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Pessach. Zeugung und Geburt aus JaHuWaH - wie geht das? Die Widdergottheit Chnum als Lamm: "und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen" (2Mo 12,46). Teil 5

Glaubensimpuls 183 von Gregor Dalliard

(Information zur Insel Elephantine in Ägypten, wo später Juden mit einem Tempel zu Ehren des JaHu lebten, der von den Priestern des Schöpfergottes Chnum (des Widdergottes) zerstört wurde ([Quelle])(https://de.wikipedia.org/wiki/Elephantine)):(Der JaHu-Tempel und seine Gemeinde).

Lasst uns auch in diesem Gim an der Wiederherstellung der Ehre JaHuWaHs mitarbeiten. Dabei geht es immer auch um die Ehre seines Volkes, das sich JaHuWaH erwählte und das er als seinen Knecht bezeichnet. Im Buch Jeshajahu (Jesaja) wird sowohl der Prophet Jeshajahu als auch das auserwählte Volk als Knecht bezeichnet: “Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen” (Jes 53,11b).

Das geschah und tat der Prophet Jeshajahu für das auserwählte Volk in einer unvorstellbar schweren Zeit. Das tat jeder einzelne Prophet zu seiner Zeit. Die Propheten lebten in der Erkenntnis JaHuWaHs. In dieser Erkenntnis führte jeder einzelne von ihnen viele zur Gerechtigkeit – zurück in das Recht und in die Wahrheit JaHuWaHs. “…und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen”. Das tat der Prophet Jeshajahu (Jesaja) wie jeder andere Prophet auch. Sie haben wegen der Treulosen im Land sehr viel gelitten, ihre Sünden getragen. Dadurch haben sie viele Treulosen zur Umkehr bewegt.

Wie die Propheten so gingen alle die Treuen des auserwählten Volkes denselben Weg – bis heute. Wenn es auch immer Juden und Juden gab, so gab es und gibt es bis heute ein treu gebliebener starker Überrest – zur Ehre JaHuWaHs. “Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes, du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe, zu dem ich sprach: Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und nicht verworfen” (Jes 41,8).

Dank diesem treuen Überrest haben die Verheissungen JaHuWaHs auch uns erreicht. Wir dürfen die Wurzeln unseres Glaubens in Abraham und in seinem Volke erkennen – zur Ehre JaHuWaHs und zu unserem Segen. Das ist der Grund, der uns treibt, mit grosser Dankbarkeit und Freude an der Wiederherstellung der Ehre JaHuWaHs mitzuwirken. Auch in diesem Gim möchte ich tiefe biblische Zusammenhänge aufzeigen, die uns Licht in das folgenschwere religiöse Chaos bringen, das uns die Kirchenväter mit der Lehre über den falsch vermittelten Sühnetod Jahushuas von Nazareth beschert haben. Jahushua von Nazareth nahm wie jeder JaHuWaH-treue und jeder Prophet die Sünden der untreuen oder wankelmütigen im Volk auf sich, nicht mehr und nicht weniger.

Wie lange es zwischen der Ankunft des Moshe in Ägypten und dem Auszug des Volkes aus Ägypten dauerte ist m. W. unbekannt. Eines aber ist gewiss: der Bruch mit der Priesterschaft Ägyptens und ihren Gottheiten, vor allem mit Chnum der Widdergottheit, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens, geschah für das auserwählte Volk äusserst abrupt, in einer radikalen und überstürzenden Weise. Die neun Plagen, die der zehnten vorausgingen, waren von erschütternder Klarheit über die Allmacht JaHuWaHs und die Unfähigkeit der ägyptischen Gottheiten. Nach diesen neun Plagen und der Ankündigung der zehnten, lagen die Nerven der ägyptischen Priester, des Pharao, seiner Beamten und des ganzen Volkes blank. Die Israeliten traf keine dieser Plagen.

Die stolze ägyptische Weltmacht, mit ihren gewaltigen Tempeln und Tempelanlagen zu Ehren der vielen Tiergottheiten (der falschen Erlöser), lag zu Füssen eines versklavten Volkes, samt seiner Gottheiten. Zu Füssen eines Volkes, das sich auf einen EINZIG EINEN BEFREIER berief. ER offenbarte sich in seiner ganzen Macht. Es gab ägyptische Pharaonen die im Laufe der Geschichte den Sprung zu JaHuWaH fast vollzogen hätten, wenn da nicht die mächtige einflussreiche Priesterschaft gewesen wäre, die diesen letzten Schritt mit allen erdenklichen Mitteln verhindert hatte. Die heidnischen Priester lebten im Rhythmus uralter religiöser Priestertraditionen und -kulte. Jede Veränderung wurde als Angriff auf die Götter und ihre klerikale Macht verstanden. Die Angst vor der Rache der Götter war allgegenwärtig.
Mit den neun Plagen führte JaHuWaH sowohl die Ägypter als auch das auserwählte Volk schrittweise und gezielt auf das bevorstehende Finale hin. Wie wir bereits sahen, sollte das gedemütigte und entwürdigte Volk Israel, die Nachkommenschaft Abrahams, durch diese Plagen die Nichtigkeit und Verderbnis der falschen Erlöser (Gottheiten, Götter) begreifen lernen und sich von ihnen lösen. Es sollte die Allmacht JaHuWaHs erkennen und sein ganzes Vertrauen für immer auf ihn allein setzen. Damit sollte es an der Verwirklichung der Verheissungen an Abraham beitragen.

