"So sollt ihr beten: Unser Vater..." (Matthäus 6,9a)
Glaubensimpuls 27 von Gregor DalliardDen zweiten Lehrteil Jahushuas über das JaHuWaH-gefällige Gebet lesen wir in Mt 6,9-15. Jahushua erschliesst uns hier eine Tiefe für unser Gebetsleben. Er erschliesst sie uns aus dem TANaCH “AT”, der Bibel der Pharisäer und Schriftgelehrten, die auch seine persönliche Bibel war. Lernen wir mit ihm aus seiner Bibel und aus seinem Glauben zu leben, dann wird uns diese JaHuWaH-gefällige Gebetseinstellung reichen Segen bringen. “Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden! Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben; und führe uns in der Versuchung. Errette uns von dem Bösen! — Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben.”
Auch dieser zweite Lehrteil ist aus dem TaNaCH geschöpft. Er entspricht ganz dem Willen des Abba JaHuWaH. Seinen Willen haben uns die israelitisch-jüdischen Propheten und Schriftgelehrten diesbezüglich vermittelt. Der Abba Vater selbst hat die Propheten erwählt, ausgesondert berufen und für ihren Dienst zugerüstet. Jahushuas Gebetsleben war felsenfest in dieser göttlich-prophetischen Offenbarung und Praxis verankert. Als Jahushua lehrte herrschte unter dem auserwählten Volk grosse Not und Verzweiflung. Unter dem grausamen Joch der Römer waren viele Juden kaum noch fähig zu beten. In dieser Not forderte Jahushua seine Schüler und die Volksmenge auf, die persönliche Beziehung zum Vater bewusster und entschiedener zu suchen.
In diesem Glaubensimpuls betrachten wir nur Vers 9a: “So sollt ihr beten: Unser Vater..”. Zur Zeit des Propheten Jeshajahu (Jesaja) gab es sehr schwere Turbulenzen, ähnlich derer wie in den Tagen unter der Herrschaft der Römer. Der Prophet erinnert in dieser Zeit der Not das Volk an die Verheissungen des Vaters. Er richtet das Volk mit aller Entschiedenheit und Glaubenskraft auf den Vater aus. Rund 600 Jahre vor Jahushua bezeugt er: “Denn du bist unser Vater.. du, JaHuWaH bist unser Vater, unser Erlöser von alters her, das ist dein Name” (Jes 63,16). “Aber nun, JaHuWaH, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und wir alle sind das Werk deiner Hände” (Jes 64,7). Mit anderen Worten: Da bin ich Vater, aufgelöst, verzweifelt, wie eine ungeformte Tonmasse. Wie der Töpfer den Ton formt, forme DU mich. Bereitwillig lasse ich mich von dir formen, erziehen, damit ich gesegnet bin und zur Ruhe komme.
Bei allen Schriftgelehrten und Propheten ist das Gebet immer an den Vater JaHuWaH gerichtet, nie an eine Gottheit, die halb Mensch und halb Gott ist, oder die ganz Mensch und ganz Gott ist, wie das bei den Griechen und vielen anderen Völkern Sitte war und ist. Das Gebet ist ausnahmslos immer an den Abba Vater gerichtet. Auch im kurzen Leben des Jahushua war das so. Davon ist er keinen Millimeter weit abgerückt. Nie hätte er etwas Gegenteiliges gelehrt oder jemals unterstützt. Wir freuen uns ganz mächtig, dass wir im Glauben und in der Beziehung zu JaHuWaH in die Fussstapfen Jahshuas treten durften. So hielten es die Propheten, die Schriftgelehrten, die Pharisäer, Jahushua und seine Schüler (von den Christen fälschlicherweise Apostel genannt).
Wir wünschen uns sehr, dass immer mehr Christen auf Jahushua hören und in seine Fussstapfen treten mögen: “Dies aber ist das ewige (bleibende) Leben, dass sie dich, den allein wahren Erlöser JaHuWaH.. erkennen (anbeten)” (Joh 17,4). Bis zu dieser Stunde weigern sich die Christen das zu tun. Sie beten weiterhin die griechische Auferstehungs-Gottheit des Paulus an, mit Namen Jesus Christus. Inzwischen sind auch wir geistig vom gleichen Vater gezeugt und geboren worden wie Jahushua und seine Vorväter! (vgl. 5Mo 32,18). Ist das nicht umwerfend?
Neben dem Vater JaHuWaH gibt es für Jahushua, wie für alle Propheten, Schriftgelehrten und Pharisäer, keine andere Erlöser-Person. Keiner, ausser dem Vater JaHuWaH, gebührt Anbetung. (2Mo 20,1-7; Jes 44,6-8; 45,5-7.14.18-25 u.a.m.).
