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Unbefleckte Empfängnis, Jungfrauengeburt und Weihnachten. Teil 2

Glaubensimpuls 274 von Gregor Dalliard

Ja, das ist kein leichtes Thema! Doch wir wollen nicht wegschauen. Die heidnischen Erlöser kamen fast ausnahmslos alle als Söhne Gottes zur Welt. Sie wurden nach der damaligen Vorstellung von einer Gottheit in eine Jungfrau gezeugt. Forschen wir in den Traditionen der antiken Völker nach, lässt sich das relativ leicht feststellen. Im ägyptischen Kult war es der Sonnengott, der sich seine Jungfrau aussuchte um den Ägyptern ihren Erlöser zu schenken. In Persien war Zarathustra der Sohn Gottes, gezeugt vom obersten Gott in eine Jungfrau. In Indien wurde Buddha als Sohn Gottes gezeugt und geboren. Engel verkündeten der Königin Maya das grosse Wunder an. So finden wir die Weihnachtsgeschichte in sehr ähnlichen Varianten bei fast allen antiken Völkern.

Die Menschen lebten aus diesen mystischen Vorstellungen. Die Gründer des Christentums, Paulus und die Kirchenväter lebten in diesen heidnisch-hellenistischen Traditionen. Sie wollten ihren neuen Gott Jesus Christus unter alle Menschen bringen, ihn aussergewöhnlich gross machen. Was lag ihnen näher, als seine Gebärerin Maria und ihren Erlöser-Sohn von allen andern Göttern und Frauen abzuheben. Beide sollten innerhalb aller Götter und der Jungfrauen einen ausgesonderten Platz einnehmen. Während diese antiken Göttersöhne von ihren Jungfrauen-Müttern auf “übernatürliche” Weise empfangen worden waren, wurden sie doch alle ganz normal geboren, wie das bei jeder Frau geschieht, wenn sie gebiert.

Das aber sollte bei der jüdischen Mirjam und ihrem Sohn anders sein. Beide mussten zuerst entjudaisiert werden (vgl. 2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4). Mit Jahushua musste auch seine jüdische Mutter entjudaisiert werden, was die Gründer des Christentums in den ersten Jahrhunderten erreichten. Im Zuge des wachsenden christlichen Antijudaismus sollten die Entjudaisierten den Christen als antijüdische Zeugen dienen. Aus dem Jahushua von Nazareth machte Paulus eine auferstandene Gottheit Jesus Christus (vgl. Röm 1,1-4). Damit entjudaisierte er ihn radikal. Er war nun zum erklärten Feind der Juden gemacht.
Unter den Thora-treuen Juden gilt allein das Bekenntnis: “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu JaHuWaH zurück, der ihn gegeben hat” (Pred 12,7; Ps 90,3 u. a. m.). Eine Auferstehung braucht es dazu nicht. Die Lehre von der Auferstehung stammt aus dem tiefen Heidentum, von den Parsen, einer ursprünglich aus Persien stammenden ethnisch-religiösen Gruppe, die der Lehre des Zoroastrismus folgten. Diese Lehre fand später Eingang bei den Griechen. In der jüngeren Geschichte auch bei Juden im persischen Reich (Daniel). Sie wurde zum Zentrum der christlichen Lehre.
Entsprechend lehrte Paulus: “….wenn wir Christus auch nach dem Fleisch (als Jude) gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt (nachdem wir ihn für auferstanden erklären) nicht mehr so” (2Kor 5,16). Für Paulus war die Mutter des Jahushua von Nazareth anfänglich noch eine normale gewöhnliche Jüdin gewesen. Darum schreibt er: “….als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, (d. h. unter dem Gesetz, geboren von einer Jüdin) (Gal 4,4). Wie Paulus Jahushua von Nazareth entjudaisierte, so entjudaisierten die Kirchenväter später seine jüdische Mutter Mirjam. Eine Irrlehre folgte der anderen.
Sie durfte keine jüdische Frau mehr sein. Zuerst machten sie aus ihr eine heidnische Jungfrauen-Göttin, dann eine immerwährende Jungfrau, dann eine Gottesmutter usw. usf., die dann sogar in den Himmel aufgefahren war. Papst Pius XII erklärte dieses Dogma 1950 zur heilsnotwendigen Lehre. Die Himmelfahrt wird jährlich am 15. August gefeiert, während das Dogma der unbefleckten Empfängnis alljährlich am 7. Dezember gefeiert werden muss.

