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" Unterwerft euch nun JaHuWaH! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen. Naht euch JaHuWaH, und er wird sich euch nahen" (Jak 4,7-8)

Glaubensimpuls 41 von Gregor Dalliard

Es berührt uns immer wieder äusserst seltsam, wenn Jakob schreibt: “Unterwerft euch nun JaHuWaH!.. Naht euch JaHuWaH!” (Jak 4,7-8). Uns wird die Lehre und Weisung JaHuWaHs, die wir in der Bibel, im TaNaCH, d. h. im “AT” lesen, zusehends verbindlicher. Der TaNaCH war ja die Bibel des Jahushua von Nazareth. Wir wachsen immer tiefer hinein – sagen wir es so – wir wachsen immer tiefer in die Hausgenossenschaft, besser noch: in die Wohngemeinschaft mit JaHuWaH hinein. Je tiefer wir uns aber auf JaHuWaH einlassen, desto mehr fällt uns auf wie sich gerade Paulus und sämtliche Schreiber des “NT” von JaHuWaH entfernten. Das fällt uns bei den Schreibern des “NT” mehr und mehr auf. Ja, es kam zur totalen Entfremdung und Entfernung von JaHuWaH.

Ist das nicht äusserst seltsam? Es ist tatsächlich so: Die Wege jener, die das “Neue Testament” geschrieben haben und unsere Wege, die wir aus dem Glauben des “NT” kommen, gehen immer mehr auseinander. Ist das nicht äusserst seltsam, manchmal bedrückend? Wie kann es sein, dass sämtliche Schreiber des “NT” uns unablässig auffordern uns total der Gottheit Jesus Christus zu unterwerfen, während Jakob seine Leser auffordert: “Unterwerft euch nun JaHuWaH!.. Naht euch JaHuWaH” (Jak 4,7-8)! Schreibt nicht Jakobus: “Meine Brüder, habt den Glauben des Jahushua..” (Jak 2,1)? Sämtliche Schreiber des “NT”, bis auf die eine Ausnahme – die des Jakob, entfernten sich von dem Glauben, der auch in Jahushua von Nazareth war, für den er lebte und starb? Damit trennten sie sich auch von den Wegen des JaHuWaH.

Vielleicht aber waren die Schreiber des “NT” nie Juden gewesen? Vielleicht sahen die ursprünglichen Texte des “NT” völlig anders aus? Das ist wohl anzunehmen. Jene, die im 4. Jh. aus zahllosen wild herumliegenden Schriften im ganzen römischen Reich das “NT” zusammengebastelt haben, haben möglicherweise auch den ursprünglichen Brief des Jakob etwas überarbeitet und der katholischen Dogmatik im 4. Jh. angepasst. Nur scheint ihnen ihr Werk wohl misslungen zu sein. Das könnte ja sein, denn Papst Damasus I., geb. um 305 in Portugal/Spanien, gest. am 11. Dezember 384 in Rom, und der Kirchenvater Hieronymus, geb. 347 in Dalmatien; gest. am 30. September 420, waren alles andere als Freunde der Juden, viel weniger noch des JaHuWaH. Sie waren begeisterte Anhänger der paulinischen Gottheit Jesu Christi – nach dem griechisch-traditionellen Glaubensmuster. **Sie haben das “NT” in der Form verfasst in der es uns heute vorliegt. Nach langen und heftigsten innerchristlichen Streitereien wurde diese Schrift, in dieser Form allen Bürgern im ganzen römischen Reich als das einzig rechtmässige “Neue Testament” aufgezwungen. Alle anderen “Neue Testamente” mussten verschwinden. Der römische Kaiser erliess diese Entscheidung als Staatsgesetz. Mit der Zeit erlahmte der Widerstand jener Christen die gegen diese kaiserliche Entscheidung zu Felde zogen. Heute gilt dieses “NT” für alle Christen als das inspirierte Wort Gottes, das unantastbar ist!

