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Abraham, der Hirte (Teil 2)

Glaubensimpuls 713 von Gregor Dalliard

Rein menschlich gesehen gibt es keinen Grund dazu, dass Abraham Hirte wurde. Abraham kam aus einer (irakischen) Handelsdynastie, die reich war und viel Einfluss hatte. Schreiber des TaNaCHs sagen das mit folgendem Einschub: “Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold” (1Mo 13,2). Wer in jenen Tagen viel Silber und Gold besass, stammte aus einer reichen Handelsfamilie. Wie wir sehen nahm nach der Begegnung Abrahams mit JaHuWaH der Handel, und damit Silber und Gold nicht mehr die erste Stelle ein, ebenso bei seinen Nachkommen in den folgenden Generationen.
Der Elohim (“Gott”) JaHuWaH hatte Abraham aufgefordert sein Land, seine Verwandtschaft und das Haus seines Vaters (Handel) zu verlassen (1Mo 12,1). Er und seine Nachkommen sollten Hirten werden, weil der El Eljon, der Höchste ihm und der ganzen Welt das Wichtigste im Leben vermitteln wollte. Trotzdem blieb Abraham sehr reich. Ich muss unbedingt noch einmal darauf hinweisen: Der irdische Reichtum aber nahm im Leben Abrahams und seiner Nachkommen nach der Begegnung mit JaHuWaH nicht mehr die erste Stelle ein. Josef sagte zum reichen Pharao, als seine Familie zum Überleben nach Ägypten zog: “Und die Männer sind Schafhirten – denn sie haben Viehzucht getrieben –, und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht” (1Mo 46,32). “Du Hirte Israels, der du Josef leitest wie eine Herde, höre doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle hervor!” (Ps 80,2).
Die Schafhirten unserer Tage können nicht verglichen werden mit den Hirten und den Lebensumständen jener Tage. Die Arbeit eines Schafhirten war damals in Israel Knochen- und Herzensarbeit. Die Schafhirten unserer Tage haben damit wenig bis nichts zu tun.

In der Umwandlung seines bisherigen Lebens vom Handelsmann zu einem Hirten, sollte Abraham das Wesen, d. h. die Gemeinschaft und Fürsorge des Elohim (des “Gottes”) JaHuWaH, des El Eljons, des Höchsten für jeden einzelnen und für die ganze Welt kennen, verstehen und leben lernen. Mit keinem besseren Vergleich als mit dem eines Hirten kann das Wesen, die bleibende Gemeinschaft und Fürsorge des Elohim (des “Gottes”) JaHuWaH in dieser Welt dargestellt werden. Das zu wissen tut uns unendlich gut. Schliesslich sollte Abraham dieses Wesen als den Segen JaHuWaHs der Menschheit weitergeben. Damit sollte er der Menschheit den Sinn des Lebens und den Umgang untereinander in der Abhängigkeit vom Hirten JaHuWaH vermitteln. Ohne die Abhängigkeit von dem Hirten und die Gemeinschaft mit dem Hirten geht unter den Menschen, die SEINE Herde ist, nichts.

Das war und ist der gültige, bleibende und wirksamste Missionsauftrag den Abraham an jeden einzelnen von uns und an diese Welt weiter geben will und muss. In der Beziehung des Elohim (“Gott”) JaHuWaH zu Abraham sind uns die Quellen des Lebens erschlossen. Alle Menschen sollen zu dieser Beziehung geführt werden. Noch einmal: Das ist und bleibt der Missionsauftrag, den JaHuWaH Abraham und dessen Nachkommen auferlegt hat. Er soll bis zum Ende der Tage der Welt und jedem einzelnen Menschen verkündet werden. Darum die Verheissung: “…und in dir (auf diesem Weg) sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” (1Mo 12,3b). Einfach wunderbar.
Niemand wird diesen Missionsauftrag jemals aus dem prophetischen Kontext reissen, ihn sich aneignen, ihn umdeuten und ersetzen (Ersatztheologie) ohne grausame Folgen für die Juden und die Menschheit heraufzubeschwören. Das tat Paulus mit seinem “Evangelium” und die Kirchenväter folgten ihm (Konzil von Nicäa 325, von Konstantinopel 381) und alle anderen Getauften folgten und folgen diesem “Evangelium”. Das Neue Testament mit seinen vier “Evangelien” ist auf dieser Ersatztheologie des Paulus und seiner Kirchenväter aufgebaut. Dieses “Evangelium” erreichte im christlichen Europa seinen schrecklichen Höhepunkt (Holocaust). Wer möchte die grausamen Folgen dieses äusserst verbrecherischen Systems in den vergangenen 2000 Jahren heute noch leugnen wollen? Es ist Zeit der Aufklärung über dieses fromm getarnte Blendwerk und Zeit zur Umkehr und zum Aufbruch - wie Abraham das tat.
“Er wird nicht verzagen noch zusammenbrechen, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung” (Jes 42,4). (Fortsetzung folgt.)

“Jauchzt dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH alle Welt! Dient JaHuWaH mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt, dass JaHuWaH Elohim (“Gott”) ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst – sein Volk und die Herde seiner Weide.” (Ps 100,1).
Das sind trostreiche und ermutigende Worte mit denen ich allen einen gesegneten Shabbat Shalom wünsche.
Herzliche Grüsse

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 20. Juli 2025 um 14:00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.