Diese, aus vielen antiken Traditionen zusammengebastelte Himmelsgöttin wurde schliesslich zum Vorbild der “Reinheit”, d. h. für den zölibatären Klerus, für Nonnen und Mönche. Sie gilt darum als Himmelskönigin und Miterlöserin. Damit entsprach sie dem Jesus-Gott, der schon von Paulus über allen anderen Göttern gesetzt worden war (Eph 1,20-22; Phil 2,9; Kol 1,16; Mt 28,18 u.a.m.) Worin nun unterschied sich die Mutter des Jesus-Gottes von allen andern Gottesmüttern?

Nach der Lehre des Kirchengründers Agustinus und des Franziskanermönches Duns Skotus bewahrte Maria ihr Jungfernhäutchen vor, während der Zeugung und nach Geburt ihres Gottessohnes Jesus. Das ist die ausserordentliche Erkenntnis der Kirchengründer. In tiefsinnigen Visionen durften sie Einblick in die leibliche Beschaffenheit Mariens nehmen, und das vor, während und nach der Geburt des Gottes Jesus. Die letzten Päpste, vor allem Johannes-Paul II., waren voll Dankes und Jubel über die Visionen dieser zölibatären Mönche.
Nun, das ist es, was Maria von allen anderen Frauen abhebt, was sie zur auserkorenen Frau und Mutter von Gott macht, zur Gottesmutter Maria, zur Gottesgebärerin. Sie hat angeblich nie teilhaben dürfen an den schönen Erlebnissen, an den Früchten dessen, womit der Schöpfer JaHuWaH Mann und Frau ausgestattet hat hat trotzdem eine Schwangerschaft aushalten müssen. Die Geburt ihres Gottes blieb ihr allerdings erspart, denn nach dessen Geburt war sie immer noch im Besitze des Jungfernhäutchens, obwohl Josef und Mirijam noch einige Kinder gezeugt und geboren hatten, wie uns die ursprünglichen hebräischen Quellen versichern (vgl. Mt 12,46; 13,55-56; Mk 3,31; Lk 2,7; 8,19; Joh 2,12; 7,1-10; Apg 1,14; Gal 1,19). Das gilt es wohl zu bedenken! Das allerdings war und ist für diese zölibatär verfahrenen Männer absolut undenkbar. Sich so etwas Schmutziges von der Jungfrau Maria auszudenken ist für diese armen verirrten und verwirrten Männer frevelhaft, bis zum heutigen Tag! Das war früher auch bei mir so!

Auf den Konzilien von Konstantinopel 381, von Ephesus 431 und Chalcedon 451, machten die Kirchenväter aus Jahushua von Nazareth, der nun kein Jude mehr war, eine griechische Gottheit Jesus Christus. Diese neue Gottheit sollte aber über alle Gottheiten des ganzen römischen Reiches und aller Götter dieser Erde stehen. Sie stellten ihn dem Elohim JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten gleich, dann aber beseitigten sie JaHuWaH und liessen ihren neuen Gott sprechen: “Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden” (Mt 28,18). Paulus hatte den griechischen Philosophen ihren Gott, der ihnen offenbar noch fehlte, bekanntgegeben:

“Denn als ich umherging und eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar, an dem die Aufschrift war: Einem unbekannten Gott. Was ihr nun, ohne es zu kennen, verehrt, das verkündige ich euch. Dann redet Paulus weiter, offenbar von JaHuWaH, aber wir dürfen uns nicht täuschen lassen, denn vom Elohim JaHuWaH hatten sie schon seit Generationen gehört, denn immer wieder sind griechische Philosophen zum Judentum übergetreten, was offenbar den Zorn der Götter erregt hatte. Darum wagten viele den Schritt zu JaHuWaH nicht.
Von wem spricht Paulus? Von der neuen Gottheit Jesus Christus. Von diesem Gott spricht Paulus: “Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen” (Kol 1,16), “durch den er auch die Welten gemacht hat” (Hebr 1,2). “Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist” (Joh 1,1-3;).
Mit dieser philosophischen Lehre trifft Paulus den Nagel auf den Kopf, denn die griechischen Philosophen suchen nach der Weltvernunft, nach einem festen sicheren Prinzip der Weltordnung, d. h. nach dem Logos, genau wie Paulus das lehrt. Die Stoa, d. h. die Stoiker sehen im Logos ein Vernunftprinzip des geordneten Kosmos. Paulus nun führt sie zu diesem bisher unbekannten Gott Jesus Christus, den er als dieses Prinzip lehrt und er kommt damit an. Das Christentum wird voll auf der Schiene der Philosophen, der Stoiker abfahren und nicht mehr zu stoppen sein - bis zu dieser Stunde!

