"Ein fester Turm ist der Name JaHuWaH; zu ihm läuft der Gerechtfertigte und ist in Sicherheit" (Spr 18,10).
Glaubensimpuls 125 von Gregor Dalliardaktualisiert
In diesem Gim möchte ich mit meinen Darlegungen zur Frage der Erfahrung und Begegnung mit JaHuWaH (vgl. Gim 123) fortfahren. Zur dritten Stufe der Begegnung und Erfahrung von JaHuWaH über den Bund mit Abraham (vgl. Gim 124) möchte ich noch Folgendes hinzufügen. Dieser Bund und die aus diesem Bund gemachten Verheissungen an Abraham drücken das tiefste Vertrauen und die unantastbare Beziehung JaHuWaHs mit dem auserwählten Volk aus, die schliesslich die Beziehung JaHuWaHs mit allen Menschen sein wird und aller Menschen zu JaHuWaH (vgl. Ps 22,28-30; Jes 26,19 u.a.m.). Und diese Bundes-Beziehung kann durch niemand und nichts jemals übertroffen oder aufgehoben werden.
Darauf bauen alle weiteren Prophetien in der Heilsgeschichte. Darum dürfen wir sie als sicheres Wort von JaHuWaH glauben und annehmen. Wie aber sollen wir wissen, dass eine biblische Prophetie das sichere Wort JaHuWaHs ist? Diese Frage beschäftigte schon das auserwählte Volk gleich nach dem Auszug aus Ägypten. Obwohl es bis dahin schon eine ganze Reihe an Prophetien erleben durfte, die sich vor seinen Augen erfüllt hatten, wollte es aber doch hundertprozentig wissen, wie mit Propheten und deren Prophetien umgegangen werden muss, denn es könnten doch auch falsche Propheten auftreten.
Darum müssen wir auf zwei unantastbare Kriterien achten. Dass eine Prophetie das sichere Wort JaHuWaHs ist, beweist erstens die Erfüllung der Prophetie (vgl. 5Mo 18,21-22). Zweitens muss das Gesagte auf dem Fundament der Thora, Propheten und Schriften, dem (“AT”), dem TaNaCH, gegründet sein. Es darf diesem Kontext nicht widersprechen oder davon abweichen (vgl. 5Mo 15,1; Spr 30,6; Mt 4,4; 5,17-18). Sinn und Ziel der Erwählung, Berufung und Sendung dieses Volkes, des sogenannten auserwählten Volkes und seiner Botschaft, die es im Auftrag JaHuWaHs an die ganze Welt zu erfüllen hat muss allezeit oberste Priorität sein und bleiben.
Dennoch berufen sich die christlichen Führer vor ihren Zuhörern angeblich auf den TaNaCH (“AT”) als Wurzel ihres Glaubens und geben vor im Namen JaHuWaHs die Worte JaHuWaHs zu reden. Doch in Wirklichkeit ignorieren sie das Wort JaHuWaHs und die Botschaft seines Volkes, weil ihnen das hellenistische “Neue Testament” besser in den Kram des Alltags passt.
Ein Mensch, der nach den Wurzeln unseres Glaubens sucht, der allein aus der Gnade JaHuWaHs sein Leben gestalten will, wird immer bemüht sein nach diesen geoffenbarten Lebensgrundsätzen JaHuWaHs zu suchen und zu leben. Nur unter seiner Führung und seinen geoffenbarten Lebensgrundsätzen ist ein geordnetes Zusammenleben unter den Menschen überhaupt erst dauerhaft möglich.
Eine weitere Begegnung und Erfahrung mit JaHuWaH erwächst aus der Haltung und Einstellung des auserwählten Volkes im Umgang mit Unglück, Leid und Not im Alltag. Jedes Unglück, jedes Leid, jede Not wird als eine von JaHuWaH beschlossene Entscheidung verstanden und führt fast ausnahmslos zu einer Überprüfung und Neubesinnung des Verhältnisses zu JaHuWaH – sowohl des Einzelnen und als auch des Volkes.
