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Noah: Die Bosheit der Menschen und der Einfluss des auserwählten Volkes auf die Menschheit. Aus den sogenannten Endzeitreden des Christus-Gottes: die falschen Christi und die falschen Propheten (Mt 24.5.23-24). Teil 9

Glaubensimpuls 267 von Gregor Dalliard

Wie gesagt, diese Kirchenväter “Paulus” und seine übrigen Mitarbeiter, kannten offenbar das was die Schriften (Thora, Propheten und Psalmen), das prophetische Wort, über das messianische Friedensreich lehrt, nicht. Ebenso wenig kannten sie die reiche und tiefgreifende Ausdrucksweise der Juden und Propheten nicht, die in vielen Bildern und Metaphern das Wort JaHuWaHs vermittelten. Paulus aber missbrauchte auch sehr willkürlich Zitate aus der Schrift.

Die Leiter der Beth HaKnesset (Synagogen), in denen die Bibel gelehrt wurde, kannten sich im prophetischen Wort sehr gut aus. Darum konnten sie Paulus aus dem biblisch-prophetischen Zusammenhang heraus klar widersprechen, was Paulus und seine Anhänger wütend machte. Diese Wut durchzieht die ganze Bibel der Christen, d.h. das ganze “Neue Testament”. Im “Neuen Testament” werden nicht nur die unterschiedlichen Christi, die christlichen Gemeinschaften und deren Vorsteher, die sich vom offiziellen kaiserlichen Staatschristentum unterschieden, verdammt, sondern auch die Gerechten JaHuWaHs, die gläubigen und bibeltreuen Juden. Sie wurden Antichristen genannt und als falsche Propheten z.T. schwer verfolgt.

Zur Zeit der Kirchenväter gab es sehr viele Menschen, vor allem Philosophen, die sich enttäuscht von ihren Philosophien und den traditionellen Götzenkulten abwandten. Sie schlossen sich den Juden an. Das ganze philosophische Wissen, alles religiöse Getue der Antike, konnte ihnen keine Antwort auf ihr Suchen nach dem tieferen Sinn des Lebens und dem inneren Frieden geben. In der Thora, im Studium der Propheten und der übrigen Schriften fanden sie endlich die Antwort auf den Sinn des Lebens und den inneren Frieden. Einfach wunderbar und ermutigend auch für uns!

Die Kirchenväter beobachteten diesen Wandel im römischen Reich mit äusserstem Argwohn, ebenso die heidnischen Oberpriester und die dem Heidentum treu gebliebenen Philosophen. Sie befürchteten die Rache der Götter, denen nun viele die rituellen Zeremonien, die Huldigungen und Anbetungsweisen verweigerten. Bei jedem Unglück im Reich, bei jeder Katastrophe wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Epidemien, Hungersnöte, Kinderlosigkeit, Unterlegenheit im Krieg usw. wurden die Juden als die Schuldigen ausgemacht und verfolgt. Fliessend übernahm das Christentum diese finstere Praxis aus Angst vor der Rache seiner drei Götter und den vielen Heiligen, den Nebengöttern.

Die Menge der anbetenden Griechen war nicht in der Lage Paulus, aus den biblischen Zusammenhängen heraus, zu widersprechen. Folgendes verstanden sie aus der Predigt des Paulus und seiner Mitarbeiter, und das war ihnen wichtig: der wiederkommende Christus-Gott steht über allen bisherigen Göttern, sie sind ihm unterlegen. Also bräuchten sie diese Götter nicht mehr. Sie sagten sich von ihnen los und nahmen den Christus-Gott an. Damit war für sie die Angst vor der Rache der Götter abgewandt. Viele der anbetenden Griechen wandten sich darum wieder von JaHuWaH und den Juden ab. Sie wurden aber von den heidnischen Kaisern, vor Konstantin, wegen der oben genannten Gründe, grausam verfolgt.