Die Konzilien wurden jeweils unter heftigen Streitereien durchgeführt. So wurden die Entscheide der Synode von Ephesus 449, mit einem Aufgebot von gewaltbereiten Mönchen und Soldaten durchgesetzt. Der Kaiser beriet sich jeweils mit seinen philosophischen Beratern bevor er sich für die eine oder andere christliche Richtung entschied. Was er dann entschied, galt als verbindliche Lehre, als Staatsgesetz im ganzen römischen Reich. Wer sich der kaiserlichen Ordnung nicht fügte, wurde seiner Güter, seiner Ämter oder seines Namens beraubt und verbannt. Später übte der Papst mit seinem Machtapparat, der Inquisition, diese Herrschaft aus.
Das einheitliche Ziel war es weiterhin, Elohim JaHuWaH, der El Eljon (der Höchste) der Juden, aus dem Leben und dem Gedächtnis der Menschen zu verbannen. (Das gleiche Schicksal widerfuhr der Jüdin Mirjam, aus ihr wurde die christliche Maria gemacht). Schliesslich wurde der Jesus-Gott rechtlich über JaHuWaH und alle Götter im römischen Reich gestellt. Wer ihm sein Leben in der Taufe nicht übergeben wollte und nicht an sein vergossenes Blut glaubte, das er als Gottheit zur Erlösung der ganzen Welt vergossen hatte, der würde nicht in den Himmel kommen. Ein solcher Mensch würde direkt in die Hölle fahren – für immer! Das, obwohl Paulus lehrt: “wie denn Gott in Christus war, und die Welt mit sich selbst versöhnte” (2Kor 5,18).
Die einfache und ehrliche Umkehr zu JaHuWaH, wie JaHuWaH das allezeit zum Segen und zum Nutzen des Menschen forderte, durfte im römischen Reich nicht gelehrt werden. Umkehr war verboten. Sie wurde ersetzt durch die totale Unterwerfung unter die vom Kaiser gewählte christliche Glaubensrichtung. Das Taufritual galt und gilt als Eingangspforte zum ewigen Heil. Später wurde alle Heiligkeit und himmlische Seligkeit durch den Empfang der Sakramente ersetzt. Die Sakramente durfte, bzw. darf, nur der Priester spenden. Mit dem Begriff “spenden” ist klar ausgesagt, dass ohne den Priester kein Heil möglich ist. Unter dem Begriff “Rechtgläubigkeit” und “Umkehr” wird in der katholischen Kirche heute noch der Empfang der Sakramente verstanden. In den Freikirchen und christlichen Gemeinschaften ist es der Glaube an das erlösende Opferblut Jesu, dem das Taufritual folgt.