Für Jahushua waren die Aussagen in der Thora, Propheten und Schriften verbindlich und unantastbar (vgl. Mk 12,28-34): Der Prophet Moshe bekennt: “Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!.. Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet” (5Mo 32,4-6). “Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und vergassest JaHuWaH, der dich geboren” (5Mo 32,18). Während seines ganzen Lebens betete David JaHuWaH allein an. Er pflegte eine aussergewöhnliche Beziehung zu IHM. Was ermöglichte ihm diese tiefe Beziehung? Nach schwerster Sünde ist er nicht verzweifelt. Er fand nicht nur Einsicht in sein Vergehen, er fand Zuflucht am Herzen des JaHuWaH. Wie sehr sich der himmlische Vater an seinen Gesalbten, den König David, freute, wird uns in Psalm 89,27 mitgeteilt: “Er wird mich anrufen: Mein Vater bist du, mein Erlöser und der Fels meines Heils!”.
Viele Zeugnisse in den Heiligen Schriften belegen uns die ungeteilte Anrufung des Namens unseres Vaters JaHuWaH. Bis zum Ende der Zeiten wird dies unabänderlich so bleiben. Darum lesen wir beim Propheten Joel: “Und danach wird es geschehen (am Ende), dass ich meinen Geist ausgiessen werde über alles Fleisch ..und es wird geschehen: Jeder, der den Namen JaHuWaH (des Abba Vaters) anruft, wird errettet werden” (Joel 3,1.5). In Joel 3,5 ist, gemäss dem Zeugnis aller Propheten, dem Zeugnis des Jahushua und seiner Schüler von JaHuWaH die Rede. Er ist und bleibt der Vater. Eine scheinbar kleine Veränderung an diesem “Natur-Gesetz”, gibt allem einen anderen Sinn, eine andere Richtung, unterbricht die Beziehung zu unserem Vater - dies mit verheerenden Folgen. Im Leben vieler Menschen und ganzer Völker hinterliess das Abweichen von JaHuWaH, unserem Vater, schreckliche Spuren.
Ein radikaler Antijudaismus hat sich mit der Lehre des Paulus durchgesetzt, bis auf den heutigen Tag! Paulus und die Kirchenväter übertrugen zentrale prophetische Aussagen über die Anrufung und Anbetung JaHuWaHs kurzerhand auf die neu definierte Gottheit Jesus Christus der Kirche. In Joel 3,5 ist die Rede von JaHuWaH, dem Abba Vater: “Jeder, der den Namen JaHuWaH (des Abba Vaters) anruft, wird errettet werden” Was machen Paulus und Lukas? Sie übertragen diesen Vers – ohne mit den Wimpern zu zucken und eiskalt – auf ihre neue Gottheit Jesus Christus (vgl. Apg 2,21; 9,21; 22,16; Röm 10,13; 1Kor 1,2 u.v.a.m.). So geht das im ganzen “Neuen Testament” zu und her.
Manchen Menschen, die sich Christen nennen, scheinen diese schwerwiegenden Veränderungen nicht von Bedeutung zu sein. Wie uns die Geschichte aber zeigt, führten diese Veränderungen zu gewaltigen Irrtümern mit verheerenden Folgen – bis zum heutigen Tag. JaHuWaH lässt seiner nicht spotten. Das bezeugte schon Hiob: “So wie ich es gesehen habe: Die Unheil pflügen und Mühsal säen, die ernten es (Hiob 4,8).
Machen wir es so wie der sogenannte verirrte oder verlorene Sohn in Lk 15,11-32: “Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater” (Lk 15,18.20a). Der verirrte Sohn, der seinem Vater früher nicht die nötige Ehre entgegengebracht und Schande über ihn gebracht hatte, durfte im Hause seines Vaters das Unvorstellbarste erleben!: “Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn” (Lk 15,20b). Was dann folgte, ging dem verirrten Sohn wohl durch Mark und Bein, tief ins Herz hinein. Statt einer Strafe, wurde ein ergreifendes Familienfest gefeiert, das alle Vorstellungen des bis dahin verirrten und abtrünnigen Sohnes übertraf.
Brechen wir auf! Lassen wir die falsche Anbetung! Lassen wir uns von unserem Abba Vater herzlich in die Arme nehmen und küssen. Ein Fest der inneren Freude wird alle unsere Vorstellungen übertreffen. Bei ihm ist unser Daheim. Da sind wir willkommen und geliebt, rein schon von unserer geschöpflichen Beschaffenheit her. Wunderbar!
In dieser frohen Gemeinschaft wünsche ich allen einen freudigen Shabbath. Shalom Uvracha (Frieden und Segen).
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.