Ist es nicht Jakobus der Folgendes schreibt?: “Irret euch nicht, meine geliebten Brüder, jede gute Gabe und jedes vollkommene (besondere) Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten. Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit (Thora und Propheten) geboren, damit wir gewissermassen eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien” (Jak 1,16-18). Es besteht kein Zweifel. Jakobus schreibt hier korrekt. Das israelitisch-jüdische Volk ist aus JaHuWaH geboren worden, durch das Wort der Wahrheit. “Er verkündete Jakob sein Wort, Israel seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen” (Ps 147,19). Jakob schreibt ein anderes Evangelium als Paulus und seine Anhänger.
Warum? Der Glaube des Jahushua war auch der Glaube des Jakob. Er durchzieht den ganzen Brief in seiner Tiefe : “Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Yitzchack (Isaak), seinen Sohn, auf den Opferaltar legte? Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde. Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: ‘Abraham aber vertraute (glaubte) JaHuWaH, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet’, und er wurde ‘Freund JaHuWaHs’ genannt. Das ist die Kernbotschaft der ganzen Schrift, des ganzen TaNaCH “AT”. Luther war Judenhasser wie der ganze damalige Klerus. Er aber schaute etwas tiefer in die biblischen Zusammenhänge hinein. Ihm fiel der Unterschied zwischen dem Brief des Jakob und der übrigen Schriften des “NT” auf. Darum wollte er den Brief des Jakob aus dem “NT” werfen.

Warum wurde diese Schrift in das “NT” aufgenommen? Die späteren Redaktoren meinten – irrtümlicherweise – diese Schrift sei an Juden gerichtet, die Christen geworden wären. Was heisst das? An solche Juden, die an die Bluterlösung durch das Menschenopfer Jesus Christus glaubten, der offenbar wahrer Mensch und wahrer Gott gewesen war. Das aber kann nicht der Fall sein. Die ganze Schrift würde, wie die übrigen “neutestamentlichen” Schriften auch, nur so vom Kernthema Jesus Christus und seiner Erlösung strotzen. Das aber tut diese Schrift nicht. Kernthema ist das Thema aller Propheten. Sich JaHuWaH nahen, sich ihm total anvertrauen und die praktische Lebensführung im Umgang mit dem Nächsten (vgl. Jak 1,27; 2,26).
Jahushua lehrte genau dasselbe: “Jahushua antwortete ihm ( dem anderen Schriftgelehrten): Das erste ist: ‘Höre, Israel: JaHuWaH, unser Erlöser (Gott), ist EINER; und du sollst JaHuWaH, deinen ERLÖSER (Gott), lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!’ Das zweite ist dies: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben, denn er ist wie du (wie dich selbst)!’ Grösser als diese ist kein anderes Gebot (Weisung). Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist EINER, und es ist kein anderer ausser ihm’; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst..(Mk 12,29-33).

Wir möchten noch auf Jak 5,7-11 hinweisen. Diese Verse sollen beweisen, dass der Brief doch um Judenchristen gerichtet war. Das stimmt aber nicht, denn ein Jude erwartet allezeit, zu jeder Zeit, den Anbruch des Messianischen Reiches, seine Sichtbarwerdung, d. h. die Wiederkunft des JaHuWaH in aller seiner Herrlichkeit – auf dieser Erde. Darum lassen die Juden bei der Feier von Pessach einen Stuhl am Tisch für den Propheten Elijahu frei, der den Anbruch des Messianischen Reiches und die Wiederherstellung der Welt in und mit JaHuWaH ankündigen wird.

Die Schreiber des “NT” verleugnen die Schrift, das prophetische Wort. Die Schrift, der TaNaCH “AT”, bezeugt JaHuWaH als den EINZIG EINEN Erlöser. Die Schreiber des “NT” ersetzen JaHuWaH mit dem Christus-Gott des Paulus, der für sie allein Erlöser ist. Die Gefahr der Abtrünnigkeit von JaHuWaH und die Hinwendung zu irgendeiner Gottheit, Gott-Person, war innerhalb des jüdischen Volkes allezeit latent vorhanden. Nahmen die Propheten solche Signale wahr, dann reagierten sie schnell und vehement: “Nein, ich, JaHuWaH, ich habe mich nicht geändert; aber ihr, Söhne Jakob, ihr habt nicht aufgehört euch zu verändern.(Mal 3,6). “Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und vergassest JaHuWaH, der dich geboren.(5.Mo 32,18).

Die zentrale Botschaft, wie Jahushua sie in Mk 12,29-33 auf den Leuchter stellt kann und darf nie umgepolt werden, denn: “In Ewigkeit, JaHuWaH, steht dein Wort fest im Himmel. Von Generation zu Generation währt deine Treue. Du hast die Erde gegründet, und sie steht. Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute, denn alles ist dir dienstbar (Ps 119, 89-91). “Eine Leuchte für meinen Fuss ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad” (Ps 119,105). “Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote (Weisungen) des JaHuWaH, eures Erlösers (Gottes), haltet, die ich euch gebiete!” (5.Mose 4,2).

