Nach dem Bilde JaHuWaHs geschaffen (vgl. 1Mo 1,26). Teil 2
Glaubensimpuls 558 von Gregor DalliardJa, wenn wir die Gedanken JaHuWaHs denken möchten und den Willen JaHuWaHs umzusetzen versuchen, dann sind wir in SEINEM Bilde. Manche sind aber bei diesem Gedanken verzagt. Sie sagen sich: “Was soll ich nach den Gedanken JaHuWaHs fragen, wozu nach ihnen suchen? Das schaffe ich niemals. Niemals werde ich die Gedanken JaHuWaHs denken können, und wenn ich sie denken könnte, was sollte das in meinem Leben ändern, ich werde damit nichts anfangen können, denn ich bin Mensch und dazu noch ganz schön verdorben, zumindest in meinen Gedanken.” Sie geben vorschnell auf! Sie wollen sich keine Mühe geben nach den Gedanken JaHuWaHs zu fragen. Für sie ist das nur mit Stress verbunden.
Woher kommt dieses Denken? Als ich junger Priester war, organisierte ich im Oberwallis die ersten katholisch-charismatischen Bibelstunden. Ich war vom “Neuen Testament” erfasst und begeistert. Empörung ging durchs Land, als wir dieses Vorhaben bekannt gaben, ausgehend von meinen Priesterkollegen. Trotzdem kamen Pfarreiangehörige und Neugierige an die Bibeltreffen und wir hatten ganz schöne Zeiten miteinander. Keiner ahnte, was sie noch alles auslösen würden.
Nach der theologischen Ausbildung und Kenntnis war für mich klar, dass allein der Vatikan die Kompetenz besitzt, das “AT” und das “NT” im Geiste Gottes, der angeblich der Geist JaHuWaHs sein soll, entsprechend korrekt auszulegen. Damals war ich dem Vatikan total ergeben, denn etwas anderes kannten wir nicht und etwas anderes wäre für uns damals auch nie in Frage gekommen. Dieses Denken entsprach unserem damaligen “biblischen” Kenntnisstand.
Bei der Priesterweihe wirft sich der Priesteramtskandidat vor dem Bischof der Länge nach auf den Boden hin. Dies in Gegenwart der ganzen Pfarrei und der vielen Gäste, die gleichzeitig als Zeugen fungieren. Vor allen Anwesenden verspricht er öffentlich, ergreifend und hoch emotional, von nun an nur noch das denken und tun zu wollen, was der Papst denkt, was der Papst entscheidet und will. Das ist ein ergreifender Akt (Gelübde des Gehorsams). Der Priesteramtskandidat bringt in diesem hoch liturgischen öffentlichen Akt seine totale Selbstaufgabe und Unterwerfung unter den Papst und die kirchlichen Dogmen zum Ausdruck. Damit gibt er sein persönliches Denken und Handeln vollkommen auf (Kadavergehorsam). In Freikirchen funktioniert das Aufgeben des Denkens ähnlich, allerdings nicht so emotional wie in meinem (katholischen) Fall.
Mit diesem liturgischen Akt demonstriert die Kirche das, was Paulus in Gal 2,20 lehrt: “nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir”. Paulus verflucht alle, die seinem “Evangelium” nicht glauben (Gal 1,8-9). Seine innere Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit übertüncht er mit Lebensweisheiten aus der Thora, indem er alles andere vortäuscht: “Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht”! (Röm 12,14). Er verflucht, aber lehrt, “flucht nicht”.
Daran hält sich jeder Papst. Diese Zweigesichtigkeit ist seit 1'700 Jahren fest verankertes Dogma der Getauften. Ein Papst wird diese Dogma des Paulus in alle Ewigkeit nicht ändern dürfen. Die Verfluchungen aller jener, die nicht glauben wie der Papst, d. h. wie Paulus, werden heute zwar nicht mehr öffentlich vorgenommen, aber sie gelten allezeit und bleiben wirksam, weil sie Dogma sind.
Entsprechend fromm und ergeben glaubte, befolgte und lehrte ich alles dem katholischen Kirchengesetz entsprechend, nach Gal 1,8-9. Entsprechend fielen meine Ratschläge und Aufforderungen im Beichtstuhl aus, entsprechend waren meine Predigten, die diversen Gespräche und Ansprachen.
