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Ersatztheologie – Gedanken dazu. Teil 5

Glaubensimpuls 510 von Gregor Dalliard

Ja, so sagten wir: Über dieses Volk, das ER seinen erstgeborenen Sohn nennt, spricht JaHuWaH alle Völker an. Schrittweise wenden sie sich SEINEN Forderungen zu. Welch eine umwerfende Botschaft! Wie wir immer wieder sagen: Vieles von dem, was die Propheten voraussagten ist bereits in die Verfassung mancher Völker eingegangen, ohne dass sich die betreffenden Völker dessen bewusst sind. Wunderbar!

Wir haben schon oft darüber geschrieben, was dies alles bedeutet. Wer sich nicht auf das Zeugnis Abrahams und das des TaNaCHs beruft, ist nicht vom Geiste JaHuWaHs gezeugt und geboren. Das aber wissen und realisieren viele nicht. Es ist auch nicht die Schuld dieser Masse von Menschen. Aber ein solcher Mensch denkt nicht mit JaHuWaH (vgl. Jes 2,2-5). Ein solcher Mensch mag sich auf noch so viele Verse aus dem TaNaCH berufen, die fälschlicherweise im “Neuen Testament” zitiert werden, er lebt dennoch im konstanten Widerspruch und Protest gegen JaHuWaH und seine Propheten. Er täuscht uns etwas vor. Dessen sind sich Abermillionen Christen gar nicht bewusst.
Immer schon ist ihnen die Ersatztheologie als der Neue Bund, das “Neue Testament”, gepredigt worden. Wir haben den Zugang zum TaNaCH gefunden. Der TaNaCH ist die Bibel der Juden. Er war auch die verbindliche Bibel des Jahushua von Nazareth. Darin finden wir die Zusammenhänge des prophetischen Wortes. Er ist das Haus des Lebens. Und da haben wir das “Neue Testament”, eine Mischung aus dem prophetischen Gesamtzusammenhang und der persisch-griechischen Philosophie.
Den Unwissenden ist und bleibt das “Neue Testament” der Neue Bund, den JaHuWaH mit den Christen geschlossen hat und der aus dem TaNaCH hervorgegangen sein soll. Diese fromme durchtriebene Verlogenheit war uns bis vor wenigen Jahren völlig unbekannt. Jene, die sich so sicher in der Ersatztheologie, in der Ersatzerlösung wähnen und sich damit brüsten, im neuen Bund mit JaHuWaH zu leben, sind sich ihres erbärmlichen Zustandes und ihrer frommen Zugehörigkeit nicht bewusst. Sie ist der verführerische Weg der paulinisch-christlichen Selbstheiligung. Uneinsichtig, im Fehlen jeglicher Demut, halten ihre Führer an ihrem folgenschweren Irrtum fest. Sie tun das blind und versessen. Die Folgen der christlichen Ersatztheologie müsste heute denkende Menschen aus ihrer frommen Ruhe bringen. Warum gerade heute?