Was JaHuWaH dabei von seinem Volk an symbolischen Handlungen forderte, schien inmitten von Ägypten, der Hochburg tiefsitzender Göttertraditionen, ausgeschlossen und unfassbar. Im letzten Gim habe ich auf die unfassbare Symbolhandlung, die den Prozess der Zeugung und Geburt aus JaHuWaH widerspiegelt, erwähnt: die Opferzeremonie des Chnum, des Schöpfergottes der Ägypter. Ihr Schöpfer und Erhalter des Lebens, der als männliches Schaf, als Widdergott, dargestellt und angebetet wurde, ihn sollten sie schlachten! Nicht nur das, als Zeichen seines Todes und als Bekenntnis zu JaHuWaH sollten sie sein Blut symbolisch an die Türpfosten und die Oberschwelle streichen – und das mitten in Ägypten! Für sie war er für immer gestorben. Und wie wir aus 2Mo 12 hören, sollten sie ihn dazu noch verspeisen und den Rest verbrennen – einfach unvorstellbar!

Chnum (Chenemu), der ägyptische Schöpfergott und Erhalter des Lebens, war allgegenwärtig. Durch regelmässige Opfer, Zeremonien, liturgische Handlungen, Gelübde und Prozessionen wurde seine Zuneigung gesucht. Er war für die regelmässigen lebenswichtigen Nilschwemmen zuständig, ohne die das ägyptische Leben erloschen wäre. JaHuWaH zeigte seinem Volk auf, dass alle diese Götter, Priester, Kulte, Zeremonien, Gelübde usw., nichts anderes als religiöse Sklaverei bringen, eine Methode, um die Verwirklichung der Verheissungen an Abraham und den Segen des Lebens zu verhindern. Nur das Vertrauen in IHN, den im TANaCH (“AT”) bezeugten Schöpfer des Lebens, und eine Lebensführung nach seinen mitmenschlichen Ordnungen, Rechtsbestimmungen und Shabbaten, würde die Menschheit, gemäss den Verheissungen an Abraham, zum Ziele führen.

Mit dieser Symbolik der Zeugung und Geburt in JaHuWaH, gab es noch weitere symbolische Handlungen zu vollziehen. So lesen wir: “In einem Haus soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleisch aus dem Haus hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen” (2Mo 12,46; 4Mo 9,12). Im allgemeinen assen sowohl die Nomaden als auch sesshaft gewordene Menschen ein Schaf nicht bei einer Mahlzeit allein. Man ass von dem gekochten Fleisch auch noch bei der nächsten Mahlzeit. Das Fleisch wurde gekocht, damit war es etwas länger haltbar und die Übertragung von Krankheiten wurde dadurch verhindert. Damit das Fleisch aber in den Töpfen gekocht werden konnte, mussten die Knochen gebrochen werden, das Bein wurde gebrochen.

Bei der Tötung der ägyptischen Schöpfergottheit Chnum (Chenemu) ging es aber um ein aussergewöhnliches Ereignis. Es ging nicht einfach um das Kochen und Zubereiten einer Widdermahlzeit in einem Kochtopf, deren Reste bei der nächsten Mahlzeit noch hätten gegessen werden können! Es ging um die vollkommene Loslösung, die Tötung und Vernichtung dieser Widdergottheit. Sie sollte vollkommen aus dem Gedächtnis Israels verschwinden. Dieser Chnum-Kult sollte den Israeliten keine Angst mehr einjagen. Darum sollte die Widdergottheit als Ganzes symbolisch am Feuer gebraten werden.

Es durfte nichts roh gegessen werden. Diese Gottheit, in Form eines männlichen Schafes, durfte auch nicht gekocht werden. Es sollte nichts aufgeteilt, gebrochen, zerteilt, und aufbewahrt werden. Von ihr sollte kein bisschen Rest übrig bleiben, aber auch wirklich nichts, rein gar nichts!! Darum heisst es ausdrücklich, dass alles gegessen oder verbrannt werden soll: “…seinen Kopf samt seinen Unterschenkeln und Eingeweiden” (2Mo 12,9b), als Ganzes. An ihr sollte darum kein Bein gebrochen werden, denn der Rest war für die Vernichtung im Feuer bestimmt. Was von dieser Gottheit (falscher Schöpfer und Erhalter des Lebens) übrig blieb, sollte vom Feuer endgültig vernichtet werden, denn JaHuWaH allein ist Schöpfer und Erhalter des Lebens.