Shlomo (Salomo) wurde unter dem Schutz JaHuWaHs zu einem grossen König. Segen um Segen begleitete ihn unter dem Schutz JaHuWaHs. Schrittweise aber vergass er diesen notwendigen Schutz und die Führung JaHuWaHs. Je mehr sich sein Reichtum und sein Wohlleben ausweitete, desto mehr fehlte ihm die notwendige Zeit und den liebenden Umgang mit seinem Erlöser JaHuWaH. Schliesslich nahm Shlomo den Schutz JaHuWaHs und den laufenden Segen als selbstverständlich hin. Er vergass dem himmlischen Vater für jede gute Gabe zu danken. Bei der Einweihung des eindrucksvollen und monumentalen Tempels zu Jerushalajim hatte er noch vor allem Volk gebetet: ”..damit alle Völker der Erde erkennen, dass JaHuWaH der Erlöser ist und sonst keiner! Und euer Herz sei ungeteilt mit JaHuWaH, unserem Erlöser, in seinen Ordnungen zu leben und seine Gebote (Weisungen) zu halten, wie es am heutigen Tag ist” (1Kö 8,60-61).

Wo stand Shlomo gegen Ende seines Lebens? Die Bibel bezeugt uns: “Und es geschah zur Zeit, als Shlomo alt geworden war, da neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern (Erlösern) zu. So war sein Herz nicht ungeteilt bei JaHuWaH seinem Erlöser, wie das Herz seines Vaters David und Shlomo folgte..” (1Kö 11,4-5). Was tat er? Er folgte entsetzlichen Abartigkeiten, wegen derer JaHuWaH die früheren Völker, die das Land Israel bewohnten, richtete, indem er sie durch das auserwählte Volk weitgehend ausrotten liess (vgl. 3. Mo 18; 5. Mo 7,1ff). Es sind dies alles Abartigkeiten, die Menschen und schliesslich ganze Familien und Völker religiös versklaven und seelisch zerstören. Menschen werden dadurch geistig entmündigt. Sie werden zu denkunfähigen Kreaturen entwürdigt, die nicht mehr fähig sind über das Wort JaHuWaHs und seine heilsamen notwendigen Lebensordnungen nachzudenken. Sie werden nicht mehr darauf achten und auch nicht mehr fähig sein konsequente Schritte der Bekehrung (teshuwa) zu vollziehen. JaHuWaH sagt darum über seine Propheten: “Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis” (Hos 4,6; 6,6; 8,12).

Das Wort des himmlischen Vaters JaHuWaH im TaNaCH “AT”, in Thora, Propheten und Schriften warnt uns vor den Wegen der Abhängigkeit in die uns Götzenpriester führen wollen. Jahushua hielt sich mit seinen Schülern (von den Kirchen fälschlicherweise Apostel genannt) unerschütterlich und ohne Abstriche an das Wort des JaHuWaH. Sie blieben so dem Schutz des himmlischen Vaters unterstellt.

Lassen wir uns über die Einleitung des Briefes von Jakob nicht irritieren. Sein Name ist latinisiert worden. Was heisst das? Statt Jakob (oder Jakow) in der hebräischen Schreibweise, steht Jakob us. Wer aufmerksam den Einleitungsvers liest ist sofort alarmiert. Wir lesen: “Jakobus, Knecht JaHuWaHs und des Herrn Jahushua HaMashiach, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, Gruss!” (Jak 1,1). Die Formulierung “und des Herrn Jahushua HaMashiach” passt gar nicht zum übrigen Inhalt des Briefes: “Naht euch JaHuWaH und er wird sich euch nahen!” (Jak 4,7-8). In den anderen Briefen des “NT” geht es allezeit nur um die Gottheit Jesus Christus. Sie steht im Mittelpunkt. Bei Jakob steht eindeutig JaHuWaH und sein Wort im Mittelpunkt, so wie das auch bei Jahushua von Nazareth war.

Lasst uns diesen befreienden Weg gerne gehen. Mit einem brüderlichen Shabbat Shalom grüsse ich alle herzlich

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.