Was ist am Verhalten des Paulus auffallend? Auf allen seinen Missionsreisen suchte er vor allem jene Beth HaKnesset (Synagogen) auf in denen sich viele Griechen (Heiden) den Juden angeschlossen hatten und sich am Shabbat mit ihnen zur Anbetung und zum Studium der Bibel versammelten. Es waren Griechen die JaHuWaH suchen und finden wollten. Wie gesagt: Sie aber waren anfällig für die neue Christus-Gottheit, weil sie das prophetische Wort noch nicht kannten oder darin noch zu wenig gefestigt waren. Es waren solche, die erst in die Lebensordnungen JaHUWaHs und in das prophetische Wort hineingeführt werden mussten und solche die noch nicht beschnitten waren. Darum wurden sie von den Juden, die im prophetischen Wort verankert waren, noch nicht zu den Volljuden gerechnet. Sie wurden “anbetende Griechen (Heiden) oder auch Judengenossen genannt. Die meisten Menschen besassen keine Bildung, auch glaubensmässig nicht. Auf Gedeih und Verderb waren sie den vielen religiösen Traditionen, Gesetzen und Liturgien ihrer Religionsführer ausgesetzt. Wie gesagt, sie kannten das prophetische Wort nicht. Sie waren leichter zu verführen als Juden. Die Argumente des Paulus waren ihnen von ihrem heidnischen Denken und den heidnischen Kulten her viel vertrauter als die biblischen Zusammenhänge, die sie in der Beth HaKnesset (Synagoge) hörten.

Zurück zur Aussage in Apg 17,1-4: “Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften, indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste und dass dieser der Messias ist: der Jesus, den ich euch verkündige. Und einige von ihnen liessen sich überzeugen und gesellten sich zu Paulus und Silas”. Dass diese Aussagen nicht von dem Juden Shaul sein können ist einleuchtend, denn mit der griechischen Gottheit “Jesus” (Zeus, Logos) hatten die Propheten nie etwas zu tun.

Aus den Schriften lässt sich diese Ideologie nicht beweisen. Kein Prophet sprach jemals von einem Messias namens Jesus, der leiden, sterben und auferstehen werde. Keiner sprach von einem Messias, der zuerst in den Himmel hinauffahren werde um dann wieder auf Wolken zur Erde zurückzukehren, um seine Anhänger, die ihm gen Himmel entgegen kommen würden in den Himmel zu entrücken, während die Juden samt allen, die Jesus nicht angenommen hätten, den übelsten Gerichten ausgesetzt sein und schliesslich in die Hölle hinabfahren würden. Wer von den Menschen dieser Welt hätte denn Jesus annehmen können? Die meisten wussten gar nichts von ihm! Hier spricht ein abgrundtiefer Judenhasser, ein religiöser Fanatiker, ein Chaot.

Wie so oft haben Paulus und seine Mitarbeiter auch hier alles durcheinander gebracht. Jeder bibelfeste Jude weiss und wusste um zwei Dinge: Erstens ist mit dem leidenden Gottesknecht nicht ein Jesus gemeint, sondern Israel und Juda, das gesamte auserwählte Volk, dann aber auch die treuen Propheten und Gerechten, die gerade wegen ihrer Treue zu JaHuWaH und ihres Ausharrens unsäglichen Leiden ausgesetzt waren und sind. Zweitens ist es das was wir schon erwähnten. Ist das messianische Reich einmal angebrochen, kann es nicht wieder durch Tod, Auferstehung, Himmelfahrt, Wiederkunft und Entrückung der “Gläubigen” unterbrochen werden und im Himmel weitergeführt werden. Dort geschieht der Wille des Vaters bereits. Dort existiert das Reich des Vaters bereits. Niemand braucht dort ein Reich aufzubauen.

Wie alle Gerechten Israels, Pharisäer und Propheten lehrte auch Jahushua von Nazareth: “Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden” (Mt 6,9-10). Wohin soll sein Reich kommen, verwirklicht werden? Auf Erden! Wie im Himmel, so soll es auch auf Erden werden! Um der Wahrheit und der Gerechtigkeit willen, lasst uns dieser super frommen Ideologie, die soviel Leid und Not über diese Welt brachte – mit allen erlaubten Mitteln – unmissverständlich widersprechen!

Von Herzen wünsche ich allen einen gesegneten Shabbat. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 20. Oktober 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.