Auf der Grundlage der modernen Informations- und Kommunikationstechnik sind den Menschen heute die Zugänge zu den geschichtlichen Fakten und Zusammenhängen möglich. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten gab es keine Möglichkeit des persönlichen Forschens, was den Glauben betraf. Die Folge war die totale Ausgrenzung oder der Tod. Heute können die religiösen Irrtümer nicht mehr wie übertünchte Gräber gehütet werden. Das theologische Blendwerk, das uns bis dahin zu blinden Mitläufern gemacht hatte, bricht auseinander. Die entsetzlichen Folgen sind nicht mehr weg zu wischen. Nicht umsonst sagt Jahushua zu jenen, die vor dem TaNaCH die Augen verschliessen: “Lasst sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen” (Mt 15,14). Eine Aussage, die uns weh tut, weil daraus böse Reaktionen folgen.
Die christlichen Kirchenväter haben diese Aussage des Jahushua allerdings aus dem jüdischen Kontext gerissen und diese Worte so dargestellt, als hätte Jahushua, der selbst ein Pharisäer war, damit seine Mitbrüder, die Schriftgelehrten, gemeint. Nein, seine Mitbrüder haben sich allezeit ernst- und gewissenhaft mit der Auslegung der Thora und den übrigen Schriften im TaNaCH beschäftigt. Das würde kein Blinder tun! Sicher gab es unter den Schriftgelehrten solche, die zu manchen Fragen eine unterschiedliche Erkenntnis erlangt hatten, wie etwa in den beiden Schulen von Shammai und Hillel. Hillel war der Lehrer Jahushuas von Nazareth. Diese Unterschiede wurden aber stehen gelassen.
Es gab bestimmte Glaubensgrundlagen, worüber sich alle Juden einig waren, wie die feste Überzeugung, dass JaHuWaH EINZIG EINER (Im Sinne von EIN EINZIGER) ist und kein dreieiniger oder dreifaltiger Gott. Auch, dass JaHuWaH nie in Menschengestalt, als ein wahrer Gott und ein wahrer Mensch, hier auf Erden herumlaufen würde. Ebenso der Glaube, dass jemand durch das Blut eines Gott-Menschen gerettet werden muss oder kann usw. usf. Aber unterschiedliche Auslegungen zu ethisch moralischen und praktischen Verhaltensfragen gehörten und gehören innerhalb der jüdischen Schriftgelehrten zum völlig normalen Leben.
Niemals hätte Jahushua seinen Glaubensbrüdern, die nicht seiner Meinung waren, ein solch bodenlos freches Urteil an den Kopf geworfen, wie es uns in Mt 15,14 suggeriert wird. Das ist eine typisch christliche Unterstellung, das Werk jener Theologen, in deren Herz die Ersatztheologie ihren Anfang nahm.

Lesen wir Mt 15,20. Das medizinische Wissen und die medizinischen Weisungen des Moshe, der Propheten und der Priester sind aus der Lebenserfahrung heraus erwachsen und den Menschen zum Segen geworden. Sie hatten sich im Laufe der Geschichte als schützende und heilsame Massnahmen absolut bewährt. Es ist schlichtweg unmöglich, dass Jahushua sie über Bord geworfen hätte. Alle Reinheitsvorschriften, verbunden mit dem regelmässigen Waschen der Hände, der Mikwe (rituelles Tauchbad), galten als wichtige vorbeugende medizinische Massnahmen. Sie gehörten zum Leben des Juden, der in JaHuWaH seine Verantwortung gegenüber den Mitmenschen wahrnahm.
JaHuWaH lebt mit den Menschen, ist mit ihnen unterwegs. Die Reinheitsvorschriften und die Beziehung mit JaHuWaH waren eine einheitliche Angelegenheit, wie alles andere im Leben auch. Die heidnischen Völker kannten dieses einheitliche Verhältnis zu ihren Göttern nicht, darum kannten sie diese medizinischen Massnahmen nicht. Unter diesen Völkern brachen immer wieder vernichtende Krankheiten und Epidemien aus, während die Juden die Weisungen JaHuWaHs befolgten und weitgehend davon verschont blieben.
Die Walliser haben im 19. Jahrhundert die letzten Juden aus der Judengasse (Ghetto) in Naters/Brig, im Schloss Chillon, am Genfersee ertränken lassen. Die Juden in der Judengasse in Naters blieben vor Epidemien verschont, während die Christen von Epidemien dahingerafft wurden. So kam man in der Kirche zum Schluss: Die Juden stehen mit dem Teufel im Bund, sie sind die Verursacher von Epidemien – also wurden sie ertränkt. Heute existiert in Naters/Brig nur noch die Judengasse, mit einer kleinen Inschrift als Erinnerung. Und, es lebt noch ein einziger bekennender Jude im Oberwallis, ein Geschäftsmann, der bei wichtigen Entscheidungen gerne zu Rate gezogen wird.

