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"...und predigte das Evangelium JaHuWaHs und sprach: Die Zeit ist erfüllt und die Herrschaft JaHuWaHs (Reich Gottes) ist nahe" (Markus 1,14-15)

Glaubensimpuls 25 von Gregor Dalliard

Im Gim 10 habe ich geschrieben: „Die Wege, die JaHuWaH mit den Menschen dieser Erde geht, versetzen uns immer wieder in Staunen. Mit allem was er zulässt und tut, verfolgt er immer nur ein Ziel. Wir könnten es als das Fernziel bezeichnen. Dieses Fernziel ist: ‘Damit man auf der ganzen Erde meinen Namen (JaHuWaH) verkündigt’ (2Mo 9,16) und, ‘von der Herrlichkeit JaHuWaHs die ganze Erde erfüllt werden wird’ (4. Mose 14,21). Mit seinem Handeln verfolgt JaHuWaH das Ziel, die Menschen von der Macht und Unterdrückung religiöser Menschen und weltlicher Herrscher und Diktatoren zu befreien. Sie sollen nach seinen Ordnungen glaubensmündig, bzw. selbstständig werden und in Verantwortung vor ihm und den Menschen leben.

Wie wir wissen, gehören die Urtexte der “Evangelien” zu jenen Texten, die im 4.Jh. von Papst Damasus I. und dem heiligen Kirchenvater Hieronymus am meisten entstellt worden sind. In jenen Tagen gab es eine unübersichtliche Masse von “neutestamentlichen” Texten, die im ganzen römischen Reich herumgereicht wurden. Sie waren in sich sehr widersprüchlich. Sie lösten endlose Streitereien und viel Chaos im römischen Reich aus. Darum beschloss Papst Damasus I, mit Hilfe des Kirchenvaters Hieronymus, ein einheitliches “Neues Testamente” für das ganze römische Reich zu schaffen. Das Grundprinzip, das es zu beachten galt, war: Die Texte mussten so antijüdisch wie nur möglich ausgerichtet werden. Jahushua von Nazareth musste – soweit wie nur möglich – im Widerspruch zu den Juden gesetzt werden. Die ursprünglichen Texte mussten nach dem Gedanken- und Lehrgut des Paulus umstrukturiert werden. Jahushua von Nazareth musste als Feind der Juden und als von JaHuWaH gezeugter Gottes-Sohn Jesus Christus erscheinen. Trotz dieser schrecklichen, verheerenden und folgenschweren Aktion der Kirchenväter an diesen Grundtexten, können wir den ursprünglichen Sinn und Zusammenhang der “Evangelienberichte”, so auch im “Markusevangelium”, herausfiltern.
Wir vermögen sowohl die Absicht des himmlischen Vaters JaHuWaH, die er in Jahushua, wie in allen treuen Propheten und Schriftgelehrten verwirklichte, herauszulesen, als auch die Absicht des Jahushua von Nazareth. Das ist notwendig und wunderbar. Es heisst von Jahushua: „und er predigte das Evangelium JaHuWaHs und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und die Herrschaft JaHuWaHs (Reich Gottes) ist nahe gekommen“ (Mk 1,14b-15). Für viele mag dieser Vers in seinem Zusammenhang die Grundbotschaft des Paulus wiedergeben, dass nämlich der auferstandene Sohn Gottes als Gott-Person Jesus Christus gleich, umgehend, zurückkomme. Damit stünde ebenso die Entrückung und das Gericht gleich bevor, und damit selbstverständlich der Beginn des Messianischen Reiches.

