Die Beziehung zu JaHuWaH, Leben in Freiheit aus dem Ruach. Das Kreuzzeichen
Glaubensimpuls 70 von Gregor DalliardIn den letzten drei Glaubensimpulsen (Gim) 67, 68 und 69 versuchte ich auf die Wichtigkeit der Beziehung zu JaHuWaH einzugehen, von der unser ganzes Glaubensleben abhängt und bestimmt wird. Es geht um die ganz persönliche Beziehung JaHuWaHs zu jedem Einzelnen von uns und um die ganz persönliche Beziehung jedes Einzelnen von uns zu JaHuWaH. Ich möchte in diesem Gim 70 dieses Thema weiterführen. Dabei geht es um den Ruach. Das hebräische Verständnis von Ruach (rûaḥ (רוּחַ)) hat nichts mit dem Heiligen Geist in den christlichen Kirchen und Gemeinschaften zu tun. Das unterscheidet JaHuWaH und SEIN Wesen grundsätzlich vom Heiligen Geist und dessen Wirken innerhalb der Getauften. 378 Mal kommt das weibliche hebräische Wort rûaḥ (רוּחַ) im Tanach vor. Die Grundbedeutung von rûaḥ ist ‚bewegte Luft‘, d. h die bewegende Kraft, die aus der Beziehung zu JaHuWaH im Menschen wirksam wird. Wie uns das gesamte prophetische Zeugnis darlegt ist er die zutiefst persönliche Beziehungskraft, das pulsierende Leben JaHuWaHs selbst zu jedem Einzelnen von uns und umgekehrt. Im 3./4. Jh. u. Z. wurde diese Beziehung von JaHuWaH zu den Menschen und offiziell und definitiv von den Gründern des Christentums durch theologische Lehren zerstört. Damit wurden die Menschen definitiv von JaHuWaH und SEINEM kraftvollen Wirken im Alltag abgekoppelt, sie wurde verunmöglicht.
Nach der Zeit der Schüler Jahushuas (fälschlicherweise später Apostel genannt) fing zuerst Paulus damit an Abba JaHuWaH auseinander zu nehmen und neue Lehren über ihn zu entwickeln. Ihm folgten seine Anhänger. Sie verliessen das Zeugnis der Propheten, Jahushuas und seiner Schüler. Sie taten dies nach den strengen Regeln der griechisch- philosophischen Überlieferung.
Schliesslich wurden auf den Konzilien von Nizäa 325 und Konstantinopel 381, entgegen dem prophetischen Bekenntnis und Zeugnis Lehrsätze und Glaubensbekenntnisse. Diese Lehren der Getauften wurden auf den Konzilien von den römischen Kaisern als zum Heile für notwendig erklärt und als römisches Recht verankert. Konkret heisst das: Wer in den Himmel kommen will muss die Lehren der Konzilien strengstens beachten und ihnen folgen.
Diese Lehren betrafen die klare Trennung vom Glauben der Juden, vom Glauben des Juden Jahushua von Nazareth, der von Paulus entjudaisiert und zu einem griechisch-römischen Gott gemacht worden war (vgl. 2Kor 5,16b). Sie betrafen den himmlischen Vater JaHuWaH, Jahushua, und Ruach (die wirksame Kraft in der Beziehung zu JaHuWaH). Damit entfachten abtrünnige Kirchenväter unsägliche Streitereien, Zerwürfnisse und Spaltungen, deren verheerenden Folgen die Menschen heute noch fassungslos machen. Sie haben bis heute kein Ende genommen.
Die Kirchen sind auch nicht willens aufrichtig und ernsthaft diese Irrtümer aufzugeben, weil sie damit zugeben müssten, dass sich Paulus und ihre Kirchenväter masslos geirrt und sich an dem Heiligsten scheusslich vergriffen haben. Sie müssten zugeben, dass sie sich in ihren Gottesvorstellungen, bzw. Gottheiten, vollkommen geirrt haben. Diese Eingeständnisse aber verbieten die Lehrsätze und die Machtstrukturen der Kirchen und der christlichen Gemeinschaften, die aus dem Geist dieser ersten Konzilien hervorgegangen sind. Sie müssten dem prophetischen Zeugnis des TaNaCHs und damit den Vätern der Juden recht geben.
Was nicht sein darf darf einfach nicht sein! Das zeigt uns aber wessen Geistes Kind die Getauften sind! Stattdessen organisieren sie lieber Gebetswochen für die Einheit der Christen. Damit senden sie ihren Anhängern Signale der Täuschung aus. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass Abermillionen der Getauften nichts von diesen Dingen wissen. Aufrichtigen Herzens und mit ganzer Hingabe folgen sie ihren Lehrern und deren Lehren. Unwissend gehalten über die prophetischen Zusammenhänge sind sie überzeugt dem Heilswillen JaHuWaHs zu entsprechen. Was würde wohl geschehen, wenn sich ihre Lehrer schrittweise auf die Wurzeln der JaHuWaH-beziehung zurückbesinnen würden, von der die gläubigen Juden, Männer wie Frauen, Propheten, Jahushua und dessen Schüler durchdrungen waren? Der Segen JaHuWaHs würde in grossem Mass fliessen und unsere Gesellschaft würde sich verändern.