Abraham erkannte, dass der Mensch allezeit die Neigung zum Fehlermachen in sich trägt. Damit ist nicht nur die Sexualität gemeint, abgesehen davon, dass JaHuWaH die Sexualität schuf und gebot. Aber, und das war das aussergewöhnlich Neue: Abraham erkannte, wie der ganze religiöse Götterwettlauf unter den Menschen nichts am Menschen zu verändern vermag. Kein Mensch wird durch Religion zu einem besseren Menschen gemacht, wie wir das in den Religionen gelehrt bekommen. Die Propheten sagen uns, dass JaHuWaH, über uns Menschen Gedanken des Heils (Friedens) haben, denn so sagen sie uns ziemlich am Anfang des TaNaCHs: “denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe” (1.Mo 8,21).
In der Beziehung zu JaHuWaH hat das auserwählte Volk erkannt, dass kein Mensch durch Religion, durch Riten und religiöse Übungen erlöst werden kann. Wenn ein Mensch solches glaubt, dann endet er in den frommen Fluten der Scheinheiligkeit. Sie reissen alles mit und ersäufen die Menschen in ihrem Schein der Frömmigkeit.

Abraham erteilte dem gesamten Schein der Götter, ihren Welten, ihren Forderungen, ihrem Blendwerk und ihren Vertretern, eine klare Absage – ein für allemal. Er vertraute JaHuWaH bedingungslos und in jedem Fall, obwohl er trotzdem schwere Fehler machte, wie später auch David. Aber die Umkehr zu JaHuWaH war eine Frucht der gepflegten Beziehung zu JaHuWaH. Das ist das Wesen der Zeugung und Geburt in und aus JaHuWaH. Genau das bewährt sich im Leben und im Tod.
Das Zeugnis über Abraham ist eindeutig klar: “Und er vertraute dem El Eljon (baute die Beziehung zu JaHuWaH auf) und er (JaHuWaH) rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.” Das ist die Gerechtigkeit vor JaHuWaH, die durch nichts ersetzt werden kann. Nichts und niemand kann diese Beziehung jemals unterbrechen, für nichtig erklären oder ersetzen, selbst die christliche Gottheit Jesus Christus nicht, obwohl sie von den Christen als der wahre Gott und der wahre Mensch angebetet wird. Daran ändern Milliarden von Menschen nichts, die auf den Namen dieser Gottheit getauft sind. JaHuWaH hebt nicht alle Probleme in meinem Leben auf, aber JaHuWaH hilft mir, darin zu leben oder nach neuen Wegen zu suchen, je nachdem worum es sich handelt.

Das grosse Ziel steht von Anfang an fest, auch das kennen wir inzwischen: “Und JaHuWaH wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tag wird JaHuWaH einzig sein und sein Name einzig” (Sach 14,9). Damit ist uns inzwischen auch der nächste Schritt bekannt: Denn: “Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg JaHuWaHs, zum Haus des Retters (Erlösers, Befreiers) Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehrt und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort JaHuWaHs von Jerushalajim” (Jes 2,3, lies Jes 2,2-5).
Nachdem bereits viele Völker ihre Waffen gegeneinander niedergelegt haben werden und JaHuWaH weiter wirksam richten wird, “und er wird richten zwischen den Nationen und für viele Völker Recht sprechen”, folgt der nächste Schritt: d. h. die Menschen werden bewusst oder unbewusst die Weisungen JaHuWaHs beherzigen und umsetzen, denn “sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen” (Jes 2,4).
Dann wird, gemäss prophetischem Wort, der letzte Schritt folgen: “Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurückkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören und sagen: Nur in JaHuWaH ist Gerechtigkeit und Stärke” (Jes 45,23).

In dieser frohen Überzeugung grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen gesegneten Shabbat. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.