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Glaubensimpulse überarbeiten – eine dringende Notwendigkeit!

Glaubensimpuls 468 von Gregor Dalliard

Ich bin gerade daran meine früheren Glaubensimpulse zu überarbeiten und zum Teil sogar zu löschen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte bin ich schrittweise tiefer in die biblischen Zusammenhänge hineingewachsen. Seit längerer Zeit schon, während der angeblichen Corona-“Pandemie”, als die alten Menschen unter Angst und Schrecken aus den Familien und unserer Mitte entfernt und eingesperrt worden waren, wussten viele Menschen nicht wie sie die Zeit totschlagen sollten. Was blieb vielen anderes übrig als täglich “Ausflüge” in die Medienlandschaft zu unternehmen. So sind einige bei meinen Glaubensimpulsen (Gim) gelandet. Für einige war das absolutes Neuland, das sie bis dahin so noch nie betreten hatten. Um es kurz zu machen: Etliche wurden beim Lesen der Gims ganz schön durcheinander gebracht, denn das was in den Gims der ersten Zeit geschrieben steht und das was ich heute schreibe, steht im totalen Widerspruch zueinander. Schon seit längerer Zeit beschäftigt mich diese Tatsache und damit die Frage, wie gehe ich damit um? Lange Zeit dachte ich, ich müsste alles so stehen lassen, wie ich es in der jeweiligen Zeit geglaubt und niedergeschrieben habe. Nun aber zeigte sich doch immer wieder und immer öfters, dass dadurch LeserInnen verunsichert werden. Vor wenigen Tagen schrieb mir ein Leser in einer Mail : “..Mir fällt es aber schwer zu unterscheiden was in Deinen älteren Texten richtig ist und was nicht. Ich habe die Gim von 1 bis etwa 280 ausgedruckt..” Ich bin dem Schreiber sehr dankbar für diese Mitteilung. Allen, die mich auf diese Problematik aufmerksam gemacht haben danke ich herzlich.

Wann begann ich meine ersten Glaubensimpulse im Internet zu veröffentlichen? Es war im Herbst 2011! Im Jahre 1988 wurde ich von der katholischen Kirche und ihrem Heil exkommuniziert. **Als junger Priester fing ich an die Inhalte des “Neuen Testamentes” – schrittweise – über die Lehren (Dogmen) und Sakramente der Kirche zu stellen. Das schuf zusehends Konflikte und führte 1988 zur Exkommunikation. Was ging dieser Sache voraus? Damals wimmelte es nur so vor engagierten unterschiedlichen freikirchlichen und christlichen Gemeinschaften. Sie zogen wie Schwärme durch die Lande und pochten auf das “Neue Testament”. Von diesen “pfingstlichen” Aufbrüchen wurden selbst viele katholische Theologiestudenten erfasst, auch ich. Auch manche Theologieprofessoren in Fribourg (Freiburg CH), wo ich zu jener Zeit studierte. Unter der Leitung von Christoph von Schönborn, heute Kardinal in Wien, kamen wir regelmässig zu Bibeltreffen zusammen. Zu jener Zeit war er mein Beichtvater. Von dieser Aufbruchstimmung war ich ganz besonders angetan, so wie sie uns in der Apostelgeschichte überliefert wird. Wie es damals war, zur Zeit der Apostel, die ja angeblich alle katholische Christen geworden waren, so sollte es auch in unseren Tagen wieder werden, wenn wir nur genug Glauben aufbringen würden. Diesen Jesus wollte ich kennenlernen und ihm allein mit ganzer Hingabe angehören. Er konnte seine Kirche doch noch retten, die nach dem Konzil (1962-65) auseinanderzubrechen drohte. Die römisch-katholische Kirche verlor damals zusehends an Einfluss auf das Leben vieler Katholiken. Also musste was dagegen unternommen werden. So setzte ich mich mit allen Kräften, Tag und Nacht, zur Rettung der Kirche ein. Er, Jesus, konnte seine Kirche doch nicht so sang- und klanglos aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinden lassen, während sich die Pforten der Hölle immer sichtbarer öffneten. Hatte nicht er sie, seine Kirche, gegründet, als der erste Christ dieser Welt? Hatte nicht er sie im “Neuen Testament” als jene Macht in Petrus, dem ersten Papst, be- und gegründet und sie darin für alle Zeiten verankert. Hatte nicht er, eindeutig und nicht zweideutig, gelehrt, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen würden, weil er allezeit bei ihr sein würde? Und was geschieht nun, was geht da vor sich? Das glaubte ich 1977 als frisch gebackener Priester, als ich von Bischof Nestor Adam, zum Vikar von Zermatt eingesetzt worden war. Das glaubten wir damals noch – ohne Zweifel!