Diese verwirrten und verirrten Konzilsmänner und ihre Nachfolger wurden von widersprüchlichen und abstossenden Phantasien getrieben. Der tiefe Hass, dem auserwählten Volk und dem prophetischen Wort der Bibel gegenüber, hatte sie völlig blind gemacht. Dieser Blindheit folgte unermessliches menschliches Leid – bis heute. Diese Tatsache dürfen wir niemals übersehen. Schon während der ersten Konzilien, an denen die Christen zwangsweise teilnehmen mussten, ereigneten sich schreckliche Verbrechen. Nestorius, der Patriarch von Konstantinopel (428-431), im heutigen Istanbul, lehnte den Titel Gottesgebärerin für die Mutter der Jesus-Gottheit ab. Er kämpfte für den Titel Christusgebärerin. Nestorius hatte noch ein gewisses Empfinden für JaHuWaH. Doch sein Gegenspieler Kyrill war voller Wut, denn der heilige Geist hatte ihm klar geoffenbart, dass Maria die Mutter von Gott ist. Kyrill bestach die Staatsbeamten, den Prätorianerpräfekten und einflussreiche Eunuchen mit unermesslichen Goldstücken. Er liess jene Bischöfe, die behaupteten Maria sei nicht die Gottesgebärerin einsperren, andere liess er mit seinem Pferdegespann lebendigen Leibes durch die Stadt schleifen. Kyrill war ein abgrundtiefer Judenhasser und –verfolger. Er wollte sie, samt dem Elohim JaHuWaH, vom Erdboden verschwinden lassen. Er gilt als der erste christliche Geistliche, als der erste Führer, der in seiner Stellung als Patriarch, nach einer Endlösung der Judenfrage suchte.

Damit setzte sich dieser zölibatäre ruchlose fromme Machtmensch, mit Hilfe der bestochenen staatlichen Gewalt durch. Er baute den Marienkult weiter aus, der schliesslich in den Weihnachtskult führte, zu jener Frau, die für sündlos erklärt wurde, weil sie nicht, wie alle anderen Frauen, über die Scheide geboren hatte. Das will besagen: sie blieb keusch und soll mit keinem Mann jemals etwas zu tun gehabt haben. Diese perversen ehelosen Männer brauchten ihren Ersatz. Den schufen sie sich mit der keuschen Jungfrau Maria. Mit ihr waren sie geistig liiert. Darum durfte sie mit keinem anderen Mann etwas zu tun haben. Dieses abartige Denken gipfelte in die Feste “Unbefleckte Empfängnis” und “Weihnachten”.
In diesen Kulten ist die Verachtung und Demütigungen der Kirchenväter allen Frauen gegenüber zusammengefasst, die über den normalen Schöpfungsweg Kinder gebären. Auch alle Männer werden hier als weniger geistig und als sündhaft dargestellt, weil sie auf dem natürlichen und damit auf dem normalen Schöpfungsweg Kinder zeugen (siehe Josef und eine endlose Reihe von Männern). Wie wir im letzten Gim 273 hörten wurden die Lehren, die zu diesen perversen Dogmen und Kulten führten von den übelsten Aussprüchen und Beschimpfungen den Frauen gegenüber kreiert. Der wunderbare natürliche und gesunde Weg des Schöpfers bei der Zeugung und Geburt eines Kindes wurde abgrundtief verteufelt. Diese teuflische Irrfahrt erreichte also ihren dogmatischen Höhepunkt in der Geburt eines Jesus-Gottes aus dem Bauch einer Frau, die eigentlich keine sein durfte, sie durfte nur eine immerwährende Jungfrau. Was uns nicht erstaunen sollte: Die Kirche sprach später Kyrill heilig.

Papst Martin erklärte auf der Lateransynode von 649 u. Z. den Glauben an die immerwährende Jungfräulichkeit Marias und ihre unbefleckte Empfängnis (immaculata conceptio) für heilsnotwendig. Der Begriff “unbefleckt” vermittelt das Denken der zölibatären Kirchengründer, die jede natürliche eheliche Gemeinschaft zwischen Mann und Frau, jede Zeugung eines Kindes, als Befleckung vermitteln, als etwas Minderwertiges, etwas, woran der christliche Gott Jesus und seine Mutter Maria keine Freude haben konnten. Seit rund 1'600 Jahren leiden die meisten katholischen Eheleute unter den Folgen dieses frommen pervertierten Psychoterrors. So feiern die meisten Menschen ahnungslos und irregeführt Weihnachten, nach den Beschlüssen auf den Konzilien von Nizäa und Konstantinopel. Darin lehrt die Christenheit: “Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.”

Mit Worten des Psalmschreibers grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen gesegneten Shabbat: “Gnädig und barmherzig ist JaHuWaH, langsam zum Gericht und gross an Gnade. JaHuWaH ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke. Es werden dich loben, JaHuWaH, alle deine Werke und deine Treuen dich preisen” (Ps 145,8-10). Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.