Wir sollten diesen Text aber im prophetischen Kontext des TaNaCH (“AT”) verstehen. Was das Evangelium des JaHuWaH seit Abraham, über Moshe, die Propheten und die jüdischen Schriftgelehrten ist, wissen wir, habe ich eingangs erwähnt. Wenn nun Jahushua öffentlich auftritt und sagt: “Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel” (Mt 15,24), dann sollte jedem klar werden, was mit der Aussage gemeint ist: “und er predigte das Evangelium JaHuWaHs”. Er predigte nicht das Evangelium des Paulus von einem Erlöser und Messias Jesus Christus, dem JaHuWaH alle Macht im Himmel und auf Erden übergeben hätte – oder übergeben würde. Er predigte die Umkehr zu JaHuWaH Inmitten der grausamen Drohungen der Römer (Pfählung) predigte Jahushua offen und unerschrocken das Evangelium des JaHuWaH: die Umkehr zu JaHuWaH. Im Verkünden des Evangelium des JaHuWaH war die Herrschaft JaHuWaHs (Reich Gottes) nahe gekommen. Wo durch sein Evangelium ein “verlorenes” Schaf gefunden wurde, umkehrte, zurück zur Herde, zurück zum Hirten JaHuWaH gebracht werden konnte, dort war – und ist – die Herrschaft JaHuWaHs (Reich Gottes) angekommen, aufgerichtet.

Wie vom himmlischen Vater bleibend verordnet, geht auch Jahushua am Tag der Ruhe, am Shabbat (nicht am Sonntag), zusammen mit seinen Schülern in die Beth HaKnesseth (Haus des Gebetes, griechisch: Synagoge) zum Gebet, zur Schriftlesung und –auslegung. Er „lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat“ (Mk 1,22). Lesen wir zu Mk 1,14b-15 den Text aus Lk 4,14-30: “Und Jahushua (fälschlicherweise: Jesus) kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde von ihm ging hinaus durch die ganze Umgegend. Und er lehrte in ihren Beth HaKnesseth (Synagogen), geehrt von allen. Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Shabbattag in die Beth HaKnesseth (Synagoge) und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jeshajahu gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war:
“‘Der Geist des JaHuWaH ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr JaHuWaHs.’ Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Beth HaKnesseth (Synagoge) waren auf ihn gerichtet”. Kurz vorher lesen wir: “Und er lehrte in ihren Beth HaKnesseth (Synagogen), geehrt von allen” (Lk 4,15).
Diese Aussagen entsprechen den tatsächlichen ursprünglichen Fakten. Der Prophet Jeshajahu spricht von sich und den übrigen Propheten Was wir aber danach, von Vers 21-29 an zu lesen bekommen schockiert uns. Das ist eine bewusste, antijüdische Aktion der frühen Kirche. Kaltblütig hängen sie hier einen Text an, der die Juden in gemeinster Weise diffamieren soll, weil sie Jahushua als eine auferstandene christliche Messias-Gottheit, als Jesus Christus, ablehnen. Vom biblisch-prophetischen Wort her ist diese Ablehnung berechtigt und notwendig – und zwar mit allen Konsequenzen.
“Und alle in der Beth HaKnesseth (Synagoge) wurden von Wut erfüllt, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stiessen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen”. Die Gründer des Christentums vermischen die wahren Begebenheiten mit einer erschütternd schlimmen Lüge. Die Juden sollen damit im ganzen römischen Reich definitiv als Feinde des Jahushua und des JaHuWaH erledigt werden. Sie werden hier zu Feinden des Jahushua gemacht. Verächtlich gegenüber den Juden ist der Vers 30: “Er aber (die Gottheit Jesus Christus, die zweite Gott-Person) schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg”. Das ist der Gott auf Erden, der alles kann – und was machen die Juden? Sie wollen ihn umbringen, den Felsen hinabstossen. Schlimmeres kann es wohl nicht mehr geben. Das haben ihre Anhänger sehr gut verstanden – bis zu dieser Stunde!
“JaHuWaH sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über uns leuchten, dass man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Hilfe! Es sollen dich preisen die Völker, JaHuWaH; es sollen dich preisen die Völker alle. Es sollen sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde - du wirst sie leiten. Es sollen dich preisen die Völker, JaHuWaH; es sollen dich preisen die Völker alle. Die Erde gibt ihren Ertrag; JaHuWaH, unser Erretter, wird uns segnen. JaHuWaH wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden auf ihn hören” (Ps 67).

Mit einem herzlichen Shalom

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.