Später blieb es aber nicht beim Lesen des “Neuen Testamentes”. Wer im “Neuen Testament” zu lesen anfängt, wird mit der Zeit feststellen, wie oft die Autoren des “NT” sich auf die Bibel des Jahushua von Nazareth berufen, also auf den TaNaCH, das “Alte Testament” (AT). Folgt die betreffende Person aber genau diesen Spuren (Angaben), überkommt sie mit der Zeit automatisch ein mulmiges Gefühl. Schrittweise muss sie feststellen, dass die Bibel des Jahushua von Nazareth von etwas ganz anderem spricht, als die Autoren des “NT” uns das vermitteln. Oberflächlich gesehen, scheint die Sache zu stimmen, aber inhaltlich ist sie völlig widersprüchlich. Ein guter Christ versucht diese Wahrnehmungen kategorisch als Einflüsse des Teufels zu verdrängen. Warnen denn nicht alle Zeugen des “NT” eindringlich vor diesem Einfluss? Es darf ja nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Was geschieht dann? M. E. gibt es nur drei Möglichkeiten. Erstens: Der Leser verdrängt diese Wirklichkeiten, die sich ihm als Widersprüche auftun. Er verwirft sie als satanische Versuchung ein für allemal. Er hat dafür ein zusätzliches Argument: Abermillionen Christen glauben an die Widerspruchslosigkeit des “NT”, wie nur sollten sie alle bloss falsch liegen? Fromm indoktriniert, getrimmt und blind gemacht, glauben sie an die Erlöser-Gottheit des Paulus. Er hat aus dem Juden und Pharisäer Jahushua von Nazareth die Gottheit Jesus Christus gemacht, indem er den Juden Jahushua auferstehen liess. Es konnte doch nicht sein, dass der von ihnen als Messias geglaubte Jahushua, einfach nun tot war, denn vom Messias, bzw. dem Messianischen Reich, heisst es doch in der Bibel (“Altes Testament”), dass wenn der Messias, bzw. das Messianische Reich angebrochen ist, es nicht mehr ausgelöscht werden kann, nicht sterben kann. Also, so dachten sie sich, muss der Jesus Christus, da wir ihn für den Messias hielten und halten, unbedingt leben. Sie liessen ihn ganz einfach auferstehen – und so lebt der Messias allezeit! Sie erzählten, er würde zur Rechten des Vaters im Himmel wohnen und herrschen, aber er würde gleich wiederkommen. Daraus ist aber nichts geworden. Das einzugestehen geht aber über das biblische Fassungsvermögen der Christen hinaus, denn damit würden sie den Juden recht geben müssen, die immer schon sagten, dass der Jude Jahushua von Nazareth nie der Messias war und dass er das auch nie sein wollte, denn sein Glaube war vollumfänglich auf das biblisch-prophetische Wort gegründet und aufgebaut. Das zu glauben wäre aus der Bibel leicht ersichtlich – wenn wir der Spur des prophetischen Wortes beharrlich weiter folgen würden. Damit aber wäre die christliche Religion am Ende. Die betreffende Person wird aus diesen Gründen die Spur nicht weiterverfolgen. Sie bleibt bei dieser Religion. Sie geht jeder grundlegenden Auseinandersetzung aus dem Weg, um sich nicht in “Unsicherheiten” zu verwickeln.
Die zweite Möglichkeit ist diese. Die durch die Widersprüche verunsicherte Person schmeisst das “NT” als Märchenbuch ein für allemal über Bord. Im gleichen Zug aber schmeisst sie auch die Bibel des Jahushua, den TaNaCH (das “Alte Testament”), über Bord. Ich habe im Laufe meines Lebens einige junge Theologen gekannt, die das so gemacht haben. Schade! Den dritten Weg bin auch ich gegangen. Ich gehe der Sache auf den Grund – Schritt für Schritt. Das kann lange dauern und zahllose Auseinandersetzungen mit sich bringen, auch den Verlust von liebgewonnenen Menschen bedeuten. Bei mir ging das über Jahrzehnte – immer in Etappen. Wer aber hat denn schon so viel Zeit, den Glaubenssachen auf den Grund zu gehen? Wer will das sich und seinen Nächsten antun? Die Aussagen des “NT”, im Lichte des prophetische Wortes im TaNaCH (“Altes Testament”) geschaut, erweisen sich als so falsch, verlogen, und so widersprüchlich. Gerade dieser willkürliche Missbrauch der prophetischen Texte im “NT”, öffnet einem Suchenden schliesslich die Augen. Schritt für Schritt wird er regelrecht und gründlich hingeführt, auf die wahren prophetischen Zusammenhänge der Bibel – ein Weg zum Ziel!