Die im 4. Jh. definierten neuen Lehren über JaHuWaH, Jahushua und den Heiligen Geist, den angeblichen Ruach, lösen heute unter denkenden, aufgeklärten Menschen, die den TaNach lesen Kopfschütteln aus, ebenso unter Juden, was vollkommen verständlich ist. Diese abstrusen Lehren sind im TaNaCH, der Bibel des Jahushua von Nazareth nirgends zu finden. Und weil keiner sie verstehen kann, müssen sie, umnebelt mit dem Hauch von Mystik und theologischer Hochgeistigkeit, von den Kirchenmenschen als Geheimnis geglaubt und verteidigt werden - um selig werden zu können.
Wie gesagt, diese Vermessenheit hat unermessliches Leid und zahllose Religionskriege entfacht. Trotz der staatlich organisierten frühen Konzilien und deren antisemitischen Beschlüsse, die laufend als staatliche Kirchengesetze erlassen und von allen unter Todesstrafe geglaubt und praktiziert werden mussten, weigerten sich Menschen durch alle Generationen hindurch, Juden wie Kirchenmitglieder, sich dem brutalen Joch dieser religiösen Herrscher zu beugen. Sie bezahlten ihre Liebe zur Wahrheit, ihr Suchen nach der Wahrheit, ihr Suchen nach dem Angesicht JaHuWaHs, meistens mit dem Tod. Die Zahl dieser Menschen beläuft sich seit dem 4. Jh. bis in die Neuzeit herein auf ca. zwei- bis dreihundert Millionen. Beängstigend und erschreckend!
Wie schon angedeutet, wurde also der himmlische Vater, der El Eljon, der Höchste von den Gründern des Christentums, von Paulus und seinen Nachfolgern in drei Gottheiten zerrissen. Besser gesagt wurden gemäss heidnischer Tradition aus JaHuWaH drei Gottheiten gemacht, nämlich Gott der Vater (Zeus, Deus, Gott) Gott der Sohn Jesus Christus (des griechischen Zéus Sohn), wahrer Gott und wahrer Mensch und Gott den Heiligen Geist. Alle drei wurden zu eigenständigen Personen definiert und alle sollten als Gottheiten angebetet werden, je nach Fest und Umständen.
Der Jude Jahushua von Nazareth war bereits entjudaisiert (vgl. 2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4), als dieses Dogma unter der Führung des römischen Kaisers Theodosius 381 auf dem staatlich organisierten Kirchenkonzil von Kostantinopel (heute Istanbul) widerrechtlich zur definitiven heilsnotwendigen Wahrheit erklärt wurde.Der Jude Jahushua galt nun nicht mehr als Jude. Nach griechisch-römischer Tradition galt er nun als die Gottheit Jesus, als Gottes Sohn (als des Zéus Sohn) als wahrer Gott und wahrer Mensch.
Das heidnische Kreuzzeichen, das die christlichen Gemeinden bis dahin nicht kannten, sondern verachteten, weil es eben heidnischen Ursprungs war und weil Jahushua an einem Pfahl hingerichtet worden war, wurde den Gemeinden als Kultgegenstand per Gesetz aufgezwungen. Mit dem sich Bekreuzigen mussten sie von nun an alle Rituale beginnen und beenden. Auf diese Weise mussten sie sich zu den neuen christlichen Drei-Gott-Personen (Dreieinigkeit) bekennen. Damit mussten sie gleichzeitig ihre Ablehnung gegenüber dem einzig EINEN Erlöser, JaHuWaH, dem El Eljon, der im TaNaCH bezeugt ist und gegen die Juden zum Ausdruck bringen. Von nun an wurde nit dem Kreuzzeichen die Zugehörigkeit zur römischen Staatskirche und zur römischen Staatsbürgerschaft zum Ausdruck gebracht, die Loyalität zu den Lehren und zu den religiösen und politischen Obrigkeiten, die rechtlich völlig in sich eins waren.
Schrittweise mussten sie überall Kreuze aufstellen und sich davor verbeugen, sie schliesslich anbeten und Kreuze als Fetisch tragen. Hinzu kam später die Legende, dass die Königinmutter von Konstantin, Helena, nach Jahrhunderten das Kreuz in Jerushalajim gefunden hätte! Zusehends verfielen sie einem religiösen Wahnsinn. Mit offenen Armen liefen sie in das finstere Mittelalter und dessen Gräuel hinein. Davor hätte sie der TaNaCH bewahren können. Daran aber hatten die religiösen antijüdischen Fanatiker kein Interesse. Es waren schwere Zeiten für die Treuen im Lande, sie harrten aus bis in unsere Tage!
Für Jahushua war das Wort des Abba JaHuWaH Leben in einer verantwortbaren Freiheit, Leben in Mündigkeit. Als ihn die Römer verfolgten verteidigte er seine Beziehung zu JaHuWaH, und damit seine Glaubensfreiheit und Menschenwürde, mit dem Wort JaHuWaHs aus der Thora: “Es steht geschrieben: ‘Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund JaHuWaHs ausgeht’” (Mt 4,4 aus 5Mo 8,3). “Wiederum steht geschrieben: ‘Du sollst JaHuWaH, deinen Erlöser (Elohim), nicht versuchen’” (Mt 4,7 aus 5Mo 6,16). “Denn es steht geschrieben: ‘Du sollst JaHuWaH, deinen Erlöser (Elohim), anbeten und ihm allein dienen’” (Mt 4,10 aus 5Mo 6,13; 10,20; 1Sam 7,3).
Im nächsten Gim möchte ich etwas über Simon den Zauberer schreiben, durch den uns in diesem Zusammenhang einiges aufgeschlossen wird. Bis dahin grüsse ich alle mit einem herzlichen Shalom und wünsche allen einen segensreichen Shabbat.
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.