Grundsätzlich gilt: “Ich bin JaHuWaH – und sonst keiner –, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, JaHuWaH, bin es, der das alles wirkt” (Jes 45,6-7; 5Mo 32,39; 1 Sam 2,6; Am 3,6 u.a.m.) JaHuWaH begegnet uns hier anscheinend sehr widersprüchlich und für viele sogar in einer schockierenden Weise.
Doch diese Widersprüchlichkeit wird durch seine geoffenbarten Endziele, die er sich vorgenommen hat, aufgehoben. Nehmen wir z.B. Psalm 22,28-30. Auch hier wird uns bezeugt, was zum festen Glaubensgut des israelitisch-jüdischen Volkes gehört: “Es werden daran gedenken und zu JaHuWaH umkehren alle Geschlechter der Nationen. Denn JaHuWaH gehört das Königtum. Nur ihm werden huldigen alle in der Erde Schlafenden, vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfuhren, und jeder, der seine Seele (sich selbst) nicht am Leben erhalten konnte” (vgl. auch Jes 26,19; Hes 37,3-6.11-14 u.a.m.). Alles was er jemals geschaffen hat, wird ihm huldigen.
Das Endziel JaHuWaHs müssen wir darum im Auge behalten, dann verstehen wir, dass alles in unserem Leben und in dieser Welt einer tiefen Führung JaHuWaHs obliegt, die uns recht oft als völlig irreal und sogar als sinnlos erscheinen mag. JaHuWaH prüft in diesen Geschehnissen unsere Beziehung zu ihm (vgl. 1Mo 22,1; 2Mo 15,25; 16,4). In allen Geschehnissen des Lebens erkennt er die Haltung unseres Herzens ihm gegenüber, ebenso seinen Verheissungen und Lebensordnungen (vgl. 5Mo 8,2). In all diesen Dingen lässt er uns erkennen, wie sehr wir seine Lebensweisungen im Alltag verstehen und umsetzen lernen müssen, weil der Mensch nicht nur von seiner Arbeit und seinem Erfolg lebt, “sondern von allem, was aus seinem Mund hervorgeht” (5Mo 8,3; Mt 4,4).
Die Bewahrung vor bösen Erfahrungen sind nicht unbedingt ein Zeichen des Wohlwollens JaHuWaHs, ebenso prompte Gebetserhörungen. Die Geschichte zeigt uns zur Genüge auf, dass der Mensch im Wohlstand sehr schnell verkommt, sich von JaHuWaH, von Recht und Gerechtigkeit abwendet und zu gräulichen Handlungen fähig wird. Es sind vor allem die krummen Wege, mühe- und leidvolle Tage, die uns nahe zu JaHuWaH bringen, bis der unausweichliche irdische Tod dieser menschlichen “Tragödie” ein Ende bereitet. Doch das ist im Angesicht des irdischen Lebens, mit all seinem offenen und verborgenen Leid, eine Gabe seiner Gegenwart und Liebe!
Wir begegnen und erfahren JaHuWaH durch die Existenz der gerechtfertigten und treuen Juden und durch die Erhaltung des TaNaCHs (des “ATs”). Diese Tatsache ist ganz einfach zu erklären. Entsprechend der vielen Ausrottungspläne und Pogrome so vieler Feinde des auserwählten Volkes in der langen Geschichte, dürfte es keine Juden mehr geben, ebenso auch keinen TaNaCH (“AT”) mehr. Es würde jetzt zu weit führen wollten wir hier auf die zahllosen Ereignisse und Details eingehen.
Wie wir zur Genüge wissen, haben die Christen die schlimmsten Gräuel an den Juden und gegen den (TaNaCH) (“AT”) begangen, allen voran die Führung der katholischen Weltkirche, was sie natürlich mit allen Mitteln zu vertuschen sucht. Gerade entsprechend dieser endlosen Verbrechen, Isolierung, Ausgrenzung, Vertreibung, Verfolgung, Missbrauch, Ausbeutung, Folter, Hunger und Tod der Juden bleiben wir tief betroffen über die Tatsache, dass es immer noch Juden gibt, weil immer ein Überrest JaHuWaH und seinem Wort die Treue hielt und hält.