Ein Letztes, das ich erwähnen muss. Es ist grauenvoll, was sich uns auf dieser Entdeckungsreise durch den Dschungel des Christentums, hin zur Quelle des prophetischen Wortes, an Ungeheuerlichkeiten auftut. Vor wenigen Tagen sah ich die Sendung “Faszination Israel”. Noemi Isaac, 89 Jahre alt, überlebte die grauenhaften Qualen in Auschwitz. Das grausame, entsetzliche Leid das abertausenden jüdischen Kindern und Säuglingen – wehr- und schutzlos ausgeliefert – in diesen Jahren zugefügt worden ist, übersteigt alles Denken. Das geschah inmitten der bis dahin schon bald 2000 Jahre dauernden christlichen Erziehung der Völker Europas. Ich konnte das Interview nicht zu Ende sehen. Mir wurde dabei übel. Ich musste mich hinlegen. Fazit: In Abraham gab JaHuWaH der Welt das prophetische Wort als Segen mit auf den Weg durch diese Welt. Jeder Missbrauch ruft schreckliche Folgen hervor. Dessen sollen und müssen wir uns bewusst werden und die Konsequenzen daraus ziehen, wollen wir in Europa nicht ein weiteres Mal in dieses Elend reiten. Die Sache schlummert.. Diesen Missbrauch haben die Gründer des Christentums, wie Paulus, Johannes, Melito von Sardes, u.a,m. in die Wege geleitet, nicht etwa die Gallier, Kelten, Römer, die Esoteriker, die Indianer, die Hindus, die Buddhisten etc. Die frühen Kirchenväter (sie kamen fast ausnahmslos aus der griechischen Kultur) haben diesen Prozess der fromm getarnten Zerstörung und der fromm übertünchten Bosheit mit allen Mitteln weiterentwickelt, intensiviert. Die schreckliche, entsetzliche und schauerliche Frucht, die aus diesem abgrundtief bösen Prozess des Missbrauchs der Bibel (“Altes Testament”) herangereift ist, ist der Holocaust, die Shoa. Nie wurde in der Welt bis anhin so etwas Schreckliches, in einem so umfassenden Ausmass, gesehen und erlebt. Wer kann da seinen Glauben länger einfach so fromm auf die leichte Schulter nehmen und den Dingen ihren Lauf lassen, ihnen nicht auf den Grund gehen? Lasst uns für die Lebensfülle, die wir empfangen haben danken. Darin wollen wir nie müde werden. Über die Treue Abrahams, trotz seines Menschseins, dürfen wir in diesen Schätzen des Lebens unsere Zeit verbringen – wenn wir wollen.

“..und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter[1] der Erde!” (1Mo 12,3). Lasst uns diesen Segen mit grosser Freude in unseren Herzen vertiefen, uns darin freuen und andere an dieser Freude teilhaben lassen – auch an diesem Shabbat. Shalom!

Herzliche Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.