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” Jes 51,4). Allein schon darum ist JaHuWaH alles Lobes wert. Diese uralten Werte und Verhaltensnormen, die uns die Zeugen des Lebens, die Freunde JaHuWaHs, vermitteln, sind nicht zu übertreffen. Sie sind echt, sie sind aus den tiefsten Lebenserfahrungen im Umgang mit JaHuWaH erwachsen. Sie haben Hand und Fuss.
Die Propheten und Prophetinnen (Prophetinnen gab es mindestens sieben) lebten aus der Beziehung zu JaHuWaH Elohim, in guten wie in schlechten Zeiten. Die Zahl der Gerechten Israels war im Laufe der Geschichte gross. Das ist sie bestimmt auch heute noch, wenn sie für unsere Augen auch nicht so sichtbar ist.
Wir erinnern uns an die Worte des Moshe, des Maleachi und anderer: “‘Womit soll ich vor JaHuWaH treten, mich beugen vor dem Elohim der Höhe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? Wird JaHuWaH Gefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Bächen Öls? Soll ich meinen Erstgeborenen geben für mein Vergehen, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele?’ ‘Er hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert JaHuWaH von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und einsichtig (demütig) zu gehen mit deinem Elohim?’” (Mi 6,6-8). Dieses “Evangelium” ist wunderbar. Es entspannt uns restlos. Das brauchen wir, jeder persönlich für sich und im Umgang mit den anderen Menschen.
Alles das ist eingebettet im umfassenden Zeugnis und Bekenntnis: “Alle Pfade JaHuWaHs sind Gnade und Treue denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren” (Ps 25,10). Was heisst das: “denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren”? Aus dem gesamten tiefen Zusammenhang des TaNaCHs heisst das: denen, die JaHuWaH in allem, bei allem und aus allem vertrauen. Das ist der tiefste Sinn eines Bundes.
Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat Shalom! Herzliche Grüsse
Gregor Dalliard
Einladung zu den Vorträgen in D-83317 Achtal / Teisendorfer Str. 93 (kein Bahnhof):
Samstag, 6. und Sonntag, 7. August 2022. Austausch über biblische Inhalte. Samstag/Sonntag 11.00. Anmeldung: bitte telefonisch unter 08666 – 2174 973. Wegen Unterkunft bitte telefonisch anfragen.
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.