Wir sind diesen Treuen zu tiefem Dank verpflichtet und versuchen nun unsererseits das Bestmöglichste zur Ehre JaHuWaHs und seiner allzeit gültigen und hilfreichen Lebensweisungen zu tun.
Wir begegnen JaHuWaH in der Gewissheit seines Namens, den er uns geoffenbart hat. Im Gim 1 habe ich darüber geschrieben. Der Name JHWH, JaHuWaH, beschränkt sich nicht einfach auf Buchstaben, die auf Pergament oder Papier geschrieben sind. Der Name JaHuWaH ist sein Wesen und sein Wesen ist der Name JaHuWaH.
Aussergewöhnlich oft und auf vielerlei Weise werden wir aufgefordert dem Namen JaHuWaH die Ehre zu geben, seinen Namen zu nennen, zu preisen, gross zu machen, zu rühmen, zu verherrlichen, zu besingen und, und… “JaHuWaH…, das ist mein bleibender Name, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation” (2Mo 3,15). “Ich bin JaHuWaH, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem andern..” (Jes 42,8; Ps 68,5).
Doch die Wenigsten folgen diesem Aufruf. Daran erkennen wir wie schmählich und schändlich gläubige Führer mit JaHuWaH und seinem Wort umgehen. Nach so vielen Jahren Beschäftigung mit dem TaNaCH (“AT”) und den Inhalten des “NT”, müsste endlich eine umfassende Reaktion folgen. JaHuWaH und sein Wort hat für sie nur einen zweckmässigen Wert. Die Meinung und das Wort von Menschen hat auch hier vorrangig Gültigkeit!
Wie eine verschworene Weltbande gegen JaHuWaH verhalten sich alle, die sich seit Jahren bei jeder Gelegenheit auf den TaNaCH als die Wurzel ihres Glaubens berufen aber nicht nach den tiefen prophetischen Zusammenhängen suchen, diesem Aufruf ständig widerstreben, obwohl sie von den Propheten dazu aufgerufen werden. Sie geben JaHuWaH alle möglichen Namen nur nicht den Namen nach dem er zu seiner Ehre und zum Zeugnis vor der Welt genannt sein will. Das ist eine schier unerträgliche, eine nicht zu fassende Verhöhnung seines Wesens.
Der junge David stand in einer ausweglosen Situation dem Riesen Goliath gegenüber, was manchem Ungläubigen in den Reihen Israels das Blut ins Stocken brachte. Bei den kriegstüchtigen Philistern löste David Hohn und Spott aus. In welcher Kraft und unter welchem Namen handelte David?
Er nannte den Namen JaHuWaH, weil zu jener Zeit unter den Israeliten der Name ihres Erlösers JaHuWaH noch bekannt, geehrt und als Schild und Schutz ausgesprochen worden war: “Und David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir im Namen des JaHuWaH der Heerscharen, des Elohim (“Gott”) der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast..” (1Sam 17,45). Auch die folgenden Verse bezeugen die Grösse JaHuWaHs. Wie sollte er uns helfen, wenn wir seinen Namen verleugnen? Eine Beziehung kann so nicht funktionieren und auch keinen bleibenden Segen bringen.
Im Namen JaHuWaH ist uns ein vielfältiger und anhaltender Segen für jede Situation des Lebens zugesprochen. Diesen Segen sollten wir uns nicht entgehen lassen: “Ein fester Turm ist der Name JaHuWaH; zu ihm läuft der Gerechtfertigte und ist in Sicherheit” (Spr 18,10).
Was der Psalmist uns wünscht, das wünsche ich allen Lesern von Herzen: “JaHuWaH erhöre dich am Tag der Drangsal, der Name des Erlösers Jakob mache dich unangreifbar” (Ps 20,2). Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.