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Shawuoth - Teil 8: heiliger Geist

Glaubensimpuls 410 von Gregor Dalliard

Mit diesem Glaubensimpuls möchte ich die Thematik Shawuoth “abschliessen”. Das christliche Pfingsten hat rein gar nichts mit einer Herabkunft eines heiligen Geistes am jüdischen Feste Shawuoth zu tun. Schlicht und einfach haben wir es hier mit einem scheusslichen Missbrauch, einer perfekten Verführung, einer gelungenen Irreführung durch die Kirchengründer zu tun. Wir haben im Gim 404 über das Thema “Der Geist JaHuWaHs” gesprochen. Es gab für die Israeliten, bzw. die Juden, neben dem Geist, der JaHuWaH ist, nie einen zweiten Geist als dritte Gott-Person, als besonderen heiligen Geist, dessen Herabkunft sie irgendwann erwartet hätten. Und dessen sollten wir uns bewusst werden, im Glaubensleben des Jahushua von Nazareth hätte eine solche Lehre, die dem geoffenbarten Wort so diametral entgegenstand niemals Platz gehabt.

Nun legen die Kirchengründer Jahushua von Nazareth Worte in den Mund, die ein gläubiger Jude weder jemals gedacht noch gelehrt hätte: “Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jahushua noch nicht verherrlicht worden war” (Joh 7,39). Diese Worte soll Jahushua anlässlich des Laubhüttenfestes gesprochen haben. Wie hätte ein gläubiger Jude wie Jahushua von Nazareth das Laubhüttenfest feiern können, ohne zu glauben, dass der Geist JaHuWaHs immer schon da war, immer schon unter ihnen anwesend war? Ein völliger Unsinn, ein absoluter Missbrauch des geoffenbarten Wortes, des TaNaCH.

Hatte nicht der Geist JaHuWaHs diese wunderbaren Feste Israel als fortbestehende Festordnungen geschenkt, als Zeichen seiner Gegenwart? Wurde an solchen eindrucksvollen Feierlichkeiten nicht die Gegenwart des Geistes JaHuWaHs gefeiert, der das auserwählte Volk allezeit begleitete, der verheissen hatte, dass er sie niemals aus seinem Geiste streichen werde? Was kann es für einen Menschen Ergreifenderes auf dieser Erde geben, als diese innigste Gemeinschaft mit dem Geist JaHuWaHs? Er war immer schon da. Das ganze Zeugnis des TaNaCH, der Bibel des Jahushua von Nazareth, weist uns auf die Gegenwart des Geistes JaHuWaHs unter dem Volk Israel hin.

Ein heiliger Geist als Gott-Person, als dritte Gott-Person, wurde erst später auf dem Ersten Konzil von Konstantinopel 381 von den Kirchenvätern definitiv verabschiedet, dogmatisiert. Das Edikt, mit dem Kaiser Theodosius am 30. Juli 381 die gefassten Beschlüsse des Konzils bestätigte, verpflichtet alle Christen zu folgendem Glauben, der allein als der Glaube und die Lehre Jesu Christi gelehrt wird, was völlig erlogen ist: „So glauben wir, gemäss der Lehre der Apostel und des Evangeliums, an die alleinige Göttlichkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes unter Annahme gleicher Hoheit und liebevoller Dreieinigkeit. Alle, die diesem Glauben anhängen, sollen nach unserem Befehle den Namen allgemeine (gr.: katholische) Christen tragen.“ (Heinrich Denzinger: Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Hünermann, 37. Auflage 1991, Herder, S82ff).

Die Abweichungen vom TaNaCH waren zuerst vereinzelt bei antijüdischen Kirchengründern entworfen worden. Dann wurden immer mehr Anhänger gewonnen, die Jahushua von Nazareth für eine Gottheit hielten. Unter diesen Voraussetzungen entstand allmählich die Lehre über die neue dritte Gottheit, über den hl. Geist als dritte Gott-Person, die auf den Konzilien von Nizäa 325 und Konstantinopel 381 als Glaubensdogma für alle Christen verbindlich entfaltet und zum Abschluss gebracht worden war. Diese gewaltigen Irr-Lehren, die unsägliches Leid über die Menschheit brachten, gelten immer noch als strenge heilsnotwendige Wahrheiten. Sie stehen im Widerspruch zum Glauben und zur Lehre des TaNaCH und damit auch zum Glauben des Jahushua von Nazareth.

Rückwirkend wurden diese Lehren von den Gründern des Christentums in die Evangelien, Apostelgeschichte u.a.m. eingebunden. Das christliche Pfingstfest war damit geboren, denn dieser hl. Geist, der falsche, war vorher tatsächlich noch nicht da!! So wurden Jahushua, einem tiefgläubigen Juden, folgende schreckliche Worte in den Mund gelegt: “Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden” (Joh 16,7). Damit wird Jahushua von Nazareth den Christen so vermittelt, und unter Christen so gehandelt, als hätte er nie etwas von JaHuWaH, dem Beistand Israels, etwas gewusst. Das ist beschämend, entwürdigend und zutiefst verwerflich.

Wie hätte es anders kommen können, als wie wir es im 4. Jh. haben. Nachdem der Christus des Paulus nicht zurückgekommen war, wie Paulus unmissverständlich gelehrt hatte, strebten die enttäuschten Männer nach irdischer Macht. Die christlichen Kirchenführer in Rom wollten an die Macht, sie wollten sich die ganze Welt unter den Nagel reissen, darum musste nun die neue, die dritte Gottheit von der zweiten Gottheit, dem falschen Jahushua von Nazareth, also von dem Jesus Christus, bestätigt werden. Was tat der Jesus Christus der Kirchenväter? “Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie ihm behalten” (Joh 20,22-23). Welch ein Machtpotential über die ganze Menschheit – über die unwissenden und dumm gehaltenen Menschen.

Als Folge gebietet der Jesus der Christen (Papst Damaskus, Hieronymus etc), nicht der Jahushua von Nazareth: “Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters” (Mt 28,16-20).

Dieser Jesus der Kirchenväter konnte seine Macht – alle Macht – nicht von JaHuWaH, dem Erlöser Israels und dem Erlöser des Jahushua von Nazareth empfangen haben. Es ist der Jesus Christus den die Kirchengründer auf ihren ersten Konzilien schufen, mit dem sie ihre rauschende und gewaltvolle Macht über alles Leben legalisieren konnten, eine Macht die die Menschheit in ein langes finsteres Mittelalter hinabstürzte, aus dem die Christenheit sich nie mehr ganz wird befreien können.

Was glaubte der wirkliche Jahushua von Nazareth? Er glaubte wie alle gläubigen Juden an die Worte JaHuWaHs, der über die Propheten lehrte: “Ich bin JaHuWaH, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen..” (Jes 42,8). “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, der Erlöser der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Erlöser (Gott)” (Jes 44,6). Das ist wunderbar und befreiend.

Allen wünsche ich einen gesegneten Shabbat und die innere Ruhe für sich selbst – denn du bist einzigartig! Shalom und herzliche Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.