Meine Zuhörer waren verzweifelt, als ihnen Mt 5,48 bewusst wurde: “Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist”. Ein Priester wird diesen Ausspruch Jahushuas völlig anders verstehen und völlig anders auslegen müssen, als ein Jude, der das aus dem Geiste JaHuWaHs tut. Ein Priester muss seine Hörer auffordern, die Gebote und Lehren, die Sakramente und liturgischen Vorschriften der Kirche willentlich und wissentlich genaustens nach den Gedanken und dem Willen des Vatikans zu praktizieren. So erfüllt er das christliche Gesetz der Vollkommenheit. Nur so ist er vollkommen, wie der Vater, d. h. wie der Gott-Vater der Hl. Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit im Himmel vollkommen ist.
Das aber ist für einen Katholiken mit einem nie enden wollenden frommen Stress verbunden. Das schafft keiner, vollkommen zu sein wie der christliche Vater-Gott im Himmel. Darum werden die Millionen Katholiken einfach fromm vor sich hin trotten und an den Priester gebunden bleiben, indem sie sich vom Priester die Absolution geben lassen. Die innere Abneigung gegen diesen Jesus und dessen Vater ergibt sich aus diesem falsch gedeuteten Ausspruch des Jahushua von Nazareth (Mt 5,48). Kein Mensch fühlt sich vollkommen, wenn Vollkommenheit als fromme Leistung verstanden wird. So ist das in der Kirche. Wie gesagt holt er sich also die Vollkommenheit beim Priester im Beichtstuhl, durch die Absolution. Die Gründer des Christentums haben, wie so vieles, auch diesen Vers völlig für ihre Zwecke missbraucht. Darüber aber ein andermal.
Ja, ich war als Priester immer voll dabei, mit ganzer Hingabe. An jedem biblisch orientierten Wachstumsschub hielt ich fest, bis zum nächsten, bis auch ich zu der Quelle des Lebens vorstossen durfte, um derentwillen der grosse Prophet und Leidensknecht Jirmejahu (Jeremia) so viel gelitten hat. Er rief dem jüdischen Volk in einer Zeit äusserster Not zu: “So spricht JaHuWaH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16).
Das war ein Schrei des Propheten und Leidensknechtes Jirmejahu aus tiefstem Herzen. Nichts in der Welt nützt uns etwas, nichts befriedigt uns, wenn wir die innere Ruhe nicht finden. Weil wir im Bilde JaHuWaHs geschaffen sind, lässt sich die innere Ruhe auch nur in JaHuWaH finden. Wir sollten uns durch niemanden und nichts davon abhalten lassen, von niemandem etwas vortäuschen lassen, so, als wäre die innere Ruhe ausserhalb von JaHuWaH zu finden. Diese Täuschung mag perfekt funktionieren, bis zu den Toren der Ewigkeit, aber dann ist Schluss.
Lasst uns immer und immer wieder gerne die Worte des Propheten und Leidensknechtes Jeshajahu (Jesajas) zu Herzen führen: “Einen gerechten und rettenden Elohim gibt es ausser mir nicht! Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Elohim und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurückkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören und sagen: Nur in JaHuWaH ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es werden alle beschämt werden, die gegen ihn entbrannt waren” (Jer 45,21-24).
Dieses Vertrauen heisst, im Bilde JaHuWaHs zu sein und zu leben, mag in meinem Leben geschehen was will. Mag ich schuld sein oder nicht, dieses Vertrauen ist entscheidend und wird über mich entscheidend sein. Darin habe ich meinen Frieden und meine Ruhe.
Was aber machten Paulus und die Gründer des Christentums? Sie kehrten dieses gewaltige Zeugnis um, verdrehten es in brutalster Weise. Das Vorgehen ist darum so scheusslich, weil sie damit ein grenzenloses Elend über die Juden und die Menschheit ganz allgemein gebracht haben. Entsprechend den griechisch-römischen Vorgaben wandelten sie Jahushua von Nazareth unter dem Namen Jesus Christus in die griechisch-römische Gottheit “Helios” oder “Sol Invictus” um, und predigen: “damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beugt, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus Herr ist….” (Phil 2,10-11).
Nirgendwo finden wir im Bekenntnis der Propheten “dass ein Jesus Christus Herr ist”. Nirgendwo finden wir im TaNaCH einen Hinweis oder eine Aufforderung von JaHuWaH, dass “jedes Knie sich beugen wird der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters”. Eine solche Ersatztheologie, die das auserwählte Volk zum Aufgeben seines direkten Vertrauens auf JaHuWaH und zur Anbetung eines Jesus Christus verpflichtet, so etwas Aussergewöhnliches hätte JaHuWaH durch seine Propheten längst und durch alle Zeiten hindurch vorausgesagt. Damit hätte JaHuWaH sie zum Aufgeben SEINES Auftrages, Licht für alle Völker zu sein, verleitet. Ebenso hätte ER sie betrogen, indem ER ihnen alle zugesprochenen zukünftigen Verheissungen wieder weggenommen hätte.