Eindrücklicher und anschaulicher konnte JaHuWaH die Nichtigkeit und die Loslösung von den Göttern Ägyptens nicht vermitteln. Besser konnte JaHuWaH SEINEM Volk SEINE Gnade, die Zeugung und Geburt aus IHM und hinein in seine Verheissungen nicht vermitteln. Jeder musste verstehen, was in dieser einzigartigen Nacht, in dieser Nacht der Nächte, in dieser Nacht der Befreiung für das Heil der Welt geschah.
Der oder die Schreiber des “Evangeliums” nach “Johannes” kehren diese Tatsache ins Gegenteil um: “Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiss, dass er sagt, was wahr ist, damit auch ihr glaubt. Denn dies geschah, damit die Schrift (Thora) erfüllt würde: Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden” (Joh 19,35-36). Der Schreiber beruft sich auf das Zeugnis des TaNaCHs (des “ATs”). Mit “Schrift” meint er die Thora, nämlich 2Mo 12,46 und 4Mo 9,12.
Aber genau das, was dieser Kirchenvater, unter dem Namen “Johannes” hier schreibt, ist eine perfekte Irreführung. Die Verkehrung der Wahrheit in Lüge. Es ist das Gegenteil von dem, was sich in jener Nacht der Nächte in Ägypten zugetragen hatte. Dieser Kirchenvater, der unter dem Namen “Johannes” schrieb, war kein Jude, sondern ein antijüdischer Betrüger.
Seine Aussage ist eine perfekte Irreführung jener, denen der TaNaCH vorenthalten wird, eine folgenschwere Falschaussage. Sie ist aus dem Zusammenhang jener Ereignisse gerissen, von denen uns in der Thora berichtet wird. Ein weiteres Mal müssen wir mit ansehen, wie der Schreiber des “Evangeliums” nach “Johannes” – ein Kirchenvater – Aussagen der Thora willkürlich missbraucht. Verantwortungslos, rücksichtslos, blind und frech deutet er das Zeugnis des TaNaCHs (des “ATs”) auf die griechische, bzw. ägyptische Gottheit Jesus Christus um. Die Folgen solcher Irrtümer haben unsägliches Leid über diese Welt gebracht. Sie schreien zum Himmel und harren der Gerechtigkeit.

Auf was bezieht sich die Aussage des David in Psalm 34,21? “Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen”. Die folgenden Verse geben die Antwort darauf: “Den JaHuWaHlosen (Gottlosen) wird die Bosheit töten; und die den Gerechten hassen, werden es büssen. JaHuWaH erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die sich bei ihm bergen, müssen nicht büssen” (Ps 34,22-23). Der Ausdruck “Gebeine” bezeichnet ganz einfach das Ganze eines Menschen.
David war in grosser Not. Er war vor dem König Achish von Gat zu Abimelech geflohen und stellte sich wahnsinnig. In wunderbarer Weise errettete ihn JaHuWaH aus dieser Not. Nun legt er ein Bekenntnis des Dankes gegenüber JaHuWaH ab. Sein Bekenntnis soll all jenen als Unterweisung und Ermutigung dienen, die in grosse Nöte geraten und einer Hilfe bedürfen. In JaHuWaH finden sie diese Hilfe. Ihnen wird kein Schaden zuteil werden, das will die Metapher, die Bildrede besagen: “kein Gebein wird ihnen gebrochen werden”.

Ebenso ist es mit der Aussage in Psalm 35,10-11: “Alle meine Gebeine werden sagen: JaHuWaH, wer ist wie du! Der du den Elenden rettest vor dem Stärkeren und den Elenden und Armen vor seinem Räuber. Es treten gewalttätige Zeugen auf; was ich nicht weiss, fragen sie mich”. Wie gesagt: Der Ausdruck “Gebeine” bezeichnet das Ganze eines Menschen. Der Mensch in seiner Ganzheit wird den Schutz JaHuWaHs erfahren, ohne körperliche Verletzung bleiben, ohne Schaden sein. Ebenso wird die ägyptische Gottheit Chnum in ihrer Ganzheit vernichtet, ausgelöscht.

“Jubelt dem Erlöser Elohim zu, unserer Stärke! Jauchzt dem Elohim Jakobs! Hebt an den Gesang, und lasst das Tamburin ertönen, die liebliche Zither samt der Harfe! Stosst am Neumond in das Horn, am Vollmond zum Tag unseres Festes! Denn eine Ordnung für Israel ist dies, eine Verordnung des Elohim Jakobs. Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten. Eine Sprache höre ich, die ich bisher nicht kannte: Ich habe von der Last befreit seine Schulter, seine Hände lösten sich vom Tragkorb. In der Bedrängnis riefst du, und ich befreite dich. Ich antwortete dir im Donnergewölk. Ich prüfte dich an den Wassern von Meriba. Höre, mein Volk, ich will dich warnen. Israel, wenn du mir doch gehorchtest! Es soll kein fremder Erlöser bei dir sein, und du sollst nicht anbeten einen Erlöser des Auslands. Ich bin JaHuWaH, dein Elohim, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat” (Ps 81,2-10).

Im nächsten Gim wollen wir auf weitere wichtige Aussagen eingehen, die im Zusammenhang vom Auszug aus Ägypten und von Pessach stehen.
Von Herzen wünsche ich allen Segen, Shalom und einen Shabbat des Dankes!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.