Das christliche Blendwerk des Paulus und seiner Mitbegründer setzt sich aus einer perfekt verstümmelten und todbringenden Umdeutung des prophetischen Wortes zusammen. Es nennt sich Ersatztheologie. Es ist darum so verführerisch perfekt, weil es als Geheimnis des Glaubens proklamiert wird, das bisher angeblich verborgen war, und nun einzig und allein dem Paulus offenbart worden ist (vgl. Eph 3,3): “nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, jetzt aber offenbart” (Röm 16,25).
Nun aber halten wir uns an den Grundsatz des bewährten prophetischen Wortes und das ist in diesem Zusammenhang von fundamentalster Wichtigkeit: “Denn der Elohim, JaHuWaH, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat” (Amos 3,7). Von einem Jesus Christus hat er über keinen SEINER Propheten jemals etwas enthüllt. Davon war auch Jahushua von Nazareth überzeugt (vgl. Mt 5,17-19). (Im Gegenteil: Bete Jesus nicht an und diene ihm nicht, 2. Gebot).
Wie wir schon sagten: Die grosse Masse der Menschen lebte zur Zeit des Paulus als Sklaven. Sie waren den römischen Herren in der damaligen bekannten Welt willkürlich ausgesetzt. Es gab kein Recht und keine Gerechtigkeit, wenn es so etwas gab, dann nur für die herrschenden und privilegierten Herren. Das “Evangelium” des Paulus sprach vor allem diese Masse an. Eine gleich bevorstehende radikale Wende ihres elenden Lebenszustandes stünde gleich bevor. Wenn sie sich auf den auferstandenen Jesus Christus taufen lassen würden, der umgehend als der neue König erscheinen werde, dann würden sie mit ihm allezeit herrschen (vgl. 2 Tim 2,12; Röm 8,17; 2Thess 1,10):
“….danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten!” (1.Thess 4,17). Die Getauften werden bei der Ankunft ihres Gottes Jesus Christus herrschen und Gericht an den Herrschenden und an den Juden vollziehen (vgl. 2Thess 1,6-10). Davon aber spricht kein Prophet. JaHuWaH hat keinen seiner Propheten jemals solches wissen lassen.
Parallel löste Paulus bei den unwissenden Massen unvorstellbare Ängste aus. Gleich stünden schreckliche Gerichte bevor. Der auferstandene Jesus hätte sich ihm unter dramatischen Umständen geoffenbart. Wer seinem “Evangelium” nicht glauben würde, der würde von dem gleich erscheinenden auferstandenen Richter Jesus Christus und den mitherrschenden Getauften verdammt und für ewig in die Hölle verbannt werden. Der Beweis seien seine Entrückungen, Visionen, Erscheinungen und Offenbarungen durch den auferstandenen Jesus, der umgehend vom Himmel herab komme. Überall wo Paulus hinkam, rühmte er sich mit seinem “Evangelium”, das er direkt vom Himmel empfangen habe. Was ist aus diesem “Evangelium” hervorgegangen? Da bleibt uns der Atem stocken. Wir können nur innehalten und seufzen: Oh, oh!
Dass er nichts von JaHuWaH, seinen Lebensweisungen und SEINEM prophetisches Wort hielt, bestätigt er selbst mit der Äusserung: “zog ich nicht Fleisch und Blut zurate” (Gal 1,16). Damit ist das Wort der Propheten und ihre entsprechende zusammenhängende Deutung zu verstehen. Das aber war ihm egal, denn das Ende der Welt stand sowieso gleich bevor (vgl. 1Kor 7). Mit seinem “Evangelium” zog er eine Masse von Menschen in seinen Bann. In den heidnischen Vorstellungen von Leben und Tod verwurzelt und gefangen, verstanden sie nichts zu hinterfragen. Sie wollten einfach nur raus aus ihrem elenden Leben und herrschen. Das alles passte zu ihren Erfahrungen und Erwartungen. Sie kannten das prophetische Wort in seinem wunderbaren Zusammenhang nicht.
Alle möchte ich herzlich mit den Worten des grossen Propheten und Leidensknechtes Jirmejahu (Jeremia) grüssen: “….sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich JaHuWaH bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht JaHuWaH” (Jer 9,23). Gross ist unser Dank und unsere Freude über das empfangene Leben, das ist die Ruhe in IHM und aus IHM.
Möge der Shabbat ein Tag des Segens und des Dankes sein.
Ganz liebe Grüsse und Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.